Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Feierlichkeiten | Das Wochenende verbrachte ich auf zwei Geburtstagsfeiern. Beide Feiern fanden #wegenderaktuellenSituation in reduzierter Ausführung statt, eine davon im Garten bei strömendem Regen. Das tat der Feier jedoch keinen Abbruch: Es war wundervoll. Der Gatte der Geburtstagsfreundin hatte alles aufgeboten, um den Garten trocken zu halten: Zelt, Pavillon, Sonnensegel, Schirme, Körperkraft – ein beeindruckendes Werk ineinander verschachtelter Materialien. Auch der Einsatz eines Besenstiels war mitgedacht, um Wasseransammlungen fortzustoßen. „Gott sei Dank regnet es, sonst hätte ich das alles umsonst gemacht“, sagte der Konstruktur im Laufe des Abends, die Arme vor der Brust verschränkt und zufrieden mit einem Bein wippend, während Sturzfluten niedergingen. Wir nickten anerkennend.

Die zweite Feier fand inhäusig statt, eine Clustersituation, würde Professor Drosten sagen, allerdings mit überschaubarer Personenanzahl und verantwortungsvollen Mitwirkenden. Wir unterhielten uns bis weit nach Mitternacht, es gab den besten Käsekuchen, den ich je aß, und ich kam erst gegen 3:30 Uhr zu liegen.

Tisch mit leeren, schmutzigen Tellern, einem leeren Brotkorb, einem Rest Käsekuchen, Gläsern und einer Weinflasche

Wie ich die Bridget gab | Dann begab es sich, dass ich mich plötzlich in einer Boulderhalle wiederfand als Teil eines Dates.

Ich bin ja stets offen für Neues und Abenteuerliches. Nachdem ich zugesagt hatte, beschlich mich jedoch eine leichte Nervosität. „Vielleicht ist es nicht schlau, ausgerechnet einer Aktivität mit derart ausgeprägtem Bridget-Jones-Potential nachzugehen, wenn ich dem Anderen gefallen möchte“, kam mir in den Sinn. Vor meinem inneren Auge sah ich mich als übergewichtiger Käfer von der Wand fallen und hilflos in einer Weichbodenmatte verenden, während gut gebaute junge Kletterer mir zu Hilfe eilen und das Date unauffällig gen Ausgang gleitet. Ich informierte eine Freundin über mein Vorhaben und bat um emotionalen Beistand. Sie meinte, nur Sauna sei eine schlimmere Vorstellung für ein Date und dass es zu spät sei, um zu kneifen, alles Gute und so weiter, halt die Ohren steif. Als ich nach dem Bouldern wieder aufs Handy sah, stand da: „Muss ich die 112 rufen???“

Ob sie das musste und wie es sich dann tatsächlich zutrug, möchte ich an dieser Stelle nicht berichten – obwohl ich sogar die Freigabe von Marc Darcy habe. Aber das ist zu persönlich. Machen Sie sich einfach selbst eine Vorstellung; die eigene Fantasie ist schließlich ein großartiger Geschichtenerzähler.

Vizefreitag | Gestern erneut ein Tag mit Telefonaten, mit und ohne Video, und viel Korrespondenz. Abends ein ausführlicher Gang durch den Kiez: Schrebergärten, Schürener Feld, Stadtkrone, hinunter zum See, um den See und wieder heim, etwa eineinhalb oder zwei Stunden. Dabei Musik und Telefonate. Gutes Licht.


Gelesen | Der Medizinstudent Malone Mukwende hat während der Vorlesungen festgestellt, dass die Beschreibung von Krankheitssymptomen – Schwellungen, Rötungen, Ausschläge – sich meist nur auf weiße Haut beziehen. Also schrieb er selbst ein Lehrbuch.

Broterwerb | Die Menschen sind endgültig aus den Sommerferien zurück und planen nun das letzte Quartal des Jahres. Heute nur Telefonate, darunter drei Auftragsanfragen (yeah!).

Diese Wellenbewegungen in der Selbstständigkeit erfordern ein bisschen Gelassenheit. Es gibt Wochen, in denen ich denke: „Ohgottohgott, ich werde nie wieder Aufträge bekommen“, und male mir Graphen, wie lange die Rücklagen reichen. Und plötzlich: Bämm – Anfrage, noch ’ne Anfrage. Ich loche die Graphen zu Konfetti, spiele Luftgitarre, tanze den Moonwalk.

Nichts für sicherheitsliebende Freunde der wirtschaftlichen Kontinuität. Aber im vierten Jahr erkenne ich so langsam eine Systematik.

Ansonsten: Korrspondenz. Gestern habe ich ein Webinar gegeben, was man aus Game-Prinzipien für die Teamführung lernen kann. Ich habe Belege sortiert; außerdem erschreckt festgestellt, dass irgendwas mit Lohn Einkommenssteuervorauszahlung war. Gesehen: Sie buchen ab.

Und: Ich habe meine Website überarbeitet. Straffer, weniger Seiten, aktualisierte Texte, mehr auf den Punkt (hoffe ich). Gehen Sie doch mal rüber und gucken.


Bloembollen | Ich habe Blumenzwiebeln in Empfang genommen. Meine Dealerin aus der Nachbarstadt hat sie mir vorbeigebracht. Ihre Ankündigung:

Habe Deine Tütchen fertig gepackt. Die gute Ware aus Holland steht parat. Gelingt uns eine Übergabe?

