Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »Küche«

Das große Cupcake-Finale

1. 06. 2015  •  3 Kommentare

Was für die Handballbäckerinnen und mich das große Finale war, war für Braut und Bräutigam ein wunderbarer Anfang.

Eine tolle Hochzeit, freudig, tanzwütig, schnapsseelig. Und mit Gebäck. Aber beginnen wir vorne.

Cupcake-Dingsis ohne Topping, dafür mit Glasur und Herzen

Wie Sie sehen, sehen Sie kein Topping.

Ich habe mit wirklich bemüht, vom gefühlvollen Rühren bis zum maximalen Einsauen meiner selbst und der Küche, ein Frosting aus Buttercreme herzustellen. Grillen kann ich einfach besser.

Und seien wir ehrlich: Reine, pure Teigware ist ohnehin das Beste. Keine Sahne, kein Obendrauf, kein Innendrin. Nur Teig (Waffeln!). Es tat mir also für die Braut leid, dass ich kein Topping zustande brachte, meine eigene Enttäuschung klang aber schnell ab. Und mit dem Wrapper – das Papiergetüdel, dieses Fachwort musste ich erst lernen – sahen die Muffincupcakes auch sehr hübsch aus.

Die Gesamtkomposition aller Cupcakes war dann tatsächlich beeindruckend speichelstürzend:

Die finale Cupcake-Etagere

Mit dabei: Oreo-Cupcake, NYC Cheesecake, Snickers und Rübli. Ich werde nicht umhin kommen, einige Varianten nachzubacken.

Hier meine Rezepte (#serviceblog):

Schoko-Buttermilch-Muffins

100g Butter
150g Zucker
2 Eier
1 Pk. Vanillezucker
250g Mehl
1 Pk. Backpulver
250g Buttermilch
½ Pk. Raspelschokolade
etwas Salz

Wie überall: Butter schaumig schlagen, Eier dazu, Zucker dazu. Dann Mehl und Backpulver. Am Schluss die Buttermilch und die Raspelschokolade zufügen.

20-30 Minuten bei 160 Grad Umluft.

Im ursprünglichen Rezept standen 175g Zucker, ich habe das reduziert. Machen Sie, wie Sie mögen.

Schokocupcakes (vegan)

1 Tasse Sojamilch
1 TL Apfelessig
1 ½ Tassen Mehl
2 EL Stärkemehl
1 Pk Backpulver
½ TL Natron
⅓ Tasse Öl
¾ Tasse Zucker
1 Pk. Vanillezucker
etwas Salz

Sojamilch und Essig verrühren, stehen lassen. In der Zeit Mehl, Stärke, Backpulver, Natron und Salz in einer Extra-Schüssel verrühren. Dann Öl, Zucker, Vanillezucker zur Sojamilch geben, verrühren. Alles zusammenschmeißen, mixen, und backen. 20 Minuten bei 160 Grad Umluft. Nach Lust und Laune weitere Zutaten zufügen, zum Beispiel Früchte. Weniger Zucker macht die Sache auch hier besser, finde ich.

Frau Schüßler hat sich übrigens noch einmal eingehend mit der Muffin-Cupcake-Frage auseinander gesetzt.

Ein kurzes, trauriges Kapitel an diesem freudvollen Abend: Ein Sieg im Ballspielfinale war uns nicht vergönnt. Ich möchte bitte nicht darüber sprechen. Dadurch, dass ich die Niederlage nur aus dem Augenwinkel verfolgt habe, kann ich sie aber emotional ganz gut verarbeiten. Eins möchte ich allerdings festhalten: Ich habe – als mentale und rituelle Unterstützung – schon beim Frühstück aus meinem Mats-Hummels-Stadionbecher getrunken. Ein T-Shirt hatte ich auch. An mir lag’s nicht!

Auf der Heimfahrt ins Bett war es dann bereits hell, die Vögel zwitscherten mit dem Lautstärke-Regler auf „Raketenstart“. Ein dickes Hach für diesen Abend.

Die Muffin-Cupcake-Frage

28. 05. 2015  •  59 Kommentare

Am Wochenende heiratet die Rechtsaußen, und die Mannschaft hat zu tun.

