Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge per Kommentar, per Mail und per Reply.

Ich probiere nun das, was ttepasse vorgeschlagen hat: Ich habe die servserseitige Security abgeschaltet – in der Hoffnung, dass es die Lösung ist. Sie sind deshalb noch ein bisschen weiter gefordert: Bitte schreiben Sie mir, ob Sie weiterhin Probleme haben. Oder ob nicht. Denn bei mir taucht die Meldung nie auf, selbst dann nicht, wenn ich ohne Anmeldung in verschiedenen Browsern teste.

In letzter Zeit haben sich einige Kaffeehausgäste bei mir gemeldet, die nicht kommentieren konnten. Stattdessen wurden sie aufgefordert, eine Datei herunterzuladen.

Fehlermeldung

Ich habe das Problem in den Maschinenraum zur Begutachtung gegeben. Ergebnis: Taucht dieser Fehler auf, hat mein Provider Strato gerade zu viel zu tun, um sich um meine Kommentare zu kümmern. Denn in der Datei steht:

The server is temporarily unable to service your request due to maintenance downtime or capacity problems. Please try again later.

Deshalb passiert es manchmal, oft aber auch nicht.

Dass die Fehlermeldung nicht angezeigt und stattdessen zum Download angeboten wird, ist wohl ein Problem von WordPress. WorPress rechnet an dieser Stelle nicht mit HTML oder Text und verarbeitet das Ganze dann falsch.

Ich könnte bei Strato jetzt auf ein teureres Paket wechseln. Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass dieses Paket dann auch auf einem anderen Server liegt und mehr Rechenleistung zugeteilt bekommt.

Bevor ich Himmel und Hölle in Bewegung setze, den Provider wechsle und einen Haufen Kladderadatsch anne Hacken habe, ist meine Frage: Hatten Sie das Problem schonmal?* Sie helfen auch, wenn Sie mir mitteilen, dass dieser Fehler ihnen nicht begegnet.

*Falls Sie nicht kommentieren können,
dass Sie nicht kommentieren können,
können Sie mir auch eine Mail schreiben an
fraunessy [bei] vanessagiese.de.
Oder einen Reply via Twitter. 

In der vergangenen Woche haben das Nuf und Frau Quadratmeter über das Thema „Kinderkleidung“ geschrieben. Genau genommen ging es darum, dass es für Mädchen fast nur noch Rosa und für Jungs nur Blaugrünbraun zu kaufen gibt.

Ich habe mich daraufhin gefragt: Wann ist das eigentlich passiert? Diese Rosa-Blau-Sache. Dieses Applikationen-, Rüschen- und Glitzerding. Denn ich kann mich nicht erinnern, als Kind in rosa Klamotten gestopft worden zu sein.

Ich hatte nicht einmal viele Kleider, nur zwei: ein rot-weißes Kleid mit Puffärmeln und ein schlammfarben gemustertes, das die Bundeswehr gut zur Anschauung im Kurs „Tarnen und Täuschen“ hätte verwenden können.

Herausgekramtes historisches Bildmaterial zeugt – ebenso wie bei Frau Cloudette – von einer Überlegenheit der Funktionalität:

Kinderfoto Baustelle

1980: Funktionale Arbeitskleidung dominierte den kindlichen Alltag.

 

Kinderfoto Wiese

1979: Modische Sachlichkeit ohne Glitzerapplikationen

 

Latzhosen waren ganz weit vorne. Aus Cord. In Braun und Rot. Obwohl nicht in Bayern aufgewachsen, bin ich in meiner Kindheit außerdem mehreren Lederlatzhosen entwachsen. Der Hosenboden hielt Rutschexzessen stand und war nahezu schmutzresistent.

In Kombination mit karierten Hemden entstand folgerichtig mein erster Berufswunsch: Försterin. (Rückblickend denke ich: Der war gar nicht mal doof. Aber das ist ein anderes Thema.)

Kinderfoto Kies

1981: Die robuste Lederlatzhose – eine Allzweckwaffe

 

Schon damals habe ich übrigens Maßstäbe in der Schlafbekleidung gesetzt. Kenner wissen: Dieser Trend setzt sich in der Gegenwart fort.