Wir vereinbarten einen Ablageort. Sie lieferte.

Die gute Ware liegt in der Garage. Habe noch ein extra Tütchen dazu gepackt.

Habe fest damit gerechnet, dass das SEK kommt und mich hochnimmt.


Und sonst | Fenster geputzt – ich möchte es nur erwähnt haben. Ich schwamm eine Extrarunde. Das Volksbad hatte am Montag und Dienstag nochmal auf.


Gehört | Jörg Thadeusz redet mit Anke Engelke. Oder umgekehrt.

Broterwerb | Führen, wenn man den Weg nicht kennt. An Führungskräfte wird gerne der Anspruch gestellt, alle Antworten zu kennen – nicht zuletzt haben sie selbst oft diesen Anspruch an sich. Viele Dinge wissen wir aber nicht. Trotzdem müssen wir agieren, Entscheidungen treffen, Wege einschlagen. Ich habe aufgeschrieben, inwiefern Führung bedeutet, den Weg zur Lösung zur moderieren – anstatt auf alles selbst Antworten zu haben.


Broterwerb mit Stößchen | Am Samstag war ich seit ewig mal wieder auf einer Veranstaltung. Der Alumni-Verein des Instituts für Journalistik an der TU Dortmund feierte sein 25-jähriges Bestehen. An dem Institut habe ich mal gearbeitet, ich wurde dort promoviert und habe immer noch eine gute Beziehung dorthin – und manchmal Lehraufträge, bei denen dann sowas entsteht.

Bei der Veranstaltung wurde der „Will-Schaber-Preis“ verliehen. Er würdigt herausragende Abschlussarbeiten. Den ersten Platz belegt die Wissenschaftsjournalistin Katrin Ewert mit ihrer Masterarbeit über die Qualität von Wissenschaftsjournalismus in den sozialen Medien. Sie hat einen Kriterienkatalog für wissenschaftliche Social Clips hergeleitet und ihn anhand des Facebookauftritts der WDR-Sendung Quarks überprüft. Sehr aktuell in dieser Zeit.

Danach wurde auf der Veranstaltung noch über die Relevanz der öffentliche-rechtlichen Medien in der Corona-Krise diskutiert. Auf dem Podium waren Jörg Schönenborn, Programmdirektor beim WDR, die Professorin Annika Sehl aus München, Matthias Walter (ehemals Chefredakteur RTL2) und Christian Beisenherz vom WDR-Studio Dortmund.

Aus der Diskussion möchte ich nur einen Satz herausgreifen: „Veränderung ist die zentrale Konfliktlinie unserer Gesellschaft.“ Das hat Jörg Schönenborn gesagt. Auf der einen Seite gebe es die ängstlichen Bewahrer, auf der anderen Seite die Veränderungsbereiten. Er schilderte die Schwierigkeiten, beide Gruppen in der Berichterstattung gleichermaßen abzubilden – auch, weil Journalist:innen eher der veränderungsbereiten Gruppen angehören und die Ausgewogenheit daher besondere Aufmerksamkeit brauche.

Christian Beisenherz sagte, dass er und seine Redakteurinnen und Redakteure sich immer wieder mit Populisten auseinandersetzen und Ansätze suchten, ins Gespräch zu kommen. Er sagte am Beispiel Corona: Seine Redaktion versuche zu trennen zwischen denjenigen, die die Corona-Maßnahmen kritisch sehen und denen man sachlich begegnen möchte, und denjenigen, die Kritik und Ängste für sich instrumentalisieren. Nachdem die Redaktion Beiträge veröffentliche, gebe es von den Lautesten allerdings solchen Gegenwind, dass es zu einer alles überlagernden, wüsten Kommentarflut komme. Eine inhaltsbezogene Auseinandersetzung in Form einer sachlichen öffentliche Diskussion sei dann nicht mehr möglich.

Nach der Veranstaltung standen wir draußen und sprachen noch. Ich traf unter anderem einen ehemaligen Student und eine ehemalige Studentin. Wir haben länger geschnackt. Das war super und hat mich sehr gefreut.

Das Ganze fand im Baukunstarchiv des Landes NRW statt.

Die Corona-Regeln waren übrigens: Abstand und Maske bis zum Platz – dort konnte man sie ablegen. Ich behielt sie auf.


Leibesübungen | Das Dortmunder Volksbad gibt eine Zugabe und hat wegen guten Wetters zwei Tage länger geöffnet. Große Freude! Heute also noch ein Freibadschwumm, zweieinhalb entspannte Kilometer.

Das Publikum war illuster. Triathleten zogen Bahnen. Das Büdchen verkaufte Frittiertes. Seniorinnen, das silberne Haar toupiert, saßen in Klappstühlen und aßen kichernd Pommes. Schmalschultrige Männer mit Bäuchen wie Bowlingkugeln brutzelten auf Bänken, ölig wie Bodybuilder, braun wie Maikäfer. Hinter der Hecke, im Beachvolleyballsand, küssten sich Teenager Knutschflecke in die Halsbeuge.