Nicht nur am entsprechenden Abend (Hoch die Tassen!). Wir Handballerinnen haben die Aufgabe, Cupcakes zuzuliefern.

Wer Hochzeits-Cupcakes backen soll, muss das Hochzeits-Cupcake-Backen üben. Cupcakeherstellung sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Grundsätzlich nicht und schon gar nicht bei einem solch wichtigen Ereignis – schließlich muss alles stimmen: Geschmack, Konsistenz, Bräunung und dann auch noch das Gezwirbel, das obendrauf kommt. Dabei kann einiges schief gehen, zumal die Fachliteratur nur mit Grundrezepten arbeitet, denen die Bäckerin Verfeinerungen hinzufügt. Früchte zum Beispiel. Oder Schokostücke. Nur: wie viele? Das weiß man nicht. Das muss man ausprobieren.

Also werden im Ruhrgebiet derzeit Probebackungen durchgeführt.

Die Whats-App-Koordindationsgruppe nimmt das Ergebnis der Probebackung ab und begutachtet es. Natürlich erstmal nur optisch. Aber immerhin.

Ich habe diese Woche bereits zwei Rezepte getestet, die ich jeweils zweimal gebacken habe. Der erste Erfolg kann schließlich ein nicht reproduzierbarer Zufallstreffer sein. Oder der Versuch misslingt. Nach Rezept A war das Backwerk zum Beispiel zu süß. Denn wenn man hinten Schoko hinzufügt, kann vorne Zucker weg. Zumal das Ganze noch ein süßes Topping bekommt. Raketenwissenschaft ist ein Dreck gegen diese Cupcake-Sache.

Was ich eigentlich sagen will: Mir ist ein bisschen schlecht.

Die Backungen, das Ablecken der Rührstäbe, das ständige Leerkratzen der Schüssel, das geht ganz schön an die Substanz. Aber was soll ich machen? Einsatz ist gefragt!

Als ich mein Schicksal auf Twitter teilte, bekam ich neben sehr viel Mitgefühl  (Danke, Crowd!) die Frage gestellt, ob das denn Muffins oder Cupcakes seien, die ich büke. Frau Schüßler merkte an, für Amerikaner (die Menschen, nicht das Backwerk) seien das völlig unterschiedliche Sachen. Es entsponn sich ein kurzer Wissenstransfer, der mit der Conclusio endete, es sei vermutlich kompliziert.

Da es sich hier um ein Kännchencafé und überdies sowohl um ein Serviceblog™ als auch um ein Bildungsblog™ handelt, möchte ich die Sache nicht so stehen lassen. Wer kann Erhellendes beitragen? Unqualifizierte Meinungsäußerungen („Omm-nomm-nomm!“) sind auch gut.

Dinkelbrötchen

6. 04. 2015  •  5 Kommentare

Die besten und einfachsten Brötchen, heute zum Osterfrühstück:

Dinkelbrötchen

 

Zutaten:
1 Kilo Dinkelmehl
½ Liter Wasser
1 Würfel (42g) Hefe
4 TL Salz

To Do:
Hefe in warmem Wasser auflösen, zum Mehl geben, verkneten. Salz dazugeben, weiterkneten. Gegebenenfalls weiteres Wasser zufügen, bis der Teig gummiartig ist.

Den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und mindestens 4 Stunden ruhen lassen. Es geht auch über Nacht.

Aus dem Teig Brötchen oder Baguettebrote formen – wie man halt mag – und auf ein Blech legen. Den Teig obendrauf einschneiden. Nochmal 30-45 Minuten feucht abgedeckt ruhen lassen.

Ein Eiweiß mit etwas Wasser mischen und den Teig damit bestreichen. Bei vorgeheizten 220 Grad 20 Minuten backen. Dabei eine Schüssel mit Wasser in den Ofen stellen.

Indoor-Regen [mit UPDATE]

1. 04. 2015  •  12 Kommentare

Vor einigen Momenten erzählte ich bereits vom Wasserschaden in meiner Küchendecke.

