Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Samstag und Sonntag, 27. und 28. Januar

28. 01. 2018  •  4 Kommentare

Zunächst die schlechte Nachricht: Die Kalendergirls haben gegen den Spitzenreiter verloren. Die noch schlechtere Nachricht: zurecht und deutlich.

Ich möchte nicht darüber sprechen. Ich musste danach erstmal ins Fitnessstudio gehen und mich abreagieren. Werde morgen Muskelkater haben. Stellen Sie sich hier eine Parade weinender Emojis vor.

*

Die guten Nachrichten: Der Samstag war Waffeltag, relativ spontan. Das sind die guten Dinge im Leben.

Waffel mit Vanilleeis und Sahne

Nutznießerinnen: Rosa Bänkchen und die Turnschwester. Ganz unbescheiden muss ich eingestehen: Es waren astreine 10er-Waffeln unter den gesammelten Werken.

Weil auf Instagram einige Leute danach gefragt haben, hier nochmal das Hauswaffelrezept aus dem Sauerland: ½ Pfund Butter schaumig schlagen. 175 Gramm Zucker und 2 Päckchen Vanillezucker dazugeben, danach 6 Eier. Eine Prise Salz schadet nicht. Zuletzt noch 500 Gramm Mehl, 2 Päckchen Backpulver und ½ Liter Milch dazugeben – fertig. Von Aromen nehme ich Abstand, Zucker nehme ich immer etwas weniger. Es kommt ja noch Puderzucker drauf.

Herr Stibbons verwies auf Twitter auf dieses Buttermilchwaffelrezept, das ich beizeiten ausprobieren werde. Mit Buttermilch habe ich in anderen Kuchenzusammenhängen sehr erfreuliche Erfahrungen gemacht – vong Fluffigkeit her.

Die liebe Rosa hat mir etwas mitgebracht (juchhuu!): eine neue Vogelfutterstation, nachdem’s die alte zerlegt hat.

Vogelfutterstation im Baum mit Sonnenblumenkernen

Die Vögel waren bislang noch nicht so auf Zack. Dauert wohl noch, bis sie das neue Fressparadies entdecken. Ich werde das beobachten.

Dafür hockte am Sonntagabend die Nachbarskatze auf der Fußmatte. Ich saß mit dem Rücken zur Terrassentür in der Küche und hatte das dumpfe Gefühl, angestarrt zu werden. Ich sah mich um: Dort saß Moritz und guckte mitleidigserregend durchs Fenster.

Er ist ein schwarz-weißer Kater aus der Nachbarschaft. Sein Bruder heißt Leo; er hält eher Abstand. Sowohl Moritz als auch Leo jagen Vögel und Mäuse. Sie halten meinen Garten wühlmausfrei. Ich habe sie schon mit diverser Beute durch den Garten stolzieren sehen – darunter auch eine Fledermaus.

Moritz entert manchmal meine Küche und lässt sich kraulen, zieht dann aber enttäuscht ab, wenn er merkt, dass er nichts zu fressen von mir kriegt. Nichtsdestotrotz ist er ein unterschütterlicher Optimist und kommt immer wieder.

Hier Moritz bei der Abreise, von Enttäuschung leicht gebeugt:

Gartenkatze

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Jetzt Tatort mit zwei Schauspielern, die ich beide sehr gerne sehe: Martin Brambach und Alwara Höfels.

Freitag, 26. Januar

26. 01. 2018  •  21 Kommentare

An einer kleinen Umfrage zum Thema „Berufswahl und Berufszufriedenheit von Frauen“ teilgenommen. Im Fragebogendesign ist noch Luft nach oben – doch was ich eigentlich sagen möchte und was mir dazu eingefallen ist:

Der Fragebogen fragt, wer mich in der Wahl meines Berufs beeinflusst hat. Das ist schwierig zu beantworten, weil der aktuelle Beruf, den ich ausübe, nicht meinem Ausbildungsberuf entspricht, weil ich überdies mehrere Ausbildungen habe und auch schon in mehreren Berufsbildern gearbeitet habe. Fast immer kam der Antrieb aus mir selbst heraus.

Denn weder Eltern noch Schule noch Mitschüler haben mich explizit für etwas beeinflusst im Sinne von wirklich antreiben, anspornen, beflügeln. Unterstützt schon, also meine Entscheidung mitgetragen, aber nicht beeinflusst.