Zuerst dachte ich, ich käme nicht voran. Nach der dritten Bahn verstand ich, warum: Das Volksbad hat keine Kacheln. Wenn ich dort schwimme, schaue ich auf einen ebenen, blauen Boden. Während ich in meinem Stammfreibad an den Fugen sehe, dass ich mich vorwärts bewege, gibt es im ewigen Blau des Volksbads keinen Anhaltspunkt. Als ich das begriffen hatte, fühlte ich mich dynamischer.


Gelesen | Wo künstliche Intelligenz draufsteht, steckt oft nur simple Software drin

Abendschwumm | Heute fuhr ich ins Volksbad. Es ist das einzige noch geöffnete Freibad Dortmunds, am Fuße des Stadions.

Im Juni, zu Anfang der Schwimmsaison, hatte ich mir ein Ziel gesetzt. Ich wollte dieses Jahr 60 Freibadkilometer schwimmen. Heute schwamm ich die letzten drei bis zur 60 (yeah!). Morgen schließt auch das Volksbad.

Mir wurde zugetragen, dass das Freibad in Castrop-Rauxel noch bis Ende des Monats geöffnet hat. Die Anfahrt ist okay: 30 Minuten. Mal schauen.


Entschluss | Ich habe einen Wassersprudler mit Glasflaschen bestellt. Ich bin das Kistenschleppen leid. Aber Glasflasche muss sein.

Die Bestellung wurmt mich etwas, weil ich 1998 schonmal einen Soda Streamer hatte und ihn weggegeben habe. Nun kaufe ich wieder einen. Das ist nicht nachhaltig! Andererseits: Vielleicht wäre der 22 Jahre alte Plaste-Soda-Streamer inzwischen eh nicht mehr ganz fit.

22 Jahre seit Wassersprudler bedeutet: Es ist 23 Jahre her, dass ich mein Studium begann. Das kann nicht sein! Das ist ja fast ein Vierteljahrhundert. Andererseits: Als ich gestern im Pampasgras mit dem Besenstiel nach einer Maus stocherte (jaja), habe ich mir die Brustwirbelsäule verrenkt, und vielleicht kann das doch sein.

(Die Wirbelsäule ist dank des Schwimmens wieder glücklich entrenkt.)


Alltagstest | Das Terminbuchungstool funktioniert. Die ersten Kundenmitarbeiter haben sich einen Termin reserviert. Läuft. Prima.


Käthe | Dank eines Hinweises hier im Blog habe ich im Berliner Telefonbuch von 1935 gestöbert. Käthe Paulus besaß ein Telefon und wohnte in der Gotthardstraße in Reinickendorf, Hausnummer 2. Wusste ich schon vorher, ist aber gut, das nochmal verifiziert zu haben.

Wo ich dann schonmal auf dieser Ahnenforschungswebsite war und die Monatsgebühr bezahlt war, habe ich mal nach meiner Familie gesucht. Mit zahlreichen Ergebnissen!


Gelesen | Axel Hacke hat eine Kolumne so geschrieben, wie Donald Trump spricht. Eine großartige Kolumne, gigantisch. Die gigantischste Kolumne, die er je geschrieben hat. Nie haben Magazinseiten eine bessere Kolumne gesehen. Dabei gibt es so viele Dreckslöcher von Magazinseiten, shitholes … | Das Ruhrgebiet plant und baut den weltgrößten Surfpark – in Werne. Spannend. Könnte gut werden.

Neues Feature im Kundenkontakt | Ich stand vor einer Herausforderung. Ich brauchte ein Terminbuchungstool.

Hintergrund des Ganzen: Ein Kunde hat die Moderation einer Tagung bei mir gebucht. Im Vorfeld führe ich Gespräche mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das ist zweckdienlich, wenn wir schnell ins Thema und in die Lösungsfindung einsteigen möchten. Denn es kürzt den Weg zu einem gemeinsamen Problemverständnis ab. Ich spreche vorab in Einzelgesprächen mit Mitarbeitenden in der Organisation, lasse mir von ihrer Arbeit erzählen und hole inbesondere ihre Meinung zum Thema der Tagung ab: Was läuft gut und sollte man beibehalten/ausbauen? Was läuft weniger optimal? Wo ist Verbesserungsbedarf?

In aller Regel tauchen in den Einzelgesprächen Themen und Probleme auf, die alle Mitarbeitenden unabhängig voneinander nennen. Der Workshop beginnt dann damit, dass ich zurück in die Gruppe spiegele, was ich gehört habe. Die Gruppe ergänzt oder rückt Einschätzungen gerade. Dadurch ist das Problem „sozialisiert„: Alle haben nun die gleiche Sichtweise auf eine Fragestellung, die Karten liegen auf dem Tisch. Dann gehen wir in die Lösungsfindung: Was ist zu tun? Wo wollen wir beginnen? Welche Ideen haben wir?

Dass alle Teilnehmer:innen das komplette Bild haben, ist wichtig. Ist das nicht der Fall, wird die Lösungssuche immer wieder dadurch torpediert, dass jede:r ein anderes Bild vom Problem hat.

