Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Heute: 40!  In der Mitte des geschenkten Monats: Geburtstag.

Ich stand früh auf und fuhr in die Abruzzen, in den Nationalpark des Gran Sasso mit dem höchsten Gipfel des Abruzzesischen Appenins, dem Corno Grande (2.912 Meter). #serviceblog-Wissen: Hier ist auch der südlichste Gletscher Europas, der Calderone.

Bevor ich in Assergi von der Autostrada 24 abfuhr, musste ich unter dem Gebirgsmassiv hindurch. Dazu fährt man durch den Gran-Sasso-Tunnel. Der ist ziemlich lang, zehn Kilometer. #serviceblog: Er ist der längste zweiröhrige Tunnel Europas.

In Nebenanlagen des Tunnels befinden sich die Versuchslabore Laboratori Nazionali di Gran Sasso – #serviceblog: die größten unterirdischen Versuchslabore der Welt zur Untersuchung von Elementarteilen (Website). Die Labore sind durch die 1.400 Meter umgebenden Felsen von kosmischer Strahlung abgeschirmt. Bis zum Erdbeben im Jahr 2009 konnte man die Anlagen besuchen. Seither sind sie außer Betrieb. Ich bin überirdisch zum Besucherzentrum gefahren. Doch es war geschlossen und mit Ketten verhängt. Gespenstisch.

Ich fuhr daraufhin weiter in die Berge hinauf in Richtung Campo Imperatore, dem Hochplateu des Gran-Sasso-Massivs. Nach rund zehn Kilometern war die Straße allerdings wegen Schnees gesperrt. Ich parkte und beschloss, ein Stück zu Fuß den Berg hinauf zu gehen.

Straße mit Schnee

Das war eine gute Idee. Das Wetter war toll, schon nach der ersten Kurve gab es eine wundervolle Aussicht – und sie wurde noch besser. Ich stieg bis auf Passhöhe hinauf. Zum Genießen:

Gran Sasso: Blick ins Tal

Gran Sasso: Blick in die Berge mit tief hängenden Wolken

Gran Sasso: Panorama

Gran Sasso: Blick in die Berge

Gran Sasso: Blick ins Tal mit Weidekätzchen im Vordergrund

Das Wetter ist hier seit fünf Tagen durchgehend gut: 15 Grad und Sonne. In der Höhe waren es vier Grad. Beim Bergaufgehen in der Sonne wurde mir aber gehörig warm. Nur der Wind blies kräftig.

Danach fuhr ich weiter nach L’Aquila. L’Aquila wurde im Jahr 2009 fast komplett von einem Erdbeben zerstört, und ich hatte überlegt, ob ich überhaupt hinfahren sollte. Ich wollte keine Katastrophentouristin sein. Andererseits ist das Beben neun Jahre her, und es nützt den Leuten nichts, wenn weitere neun Jahre keine Menschen kommen und ein bisschen Geld in die Stadt bringen. Also fuhr ich hin.

L'Aquila: Blick auf die Dächer mit Baukränen

Der Zustand der Stadt ist leider nachwievor erschreckend – und das nach vergleichsweise langer Zeit. Die Altstadt ist praktisch nicht betretbar: Es gibt auch nach neun Jahren kaum intakte Häuser, überall Baugerüste, teils scheinen es noch die ersten zu sein, die die Häuser abstützen.

L'Aquila 2018

Zwar wird überall gewerkelt: In jeder Straße sind Bauarbeiter. Doch es scheinen mir nicht sehr viele angesichts des Ausmaßes der Zerstörung. Die Stützen und Gerüste stützen ab, was abzustützen gibt. Ich hatte den Eindruck, es wird versucht, möglichst viel von der Bausubstanz der Altstadt zu erhalten. Doch mehr als abstützen ist an zahlreichen Stellen noch nicht geschehen.

L'Aquila 2018

Vereinzelte Häuser sind saniert. Merkwürdigerweise handelt es sich entweder um Behörden, Kirchen oder um  Palazzi. Kaum eines der normalen Wohnhäuser in der Altstadt scheint inzwischen instand gesetzt zu sein. Sie liegen noch immer in Schutt. Drumherum sieht es etwas besser aus: Dort stehen moderne Mehrfamilienhäuser.

Das Epizentrum des Bebens lag seinerzeit fünf Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von L’Aquila, in einer Tiefe von rund neun Kilometern statt. 308 Menschen starben. Fast 70.000 wurden obdachlos. Rund 15.000 Gebäude wurden beschädigt.

L'Aquila: Beschädigte Kirche

Trotz dieses Ausmaßes ist es verstörend, wie wenig der Aufbau der Stadt seither vorangegangen ist. Die Welt hat dazu einen Artikel veröffentlicht: 30 Sekunden Beben. Der Wiederaufbau? 30 Jahre lang. In dem Artikel geht es um Behördenversagen und um Geld, das in mafiösen Strukturen versickert. Außerdem stellt er die Frage, wer in Zukunft in der sanierten Altstadt wohnen soll: Die Menschen haben sich inzwischen andernorts ein Zuhause gesucht. Zur Ergänzung: Ein weiterer Artikel der Südwest-Presse.

Es gibt aber auch schöne Orte in L’Aquila: Die Stadt hat tolle Parks und eine wunderbare Aussicht auf die Berge.

Park in L'Aquila, im Hintergrund ein schneebedeckter Gipfel

Außerdem hat sie die beste Eisdiele der bisherigen Reise. Sie sehen im Bild: Pistazie und Stracciatella.

Eishörnchen

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Auf dem Rückweg hielt ich an meinem kleinen Supermarkt in Montesilvano, um mir frisches Brot zu kaufen. Die Dame von der Theke erkannte mich direkt wieder.

„Bleiben Sie länger? Was machen Sie hier?“
„Nur noch bis Freitag. Ich bin Touristin.“
„Ein bisschen die Abruzzen anschauen, ja? Das ist eine gute Idee!“
„Ich nehme noch fünf von den Biscotti di latte.“
„Das sind unsere besten Kekse. Wollen Sie auch den Wein probieren? Montepulciano, 2014. Ein sehr guter Wein.“
„Na klar. Nehme ich mit.“

Glas Wein vor Abendsonne

Ich muss ihr zustimmen: ein wirklich guter Tropfen. Ich werde wohl noch ein drittes Mal hinfahren und ein paar Flaschen für die Daheimgebliebenen kaufen müssen.

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Lied des Tages, passend zum Schnee auf den Berggipfeln: Giorgia & Marco Mengoni – Come neve

Dieser Tag wird eine Enttäuschung für Sie sein, denn: Ich bin nirgendwohin gefahren.

Ich habe den Tag in meinem Appartment und auf meinen zwei Sonnenbalkons verbracht: Den Vormittag auf dem Balkon nach Osten, und den Nachmittag auf dem Balkon nach Südwesten. Es gibt also weder etwas zu berichten, noch gibt es tolle Bilder. Ich kann Ihnen aber zumindest Bilder von meinen Balkonen zeigen.