Ich erinnere, dass es seinerzeit (1990er) allerdings eine unterschwellige Beeinflussung in Schule und meinem Umfeld gegen etwas gab. Zum Beispiel fühlte ich mich seltsam und nicht richtig, wenn mir als Mädchen naturwissenschaftliche Fächer Spaß machten. Es war okay, sich für Technik zu interessieren, aber eher in einem naiven Sinne, nicht mit einem ernsthaften, beruflichen Antrieb. Ich erinnere mich, dass ich Chemie-LK wählen wollte und statt eines ermutigenden „Oh, wie toll“ oder zumindest einem gleichgültigen „Ah, okay“ Reaktionen bekam wie „Meinst du, das kannst du?“, „Das ist doch was für Jungs“ oder „Dann bist du nur mit Jungen im Kurs, das würde ich mir gut überlegen“. Meine Wahrnehmung mag natürlich auch an der Pubertät und meiner eigenen Suche nach Weiblichkeit gelegen haben; nichtsdestotrotz erinnere ich keine Ermutigung, sich für Berufe oder Themenfelder zu interessieren, die als unweiblich galten, sondern ein Beeinflussen in die andere Richtung.

Außerdem wurde in meinem Umfeld – nicht meine Eltern, sie haben mich unterstützt – eher klein gedacht; ich bin bislang immer noch die einzige in der Familie, die studiert hat. Ich erinnere mich an ein Gespräch auf einer Familienfeier, ich muss 15 oder 16 gewesen sein, jedenfalls in einem Alter, in dem es um die Berufswahl geht. Die Anwesenden gingen die Optionen für mich durch, darunter Kindergärtnerin (weil man das gut mit den eigenen Kindern vereinbaren kann)  und Bürokauffrau (weil die ja immer gebraucht werden); Berufe, die ein Studium erforderten oder die einen ambitionierteren Karriereweg als Sachbearbeiterin oder Vorzimmerdame vorsahen, waren nicht auf dem Radar. Als der Vorschlag „Zahnarzthelferin“ kam, antwortete ich: „Wenn schon, dann werde ich Zahnärztin“, woraufhin die Runde schallend – ja, tatsächlich: laut und aus voller Kehle –  lachte und mit Äußerungen wie „Ach, wie süß“ und „Hat man sowas schonmal gehört?“ abtat; für sie war der Gedanke tatsächlich völlig abwegig, lächerlich und naiv. Ich war in dem Moment sehr beschämt, es war mir unendlich peinlich; wer ist schon gerne Gespött der Anderen? Im Nachhinein wurde ich dann aber so wütend, dass ich beschloss, auf jeden Fall studieren zu gehen. Heute bin ich in der Grafik die 1 unten rechts: Das eine von 100 Arbeiterkindern, das seine Promotion abgeschlossen hat – im Gegensatz zu 10 aus Akademikerhaushalten. Wenn ich auf diesen Titel stolz bin, dann nie um des Titels willen (für den ist Leidensfähigkeit zehnmal wichtiger als Intelligenz, wenn Sie mich fragen), sondern einzig wegen dieses Weges.

Im Rückblick ist es gut, dass ich diese Erfahrungen machen durfte; sie haben mir viel gegeben: Willen, Durchhaltevermögen, Selbstorganisation, Zeitmanagement, Prioritätensetzung, Klarheit, Konsequenz und das Wissen darüber, welche Dinge ich gut und welche ich nicht so gut kann. Zwischendurch war es anstrengend, sich zu behaupten, mental und finanziell, vor allem mental. Das Geld war das geringere Problem, das kam irgendwie, dafür konnte ich arbeiten, in mehreren Jobs: in der Woche Nachhilfe geben und als Tutorin an der Uni, am Wochenende bei der Tageszeitung und in den Semesterferien im Messebau oder in der Fabrik. Aber sich zurechtzufinden in einer Welt, die nicht die eigene ist, und zwischen den Welten navigieren – mit ihren unterschiedlichen Erwartungen, Sprachen und Kulturen: Das war ermüdend und ist es manchmal heute noch.

Deshalb halte ich Unterstützung, Horizont erweitern und Mutmachen für viel, viel wichtiger als die Geldfrage, um Arbeiterkinder an die Uni zu bringen. Der Wunsch, mehr zu wollen, der Mut, es zu tun, und dabei das Gefühl, eine Hand auf dem Rücken zu haben, die mal schiebt, mal streichelt und mal knufft, das ist es, was Kinder von Nichtakademikern brauchen. Wenn sie das haben, regeln sie die Geldsache selbst.