Beim genannten Kunden führe ich die Gespräche telefonisch/per Viko und möchte nun Termine anbieten. Dazu habe ich heute erstmals ein Terminbuchungstool eingerichtet. Das Tool synchronisiert mit meinem Kalender: Bucht eine Kundin einen Termin, wird der Termin in meinen Kalender eingetragen und ist gleichzeitig für die andere Bucher nicht mehr auswählbar. Trage ich einen Termin in meinen Kalender ein (egal ob beruflich oder „schwimmen gehen“), ist der Slot im Tool nicht mehr buchbar.

Das finde ich sehr komfortabel. So können die Mitarbeitenden beim Kunden sich aussuchen, welcher Zeitslot ihnen passt. Sie können den Termin auch stornieren oder verschieben, falls ihnen etwas dazwischenkommt. Mal schauen, wie es genutzt wird.


Sonstiges | Frühstück mit der Dorfnachbarin.

Frühstückstisch von oben mit allerlei Käse, Trauben, Tomaten und Milchkaffee

Spaziergang durch den Kleingarten und die abgeernteten Felder. Nach Hause über den Friedhof.


Gedruckt gelesen | Es ist nun schon einige Jahre her, dass ich in de Nähe eines Buch-Outlets arbeitete. Das führte dazu, dass ich Unmengen an Büchern kaufte, die ich in ein Regalfach stopfte, in dem sie verstaubten. Letztens räume ich das Fach auf und beschloss, diese Bücher endlich mal zu lesen – oder zumindest anzulesen und erst dann wegzugeben.

Ich nahm das Werk „Sprechende Männer“ von Maxim Leo und Jochen-Martin Gutsch in die Hand und hatte keinerlei positive Erwartungen. Im Gegenteil: Ich erwartete schlimme Platitüden.

Klappentext:

Zwei Männer um die 40 in einem Gespräch ohne Ausreden. Maxim Leo und Jochen-Martin Gutsch treiben sich gegenseitig zu einem gnadenlos wahrhaftigen Dialog über das Männerleben jenseits klischeeverdächtiger Kraftmeierei oder Jammerlappenrhetorik. Das Prinzip: Jede Frage darf gestellt, jede Frage muss beantwortet werden. Entstanden ist ein ebenso zartes wie komisches und ehrliches Buch über Singles und Familienväter im 21. Jahrhundert, das die Welt so noch nicht gesehen hat.

Randomhouse

Ich sage, wie es ist: Das Buch ist gut. Die Dialoge sind gut. Die Gedanken sind gut. Ich mochte sie nicht alle. Aber genau das ist die Stärke: Am Anfang finde ich Gutsch fürchterlich und Leo sympathisch. Dann finde ich Leo fürchterlich und Gutsch sympathisch. Dann finde ich keinen sympathisch. Dann beide. Am Ende bleibt: Es ist kompliziert. Der Dialog ist tatsächlich ziemlich ehrlich, keineswegs platt und es ist bestimmt spannend, das Buch gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin zu lesen. Eine Menge Gesprächsstoff.

Mitmachen | Bewerten Sie das Radfahrklima in Ihrer Stadt

Elektronisch gelesen | Wandern: Ausrüstung für den FernwanderwegRechtsextremes Netzwerk bei der Polizei in NRW. Ein passendes Metaphernbild dazu.| Drei Väter berichten, welche Benachteiligung sie im Job erfahren haben, als sie Elternzeit nahmen [€]. Als Frau denkt man nur: Ach was! (Was die Sache als solche natürlich nicht besser macht.) | Unser Karnevalsprinz Ministerpräsident in NRW glaubt, dass er von Karl dem Großen abstammt. Das tut er mit ziemlicher Sicherheit. Genauso wie wir alle. Familienforscher wissen nämlich: „Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem von uns Karl der Große überhaupt nicht als Vorfahre vorkommt, ist de fakto Null.“ | Vor 100 Jahren hat Friederike ein Huhn eingeweckt und, nun ja. Seither wird es in der Familie weitergereicht. | Wundheilung im Zeitraffer (Achtung, bisschen blutig. Aber nicht doll.) | Regenwaldrodungen in Brasilien: Durch seine Fleischproduktion ist Deutschland ein BrandbeschleunigerÜber Politik muss endlich anders berichtet werden

Corona-Service | Dieses Virus frisst dich aufVisiere sind kein Schutz

Podcast | Christian Fischer ist Webdesigner – und lebt mit einer Angststörung. In der zweiten Folge meines Podcasts „Vanessa spricht mit …“ reden wir darüber.

Wir sprechen über seine erste Panikattacke, das erste Mal (und weitere Male) Psychotherapie und was ihm die Scheu davor nahm. Wir sprechen wir darüber, was bei einer Panikattacke im Körper passiert und was Christian hilft, damit umzugehen. Außerdem erzählt er, warum es ihn weniger angreifbar macht, wenn er offensiv über die Erkrankung spricht.

Es lag übrigens die ganze Zeit die grüne Karte auf dem Tisch.

#serviceblog Kapitelmarken:

Damit Ihr die Folge in Etappen hören könnt oder Euch nur das anhören könnt, was Euch interessiert, habe ich die Audiodatei mit Kapiteln versehen. Die Kapitel seht Ihr, wenn Ihr auf das Kapitelsymbol klickt – das ist das erste der fünf Symbole neben dem Foto, links neben der Download-Wolke.