Die Aussicht vom Vormittagsbalkon mit blühendem Bäumchen:

Ostbalkon mit Blick auf blühenden Kirschbaum

Die Aussicht vom Nachmittagsbalkon mit Bergen:

Südwestbalkon in die Berge

Ich brauchte den Tag, weil ich arbeiten wollte. Ich hatte Auftragsanfragen bekommen und habe einige Telefonate geführt. Ist das nicht wunderbar? Man sitzt in Italien, tut nix, und die Aufträge kommen rein. So habe ich mir das vorgestellt. Zugegeben, aufs Jahr gesehen ist das Konzept noch nicht kostendeckend und es fehlt noch die ein oder andere Überlegung, aber der Ansatz stimmt schonmal.

Zwischenzeitlich hat ich kurz Sorge, der Nachbarhund sei verstorben:

Nachbarshund, auf dem Rücken liegend

Aber er hat sich nur sehr ausführlich entspannt.

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Der Alltag in Italien ist überraschend teurer als in Deutschland. Der Einkauf im Supermarkt kostet circa 10 bis 20 Prozent mehr als bei uns – auch in großen Supermärkten, nicht nur im Tante-Emma-Laden im Bergdorf. Gleichzeitig legen die Menschen hier enorm viel Wert auf gute Lebensmittel. Jeder kleine Ort hat seinen traditionellen Bäcker, seinen Metzger und einen Laden, in dem es guten Käse gibt. Meist auch eine Fischtheke. Es gibt tollen gekochten und rohen Schinken in verschiedenen Varianten, Parmesan und anderen Käse, Büffelmozzarella. Das kostet Geld, die Leute kaufen es. Es ist auch ungemein lecker. Es macht große Freude, die guten Lebensmittel zu essen.

Ich bin immer wieder erstaunt, welche Schätze sich hier verbergen. Gestern Abend war ich zum Beispiel auf der Suche nach einem Supermarkt, wo ich nur kurz drei Dinge einkaufen wollte. Mir fehlten Spüli und Waschmittel, ich brauchte noch Brot fürs Frühstück. An einer viel befahrenen Ortsdurchfahrt im recht hässlichen Ort Montesilvano hielt ich an einem kleinen Supermercato an. Eindruck von außen: leicht schrammelig. Dort im Innern, hinten vor Kopf: das Käse- und Wurstparadies – frische Schinken in verschiedenen Varianten, Mozzarelle, Parmigiano unterschiedlicher Reife. Außerdem traditionelles, selbst gemachtes Brot und dazu einige Spezialitäten des Hauses: Minipizzen zum Aufwärmen, gefüllte Teigrollen und Gebäck. Das Ganze herzlich verkauft von einer fülligen Dame, die jeden Schinken persönlich zerlegte, bevor sie ihn in dünne Scheiben schnitt. Vor mir standen fünf Leute in der Schlange, und es war sehr gesellig.

Was mir daran auffällt: Wie wenig Wert wir in Deutschland inzwischen auf unsere Alltagslebensmittel legen. Nicht Sie persönlich, meine ich, sondern gesamtgesellschaftlich. Ich nehme mich davon selbst nicht aus, auch wenn ich durchaus bewusst einkaufe und gerne gute Lebensmittel genieße. Gleichzeitig ist das hier einfach nochmal eine andere Liga. Deshalb mein Vorsatz nach der Rückkehr: Noch mehr Wert auf gute Lebensmittel legen, nicht nur am Wochenende oder wenn Besuch kommt, sondern einfach so. Es macht Spaß.

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Benzinpreise: Super circa 1,50 Euro, Diesel um die 1,40 Euro. Wenn man den Service eines Tankstellenmitarbeiters in Anspruch nimmt, kommt eine Servicegebühr pro Liter hinzu. Als ich auf der Autobahn unterwegs war, kostete der Liter Diesel an der Tankstelle 1,86 Euro. Ich habe spontan beschlossen, dass die vorhandene Füllung noch bis zum Ziel reicht. Da sag noch einer, Raststätten in Deutschland wären teuer.

Hinzu kommt die Mautgebühr für Autobahnen. Immer, wenn man auffährt, zieht man ein Kärtchen. Immer, wenn man abfährt, bezahlt man die zurückgelegte Distanz. Von Rom nach Capelle sul Tavo waren es 25 Euro. Wandern in Roccamorice hin und zurück circa 7 Euro.

Die mautpflichtigen Autostrade sind tipptopp gepflegt, kein Schlagloch, nichts. Auf den Bundesstraßen, den Strade Statali,  sieht’s schon nicht mehr so gut aus. Die Kommunalstraßen sind übel.

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Gelesen: Bitcoins in leichter Sprache. Bitte mehr Erklärungen in leichter Sprache.

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Die heutige musikalische Abschluss: Ermal Meta & Fabrizio Moro mit Non mi avete fatto niente.

Das Lied ist der Beitrag Italiens für den Eurovision Song Contest 2018 und ein Lied für den Frieden.

Zunächst möchte ich heute ein Geheimnis verraten: Ich reise gar nicht allein. Seit München habe ich einen Begleiter.

Ich habe ihn im Supermarkt in Waldperlach gekauft, und er ist mit mir zuerst in die Emilia Romagna, dann nach Lazio und nun in die Abruzzen gereist. Ich habe ihm einen Namen gegeben: Sagen Sie Hallo zu Gregor.

Schnittlauch Gregor I.

Gregor ist ein unerwartet robuster Schnittlauch. Er wächst schneller, als ich ihn essen kann. Deshalb trägt er einen Man Bun.

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Für heute hatte ich zwei Tagesziele ausgelobt:

  1. gucken, ob das Meer noch da ist
  2. ein Eis essen

Um diese Ziele zu erreichen, bin ich  in den Ort Ortona an der Adriaküste südlich von Pescara gefahren.

Ortona: Blick auf den Hafen

Das Meer und der Himmel waren tatsächlich so blau. Ich habe nicht am Farbregler gedreht.

Ortona trägt den Namen „das Stalingrad Italiens“. Die Stadt war im Dezember 1943 Ort erbitterter Kämpfe zwischen der deutschen Wehrmacht und den kanadischen Streitkräften. Die Deutschen hatten zu dem Zeitpunkt mehrere Verteidigungslinien von Süd nach Nord durch den italienischen Stiefel gezogen, von denen die Briten bereits zwei genommen hatten. Die dritte Linie, die Gustavlinie, war schwer umkämpft. Ihre östliche Flanke war Ortona.

Eigentlich war Ortona für die Deutschen nicht mehr von Wert: Die Alliierten hatten den Hafen längst genommen. Nichtsdestotrotz erhielten die Soldaten den Befehl, die Offensive aufzunehmen und Ortona hart zu verteidigen. Die sprengten Häuser und verteilten den Schutt in den Straßen, versteckten Maschinengewehr- und Panzerabwehrstellungen und verminten das Gelände. Um Weihnachten 1943 folgte ein erbitterter, achttägiger Häuserkampf.

In der Schlacht um Ortona starben 1.300 Zivilisten; im „blutigen Dezember“ starben 1.200 kanadische Soldaten in ganz Italien. Das Denkmal auf der Piazza Plebscito erinnert daran:

Ortona: Denkmal

Die Stadt selbst war heute recht verschlafen. Es war Montag, und viele Läden und Kneipen hatten geschlossen.

