In der vergangenen Woche haben das Nuf und Frau Quadratmeter über das Thema „Kinderkleidung“ geschrieben. Genau genommen ging es darum, dass es für Mädchen fast nur noch Rosa und für Jungs nur Blaugrünbraun zu kaufen gibt.
Ich habe mich daraufhin gefragt: Wann ist das eigentlich passiert? Diese Rosa-Blau-Sache. Dieses Applikationen-, Rüschen- und Glitzerding. Denn ich kann mich nicht erinnern, als Kind in rosa Klamotten gestopft worden zu sein.
Ich hatte nicht einmal viele Kleider, nur zwei: ein rot-weißes Kleid mit Puffärmeln und ein schlammfarben gemustertes, das die Bundeswehr gut zur Anschauung im Kurs „Tarnen und Täuschen“ hätte verwenden können.
Herausgekramtes historisches Bildmaterial zeugt – ebenso wie bei Frau Cloudette – von einer Überlegenheit der Funktionalität:
Latzhosen waren ganz weit vorne. Aus Cord. In Braun und Rot. Obwohl nicht in Bayern aufgewachsen, bin ich in meiner Kindheit außerdem mehreren Lederlatzhosen entwachsen. Der Hosenboden hielt Rutschexzessen stand und war nahezu schmutzresistent.
In Kombination mit karierten Hemden entstand folgerichtig mein erster Berufswunsch: Försterin. (Rückblickend denke ich: Der war gar nicht mal doof. Aber das ist ein anderes Thema.)
Schon damals habe ich übrigens Maßstäbe in der Schlafbekleidung gesetzt. Kenner wissen: Dieser Trend setzt sich in der Gegenwart fort.
Kommentare
12 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Bei uns im Hausflur stehen gerade zwei Paar Laufschuhe: Schwarze Adidas in Größe 43 und schwarzlilasilberglitzernde Asics in Größe 41. Letztere sind meine (sh auch https://twitter.com/CharlyKuehnast/status/508561768147611648/photo/1).
Lustig ist aber immer, wie meine Frau und ich beim Schuhkauf um die Wette fluchen, weil’s in unserer Größe nichts gibt.
Schwarzsilberglitzer ist aber doch ganz apart. So sieht man Sie wenigstens gut im Dunkeln.
Mach doch ´ne Challenge draus. dann zeigen wir den Kinderbekleidungsherstellern mal, wie früher Kindermode ging. Vielleicht wissen sie es ja nicht mehr ;-)
Also, ob orange-braun jetzt so schön war, lasse ich mal dahingestellt. Aber die Klamotten waren ohne rosa Glitzerstaub und Hello Kitty. Das ist mal sicher.
Orangebraunblaurot sind auch so die Toene, die ich auf den alten Aufnahmen wiederfinde. Und nach den alten Klassenfotos muss ich auch noch mal graben, wuerde aber auch meinen, dass man nur einen Prozentsatz zuordnen kann, aber sicherlich nicht alle – und vor allem je Herbst desto weniger.
Die gute Frau Stilhaeschen hat dann zumindest auch noch ein paar Erklaerungen bereit, leider aber auch keinen Vorschlag, wie man Vernunft in die Koepfe bekommt.
//PS. Der Pyjama in allen Ehren, aber der Drei Raeuber Hut ist ja der eigentliche Star, auch wenn man Ihn kaum sieht
ich hatte früher ZUM GLÜCK überhaupt nix in rosa, weil ich rosa nämlich noch nie mochte.
Eine alte Tante schenkte mal ein Baby-doll, wohl eine Art Nachtgewand, und das war pink. Scheußlich. Habs nie getragen.
Erdgeschichtlich fängt das Rosa-Blau-Gedöns übrigens ungefähr in der letzten Kaiserzeit an.
Blau war Jahrhunderte vorher schon die Farbe der Könige. Ist auch auf vielen mittelalterlichen Gemälden zu erkennen. Blau ist die Farbe der Herrschenden. (Rot wurde es später.)
Die „kleinen Könige“, also die frisch geschlüpften Söhne aus gutem Hause, bekamen demzufolge hellblau, und weil die Mädchen ja auch irgendeine Farbe haben sollten, hat man ihnen rosa gegeben.
Rosa ist immer B-Ware gewesen.
Mädchen waren ja auch nicht so wichtig.
Es war ursprünglich eben genau anders herum: http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_(Farbe)
Och!
Das muss ich meiner Quelle mal unter die Nase reiben….
Damals waren Sie ja noch schlank!
Liegt also wohl doch am Fressen und nicht an den Genen.
Sehr schön :-)
Mein Leben ohne Rosa aber mit vielen Latzhosen gibt es hier:
http://frische-brise.blogspot.de/2014/09/mein-leben-ohne-rosa.html
[…] DasNuf Stilhäschen Cloudette KittyKoma FrischeBrise FrauNessy Твитнуть !function(d,s,id){var […]
Ich hab als Kind auch nur seeeeehr selten Rosa getragen (ich bin übrigens 23).