Ich bin ein Mensch geworden, der nicht die Hemnisse sieht, sondern die Möglichkeiten. Ich bin ein Mensch, der Welten verbindet und vermittelt. Ich bin eine gute Mutmacherin.

*

Huch – zu früh auf „Veröffentlichen“ gedrückt. Das passiert, wenn man nachts um kurz vor 1 Uhr schonmal die ersten Gedanken für den Freitagspost niederschreibt. Ich aktualisiere einfach:

Update, 22:00 Uhr

Aus der Abteilung „Einfach mal machen“: Podcast. Den ganzen Tag am Podcast rumgedengelt. Denn yeah! Ich podcaste jetzt! Gemeinsam mit dem geschätzten Christian de Vries, den ich auf dem Barcamp in Dangast kennengelernt habe.

In der Podcast-Session auf dem Barcamp Dangast hieß es: „Das ist alles nur ein Klick!“

Hahahaha!
//*leicht hysterisches Lachen

Wenn man eingerichtete Accounts beim Hoster hat – und bei Soundcloud und bei iTunes und wenn man ein Intro und ein Outro hat und einen RSS-Feed und ein Logo und einen Header und beides nochmal in anderen Auflösungen und eine fertige Sounddatei und funktionierende WordPress-Plugins und überhaupt: Wenn man den ganzen Dreh raus hat, ist das sicherlich nur ein Klick. Heute waren das circa … nun … 800 Klicks. Oder 1.000. Gefühlt 100.000. Jedenfalls acht oder zehn Stunden am Schreibtisch. Ich freue mich auf später, wenn der Podcast groß ist und es wirklich nur noch ein Klick ist.

Ergebnis des Tages: Tada! Das Baby ist online, hier im Blog, bei Soundcloud, bei Podigee und bei iTunes. Es hat ein Intro und ein Outro und sowas wie ein Logo (nun ja, zumindest erstmal eine Grafik, in der der Titel steht). Ich schreibe nochmal einen eigenen Beitrag zum Podcast und der Idee dahinter.

Hier ist das Ding: Ein Mann. Eine Frau. Ein Gespräch. Die Frau bin ich, der Mann ist Christian. Der Titel der ersten Folge: Kennenlernen.

https://soundcloud.com/einmann-einefrau-eingespraech/ein-mann-eine-frau-ein-gesprach-januar-2018-kennenlernen

Christian hat unsere Premiere sehr schön anmoderiert, besser kann ich’s nicht machen:

Wir reden über uns, über das Kennenlernen, über Schwierigkeiten, über Mut, über Erwartungen, über das Zuhören, über Ameisenschutzwarte, über @50hz, wir finden uns gegenseitig toll, wir reden über Twitter und Barcamps. Gelernt: Vanessa möchte tatsächlich gern mal mit Angela Merkel auf dem Sofa sitzen. Was ich wiederum sehr gut verstehen kann. Und sie möchte sich mit Volksmusik-Sängerinnen und Sängern unterhalten. Ähem, tja. Dann reden wir über Mut. 

*

Am späten Nachmittag meldete sich ein anderer Christian, der Jawl: Er und S. seien bei mir um die Ecke am See, ob ich Lust auf einen Kaffee hätte. Aus dem Kaffee wurde Sushi, und es war eine sehr gute Idee – das Sushi und das Treffen. Mit Sonnenuntergang auf dem Hinweg.

Phoenixsee mit Sonnenuntergang

Donnerstag, 25. Januar

25. 01. 2018  •  3 Kommentare

Ihr erinnert Euch doch alle an Victoria Schwartz und Ihren Realfake, oder? Victoria verliebte sich online in einen Menschen, der vorgab, jemand anderes zu sein – mit einer kompletten Identität, geklauten Fotos und Fake-Profilen in Social Media.

Heute erhielt ich auf Facebook eine Freundschaftsanfrage von Leonard, und weil ich direkt nach dem Aufstehen feinmotorisch nicht ganz beieinander war, habe ich versehentlich auf „Bestätigen“ gedrückt statt auf „Löschen“. Welch Fügung, denn nun wurde es spannend. Leonard schrieb mich sofort über den Messenger an, dass er sich sehr freue, dass ich ihn als Freund akzeptiert habe. Auf meine Frage, wer er sei und woher wir uns kennen, sagte er, er sei Soldat und diene zurzeit in Syrien.