Zum Glück hatte die Eisdiele geöffnet:

Zwei Bällchen Eis im Hörnchen

Wichtige Vokabeln (#serviceblog):

die/eine Kugel: la/una pallina
mehrere Kugeln: le palline
das Hörnchen: il corno
Zwei Kugeln im Hörnchen bitte: „Due palline nel corno, per favore.“ 

Wenn es keine Kugeln gibt, sondern das Eis mit einem Löffel aufs Hörnchen gestrichen wird, sagt man: „Due gusti, per favore.“ – Zwei Geschmacksrichtungen, bitte.

Ortona: Häuser

Direkt am Meer gibt es eine Promenade, die nur für Fußgänger und Fahrradfahrer ist – und es gibt klare Verkehrsregeln:

Promenade

In der Unterkirche des Doms von Ortona liegen die Gebeine des Apostel Thomas. Sie kamen 1285 mit Kreuzfahrern aus dem türkischen Şanlıurfa, ehemals Edessa, nach Ortona.

Tommaso-Schrein

Weil die Stadt im Krieg vollständig zerstört wurde, sind die meisten Häuser aus den Jahren 1945 und später. Auch die Basilica San Tommaso Apostolo, eigentlich aus dem Jahr 1127, musste in den Jahren von 1946  bis 1949 vollständig wieder aufgebaut werden und sieht heute anders aus als vor dem Zweiten Weltkrieg.

Zwei Bilder aus den Straßen:

Ortona: Gasse

Ortona: Trattoria am Meer

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Auf der Toilette des Cafés:

Questo non è un scarico. Per scaricare preme in basso a sinistra.

„Das hier ist nicht die Spülung. Um abzuziehen, Knopf unten links drücken.“

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In den nächsten Tagen werde ich Ihnen einige italienische Künstler und Lieder vorstellen, die hier im Radio rauf und runter gespielt werden.

Den Anfang macht der Rapper Ghali mit Cara Italia:

Sonntagsausflug ins Kirchlein. In eine besondere Kirche: Die Eremo di San Bartolomeo, ein Einsiedelei am Rande des Majella-Gebirges in den Abruzzen.

Ich fuhr bis in den kleinen Ort Roccamoricone. Als ich gerade parkte, begann es heftig zu regnen. Ich wartete im Auto, bis es aufhörte. Dann machte ich mich auf den Weg.

Majella

Der höchste Gipfel des Majella-Gebirges ist der Monte Amaro mit fast 2800 Metern Höhe. Oben auf den Bergen liegt noch dick Schnee.

Unten bei mir aber war es warm: mehr als 20 Grad. Wanderkleidung: unten kurz, oben kurz.

Valle Guimentina

Die Abruzzen sind schroff und haben tief eingeschnittene Täler. Mein Weg führte an der Guimenta-Schlucht entlang. In ihr fließt der kleine Fluss Torrente Capa Lavino.

Der Einstieg zur Eremo di San Bartolomeo:

Einstieg mit in den Stein gehauenen Stufen

Die Einsiedelei wurde im 11. Jahrhundert spektakulär in den überhängenden Fels gebaut und um 1250 noch einmal restauriert. Sie ist komplett erhalten.

Überhängender Fels

EInsiedelei: Kirche

Die Einsiedelei besteht aus einer kleinen Kapelle und dahinterliegenden Räumen.

Schlichte Kapelle

Danach stieg ich in die Schlucht hinab und auf der anderen Seite wieder hinauf. Das war steil, anstrengend und matschig. Sagte ich schon, dass es steil und matschig war?

Die Emero die San Bartolomeo aus der Höhe der anderen Schluchtseite:

Eremo di San Bartolomeo vaus der Höhe der anderen Schluchtseite

Danach ging der Weg über die Hochebene La Cerratina. Hier stehen Trockensteinhäuser, so genannte Tholos. Sie gehörten Hirten. Es sind die höchsten Trockensteinäuser in den Abruzzen.

Ich hatte einen Blick auf das Majella-Massiv und einen langen, schneebedeckten Bergkamm, die Montage del Morrone.

La Cerratina

Auf der Ebene brannte die Sonne, und ein Wind fegte. Gleichzeitig war es sehr warm. Von Eisregen und knietiefem Schnee zu Sommer und T-Shirt in weniger als sieben Tagen. Verrückt.

Montage del Morrone

Der Rückweg verlief genauso wie der Hinweg: Wieder hinunter in die Schlucht und hinauf zur Einsiedelei – und weiter zum Auto.

Ich machte danach noch einen Abstecher: zur Eremo di Santo Spirito di Maiella, einer weiteren Einsiedelei und einer der bedeutendsten im Majellagebiet. Dafür fuhr ich einige Kilometer bis zu einer Schranke. Von dort aus sollte es nur noch ein kurzer Weg sein.

Nun, kurz ist relativ – nach einer Wanderung hinunter in eine Schlucht, wieder hinauf, wieder hinunter und wieder hinauf. Der Weg war zwei Kilometer lang und auf der gesamten Strecke so steil, dass ich irgendwann in Schleifen ging: auf dem Weg von links nach rechts nach links nach rechts – damit es ein bisschen flacher wird.

Vor jeder Kurve dachte ich: Dahinter ist es bestimmt. Und hinter jeder Kurve dachte ich: Okay. Aber hinter der nächsten.

Ich war ratzfertig, als ich oben ankam.

Eremo di Santo Spirito a Maiella

Die Eremo die Santo Spirito di Maiella wurde 1246 in den Berg gebaut – vom Benediktinerpater Pietro Angelari. Nun ja, wahrscheinlich hat er nur die Bauaufsicht gemacht, und Steine gekloppt haben andere Leute.

Der Pater lebte danach 40 Jahre lang in der Einsiedelei, bis er zum Papst Coelestin V. gewählt wurde. Nach fünf Monaten dankte er allerdings schon ab. Im 18. und 20. Jahrhundert wurde das Kloster restauriert. Heute sind dort eine Kapelle, Mönchszellen, eine Bibliothek, ein Kapitelsaal, ein Gästehaus und ein Refektorium.

Auf dem Rückweg war die Sonne hinter dem Bergkamm verschwunden.

Rückweg zum Auto über eine steile Straße

Tagwerk: 15 Kilometer, ca. 500 Höhenmeter. Der erste Teil zur Eremo die San Bartolomeo ist aus dem Rother Wanderführer Abruzzen, Tour 24.

Reisetag: Von Montefiascone nach Capelle Sul Tavo, von links nach rechts durch die Abruzzen.

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Im Kreuz Rom-Ost, nach rund 100 Kilometern auf dem Weg von der A1 auf die A 24, plötzlich: Druckverlust der Reifen. Ich musste kurz in eine Tüte atmen. Nothaltebucht, Warnweste – ich sah mich hinter der Leitplanke stehen und wieder auf den ragazzo vom Abschleppdienst warten.

Allerdings war es ein schlechter Ort fürs Anhalten. Also guckte ich erstmal auf die Reifendruckanzeige. Druckverlust links vorne und links hinten. Die ehemals kaputte Felge ist rechts vorne.