Shownotes zum Weiterlesen: Christians hmbl-Blog | Christians Webworkmanufaktur | Christian bei Twitter | Was sind Angsterkrankungen und Angststörungen? | Was bei Angst im Körper passiert | Christian hat in seinem Blog aufgeschrieben, was bei einer Panikattacke bei ihm passiert | Ein Leitfaden zur Psychotherapie | Einen Therapeuten/Eine Therapeutin finden – Hilfeseite | Probatorische Sitzungen | Ein Thread über den Umgang mit Depressiven – aus der Sicht eines Depressiven | Es lohnt es sich, in den Hashtag #notjustsad reinzuschauen, wenn man eine Ahnung bekommen möchte, wie vielfältig und anstrengend diese Krankheit sein kann.

Den Podcast gibt es bei PodigeeSpotifySoundcloud und auch bei Apple Podcasts.

Escape-Game | Den Sonntag verbrachte ich mit der Kommunalwahl. Erst wählte ich, dann fuhr ich auszählen. Ich war fürs Briefwahlzentrum eingeteilt, und meine Stimmung war zunächst gedämpft. Ich rechnete mit einem langen Tag und hatte Ratschläge aus dem fernen Berlin befolgt, die mir nahe legten, mich selbst und meine Mit-Wahlhelfer:innen mit Kuchen zu versorgen. Das hebe die Stimmung und halte die Motivation hoch. Also buk ich Democracy Muffins mit Buttermilch-Fluff und Schokoraspeln.

Abkühlgitter mit Muffins, kleinen Waffelbecherküchlein und daneben der Leitfaden zum Wahltag der Stadt Dortmund

Für 14:15 Uhr, so hieß es im Schreiben der Stadt, solle ich an den Westfalenhallen erscheinen, dann sei Einlass, #wegenderaktuellenSituation in Etappen. Zu meiner Freude hatte die Stadt nicht nur eine Messehalle gemietet, sondern vier. Es waren 2.000 Menschen bestellt, um die knapp 100.000 Briefe auszuzählen und das Drumherum zu managen.

Ich saß an einem Tisch mit zwangsrekrutierten Lehrer:innen. Wir verstanden uns auf Anhieb.

Wir stellten schon sehr früh fest, dass es sich bei der Briefwahlauszählung offensichtlich um so etwas wie ein Escape-Game handelte. Man muss es Koffer öffnen, der am Tisch steht, und erst wenn alle Rätsel gelöst sind, darf man wieder raus.

Zunächst arbeiteten wir Checklisten ab: Wir hakten ab, ob alles da war, einschließlich uns selbst. Dann begann das Escape-Game.

Rätsel I – Öffnen der Briefumschläge. Aufgabe: ungültige Briefe finden. Briefwahlbriefe sind ungültig, wenn der beiligende Wahlschein nicht unterschrieben ist, wenn die Wahlzettel sich nicht im blauen Umschlag befinden und noch aus zwei, drei Gründen mehr. Wir fanden vier ungültige Wahlbriefe, und hatten damit das erste Rätsel gelöst.

Die blauen Wahlbriefe werden gezählt, überhaupt wird immer alles gezählt, und es ist gut, wenn bei mehrmaligem Zählen dieselben Zahlen rauskommen.

Die Briefe mit den Stimmzetteln kamen danach in die Urne, und die Urne wurde versiegelt.

Rätsel II, 18 Uhr – Öffnen die blauen Wahlbriefe, ungültig ausgefüllte Stimmzettel finden. Stimmzettel sind ungültig, wenn der Wählerwille nicht erkennbar ist. Wir fanden einen Fall: von den vier Stimmzetteln (Oberbürgermeister:in, Rat, Bezirksvertretung, Ruhr-Parlament) waren zwei korrekt ausgefüllt, zwei weitere auf ganzer Länge durchgestrichen. Zweites Rätsel gelöst!

Rätsel III: Wie viele Menschen wollen wen zur Oberbürgermeisterin haben? Die Musiklehrerin gab den Takt vor, wir sortierten und zählten, zählten nochmal. Nach gelöstem Rätsel lief ich zur Schnellmeldestelle und gab das Ergebnis ab. Drittes Rätsel gelöst!

Rätsel IV: Wie viele Menschen haben welche Partei in den Rat gewählt? Wieder zählen, sicherheitshalber nochmal zählen, Schnellmeldung. Aber: Hindernis! Bei der Schnellmeldung stellte die Mitarbeiterin der Stadt fest, dass wir 301 gültige Stimmen haben, die Summe der Parteistimmen ergab aber nur 299. Ich lief wieder zurück zur Schriftführerin, großes Hallo! Sie hatte vergessen, zwei Stimmen auf den Schnellmeldezettel zu übertragen. Wir trugen sie nach, ich lief wieder zur Schnellmeldestelle. Viertes Rätsel gelöst!

Rätsel V: Wie viele Menschen haben welche Bezirksvertretung gewählt? Zählen, sicherheitshalber nochmal zählen, Schnellmeldung.

Rätsel VI: Wie viele Menschen haben welche Vertreter fürs Ruhr-Parlament gewählt? Zählen, sicherheitshalber nochmal zählen, Schnellmeldung. Sechstes Rätsel gelöst!

Jetzt mussten wir nur noch die Stimmzettel, sortiert nach Wahlen, in Boxen verpacken und die Boxen im Koffer verstauen. Tetris-Erfahrung half. Danach: Koffer schließen, versiegeln und Check-Out.