Kinderfoto Schlafanzug

1979: Fashion-Trend Jumpsuit – Frau Nessy im lässigen Einteiler

 

Meer, Strand, Entspannung. So ein Strand ist einfach da, ganz selbstverständlich. Oder nicht? Warum in vielen Urlaubsorten der Sand verschwindet.

Jessica Valenti, Journalistin beim Guardian US, stellte aus Recherchegründen auf Twitter die Frage, ob jemand ein Land kennt, in dem Frauenhygiene frei verfügbar oder subventioniert ist. Die Replies sind ekelhaft.

Ein Hamburger fährt viel Fahrrad und fotografiert alles, was den Radweg blockiert: Things on bike lanes. Hier in Dortmund sieht es übrigens genauso aus. Kann ich aus Erfahrung sagen.

Ein Kleinkind bewegt die Massen:

Carolin Weinkopf hat einen ehrlichen Text über das Muttersein geschrieben.

Beetlebum hatte ein Erweckungserlebnis.

Vierzehnachtzehn: Julian Finn veröffentlicht die Tagebucheinträge seines Urgroßvaters Ernst Pauleit, der im Juli 1914 als Fußartillerist in den ersten Weltkrieg zog. Zur Erklärung: „In der Widmung an seinen Sohn, meinen Großvater Hans Pauleit, schrieb er ‚Dieses Buch übergebe ich meinem Sohn Hans mit dem Wunsche ‘Möge es Generationen überdauern!’‘. Diesem Wunsche werde ich nun Rechnung tragen und die Tagebucheinträge in den kommenden vier Jahren hier in diesem Blog veröffentlichen. Jeweils auf den Tag genau 100 Jahre nach den Ereignissen.“

Fünf neue Wege, um Unterkünfte zu buchen. Ich habe noch keinen Ansatz ausprobiert, aber die Ideen klingen gut.

„Kindchen!“: Was Zoë Beck auf Kongressen mit älteren Herren erlebt.

Tetris auf Violine und Gitarre. Gerade im Detail recht hübsch:

Das Lied heißt übrigens Korobeiniki, stammt aus dem Jahr 1861. Korobeiniki waren Hausierer, die Kleinzeug verkauften (#bildungsblog). Auf seiner Facebook-Seite postet Violinist Richard Jones weitere Audios, die mir prima gefallen.

Auf meinem Balkon gibt es einen Thorsten, der genau ein Projekt hat: sein Projekt.

Ein Busch, eine Tomate

Für das Ausbrüten einer Riesentomate hat er alle Eitelkeit über Bord geworfen, alle Blätter abgeschüttelt, alle übrigen Blüten verdorren lassen. Noch zwei Tage, dann ist sie rot und reif. Noch zwei Tage, dann verliert sein Leben allen Sinn.

Twitter-Lieblinge 08/2014:

https://twitter.com/Quadrupellocke/statuses/495616560099504128

https://twitter.com/MickyBeisenherz/statuses/495958592399605762

https://twitter.com/jotemha/statuses/496004270425399296

https://twitter.com/eimerchen/statuses/497002587015880704

https://twitter.com/Pinetta_/statuses/497448969480732672

https://twitter.com/jardinduvin/statuses/498382639913775104

https://twitter.com/milch_mit_honig/statuses/499913426685427712

https://twitter.com/Gaby3101/statuses/500187735643418624

https://twitter.com/_frischebrise/statuses/500203969692848128

https://twitter.com/tinatbh/statuses/500820054037258240

https://twitter.com/grindcrank/statuses/504523654227849216

https://twitter.com/KuttnerSarah/statuses/505074555350958080

Achtzehn Bemerknisse* zum Urlaub:

  • Zu Siebt zu verreisen ist eine wunderbare Sache, kann ich nur jedem empfehlen. Man meint ja, das sei auf Dauer anstrengend, aber es gibt vieles, das man sich teilen kann: Das Kochen, die Kinderbespaßung, die Reparatur von Dingen. Das ist sehr praktisch.
  • Der Kochelsee war überdies ein ideales Reiseziel, vor allem mit drei Kindern. Stöcke, Steine und Dinosaurierskelette – es gab alles. Auch Schwäne, die sich streicheln ließen.
  • Und Zwerge.