Okay, dachte ich, sammel dich. Das kann jetzt alles Mögliche sein. Die neuen Reifen sind warmgefahren. Vielleicht vorne mehr Druck als hinten. Oder der Azubi hat schlecht aufgepumpt. Oder er hat die Reifendruckkontrolle nicht reseted. Whatever. Ich stellte das Radio aus, lauschte, ließ mal das Lenkrad los, um zu gucken, ob der Wagen stabil fuhr. Tat er. Also erstmal keine Nothaltebuch, sondern Ausfahrt am nächsten Autogrill mit Tanke. Der kam erst nach 40 Kilometern.

Ich prüfte den Reifendruck – die Reifen hatten leicht unregelmäßigen Druck, den ich beseitigte. Dann ging ich ein Panino essen. Zum Panini-Sparmenü mit einem Panino mit Bresaola, einem kleinen Apfelmuffin und einem Kaltgetränk gab es ein Colaglas mit Fußballmotiv. Juchhuu.

Zurück am Auto prüfte ich nochmal den Reifendruck (alles gut) und stellte die Reifendruckanzeige neu ein. Dann Weiterfahrt.

A25: Torano - Pescara, mit Schnee bedeckte Berge in einer schroffen Landschaft

Auf dem Weg hielt ich noch einmal auf einem Parkplatz an.

Die Reifen hatten zwar nichts mehr gesagt, aber ich ging einmal ums Auto und genoss einfach die Aussicht.

Silbernes Auto vor Berglandschaft

Gegen 14 Uhr Ankunft in Capelle Sul Tavo. Der Ort ist sehr klein – so klein, dass mein Navi ihn nicht kennt. Googlemaps kannte ihn aber.

Capelle S.T.  hat 4.000 Einwohner, ist fünfeinhalb Quadratkilometer groß und liegt zwischen der Adria und den Bergen. Ich wohne zwischen dem Friedhof und dem Kreisverkehr. Die Aussicht von meinem Balkon:

Balkonaussicht in die Berge, unten steht ein Abschleppwagen

Una biondissima!“, rief der Nachbar erfreut, als ich aus dem Auto stieg: Eine Blondine! Er grüßte mich in der Folge sechsmal, während ich das Auto auslud und er sehr ausführlich seinen Hof fegte.

Der gelbe Wagen dort unten ist seiner: Er ist Pannenhelfer. Die Dinge beginnen, sich zu fügen. Ich habe mir direkt mal die Nummer notiert, die auf dem Auto steht. Es ist als Blondine immer hilfreich, einen Freund in der Not zu haben.

Hier nochmal die Karte, wo ich jetzt bin:

Landkarte

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Meine Vermieterin ist Y. Als ich ankam, hatte sie gerade Bratkartoffeln mit Salsiccia, scharfer Wurst, gekocht, und brachte mir kurzerhand einen Teller voll ins Appartment. Room Service!

Sie wird dieses Jahr ebenfalls 40 und schenkt sich einen Urlaub, genauso wie ich. Allerdings in Portugal. Verrückter Zufall.

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Dann musste ich fürs neue Heim einkaufen. Aber erstmal fuhr ich ans Meer.

Torre del Cerrano: Strand mit Holzturm der Strandaufsicht im Abendlicht

Ich war am Torre di Cerano, einem Turm aus dem 13. oder 14. Jahrhundert, so genau weiß man das nicht – irgendein Ziel muss man ja haben. Das da oben ist aber nur der Baywatch-Turm.

Der Torre ist hier unten im Bild:

Torre di Cerrano: Strand

15 Grad im Schatten. 23 Grad in der Sonne. Sehr prima.

Die Gegend ist touristischer als die Orte davor. Die Straße, die an der Küste entlangführt, ist vollgepflastert mit Supermärkten, kleinen und großen Läden, Unternehmen und Tankstellen.

Ich ging danach im italienischen Lidl einkaufen und meine Güte! Was für ein Luxus-Lidl. Alles frisch, hübsch, farbenfroh und nett arrangiert. Ich war ganz perplex.

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Ich werde immer besser im italienischen Autofahren. Die beherzte Kreisverkehrnutzung beherrsche ich inzwischen perfekt. Das Reindrängeln in den fließenden Verkehr beim Linksabbiegen klappt auch gut.

Jetzt noch ein bisschen leidenschaftliches Gefuchtel, dann hab ich’s drauf.

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Endlich wieder WLAN! In Montefiascone habe ich mich mit meinem eigenen Hotspot durch die Blogbeiträge gerettet. Die Wohnung hätte eigentlich WLAN gehabt, aber … ach, reden wir nicht darüber.

Erstmal drölfzig Terabyte Videocontent runterladen.

Projekt Auto: abgeschlossen.

Der Wagen ist wieder da. Zwei neue Reifen vorne, Felge repariert. Hoffen wir, dass der Mechanikus einen guten Job gemacht hat.

Auf dem Rückweg habe ich sehr, sehr wachsam auf den Asphalt geschaut.

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Der Tag startete bereits heute Nacht: Um 00:30 Uhr ging ein Riesenfeuerwerk los. Ich war schon fest eingeschlafen und träumte zunächst, ich sei unter Beschuss. Explosionen, Blendgranaten, schweres Gerät. Als die feindliche Artillerie nicht abzog, erwachte ich und saß mitten im Getöse.

Nach 15 Minuten war der Spuk zu Ende, und ich hellwach. Ich brauchte sage und schreibe drei Stunden, um wieder einzuschlafen. Heute Morgen war ich ein bisschen matschig.

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Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen, denn morgen geht es weiter in die Abruzzen. Ich reise mit zwei kleinen Koffern: einmal Sommer und wandern, einmal alles andere. Außerdem zwei Einkaufskörbe: einmal Arbeit, einmal Schuhe. Dazu MacBook, Jacken, Rucksack und inzwischen auch einige Mitbringsel.

Ich putzte Schuhe, die vom Regen und vom Matsch recht mitgenommen aussahen.

Montefiascone: Blick aus dem Fenster mit Wanderschuhen

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Gegen 13:30 Uhr fuhr der Bus nach Viterbo. Ich ging hinunter zur Haltestelle und setzte mich dort auf eine Bank. Himmel, diese Hitze. 15 Grad und gleißende Sonne.

Busfahren in Lazio ist wie Busfahren in Dortmund. Riecht genauso, ist genauso eng, und das Publikum ist ebenfalls das gleiche. Auf der Strecke nach Viterbo quasselte eine Olle zehn Minuten lange Sprachnachrichten in ihr Handy. Genauer gesagt: Sie hielt sich ihr Handy vors Gesicht und schrie es an. Resümee: Ihr Typ ist ein Arsch. Er kann sie mal. Sie fährt jetzt nach Rom. Die Katze kriegt auf jeden Fall sie; die kann er sich abschminken.

In Viterbo bin ich wieder an diesem charmanten Busbahnhof angekommen. Von da aus war der Weg in die Stadt ziemlich einfach: fünfzehn Minuten bergauf.

In Viterbo gibt es viele alte Steine. Erste Besiedelung: 310 v. Chr., ab dem 8. Jahrhundert n. Ch. Grenzfestung der Langobarden, dann Teil des Kirchenstaats, päpstliche Residenz und all sowas.