Ich habe das Ganze bislang unaufgeregt hingenommen; sowas kommt vor, das passiert. Der Schaden war bislang überschaubar, kein Grund zur Hysterie also.

Inzwischen ist es allerdings so, dass ich doch recht ungehalten bin. Denn der herbeigerufene Klempner fand nichts: Beim Nachbar über mir sei alles trocken im Bad, kein Leck, keine Pfütze, weder unter der Wanne noch an einem anderen Ort. Ein Untersuchung mit der Rohrkamera zeigte nichts Auffälliges.

An meine Küchendecke grenzt nicht nur das Bad, sondern auch der Balkon des Nachbarn. Der Dachdecker kam, nahm eine Etage über mir Bodenplatten und Kies auf und sagte zerknirscht: Oje, oje, das Wasser komme vom Balkon, da hätten seine Jungs vor zwei, drei Jahren gepfuscht, die Folie gehe nicht bis in den Abfluss, da sei eine Lücke, kein Wunder, dass da Feuchtigkeit eindringe. Er sorge sofort für Abhilfe.

24 Stunden später rückte die Dachdecker-Crew in voller Mannstärke an und machte sich drei Tage lang am Balkon des Nachbarn zu schaffen. Am Freitag wurden die letzten Handgriffe getan. Nun sei alles dicht, hieß es, nichts für ungut. Ich nickte: Alles klar, kein Ding. Kommt vor.

Dann kam Sturm Niklas, und nun ist Land unter in meiner Küche. Die Situation eskaliert seit zwei Tagen zusehends, am gestrigen Abend tropfte es nicht nur großflächig von der Decke, sondern auch in solch einer Menge, dass zu einem durchgehenden Wasserstrahl nicht mehr viel fehlte.

Entsprechend konsultierte ich heute Morgen den Dachdecker und berichtete ihm, dass seine Maßnahme keine Früchte trage. Er reagierte fröhlich. Vom Balkon, meint er, könne es nicht kommen. Der sei schließlich gerade erst neu gemacht worden.

Wie gut, dass es in diesem Internet Menschen gibt, mit denen ich gemeinsam das Gute sehen kann.

https://storify.com/dieliebenessy/wasserschaden

 

Ich habe nun einen Experten für Wasserschäden und Bautrocknung bestellt, der die Sache begutachtet und so lange sucht, bis er das Leck gefunden hat.

Noch ein positiver Aspekt: Demnächst bin ich nicht nur Fachfrau für Orthopädie, sondern auch für Tropfsteinhöhlen und Handwerk.

 

UPDATE nach Besuch des Leck-Ortungs-Mannes:

Die Heizung ist’s! Ein gebrochenes Heizungsrohr in der Wohnung obendrüber tropft kontinuierlich Wasser in meine Küche.

Weil die Nachbarn Wasser in die Heizungsanlage nachfüllten, während zeitgleich draußen Sturm Niklas begann, tropfte es während des Sturms in meine Bude. Aber nicht von draußen. Womit wieder bewiesen wäre: Korrelation ist nicht Kausalität.

Morgen klempnert der Installateur das Rohr schön.

Schade nur um die Möglichkeiten, die sich boten:

https://storify.com/dieliebenessy/wasserschaden-die-losung

Küchenschütten

7. 03. 2015  •  23 Kommentare

Seit eineinhalb Jahren habe ich nun meine neue Küche. Ich freue mich jeden Tag über sie.

Am Herd war eine Sache jedoch unpraktisch: Salz und Zucker waren zu weit weg. Manchmal, besonders wenn ich für mehrere Leute koche, brauche ich eine dicke Prise Salz: hingreifen, reinstreuen, wieder wegstellen. Oder Zucker. Manchmal auch Mehl.

Dafür habe ich jetzt Küchenschütten:

Küchenschütten

Man attestiert mir, dass die Bewegung lässig-professionell aussehe.

Walnussbrot aus Malthouse-Mehl

11. 01. 2015  •  7 Kommentare

Am Wochenende gibt’s bei mir immer vom Bäcker. Doch Brot für in der Woche kommt seit einiger Zeit ausschließlich aus dem eigenen Ofen.