Am Kochelsee

  • Fünf der sieben Urlauber waren ja Russen, Freunde aus Moskau, und ich muss sagen, dass es sehr kommod ist, Russisch zu lernen, wenn man einfach so beisammen ist. Mein Sprachverständnis hat sich deutlich verbessert.
  • Ich kann nun aufgrund der entsprechenden Interessenslage in der Reisegruppe sämtliche Tierarten auf Russisch benennen (auch Nacktschnecken), einschließlich ihrer unverpuppten Form (Raupe), ihren Kindern (Kälbchen, Ferkelchen) sowie sämtlichen Bestandteilen (Schwanz, Flügel, Schnauze, Popo). Hier beispielhaft eine коза:

Neugierige Ziegen

  • Überdies kenne ich nun, nachdem gefragt wurde und ich nachgesehen habe, das russische Wort für Haubentaucher, was für meine zukünftige Sprachentwicklung sicherlich noch von Bedeutung sein wird.
  • Im Kochelsee darf man angeln, wobei es nicht so einfach ist, an eine offizielle Angelerlaubnis für urlaubende Russen zu kommen. Aber es war der Herzenswunsch des Jungen, da setzt man alle Hebel in Bewegung. Die Damen und Herren in Kochel waren sehr freundlich, und so wurde nach 50 Euro in die Gemeindekasse und eineinhalb Stunden Behördengängen denn auch geangelt, ganz legal.

Beim Angeln

  • In den drei Kindern befand sich ein Eis-Wecker. Ab eine Stunde vor Eis begannen sie, oboenhaft zu quengeln, wobei Eis mal um zwei Uhr und mal um vier sein konnte, immer aber dann, wenn gerade kein Eis erreichbar war.
  • Der kindliche Eis-Wecker hat sich sehr schnell mit meiner eigenen inneren Eis-Uhr synchronisiert.
  • Falls Sie übrigens mal Kascha probieren wollen, den russischen Hirsebrei, kochen Sie einfach ein paar Hirsekörner. Erst kurz in heißem Wasser, danach abgießen, sonst wird es bitter. Danach im Verhältnis 2:1 (2 Wasser, 1 Hirse) 30 Minuten in heißem Wasser quellen lassen. Milch und ein bisschen Zucker dazu.
  • „Ordnung everywhere!“, wie oft habe ich diesen erstaunten Ausruf gehört. Überall gemähtes Gras, nirgends steht etwas herum – wie bezaubernd, wie verstörend. Von oben sieht unser Land sogar noch ordentlicher aus als von unten. Was uns so selbstverständlich vorkommt, ist es offensichtlich nicht.

Herzogstand: Blick auf den Kochelsee

  • Sommerrodeln ist eines dieser Dinge, an denen ich wahrscheinlich auch mit 80 nicht den Spaß verlieren werde.
  • Ich bin allerdings die, die auf der Sommerrodelbahn immer die lahmen Enten vor sich hat. Ich sehe es ihnen auf dem Weg nach oben schon an und kann trotzdem nichts tun!
  • Kühe gibt es in Bayern an jeder Ecke, sogar solche mit Glocke um den Hals. Letztere grasen dann unter meinem Schlafzimmer. Es gibt sie mit und ohne Euter. Die ohne Euter sind mir suspekt, auch wenn sie noch sehr jung sind. Ich bin ihnen aber offensichtlich auch nicht geheuer.

Kuhbegegnung

  • Nach sechs Tagen, an denen wir Berge hinauf und Berge hinab fuhren, Tiere bestaunt, München besichtigt und eine Klamm erobert hatten, packte mich dann doch die Wanderlust und ich legte an einem Tag laut Moves-App 25,7 Kilometer zu Fuß zurück – bei blendendem Wetter.

Wanderwetter

  • Danach taten mir zugegebenermaßen ein bisschen die Beine weh.
  • Das Wetter war übrigens sehr freundlich zu uns: Es regnete nachts und war tagsüber weitestgehend trocken.
  • Am Ende dann, nach sieben Tagen ebenso enthusiastischen wie geduldigen Angelns, stetigem Nachjustieren am Gerät und dem Wechsel des Angelplatzes, fing der Junge dann endlich einen Fisch. Einen einzigen, eine Äsche. Wir haben diesen 50 Euro teuren Fisch angemessen lange und andächtig betrachtet, bevor wir ihn (weil unter Schonmaß) ins Wasser zurückgesetzt haben.