Erfolgreicher Escape um 20:30 Uhr!

Fazit: Kurzweilig. Man lernt neue Leute kennen. Teamplay und Sorgfalt sind wichtig. Ich kann das Game weiterempfehlen.

Lauter Wahlurnen ab Abend vor der Westfalenhalle

#serviceblog: Ergebnisse der Kommunalwahl in Dortmund

Neben mir haben noch weitere Menschen von den Service-Organisationen Ladies‘ Circle (da bin ich Mitglied) und Round Table Dortmund ausgezählt. Wir waren insgesamt 16 Leute und werden unser Erfrischunsgeld (16 mal 40 Euro) an das Kinderkrebsprojekt Fruchtalarm spenden.


Spurensuche | Den Samstag verbrachte ich mit Recherche zu meinem Buchprojekt „Käthe Paulus“, genauer gesagt mit dem Suchen nach Zusammenhängen. Denn Käthe Paulus hat ihre Erfindung, den Paketfallschirm, mit Beginn des Ersten Weltkriegs dem Preußischen Kriegsministerium angedient. Das Kriegsministerium lehnte zunächst ab, kam aber nach dem Tod eines Artilleriebeobachters auf sie zurück. In ihrem Nachlass befinden sich Dokumente dazu, unter anderem der Vertrag mit dem Ministerium über die Lieferung von Fallschirmen, außerdem Korrespondenz und Berechnungen. Darin tauchen Namen von Personen auf, die in der Inspektion und in der Luftschifferversuchsabteilung tätig waren. Allerdings gibt es zu diesen Menschen heute keine Akten mehr: Die Akten der Luftstreitkräfte des Ersten Weltkriegs sind gemeinsam mit dem Schriftgut der Preußischen Armee samt und sonders (bis auf wenige Ausnahmen) 1945 im Heeresarchiv in Potsdam verbrannt. Dennoch fand ich Zusammenhänge, die mich die Geschichte erzählen lassen, wie die Verbindung zwischen Käthe Paulus und den Preußischen Luftstreitkräften zustande kam.

Im Paulus-Nachlass taucht zum Beispiel als ein Name „von Kehler“ auf. Recherche: Käthe Paulus nahm von 1910 bis 1911 Motorflugunterricht beim Flugpionier Paul Engelhard. Paul Engelhard war beim Unternehmen Flugmaschinen Wright GmbH in Berlin Johannisthal unter Vertrag. Flugmaschinen Wright gehörte einem Richard von Kehler. 1913 wurde das Unternehmen nach einem Patentrechtsstreit aufgelöst. Richard von Kehler übernahm als Hauptmann der Reserve daraufhin Aufgaben im Stab der Luftschiffertruppen – und genehmigte laut Nachlass den Vertrag mit Käthe Paulus, der Ex-Flugschülerin seines Ex-Unternehmens. Heureka! Die beiden kannten sich also schon vorher.

Ich recherchierte noch zu weiteren Namen. Nicht zu allen fand ich etwas, aber was ich fand, war stimmig. Auch der Berliner Wohnort von Käthe Paulus in Reinickendorf ist kein Zufall: 1896 baute die Preußische Armee die erste Luftschiffereinheit der Welt auf – in der heutigen Julis-Leber-Kaserne in Berlin-Wedding, nahe Reinickendorf und südöstlich des Flughafens Tegel. 1906 wurde in Tegel, im ehemaligen Jagdgebiet Jungfernheide, die erste Luftschiffhalle gebaut. Es entstand der „Luftschifferhafen Reinickendorf“. 1914 wurde die Militäreinheit umbenannt in „Luftschifferersatzabteilung“, Aufgabe: Ausbildung der Feldluftschiffertruppen und Geländeaufklärung mit dem Fesselballon. Mit der Luftschifferersatzabteilung führte Käthe Paulus laut Nachlass rege Korrespondenz.


Übernachtungsgast | Nach dem Escape-Game traf gestern Abend ein Übernachtungsgast ein: Djure war auf der Durchreise und brauchte ein Sofa. Wir saßen bis in die Nacht zusammen, nahmen ein paar geistige Getränke zu uns und schnackten.

Djure hatte gesagt: „Wenn ich bei dir übernachte, backe ich dir am nächsten Morgen Pancakes.“

Frühstückstisch mit Pancakes

Ich kann ihn als Übernachtungsgast uneingeschränkt weiterempfehlen.

Auch so ein Mensch, den ich übers Bloggen und Twittern kennengelernt habe. Toller Ort, dieses Internet.


Gelesen | Was mit unseren Stimmzetteln nicht stimmt – aus Designersicht

Das Lager der tollen Dinge | Heute fuhr ich zu den Physikanten. Wir schauten gemeinsam auf den aktuellen Stand der Dinge. Es gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Es kommen Anfragen für Auftritte im Herbst und Winter und für 2021 rein, noch verhalten, aber in der Tendenz positiv. Zudem stehen Rückmeldungen zu Akquise-Initiativen im Bildungs- und Vermittlungsbereich aus.

Wir trafen uns im Physikanten-Lager. Ich fühlte mich wie bei Dr. Snuggles.

Wer mir sagt, wo es zur Toilette geht, bekommt eine virtuelle Waffel.