Ich schlenderte ziellos durch die Altstadt:

Blick auf Viterbo

Gasse mi Katze in Viterbo, im Hintergrund Kirchenkuppel

Gelbes Haus mit Durchgang und Blumenbewuchs

Viterbo: Schwarzes Käferauto vor altem Haus

Außerdem besuchte ich den Palazzo dei Papi, den Palast der Päpste und die Kathedrale von Viterbo, ging ins Museum und hörte mir Sachen auf dem Audioguide an.

Zusammenfassung: Alles sehr alt, die Bischöfe hatten es auch nicht leicht, ständig Streitereien mit den weltlichen Herrschern, und als sie sich mal nicht einigen konnten, wer neuer Papst wird, haben sie so lange nur Wasser und Brot gekriegt, bis ihnen jemand einfiel.

Viterbo: Alte Bögen am Palazzo dei Papi

Kathedrale von innen: Bogengang mit gemustertem Boden

Viterbo hat ebenso wie Orvieto ein System aus unterirdischen Gängen. Sie dienten den Etruskern zur Wasserversorgung und zum Abbau von Bodenschätzen. Später hausten dort Diebesbanden. Im Krieg wurden die Gänge als Bunker benutzt.

Gegen 17:30 Uhr ging ich mich zum Stadttor, wo ich die Taxis hatte stehen sehen – gegenüber vom Park mit dem Kinderparadies.

Park im Viterbo mit Karussels in der tief stehenden Sonne

Wir fuhren ins Instudriegebiet zur Werkstatt, wo ich das Auto abholte.

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Morgen Ortswechsel nach Capelle sul Tavo.

Den Morgen genutzt und ein wenig gearbeitet. Ich hatte noch Telefonate offen, unter anderem ging es um zwei Vorträge, die ich im April im Kontext einer Veranstaltung halte.

Dann war Mittag. Die Werkstatt hatte sich noch nicht gemeldet. Ich beschloss, das gute Wetter zu nutzen, zum Bolsenasee hinunter zu gehen und später von unterwegs anzurufen.

Bolsenasee von oben

Es führen mehrere Wanderwege zum Lago di Bolsena. Die Touristeninformation hatte mir eine Karte gegeben, die ich mitnahm.

Erst geht es zweieinhalb Kilometer steil bergab. Dann ist man im Tal, und der Weg verläuft sanfter. Unterwegs trifft man auf ein Kirchlein. Im Hintergrund mein Berg.

Kirche unter einem Baum, dahinter ein Berg

Nach etwa eineinhalb Stunden kam ich an den See. Dort: ein Kiosk mit Eiskarte. Das konnte kein Zufall sein! Der ältere Kioskbetreiber gratulierte mir erstmal zum Weltfrauentag und sagte dann, dass Langnese – beziehungsweise das italienische Pendant Algida – heute Sortimentswechsel hätte: Die Saison 2018 startet, alles muss raus! Da war ich doch gerne behilflich. Immer für die gute Sache unterwegs!

Ich setzte mich ans Ufer auf eine Bank und genoss mein Choc’n’Ball. Die Aussicht:

See mit Steg, intensivblaue Farbe

Danach führte der Weg am See entlang.

Vor einem Restaurant standen drei junge Männer.
„Hey“, rief einer auf Italienisch. „Bist du Holländerin?“
„Wie soll sie dich dann verstehen, du Idiot.“
„Du bist bestimmt Deutsche, oder?“, sagte der andere auf Deutsch.
„Stimmt“, sagte ich.
„Ich wohne auch in Deutschland. In Bayern. Seit vier Jahren.“
„Versteht sie dich überhaupt?“, fragte sein Kumpel auf Italienisch.
„Halt die Klappe, natürlich versteht sie mich.“ Und zu mir: „Du versteht mich doch, oder?“
„Klar“, sagte ich.
Zu seinem Kumpel: „Siehste, mein Deutsch ist gar nicht so schlecht.“
„Du kannst uns viel erzählen.“

Wir unterhielten uns ein bisschen.
Dann fragte er: „Und, wo findest du es schöner? In Italien oder in Deutschland?“
„Das Leben ist schon schön hier“, antwortete ich.
„Aber guck dir das an“, er deutete auf die Straße. „Guck dir an, wie die Straßen aussehen!“
„Mein Auto ist gerade in der Werkstatt.“
„Oh, che cazzo! Wegen einem Schlagloch? Einmal passiert es jedem!“
Da hat man doch direkt ein besseres Gefühl.

Boote am See

Auf dem Rückweg rief ich in der Werkstatt an. Morgen um 18.30 Uhr sei das Auto fertig, sagte der Mechaniker. Drücken Sie mir bitte die Daumen.

Strada Montarone: Schotterweg in Richtung Berg, rechts Weinreben

Der Weg ließ sich gut gehen. Nur die letzten zwei steilen Kilometer waren nach den vorangegangen 14 etwas beschwerlich. Aber auf mich wartete ja niemand.

Als ich oben auf meinem Berg ankam und mich die letzten Meter durch das Tor oberhalb der Piazza Vittorio Emmanuele schleppte, sah ich, dass der Abend wunderbar werden würde: Die Tür zum Paradies zur Pizzeria stand offen!

Pizzeria an steile Straße mit geöffneter Tür

Ich ging hinein, doch der Pizzabäcker winkte ab: „Der Ofen ist noch nicht heiß.“ Er ist ein sensibler Mensch, denn er hat mir sofort angesehen, welch schlimme Nachricht das für mich war. „Aber du kannst dir schonmal eine Pizza aussuchen. Ich mache sie dir dann für 19 Uhr fertig.“ Bester Mann.

Tagesaktivität:

81 Stockwerke; 16,2 Kilometer; 21.441 Schritte

Kompensationsmahlzeit: Pizza mit Prosciutto Crudo.

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Gelesen: Der weite Weg zum Glück – Interview mit dem Glücksforscher, Psychiater und Harvard-Professor George E. Vaillant über die Ergebnisse der Grant-Studie. In der seit 75 Jahren andauernden Langzeitstudie erforscht eine Gruppe Wissenschaftler, was Menschen glücklich macht. Erkenntnisse: Man soll sich wertschätzen, aber wenig an sich denken. Viel für andere tun. Einfühlsam sein. Lieben und verzeihen. Aus Erfahrung lernen. Humor entwickeln.

Heute: Serviceblog!

Ich habe für Sie die Mobilitätsgarantie von Skoda getestet, über die Imbissqualität in italienischen Industriegebieten recherchiert und mein Italienischvokabular im Kfz-Wesen erweitert.

Wie gestern bereits befürchtet: La gomma è rotta! Der Reifen ist im Eimer. Oder genauer gesagt: die Felge. Ich kramte also die Nummer vom Skoda-Mobilitätsservice raus und rief in Hessen an.

„Was ist denn passiert? … Ah, und wo sind Sie? … Oh! Nördlich von Rom! … Haben Sie Begleitung? … Allein! Oh … Wir kümmern uns.“

Taten sie auch. Eine halbe Stunde später rief eine italienische Dame an, sagte, sie mache jetzt eine Vertragswerkstatt ausfindig, die abschleppen könne, und nahm nochmal die Adresse auf. Eine weitere halbe Stunde später rief der Abschlepper an und entschuldige sich dreimal, dass er erst um 12.30 Uhr kommen könne. Nochmal eine Dreiviertelstunde später rief wieder der Mobilitätsservice an und fragte, ob die Italiener sich gemeldet hätten. Ich bejahte und sagte ihm, alles sei gut. Er meinte, ich sei ja wirklich sehr entspannt, dafür dass ich alleine und als Frau nördlich von Rom gerade eine Autopanne hätte. Wir scherzten etwas. Der Mann war kurz davor, mich zu heiraten.