Ich dachte sofort an das Buch von Victoria, nahm sein Profilbild und schickte es durch die Google-Rückwärtssuche. Und siehe da: Leonard ist nicht Leonard. Er ist ganz sicher auch nicht Michael J. Pratt, dessen Bild er nutzt.

Ich dachte mir: Gut, ein bisschen spielst Du das Spiel jetzt mit. Mal sehen, wie seine (oder ihre) Taktik ist. Was er genau in Syrien macht? Friedenssicherung.  Warum er sich dafür interessiert, ob ich Single bin? Ich sei einfach total sympathisch und wunderschön. Was er vorhat, wenn er in Syrien fertig sei? Die Mission sei bald beendet, aber „erzähl mir lieber von dir.“ Die Taktik ist: Komplimente machen, mich zum Reden bringen und möglichst wenig Konkretes über sich preisgeben.

Ich habe ihn geblockt. Die Ergänzung von Victoria:

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Heute bei und auf dem Weg zu beruflichen Terminen insgesamt elf Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Ich mag ja das Prinzip Walk and Talk: Der Körper bewegt sich, die Gehirnzellen bewegen sich, und die Gesprächssituation ist gelöst und locker.

Zum zweiten Termin mit einer Unternehmerin aus dem Nachbarstadtteil etwas zu früh gewesen. Ich bin deshalb einmal um den Block gegangen und habe die Umgebung erkundet. Dabei habe ich mitten im Gewerbegebiet diesen jüdischen Friedhof entdeckt.

Juedischer Friedhof Aplerbeck: Grabmale auf einer Wiese

Juedischer Friedhof Aplerbeck: Grabmale aus der Nähe, Grab von Moses Rosenberg

Verrückt, was man alles sieht, wenn man mal in eine andere Richtung läuft als sonst. Der Friedhof liegt direkt hinter der Halle, in der wir Handball spielen.

Die Verstorbenen waren erstaunlich alt, gemessen am Jahrhundert, in dem sie gelebt haben. Ich hätte unter den Namen deutlich mehr jüngere Menschen vermutet, doch die meisten waren 60 Jahre, 70 Jahre und älter.

Der Friedhof hat sogar einen Wikipedia-Eintrag.

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Auf dem Rückweg vom Termin bin ich an der Filmbühne „Zur Postkutsche“ vorbeigegangen. Auch eine Neuentdeckung! Ich wusste gar nicht, dass wir noch ein Vorstadtkino haben.

Filmbühne zur Postkutsche

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Gelesen: Hallo, ich bin die dritte Option – die Geschichte von Maxi Bauermeister. Bauermeister kam mit uneindeutigen Geschlechtsmerkmalen zur Welt und wurde sehr früh als Kind operiert. Ein Text über das Dazwischensein.

Gesehen: Wenn der Schlaf dich niederschlägt – der Alltag von Sarah, die Narkolepsie mit Kataplexie hat. In emotionalen Momenten erschlafft ihre Muskulatur, ohne dass sie es kontrollieren kann. Sie schläft unvermittelt ein und bekommt Halluzinationen. Spannend: Ihr Therapiehund kann das fünf Minuten vorher spüren – noch bevor sie etwas merkt. Unverständlich: Die Krankheit wird nicht als Behinderung anerkannt, so dass ihr nicht die Hilfe zuteil wird, die sie benötigt.

Mittwoch, 24. Januar

24. 01. 2018  •  4 Kommentare

Der Tag begann mit Besuch – von meinem neuen Podcastkollegen. Details später, wenn es einen Link gibt. Nur so viel: Die erste Aufnahme ist im Kasten. Ich traue mich aber nicht, sie anzuhören.

//*wimmert leise

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Abends bin ich spontan eingesprungen und habe die Ladies bewirtet. Seit Ende vergangenen Jahres bin ich Mitglied im Ladies‘ Circle 63 in Dortmund. Das ist eine Serviceorganisation von Frauen bis 45 Jahren (Wikipedia), die wohltägige Projekte unterstützt. Das männliche Pendant ist der Round Table (Wikipedia); bei den Jungs aus Dortmund war ich am Wochenende zum Neujahrsempfang.

Im vergangenen Dezember haben wir zum Beispiel einen Adventsbrunch organisiert, in dessen Anschluss wird rund 1.000 Euro an den Verein Kinderlachen spenden konnten. Wir treffen uns zweimal im Monat, davon einmal bei einer Lady daheim.