Fisch gefangen!
*Wort geborgt von Frau Gmingmangg

Es gibt einen Menschen, der eine Idee hatte:

In Elmshorn aufs Rad steigen, nach Dänemark radeln, von dort mit einer Fähre nach Island gondeln, 2000 Kilometer durch Island radeln – über Holperpisten, durch einen Schneesturm und an Vulkanen vorbei – und wieder heimfahren. Verrückte Idee? Egal!

Sascha Eden hat es getan und darüber gebloggt. Aus den Blogbeiträgen ist jetzt ein Buch entstanden – und es ist ein zauberhaftes Buch.

Buch von Sascha Eden: Eine kleine Radtour

Vielleicht sagen Sie: „Ein Buch aus Blogbeiträgen? Nein, danke!“ Dann sollten Sie bei diesem Werk eine Ausnahme machen. Sascha erzählt kompakt, unterhaltsam und selbstironisch von seiner Tour durch Island, die er gemeinsam mit seinem Kumpel Philipp gemacht hat. Er schreibt über Gegenwind, über Rückenwind, übers Zelten in Vorgärten, über unerwartet heiße Quellen, verwunderte Auto-Touristen, ebenso verwunderte Isländer und ein bisschen auch darüber, was die Tour in ihm  bewirkt hat.

Das Ganze macht er in einem ruhigen, unaufgeregten Stil, der ganz im Gegensatz zu Elementen steht, denen er auf seiner Tour ausgesetzt war. Das macht auch den Zauber des Buches aus: Ich ahne als Leser, was Sascha seinem Körper abgerungen hat. Er hingegen erzählt ganz nüchtern von der 150 Kilometer langen Tagesetappe über windumtoste Hochlandpisten – und wie er abends dann doch recht müde war. Ein persönliches Buch, das sehr angenehm zu lesen ist – ich habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Jede Etappe ist ein Kapitel. Zu jeder Etappe gibt es Bilder und Eckdaten. Am Ende des Buches hat Sascha aufgeschrieben, mit welcher Ausstattung er unterwegs war. Sehr interessant und vor allem: Respekt, mann. Hut ab.

Das Buch steht zum kostenlosen Download [pdf, 41 MB] zur Verfügung. Sascha freut sich aber auch, wenn Sie das Werk gedruckt kaufen (das ist auch viel cooler) – für ’nen Zehner, mit Versand 12,50 Euro: mehr dazu hier.

Wir haben hier in Dortmund ja diesen See. Den See, den man entweder mag oder grenzenlos doof findet.

Der See war mal ein Stahlwerk, die Hermannshütte. Sie wurde stillgelegt, abgebaut, Bauarbeiter haben ein Loch gegraben und Wasser reingelassen. Im See darf man zwar nicht baden, aber es gibt einen Yachtclub und manchmal finden Ruderwettbewerbe statt. Menschen segeln in Segelbooten über das kleine Stück Wasser, von einem Ende zum anderen, drehen um, segeln zurück und essen danach ’ne Currywurst.

Die Idee dieses vier Meter tiefen Tümpels ist ein bisschen Naherholung, ein bisschen Schickimicki. Die Dortmunder sollen flanieren und sich entspannen, es gibt Eisdielen, Restaurants und Spielplätze, alles mit architektonischem … ööhhm, ja, doch … Anspruch.  Ich glaube, ein Hauch von Jetset soll durch Dortmund wehen. Nur hat niemand so richtig an die Leute gedacht, die in den alten Arbeiterhäusern rundherum wohnen. Während sich alles um sie herum wandelt bleiben die Ureinwohner nämlich unbeeindruckt so, wie sie sind. Das ist ganz wunderbar, das muss man erlebt haben.

Fünf Jahre lang begleiteten zwei Filmemacher die Entstehung des Phoenixsees hier in Dortmund. Das Ergebnis ist ein Film: „Göttliche Lage – Eine Stadt erfindet sich neu“.

Ich bin schon sehr gespannt auf den Film. Ulrike Franke und Michael Loeken (Webseite) zeigen die Bauarbeiten, lassen alte und neue Anwohner sprechen. Der Ton des Trailers klingt in meinen Ohren kritisch; ich selbst finde den See hingegen durchaus prima, weil Dortmund solch eine Wohn- und Geschäftslage tatsächlich braucht, aber auch wegen seiner Seltsamkeiten.

Der Film feiert am 20. August im Cinestar Dortmund Premiere.



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