Während ich auf den Abschleppwagen wartete, eignete ich mir relevantes Vokabular an: Reifen, Felge, Achse, Lenkung, Querlenker, Stoßdämpfer. Denn eins war klar: Die Dame vom  italienischen Skoda-Service sprach zwar Englisch mit mir, aber spätestens beim Mechaniker würde es vorbei sein. Ich bin in Montefiascone und Umgebung noch auf niemanden gestoßen, der eine andere Sprache als Italienisch spricht.

Um viertel vor Eins kam tatsächlich der Pannendienst, ein patenter junger Mann, der mein Auto auflud und uns beide nach Viterbo fuhr.

Irgendwas stimmt mit Felgi nicht

„War ein Schlagloch, ne?“, fragte er.
„Mmh-mmh, Schlagloch“, sagte ich.
„Hamwa öfters.“
„Überrascht mich jetzt nicht.“
„Die Werkstatt macht grad Mittag und erst um 15 Uhr wieder auf.“
„Mmh-mmh.“
„Ich kenne aber einen guten Imbiss. Da setze ich dich ab, von dort aus kannst du zur Werkstatt kommen. Gute Pasta und alles. Kann ich empfehlen.“

So kam ich zu einer Zucchini-Carbonara im Industriegebiet von Viterbo, und ich sag mal: Da können deutsche Kantinenköche mal ein Praktikum machen.

Zucchinicarbonara

Zurzeit läuft noch der Test, wie lange so eine Carbonara satt macht. Wir sind bei sieben Stunden, und ich fühle mich immer noch wie frisch gestopft.

Mit dem Pannendienstfahrzeug wichen wir übrigens sicher zehn, fast knöcheltiefen Schlaglöchern aus. Ich habe den Verdacht, dass die Straßenverhältnisse hier eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Mechanikerzunft sind. Bandscheibenpatienten sollten lieber den Zug nehmen.

Nach dem Essen, einem Kaffee und ein bisschen Warten dackelte ich zur Werkstatt hinüber, vorbei an einem Luftwaffenstützpunkt der italienischen Armee, die sehr große Transporthubschrauber hat. Und: Sie fliegen! Wenn das die Bundeswehr wüsste.

In der Werkstatt wusste man erstmal nicht, dass es mich und mein Auto gibt, aber ich zeigte es ihnen auf dem Hof, erklärte nochmal, was los sei und wir tranken einen Kaffee.

Werkstatt

Erste Diagnose: Die Felge ist auf jeden Fall hinüber. Sie gucken sich das jetzt genau an und rufen mich an. Kann bis morgen dauern oder bis übermorgen, man wird sehen.

Der Mechanikus fuhr mich dann zum Busbahnhof in Viterbo, der sogar noch charmanter ist als der Busbahnhof in Hagen. Und nur echt mit Hakenkreuz.

Busbahnhof von Viterbo

Die Busfahrt von Viterbo nach Montefiascone, rund 17 Kilometer, kostet 1,30 Euro. Ein Schnapper. Die Preise richten sich nach der Entfernung, und alles bis 20 Kilometer kostet einsdreißig. Ich stieg vor dem Supermarkt aus, in dem ich am Samstag eingekauft hatte, ging den Berg zu meiner Residenz hinauf und hielt noch einmal im Keksparadies für ein frisches Brot an.

„Regnet’s?“, fragte die Bäckerin, eine ältere Frau.
„Gerade nicht“, sagte ich.
„Schlimm, dieses Wetter. Ich ertrage das nicht mehr.“
„Ich komme aus Deutschland. Wir haben das immer.“
„Ach je, du Arme!“
„Ja.“
„Ja.“

Auf dem weiteren Weg machte ich noch einen Abstecher in den kleinsten „Einmal hin, alles drin“-Supermarkt der Welt, um etwas für aufs Brot zu kaufen – und fotografierte das beeindruckende Knopfsortiment.

Knöpfe, viele Knöpfe

Hier nun großes Gewitter mit Hagel. Sehr schön, dass der Niederschlag variiert. So haben die Bäckerin und ich Abwechslung.

*

#serviceblog

der Reifen: la gomma
die Felge: il cerchio
die Lenkung: lo sterzo
die Achse: l’assale
der Querlenker: il braccio trasversale
der Stoßdämpfer: lo smorzatore, l’ammortizzatore
abschleppen: rimorchiare
das Schlagloch: la buca
der junge Mann vom Pannendienst: il ragazzo
Scheiße: Merda!, Cazzo!, Porca puttana!
Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen: Piove sempre sul bagnato! (Wörtlich: Es regnet immer auf den, der eh schon nass ist.)

*

Ich habe, um mir die Zeit zu vertreiben, beim Warten ein bisschen getwittert (Thread). Weil dort die Frage aufkam: Ich war tatsächlich entspannt. Die Sache ist nämlich: Ich kann es ja eh nicht ändern.

Außerdem habe ich mir vor der Fahrt natürlich Gedanken gemacht, was so alles passieren kann. Nicht sehr sorgenvoll, aber dass ich eine Autopanne haben könnte, war natürlich möglich.

Wenn ich mir vorher überlege, was alles passieren kann, entwickle ich immer schon eine Haltung dazu, und wenn das Ereignis dann tatsächlich eintritt, bin ich emotional ziemlich neutral und wickle das Drumherum dann besonnen ab. Kommt vielleicht vom Projektmanagementgeschäft, in dem ich noch kein einziges Projekt erlebt habe, bei dem nicht irgendwann etwas Unvorhergesehens geschehen ist. Und so eine fünfwöchige Italiendurchquerung ist ja auch irgendwie ein Projekt. Dadurch, dass ich weiß, dass mindestens einmal etwas Unvorhergesehenes passieren wird, kann ich, selbst wenn ich nicht weiß, was genau es sein wird, das schonmal vorsorglich wegatmen, dann ist es, wenn es soweit ist, auch kein großes Ding.

Hatte ich schon gesagt, dass Sie mich buchen können, wenn Sie mal ein paar Kühe vom Eis holen müssen? Ich habe sogar gute Laune dabei!

*

Jetzt noch eine Folge Grey’s. Ich bin gerade dabei, Staffel 13 zu beenden.

Weil ich gestern so viel geschrieben habe, sind für heute nicht mehr reichlich Buchstaben übrig. Deshalb mehr Bilder.

Heute morgen regnete es wieder in Strömen. Erst um 13 Uhr hörte es auf. Ich machte mich auf, um in Richtung Pitigliano zu fahren, auf die andere Seite des Sees. Doch kaum saß ich im Auto, begann es wieder in Sturzbächen zu regnen. Die Straße hatte zahlreiche, tiefe Schlaglöcher. Ich versuchte, mit den Scheibenwischern auf Stufe drei, sie so gut es ging zu umfahren.