Mittlerweile habe ich mich so daran gewöhnt, dass ich Bäcker-Brot gar nicht mehr so gerne mag. Vielleicht liegt es daran, dass Bäckereien viel mit Sauerteig arbeiten, ich aber lieber Brot ohne Sauerteig mag.

Schon seit längerem bin ich auf der Suche nach Malthouse-Mehl. Malthouse-Mehl ist eine Mischung aus Weizenmehl, Mehrkornmehl, Weizenmalzflocken und Roggenmehl.

Ich habe Reformhäuser und Bioläden nach dem Mehl durchforstet – doch ohne Erfolg. amazon.co.uk hat schließlich geholfen.

Malthouse Mehl

Malthouse-Mehl. Eingeschifft von der Insel.

 

Aus dem Malthouse-Mehl ist ein wunderbares Walnussbrot entstanden. Es schmeckt kräftig, aber nicht körnig.

Walnussbrot aus Malthousemehl

Walnussbrot. Noch warm.

 

Die Zutaten:
250 g Malthouse-Mehl
180 ml warmes Wasser
75 g Walnusskerne
Hefe
Salz

Die Walnüsse kleinhacken. Das geht in handwerklich begabten Haushalten zum Beispiel, indem man mit einem Hammer auf der Packung rumkloppt.

Die Zutaten miteinander verkneten. Dann den Teig mit einem feuchten Geschirrtuch abdecken und in der Schüssel ruhen lassen. Nach 10 Minuten und nach 20 Minuten jeweils einmal durchkneten.

Danach den aufgegangenen Teig zusammendrücken, eine Kugel formen, flach drücken und ein Loch in die Mitte machen.

Walnussbrot vor dem Backen

Teigring. Liebevoll geknetet.

 

Den Teig auf einem Backblech noch einmal eine Dreviertelstunde gehen lassen, abgedeckt mit einem feuchten Tuch. Danach ein Quadrat in den Laib ritzen und das Brot backen: 30 Minuten bei vorgeheizten 200 Grad. Dabei ein Gefäß mit Wasser auf den Backofenboden stellen.

Man kann das Brot dann auskühlen lassen und in die Brotbox legen. Oder warm anschneiden, mit Butter bestreichen und genießen. Jeder ist da ja ein bisschen anders.

Stammtisch

15. 12. 2014  •  20 Kommentare

Am Wochenende war ich wieder einmal in meiner Eigenschaft als experimentelle Servicebloggerin unterwegs: Ich habe neue Rezepte für Sie ausprobiert.

Die Stammtisch-Gemeinschaft hat sich zur Verfügung gestellt, die Ergebnisse des Experiments zu kosten. Ein Fazit habe ich Ihnen nicht direkt abgerungen, aber ich meine, wohlwollende Zustimmung interpretiert zu haben.

Das Kochen passiert bei mir, seit ich die neue Küche habe, als Show-Cooking: Die Gäste sitzen um die Kücheninsel, nehmen einen Aperitif, essen ein wenig Brot, Butter und Salz und schwatzen gemeinsam mit mir, auf dass die Zeit bis zum ersten Gang schnell vergeht.

Kochvorbereitungen mit rohen Pommes

Live-Cooking an der Kochinsel.

 

Wie immer beim Stammtisch waren auch Kinder unter den Gästen. Wenn Sie noch ein Weihnachtsgeschenk suchen, kann ich Ihnen das Besteck von Constructive Eating wärmstens empfehlen. Es erfreut sich großer Beliebtheit bei der Zielgruppe.

Constructive eating

„Constructive Eating“ für den Stammtisch-Nachwuchs

 

Serviceblog™-Ergänzung: Im Hause der Stammtisch-Gäste herrscht Constructive-Eating-Verbot in Zusammenhang mit Joghurtbechern – weil der Löffel wohl komplett in den Becher eintauchen, der Bagger aber nicht ohne Maulsperre wieder abgeleckt werden kann. Das bringt eine kleine Joghurtsauerei mit sich. Trotzdem: großer Spaß.