Ich weiß übrigens schon, welche Frage Marcus in der nächsten Frag doch mal die Maus-Show beantwortet. Spoiler: Er hat dafür eine aufwändige Konstruktion gebaut und viele Kilometer gemacht.


Käthe | Danach saßen Marcus und ich noch zusammen und diskutierten physikalische Fragen rund um die Ballontechnik des 19. Jahrhunderts. Denn Käthe Paulus, deren Leben ich in einer Romanbiographie aufschreibe, fiel mit ihrem Paketfallschirm aus Ballons, mit denen sie aufstieg. Es waren aber nicht wie heutzutage Heißtluftballons. Sondern die Ballons waren mit Wasserstoff gefüllt. Eine der Fragen, der Marcus und ich uns widmeten, war: Wie kam er dort hinein?

Die Antwort ist relativ klar: Käthe Paulus wird den Wasserstoff am Aufstiegsplatz selbst hergestellt und in den Ballon geleitet haben – so wie auf diesem historischen Kupferstich zu sehen. Die Herstellung von Wasserstoff geht vergleichsweise einfach mit Schwefelsäure und Eisenspänen – beides Produkte, die damals zu bekommen waren.

Wir haben uns die historischen Bilder genau angeguckt, und Marcus hat mir seine Einschätzung dazu gegeben, welches der Fässer die Reaktionsgefäße sind. Außerdem legen die Bilder nahe, dass eine Wasserkühlung vorhanden war. Bei der Reaktion von Schwefelsäure und Eisenspänen entsteht Hitze – die ist aber in dem Fall nicht nützlich. Denn wird der Wasserstoff zu warm in den Ballon geleitet, entsteht bei Abkühlung in der Höhe Kondenswasser. Das kann nicht gewollt sein – auch, weil die Auftrieb größer ist, wenn die Temperatur des Wasserstoffs der Umgebungstemperatur entspricht. Möglicherweise wurde das Gas noch nur Wasser geleitet, um es reiner zu machen.

Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass Käthe Paulus ihre Auftritte nicht alleine organisiert haben kann. Der organisatorische Overhead und der Materialaufwand waren einfach enorm.

Wasserstoff ist sehr flüchtig. Die Ballonhüllen waren gummiert, das weiß ich aus dem Deutschen Museum. Es spricht dennoch Einiges dafür, dass die Ballonfahrten nicht von stundenlanger Dauer waren, weil der Wasserstoff sich durch die Ballonhülle einfach zu schnell verflüchtigte. Das erklärt einigermaßen, wie Käthe den Ballon wiederfand, nachdem sie abgesprungen war – er musste irgendwo in der Nähe niedergegangen sein.

Wir beschäftigten uns dann noch ein bisschen mit Luftwiderstand, Luftdruck, Gewittersituationen und Käthes Konstruktion des Fahrradballons, mit dem sie für die Adler Werke Werbung machte, und fabulierten über Details.


Abschwimmen | Danach schwamm ich ein letztes Mal in dieser Saison im Wellinghofer Freibad. Es war ein würdiger Abschiedsschwumm. Ich war gut drauf und schwamm 3.500 Meter, davon 3.000 Meter gekrault, in rund eineinhalb Stunden (mit zwischendurch Flossen an/aus, Paddles an/aus, Mitschwimmern Vorsprung lassen und sowas). Bin sehr zufrieden.

Bis nächste Woche Freitag hat das Volksbad am Stadion noch geöffnet. Ich fürchte allerdings, dass es voll wird. Denn es sind 30 Grad angesagt, und es ist das einzige Freibad in Dortmund (knapp 600.000 Einwohner), das noch geöffnet hat.

Vielleicht werde ich dieses Jahr auch im Winter schwimmen. Denn die Hallenbäder, die von der Sportwelt Dortmund betrieben werden, haben das gleiche Online-Ticketbuchungssystem wie die Freibäder. Man kann sich einen Zwei-Stunden-Slot buchen, es sind zwei breite Schwimmerbahnen abgetrennt, so dass Schwimmer:innen den Abstand beim Überholen einhalten können, und es sind maximal 40 Leute pro Slot zugelassen. Die breiten Bahnen und die Begrenzung der Schwimmenden könnte bedeuten, dass es kein Hauen und Stechen im Becken gibt – im Gegensatz zu vergangenen Jahren, wo es man sich nur beharkte. Ich habe das nur zweimal probiert, es war rundheraus fürchterlich und hatte danach für den Rest des Winters jeweils den Kaffee auf.


Gelesen und angeguckt | Die Film- und Medienstiftung NRW gab heute bekannt, welche 24 Projekte sie als nächstes fördert. Es sind interessante Sachen dabei Freue mich schon auf die Ergebnisse. | Der Reumannplatz in Wien vor und nach seiner autofreien Umgestaltung.

Corona-Service | How the Corona Virus attacks the Brain. Es gibt auch einen deutschen Artikel zur Thematik.

Podcast | Gestern und heute entstand die zweite Folge von „Vanessa spricht mit …“

Macbook, zwei Mikros, Tisch

Ich spreche mit Christian Fischer über Panikattacken und die Angst vor der Angst, über das erste Mal (und weitere Male) Psychotherapie, wie sich sein Freundeskreis in dern vergangenen Jahren dadurch gestaltet hat und was er sich von anderen Menschen wünscht. Die Folge ist etwas über eine Stunde lang und geht nächste Woche online. Christians Sicht von der Aufnahme: Der Hase ist aus dem Zylinder.