Nach einer Dreiviertelstunde kam ich nach Pitigliano, wo ich die Routen 34 und 35 aus dem Rother-Wanderführer Toskana-Süd gehen wollte: zwei Spaziergänge auf antiken Etruskerwegen im und über dem Lente-Tal.

Vie Cave

Die Vie Cave, Höhlenwege, sind in den Tuffstein gehauene Transport- und Kommunikationswege der Etrusker. Die Etrusker haben das vor einer ganzen Weile gemacht: 700 vor Christus. Es gibt sie nur hier in der Gegend um Pitigliano.

Die Wege sind bis zu 15 Meter tief und haben mit der Zeit ihr eigenes, feuchtes Mikroklima entwickelt.

Via Cava di Fratenuti

Der erste Spaziergang führte mich durch die Via Cava di Fratenuti. Um dorthin zu kommen, hieß es im Wanderführer:

[…] folgen wir einem Schotterweg abwärts zum Torrente Meleta. Der Nebenfluss des Lente wird auf einer provisorischen Furt durchquert, sofern man sich nicht die Schuhe ausziehen will, kann dies je nach Wasserstand ein bisschen Geschick erfordern.

Nach Tagen des Regens war mit „ein bisschen Geschick“ nichts mehr zu machen.

Pitiglino Via Cava di Fratenuti: Torrente Meleta

Schuhe aus und Fluss durchqueren

Es war recht frisch an den Füßen.

Danach führte der Weg nach oben, und es kam sehr bald der Eingang zur Via Cava.

Via Cava di Fratenuti

Via Cava di Fratenuti

Der Weg ging eine ganze Weile so: durch die Tuffsteine, dann mit einem Blick ins Lente-Tal, vorbei an einer Höhle – und wieder zurück.

Via Cava di San Giuseppe

Der zweite Weg führte durch die Via Cava die San Giuseppe, über eine Landstraße mit Blick auf Pitigliano und zurück durch eine weitere Via Cava.

Via Cava di San Giuseppe

Via Cava di San Giuseppe

Via Cava di San Giuseppe

Via Cava di San Giuseppe

Via Cava di San Giuseppe

Via Cava di San Giuseppe

Schuhe im Matsch

Via Cava di San Giuseppe

Blick auf Pitigliano

Via Cava di San Giuseppe

Bevor ich zurückfuhr, warf ich noch einen Blick auf Pitigliano:

Pitigliano

Morgen werde ich voraussichtlich den Mobilitätsservice meines Autoherstellers in Anspruch nehmen müssen. Denn auf dem Rückweg habe ich im Dunkeln ein so tiefes Schlagloch mitgenommen, dass der Reifen noch auf dem Nachhauseweg Luft verlor. Als ich das Auto vor der Altstadt parkte, war der Reifen schon sehr matschig. Ich denke, morgen ist er platt. Mist.

Ein Tag in Nebel und Dauerregen.

Es gibt etwas, das ich schon vor dieser Reise gut konnte: die Dinge auf mich zukommen lassen und das Beste daraus machen. Und doch gibt es dabei immer noch etwas zu lernen. Zum Beispiel heute, an einem Tag, der mich lehrt, dass man sich noch so viel vornehmen kann – wenn es dauerregnet, sind die Pläne alle für den Eimer.

Statt also nach Orvieto oder Viterbo zu fahren, statt auf der anderen Seite des Sees etruskische Wege und Tuffsteinstädte zu erkunden, statt ins Tal zu wandern und ein Eis zu essen, blieb ich auf meinem Felsen. Ich habe also nicht viel erlebt und eigentlich auch nicht viel zu berichten. Trotzdem möchte ich Ihnen erzählen von dem, was so wenig passiert ist.

Als Erstes suchte ich heute die Touristeninformation auf, denn sie ist gleich bei mir um die Ecke auf der Piazza Vittorio Emmanuele, dem Platz, der das Herz der Stadt ist, und der Platz, auf den man immer auf wundersame Weise zurückkommt, wenn man durch die Straßen wandert.

Hinter einer Theke saß eine kleine, in eine Winterjacke gewickelte Frau, die sofort aufsprang, als ich die Tür öffnete.

„Hallo! Schön, dass Sie das sind! Sie möchten Montefiascone entdecken!“, sagte sie. Es war kein Fragezeichen hinter dem letzten Satz, und es wäre auch nicht möglich gewesen zu widersprechen, denn mit einer schwungvollen Geste holte sie einen kopierten Plan der Stadt hervor, begann, mit dem Kuli darauf herumzumalen und erzählte mir, was ich schon wusste.

„Waren Sie schon oben auf dem Felsen? Sie können die Papstresidenz besichtigen“, sagte sie.
„Hat sie nicht montags zu?“, fragte ich. Montags hat vieles in Italien geschlossen. Außerdem stand es auf dem Schild am Tor der Burg.
„Schon. Aber manchmal auch nicht. Heute zum Beispiel. Also, glaube ich. Warten Sie. Ich rufe mal an.“

Doch von den Päpsten ging niemand ran. Sie gab mir noch eine Karte mit Wanderwegen mit, und ich fragte sie, ob sie mir auch etwas über Orvieto sagen könne, das ganz in der Nähe ist. Man kann praktisch rüberspucken.

„Nein, also, Orvieto, das ist Umbrien, wir sind hier in Lazio. Über Umbrien kann ich Ihnen nichts sagen.“

Das ist ja wie im Ruhrgebiet, dachte ich. Jeder macht Seins.

Bevor ich nachsah, ob bei der Papstresidenz nicht doch jemand zu Hause war, ging ich einkaufen. Mir gelingt es so langsam, mich dem italienischen Tagesrhythmus anzupassen, zwischen 13 und 16 Uhr also weitgehend passiv zu sein oder zumindest keine Erledigung machen zu wollen. Das vereinfacht das Leben erheblich. Denn ich konnte den kleinen Laden in der Altstadt nutzen, ein Tante-Emma-Laden in einem dieser historischen Häuser mit den dicken Mauern – und wie sich herausstellte: eine Wundertüte.

Auf geschätzten achtzig, dem Fels abgerungenen Quadratmetern gibt es alles, und wenn ich „alles“ sage, meine ich: alles. Obst, Joghurt und Backwaren, eine Käse- und eine Wursttheke, Shampoo, Waschmittel, Strumpfhosen, Sicherheitsnadeln, Blumensamen, Notizhefte, die guten Fischer-Dübel, Gummistiefel, Eimer, Töpfe, WD 40,  eine Sammlung Alkoholika, Zwirne und Garne, Unterhosen, ein Regal mit bestimmt 20 Sorten Kaffee, Schnürsenkel, SD-Karten, Teppichmesser, Schaufeln, Schuhcreme, Klopapier, Tierfutter, Spielzeugautos und noch ungefähr 700 Produkte mehr. Die Bude ist vollgestopft bis unters Dach.

Laden von innen

Ich kaufte, was ich brauchte, außerdem ein Zwei-Meter-Lighting-USB-Kabel, brachte alles nach Hause und ging zur Papstresidenz, um nachzusehen, ob sie nicht doch geöffnet hat, obwohl Montag war.