*

Vorspeise:
Räucherforellenmouse auf Kartoffelrösti mit Blattsalaten und Preisselbeeren
(Rezept von Chef Hansen)

Räucherforellenmouse auf Rösti mit Blattsalat und Preisselbeeren

Eine Vorspeise, die den Erwerb eines Eiskugelportionierers vonnöten machte.
Wird ja nicht schlecht, so ein Eiskugeldings.

 

Geräucherte Forellen scheinen dieser Tage stark nachgefragt zu sein – jedenfalls war es schwierig, welche zu bekommen. Alles andere erwies sich als einfach: Man vermischt die Forelle mit Butter, Zitrone und der steif geschlagenen Sahne, gibt etwas Salz hinzu – violà. Das kann wirklich jeder.

Auch die Kartoffelpuffer sind einfach herzustellen: Kartoffeln reiben, in Butter braten, Salz drauf, fertig. Insgesamt also ein Rezept für Anfänger, das schön etwas her macht.Statt Meerrettich-Vinaigrette habe ich mich allerdings für Balsam-Rosen-Essig entschieden – ich bin nicht Vorsitzende des Meerrettich-Fanclubs.

Als Nebeneffekt besitze ich nun auch einen Eiskugel-Portionierer. Eiskugeln kann man ja praktisch immer gebrauchen, gerade in der aktuellen Halsschmerzperiode. Beim Anrichten sollte ich ansonsten noch etwas üben. Aber es muss ja auch noch Luft nach oben bleiben.

*

Hauptspeise:
Frische Hamburger mit liebevoll handgemachten Burgerbrötchen, Balsamico-Schalotten, Peccorino und Serranoschinken
(Brötchen, Hamburger)

Hamburgerbuns

Frische, liebevoll mit Sesam bestreute Burger-Brötchen.

 

Ich habe noch nie Burger selbst gemacht. Nach einer Eingebung unter der Woche – Werbeblock, Burger-Werbung, Speichelfluss – habe ich beschlossen: Das muss sich ändern. Natürlich alles handgemacht, was nicht ganz im Sinne des Werbe-Schaltenden ist, der mich inspiriert hat, aber ein bisschen Schwund ist halt immer.

Also gab es nach den Rösti frische Hamburger vom Grill: mit selbst gekneteten Burger-Buns, garniert mit geschmolzenem Peccorino, kross gebratenem Serrano-Schinken und Balsamico-Schalotten. Das Ganze war so lecker, dass ich es nicht mal geschafft habe, ein Foto vom fertig zusammengebauten Burger zu machen – so schnell fielen die Gäste darüber her.

Die Burger sind einfach zuzubereiten, lediglich die Logistik ist ein wenig fordernd. Es bietet sich an, alles, was zu schnibbeln ist, vorzubereiten. Denn die Bulette gart sehr schnell, und man will ja gleichzeitig und warm servieren. Das Bauen muss also flott gehen, was je nach Gäste-Zahl nur mit entsprechender Vorarbeit geht.

Zum Burger gab es astreine, handgeschnitzte Backofenpommes à la Anne Schüssler (beziehungsweise à la Rachel Khoo): Frische Kartoffel schnibbeln, kurz aufkochen, raus aus dem Wasser, mit Olivenöl und Salz in den Backofen, fertig. Kann man auch ohne Burger mal machen – und dann je nach Geschmack Gemüseschnitze untermischen.

*

Nachtisch: 
Milka-Schoko-Mousse auf Mascarpone-Basis
(Rezept von Penne im Topf)

Schoko-Mascarpone-Mousse

Die tatsächlich beste Schoko-Mousse.

 

Auf einer Hochzeit habe ich jüngst von zwei Berlinern den Begriff „Dat fickt dir den Gaumen wech!“ gelernt. Er wurde wohl für genau solche Anlässe wie die oben im Bild zu sehende Mousse erfunden. Ann-Katrin von „Penne im Topf“ nennt sie „die beste Schoko-Mousse der ganzen Welt“, und ich mag ihr nicht widersprechen.