Anschließend aßen wir Waffeln. Christian hatte im Vorfeld angemerkt, er hätte noch nie Waffeln bei mir gegessen, obwohl meine Matratzenwaffeln so berühmt seien, wie das nur sein könne, und mein Appellohr hat ein Begehr herausgehört.

Er hat sich dazu Kaffee aus der Goldenen-Blogger-Tasse gewünscht (und gekriegt).


Dortmund – zum Dableiben | Die Stadt Dortmund hat mich angefragt, ob ich ein Statement für das neue Image-Buch der Stadt abgeben möchte. Weil ich so eine berühmte Bloggerin sei (ja, verrückt). Ich habe ihnen Folgendes abgeliefert:

Seien wir ehrlich – wenn jemand fragt: „Nennen Sie mir die schönste deutsche Stadt!“, nennt niemand Dortmund. Niemand sagt: Da muss du unbedingt hin. Das liegt daran, dass Dortmund nicht zum Hinfahren ist. Dortmund ist zum Dableiben: zum Wohnen, zum Leben, zum Freundesein, zum miteinander Wachsen. Deshalb mag ich Dortmund. 

Ich habe erst ein „zu bearbeiten“-Fähnchen an die Mail gemacht, aber dann habe ich sofort zurückgeschrieben, mit Statement und dem gewünschten Foto, weil: Sonst liegt das wieder ewig für so eine kleine Sache. Da waren sie ganz entzückt.


Danke | Haben Sie übrigens vielen Dank an Ihre Zuwendungen in die Kaffeekasse! Ich habe davon eine zusätzliche Nacht an der See bezahlt. Eigentlich wäre ich nur bis Sonntag geblieben. Aber weil es so schön dort war, habe ich spontan eine Nacht verlängert und es aus der Kaffeekasse bezahlt.


Garten | Mein Garten gibt mir ein Rätsel auf. Ich habe im Frühjahr Kürbisse herangezogen und ins Beet gesetzt. Die Pflanzen ranken und tun alles, was ordentliche Kürbispflanzen tun. Sie sehen rundheraus wie Kürbispflanzen aus. Lange tat sich an ihnen nichts. Nun bekommen sie Früchte, die aussehen wie runde Zucchini.

Ich habe schon so ein Dingsi gegessen. Das Fruchtfleisch ist hell wie Zucchinifleisch und schmeckt auch so. Es hat innendrin allerdings dicke Kerne wie ein Kürbis, die man rausmachen muss, und nun weiß ich auch nicht.

Das wirft auch eine philosophische Frage auf – nämlich, ob es für alles eine Kategorie geben muss. Vielleicht ist diese Pflanze einfach divers, nichtbinär, vielleicht heißt sie Ingo Corinna, und ist einfach Ingo Corinna.

Meinem Apfelbaum werde ich dieses Jahr übrigens wieder einen Eimer Äpfel aus dem Nachbargarten vor die Füße stellen, als passiv-aggressive Anregung. Denn er weigert sich beharrlich, eigene Früchte zu produzieren. Das ist kein Grund, ihn rauszuschmeißen, ein gesunder Garten trägt auch die Unwilligen durchs Leben, aber ich finde schon, dass jeder seinen Beitrag leisten sollte.

Währenddessen ist im Hibiskus Wanzenparty.

Die Fachwelt weiß über Feuerwanzen:

Als äußerst geselliges Insekt hält sich die Feuerwanze immer in großen Gesellschaften mit Artgenossen auf, richtet jedoch keinerlei Schaden an.

Biologie-Schule

Wie sympathisch! *fump


Nullpunkt | Am Sonntag ist in NRW Kommunalwahl, und ich habe mich als Wahlhelferin gemeldet. Ich muss aber gestehen, dass meine Laune so ziemlich auf dem Nullpunkt ist, wenn ich an dieses Ereignis denke. Ich bin nämlich fürs Briefwahlzentrum eingetragen. Das befindet sich in einer der Westfalenhallen. Auf dem Lageplan, den die Stadt Dortmund mir zugeschickt hat, sehe ich 97 Tische zum Auszählen. Meiner ist irgendwo in der Mitte. 94.000 Menschen haben in Dortmund Briefwahl beantragt. Das heißt, dass jeder Tisch an die 1.000 Briefe sichtet und auszählt. Ich fürchte, dass das bis tief in die Nacht geht.


Gelesen | Verurteilt, weil er seine Frau geschlagen hat – und trotzdem Bürgermeisterkanndidat für die CDU. Bemerkenswert finde ich seine Antwort auf die Frage, welchen Stellenwert dieser Sachverhalt für ihn hat. Eindrücklicher kann man die Nichteignung für ein Amt nicht zeigen. | Immerhin eins läuft im Jahr 2020 nach Plan: der Klimawandel. Leider nach dem ungünstigsten aller Pläne. Wenn du Lehrer um Hilfe fragst | Amateuerfurßball und Corona: Das größte deutsche Sozialprojekt

Corona-Service | Corona im Herbst



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