Dienstag, 16. Januar
Matt erwacht. Das Hotelzimmer war irre warm.
Das ist das zweite Hotel innerhalb von zwei Monaten, in dem es total heiß ist. Warum tun Hotels das? Warum lässt sich das nicht regulieren? In Bonn war ich in einem Hotel, das noch Rippenheizungen hatte, es aber unterbunden hat, dass man die Temperatur am Thermostat einstellt. Es war unerträglich warm. Um das Fenster dauerhaft zu öffnen, war es zu laut.
Als Hotel verkaufe ich guten Schlaf. Wie kann ich da am Wesentlichen sparen?
*
Einen Workshop für Gründerinnen und Gründer im Lokaljournalismus gehalten.
Unter anderem haben wir gemeinsam überlegt, was es braucht, um die schlechteste lokale Plattform der Welt zu starten. Darüber haben wir uns den Bedürfnissen der Nutzer*innen genähert.
Beispiel: Eigenschaft eines schlechten Angebots wäre es, immer nur ein und dieselbe Meinung oder Sichtweise abzubilden. Warum ist das schlecht? Menschen haben das Bedürfnis, überrascht zu werden, neue Perspektiven zu bekommen und etwas zu lernen.
Andere Bedürfnisse sind, Teil einer Gemeinschaft zu sein, Selbstwirksamkeit zu spüren, einfache Bedienbarkeit – und so weiter.
Der Verkehren ins Gegenteil hilft, Abstand von der eigenen, manchmal festgefahrenen Idee zu bekommen und sich nochmal intensiv den Bedürfnissen der potentiellen Kunden und ihrem Anspruch an mein Produkt zuzuwenden.
Danach haben wir beispielhaft zwei Fragen formuliert („Wie helfe ich den Menschen, Neues zu lernen?“ / „Wie schaffe ich Gemeinschaft?“) und entlang dieser Fragen Ideen entwickelt. So haben wir das große Vorhaben auf Teilaspekte heruntergebrochen, die die Gründer nach und nach angehen können.
Wir haben auch über Kundensegmente und mögliche Partner gesprochen, über das Erstellen von Businessplänen und über Beratungsbedarf. Die Leute haben weitere Methoden zur Ideen- und Produktentwicklung kennengelernt, die sie auch ohne mich weiter nutzen können. Am Ende hatten die Teilnehmer*innen einen Eindruck, wo sie Unterstützung brauchen und können die Startphase nun besser planen.
*
Passend zum Lokal-Thema habe ich auf der Rückfahrt einen Eins-zu-Eins-Talk mit dem Dorfladenbesitzer Andreas Auer gehört. Er führt den „Ladenbergen“, also einen Laden in Bergen, einer Ortschaft im Chiemgau. Interessant, was er da alles auf die Beine stellt und mit welcher Haltung und Gemütsruhe er erzählt.
*
Ich habe eine Namensvetterin, die so heißt wie ich. Sie hat eine E-Mail-Adresse beim gleichen Anbieter, allerdings ohne Punkt zwischen Vor- und Nachnamen. Das vergisst sie regelmäßig, wenn sie ihre E-Mail-Adresse angibt, und ich bekomme ihre Post. Ich war schon Teil ihrer Lerngruppe, ihrer Vorbereitungsgruppe fürs Referat und kenne einige ihrer Online-Bestellungen. Zuletzt war es lange ruhig. Nun bewirbt sie sich bei Unternehmen, und was soll ich sagen? Ich freue mich, dass die Unterlagen angekommen sind und dass es mit der Karriere vorangeht.