Nun gut – woher der Wahnsinnsgeschmack kommt, ist nicht schwierig zu erraten: Fett. Insgesamt kommen rund 600 Gramm Vollmilch-Schokolade auf 6 Stammtisch-Gäste, also eine Tafel Schokolade pro Person, außerdem Mascarpone und Sahne. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen; verschweigen Sie diesen Fehltritt einfach Ihrer Ernährungsberaterin, und alle bleiben glücklich.

Busserl

9. 12. 2014  •  26 Kommentare

Derzeit wird allerorten gebacken. Auf Instagram vergeht kein Tag, an dem man nicht völlig zugebacken wird. Man gerät regelrecht unter Zugzwang. Außerdem: Dieses Kerzenlicht überall. Und die Kälte. Da verlangt’s nach Gebäck.

Ich bin nur ein mäßiger Keksesser. Vereinzelt lachen Menschen jetzt laut auf, doch tatsächlich: Ich mag nur ausgesuchte Kekse – alles, was annähernd staubtrocken ist, eher nicht. Auch nichts, was in Richtung Florentiner geht oder Kirsche hat oder zu süß oder zu hart ist. Kokos geht auch ganz schlecht, ebenso alles, was irgendwie blättert. Diejenigen Sorten, die ich mag, mag ich allerdings innig, so dass bisweilen ein verzerrtes, überschätztes Bild von meiner Gesamtkeksleidenschaft entsteht.

Eine Kekssorte, die zu dieser Verzerrung beiträgt, sind selbst gebackene Busserl.

Kekse mit Marmelade

Ich möchte zu diesen Keksen, die zur Weihnachtszeit gar nicht Kekse heißen, sondern Plätzchen, weshalb ich auch niemals Kekse, sondern Plätzchen backe – zu diesen Plätzchen möchte ich gar nicht viel sagen. Backen Sie sie einfach nach. Dann wissen Sie, was ich meine.

Die Zutaten:
125g Butter
1 Tasse Puderzucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Teelöffel Zitronensaft
3 Eigelb
2 Tassen Mehl
Kakao nach Geschmack
Gelee

Alles mit Knethaken vermengen, zum Schluss die Hände zu Hilfe nehmen. Den Kakao kann man hinzufügen oder weglassen. Ich mag die Busserl gerne mit.

Zwei Teigrollen formen und mindestens 30 Minuten lang in den Kühlschrank legen. Die Rollen können einen Tag lang dort verweilen, falls man in Etappen backen möchte. Zum Weiterverarbeiten Kugeln formen, ein Loch reindrücken, Gelee reinfüllen (ich nehme Himbeer oder Johannisbeer) und backen: 160 Grad, 15 Minuten.

Am besten schmecken sie, wenn sie noch leicht warm und ein bisschen klätschig sind.

Internetmenschenwochenende

16. 11. 2014  •  23 Kommentare

Das Internet ist ein seltsamer Ort. Ein Ort, an dem wir Menschen treffen, ohne ihnen gegenüberzustehen. Ein Ort, an dem sich Menschen spüren, ohne sich anzufassen.

Manchmal kommt es vor, dass Menschen, die Worte ins Internet tippen, andere Menschen treffen, die auch Worte ins Internet tippen. So war es mir eine Ehre, Frau Anne und Frau Sandra an meinem Esstisch zu begrüßen.

Gedeckter Tisch beim Bloggerinnentreffen

Es gab Sekt, Baby.

 

Dass ich immer öfter Gäste bekoche, ist eine folgerichtige Entwicklung. Abende- und nächtelang durch Kneipen zu ziehen, war mir im Grunde meines Herzen schon immer zuwider. In gewissen Lebensphasen muss man das wohl tun, und für ein paar Stunden kann das eine erbauliche Freizeitbeschäftigung sein. Doch es gibt eine bessere Alternative, und inzwischen verfüge ich über die charakterliche Festigkeit, nur noch meinen eigenen Ansprüchen zu genügen – und treffe Menschen hauptsächlich in Privaträumen.

Wie es sich für ein Treffen mit Internetmenschen gehört, gab es Essen aus Blogs. Unter anderem die Buddenbohmschen Bagels „Auf die Hand“ und Paprikasuppe mit Hackgröstl von „Neverstopeating“.