Tatsächlich: In einem in den Fels gehauenen Kämmerchen neben dem Eingangstor saßen zwei Männer, einer mit einem Glasauge, einer ohne. Der ohne sprang sofort auf, als ich mich näherte, nahm eine soldatische Haltung an und sagte: „Ein biglietto, ja? Studentin!“

Adulti“, sagte ich, Erwachsene. Denn ich wollte die Kommune, wenn um diese Jahreszeit schon ein Tourist da war, nicht um zwei Euro bringen.

Der mit dem Glasauge riss ein Ticket von seinem Block ab, gab es mir und sagte: „Für alles. Du kannst auf den Turm und ins Architekturmuseum und dir alles in Ruhe angucken. Lass dir Zeit, wir sind hier.“

Es regnete noch immer in Strömen. Ich stieg auf die Turmruine der Residenz. „Nur sechs Leute auf einmal“, steht unten auf einem Schild, und als ich oben, in luftiger Höhe auf der Plattform stand, wusste ich, warum es nicht gut ist, hier zu Siebt zu stehen und sich zu drängeln.

Rocca dei Papi: Aussicht (Panorama)

Die Papstburg ist mehr als 1000 Jahre alt, der Turm liegt 600 Metern über dem Meeresspiegel und man kann jeden heranreitenden Feind auf zwanzig Kilometer sehen – wenn es nicht gerade regnet oder neblig ist. Im Hauptgebäude fanden Empfänge und Gelage statt; dort wohnten Päpste und Bischöfe. Es gibt eine Zisterne, die tief in den Fels geht.

Im Museo dell’Architettura di Antonio di Sangallo erklären sie, wie selbsttragende und nicht selbsttragende Kuppeln gebaut werden, und es ist auch sonst ganz interessant.

Kuppelbau im Modell

„Ich bin dann jetzt weg“, rief ich beim Rausgehen den beiden Männern zu, und sie winkten mir hinterher.

Ich ging durch die Gassen zum Dom Santa Margherita mit seiner großen Kuppel. Es soll angeblich die drittgrößte Kuppel Italiens sein. Ich habe dafür keine Belege gefunden. Aber sie ist auf jeden Fall groß.

Bemalte Kuppel von Santa Margherita

„Gehen Sie auch in die Krypta“, hatte die Frau in der Touristeninformation gesagt.

Eine Krypta ist ja immer unten, also suchte ich in der Kirche eine Treppe, die hinabführte. Ich ging einmal im Kreis die Wände entlang. Es gab aber keine Treppe und auch keine Tür, die zu einer Treppe führen könnte. Mich beschlich der Verdacht, dass es einen Geheimgang gebe, einen, der sich öffnete, wenn man einen Stein in der Wand drückt. Hier ist alles möglich.

Ich sah allerdings nichts, ging hinaus, stieg am Gebäude hinab und fand: die Krypta. Logisch, wo hier doch alles in den Fels gebaut ist, ist auch das untere Teil der Kirche am Berg gebaut. Ich hob den Riegel der schweren Tür an, öffnete sie vorsichtig und sah das:

Krypta: Gemauerte Bögen mit wenig Licht, dazwischen ein Sarkophag

Das Licht war schummrig, draußen heulte der Wind ums Gebäude. Mit einem Schlag fiel die Tür hinter mir ins Schloss. Mamma mia, was hab’ ich mich erschreckt!

Ich ging auf das Ding in der Mitte zu, beugte mich hinunter, sah hinein und – Heiliger Bimmbamm!

Einbalsamierter Körper im Sarkophag

Eine Leiche.

Die Tür klapperte. Kerzenlicht flackerte. Ein Luftzug im Nacken.
Das. War. Gruselig.

Ich machte mich vom Acker.

Draußen traf ich auf etwas, das mir half, mich von meinem Grusel zu erholen: das Keksparadies von Montefiascone. Eine Bäckerei, deren Tradition bis ins Jahr 1925 zurückgeht, mit einem Laden voller Plätzchen. Kekse mit Vanille und mit Schokolade, mit Mandarinengeschmack und mit Rosinen, Kekse aus Wein, kleine Kekse und große Kekse. Ich kaufte einen Rucksack voll ein.

Kleine Bäckerei an steiler Straße

Endlich kam auch mal der Regenschutz für meinen Rucksack zum Einsatz. Damit bloß die Kekse trocken bleiben! Wenn die Daheimgebliebenen Glück haben, bleibt etwas übrig.

Ich ging noch ein Stück die Straße hinunter zu San Flaviano. Spätgotische Hauptfassade, es gibt eine Oberkirche und eine Unterkirche, das heißt: Man geht rein, und steht in der Kirche. Dann geht man eine Treppe hinauf und steht in einer weiteren Kirche. Alles aus dem 11. Jahrhundert, genauer aus dem Jahr 1032. Also wirklich alt. Sieht auch so aus.

San Flaviano, sehr alte Steinfassade

 

San Flaviano von innen

*

Vor dem Stadttor, dem Tor zur Altstadt, gibt es einen Platz, einen sehr kleinen. Auf ihm trifft sich der Verkehr, der den Berg herauf aus den Nachbardörfern im Westen, Osten und Süden kommt, und der Verkehr, der aus der Altstadt von Montefiascone herunter kommt. Es gibt also vier Zufahrten, eine aus jeder Himmelsrichtung, und sage und schreibe sechs Abfahrten, nämlich die vier Zufahrten plus zwei Sträßchen, die neben dem Stadttor abgehen. Manchmal werden auch die beiden Abfahrten zu Zufahrten, denn sie sind zwar Einbahnstraßen, aber  was solls. Dann hat dieser winzige Platz sechs Zu- und Abfahrten.

Der Platz ist so klein, dass es keinen Kreisverkehr gibt. Es gibt auch keine Ampel oder sonst etwas, das den Verkehr regelt. Mittags um Eins, wenn alle nach Hause wollen, ist vor dem Stadttor Verstopfung. Die Leute kommen aus allen sechs Straßen auf den Platz gefahren und treffen sich in der Mitte. Erst, wenn jeder sein Auto ein Stück zurechtgeruckelt hat, einmal vor und zur Seite gefahren ist, kann eines der Auto irgendwo abiegen, und der Stopfen löst sich auf, als hätte jemand Abflussfrei reingekippt.

*

Daheim recherchierte ich, wer die Leiche ist: Es ist Santa Lucia Filippini, also die Heilige Lucia, und es sind wirklich ihre unverwesten Gebeine. Die Eckdaten: geboren 1672, gestorben 1732 an Brustkrebs. Sie gründete einen Orden und mehrere Schulen.

Den Rest des Tages verbringe ich damit, mich mit meiner Weiterbildung zu befassen. Ich sitze vor dem Ofen, lese über die Psychologie der Konflikte und über Grundlagen mediativer Verfahren.

*

Inzwischen weiß ich, wie es nach dem Aufenthalt in Montefiascone weitergeht. Am Samstag werde ich auf die andere Seite des Stiefels wechseln – in einen Ort in den Abruzzen, von dem aus ich zum Meer und in die Berge fahren kann. Er heißt Capelle Sul Tavo, hat 4.000 Einwohner und liegt in der Nähe von Pescara.

Landkarte

Dafür, dass ich heute eigentlich nichts erlebt habe, habe ich ganz schön viel aufgeschrieben.



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