Paprikasuppe mit Hackgröstl

Paprikasuppe mit Hackgröstl

 

Menschen, die ich gerne online lese, sind auch Menschen, mit denen ich offline gerne Zeit verbringe. Das klingt banal, vielleicht ist es das auch – ich empfinde es dennoch als großes Glück. Zumal es Menschen sind, die ich ohne das Internet niemals kennengelernt hätte.

Samstagabend also: Bloggerinnentreffen mit Bagels, Suppe, Wein und Offline-Geschichten. Und am Sonntag … erinnern Sie sich noch an den MannQuadrat? In einem anderen Leben habe ich eine Zeitlang den Zweierpack mit ihm gemacht. Er selbst bloggt schon seit Jahren nicht mehr. Das tut aber nix: Offline kennen wir uns immer noch.

Frühstück mit MannQuadrat: Gedeckter Tisch

Frühstück mit MannQuadrat

 

Was ich mit diesem Beitrag sagen möchte: Danke, liebes Internet, dass du so tolle Menschen in mein Leben spülst.

An Homage to Klübchentreffen

11. 10. 2014  •  10 Kommentare

Wir sind drei Damen im gesetzten Alter.

Im gesetzten Handballalter, um genau zu sein. Einst haben wir gemeinsam im Verein gespielt. Ich bin dann irgendwann umgezogen, die Torfrau verabschiedete sich als erste in den sportlichen Ruhestand, die Rechtsaußen wurde schwanger. Doch das hält uns nicht davon ab, uns weiterhin regelmäßig zu treffen, nun, da das Training als Anlass ausfällt.

Gemeinsam haben wir einen „Stammtisch mit Herren“ ins Leben gerufen. Dieser Stammtisch findet alle paar Wochen reihum statt. Stillschweigendes Übereinkommen: Das ausrichtende Paar serviert jeweils ein liebevoll selbstgekochtes, mindestens dreigängiges Menü ohne Convenience-Zutaten. Oder, um es anders zu sagen: Aus dem sportlichen Wettstreit ist ein Koch-Wettbewerb geworden.

Unsere Torfrau hat diesen Wettbewerb angestachelt. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Kochtalent, die für diese Tätigkeit notwendige Muße und Geduld sowie über eine ungefähr zwei Zentner und neun Regalmeter umfassende Kochbuchsammlung. Das weiß ich so genau, weil ich diese Sammlung beim Umzug in den dritten Stock getragen haben. Nur der Gedanke, dass auch ich von ihr profitiere, hat mich nachhaltig motiviert. Weil die Torfrau also stets raffiniertere Gerichte serviert, möchten wir anderen ihr in nichts nachstehen und servieren nun ebenfalls dolle Gerichte.

Gestern trafen wir uns bei der lieben Rechtsaußen und tafelten wieder fürstlich. Der Abend ist immer begleitet von großartigen Gesprächen. Dadurch, dass wir uns jahrelang nur in Jogginghose kannten, Siege und Niederlagen geteilt und schon mehr als hundertmal zusammen geduscht haben, sind wir sehr entspannt miteinander. Wenn ich genauer über diesen Umstand nachdenke, kommen mir fast die Tränen vor Freude. Es ist so wunderbar, Freunde zu haben.

Stammtisch: Tomatensuppe à la Horst Lichter

Tomatensuppe à la Horst Lichter mit Sherry und Schwarzwälder Schinken,
garniert mit Basilikumschaum

 

Stammtisch: Skat-Teller

Skat-Teller: Sauerkraut mit Kasseler in leichter Sahnesoße mit Stampfkartoffeln

 

Stammtisch mit Olli Roggisch (Autogrammkarte)

Zum Vernaschen: Olli Roggisch.

 

Stammtisch: Mango-Weißwein-Soufflé

Mango-Weißwein-Soufflé an schnellem Himbeereis mit reduzierter Himbeersoße

 

Stammtisch: Gläser mit Sauerteig & Marmelade

Austausch: Marmelade, Sauerteig, Tupper. Die Rassel bleibt daheim.

 

Stammtisch: Käseplatte

Käseplatte

 



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