Hottest News: Wir planen für den Sommer eine Bloglesung in Dortmund. Nähere Infos folgen, sobald die Planungen konkreter sind. Wir checken gerade Locations und prüfen Termine unter verschiedenen Aspekten, unter anderem Fußball-WM. Außerdem brauchts natürlich Leute, die lesen. Einen Teil des Eintrittsgeld möchten wir spenden, und im Anschluss an die Lesung darf es gerne gesellig werden.

Dienstag, 23. Januar

23. 01. 2018  •  7 Kommentare

Am späten Nachmittag bin ich um den See getigert. Denn plötzlich schien die Sonne. Ich war völlig geflasht und habe direkt mit Aktivität reagiert.

Blick auf den Phoenixsee im Gegenlicht

Den Hinweg über hatte ich einen Brief in der Hand. Denn in meinem Stadtteil besteht ein Mangel an Briefkästen. Der eine ist weg, der andere geschlossen, weil es der Post zu schwierig ist, ihn zu leeren. Im Stadtteil ist nämlich eine Baustelle, die das verkompliziert.

Wenn ich als Lehrbeauftragte an der Uni bin, frage ich meine Studenten (Gruß an Wolf Schneider): „Für einen guten Text muss immer einer leiden: Entweder der, der ihn schreibt, oder der, der ihn liest. Was ist wohl besser?“ Die Deutsche Post würde antworten: „Der, der ihn liest.“

Ich ging also oberhalb des Phoenixsees durch die Wohnsiedlung der Reichen und Schönen, weil ich dachte, dort sei vielleicht ein Briefkasten. Schließlich haben sie dort viele Häuser gebaut – da muss ein Briefkasten sein. Ist aber nicht. Also trug ich den Brief dreieinhalb Kilometer bis nach Hörde.

Auf dem Rückweg war die Sonne dann weg.

Phoenixsee, Südufer

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Zum Abendessen gab’s Glückscurry mit allem, was weg musste. Das waren Paprika, zwei einsame Süßkartoffeln, Zwiebeln und eine frische Ananas. Als special guests mit an Board: Garnelen.

Glückscurry

Rezept: Gemüsezeugs leicht andünsten (kann man, muss nicht) und wieder aus der Pfanne nehmen. Zwei Teelöffel Currypaste in die Pfanne geben und in eine Dose Kokosmilch einrühren. Mit Zitronensaft (eher mehr), Fischsauce und braunem Zucker (eher weniger) abschmecken. Dann Gemüsezeugs und Ananas reingeben, Garnelen dazu, köcheln lassen, fertig. Dauert keine halbe Stunde.

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Ein Interview mit der Historikern Marie Hicks in der Brand eins gelesen, warum Programmierer*in früher ein Frauenberuf war, es heute nicht mehr ist und warum diese Entwicklung Großbritannien in der Computertechnik zurückgeworfen hat. Interessant, sachlich und erfreulich unaufgeregt.

Außerdem gelesen: einen Text über die erste Amazon-Go-Filiale und was die Firma mit dem Start up Emotient vorhat, einer Gesichtserkennungs-Software, die Gefühle ausliest. Abgefahrene Sache, wenngleich sicher nicht so schlicht, wie im Text geschrieben. Und so leid es mir für die Kassierer*innen im Supermarkt tut: Der Akt des Aus-dem-Wagen-Räumens, des Aufstapelns, Kassierens und des Wieder-in-den-Wagen-Legens ist total unerfreulich. Wenn das jemand abschafft, bin ich dabei.

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Ich plane hier gerade nur schöne Sachen und bin ganz hibbelig, Ihnen davon zu erzählen. Hachhachhach. Ein bisschen dauert’s noch.

Montag, 22. Januar

22. 01. 2018  •  20 Kommentare

Ein Tag, unterbrochen von einem Zahnarztbesuch, dem alljährlichen.

Ich bin mit guten Zähnen gesegnet, deshalb beunruhigen mich Zahnarztbesuche nicht. Außerdem gehen meine Zähne und ich zu Björn, dem Freund, der auch die guten Cocktails mixt (allerdings nicht in der Praxis). Wir klönen dann immer ein bisschen, er schaut mir in den Mund, pustet Luft in meine Zahnzwischenräume, dann klönen wir weiter, und dann gehe ich wieder.

Eine Zahnärztin sagte mal zu mir, ich hätte gute Zähne, weil ich besonders guten Speichel hätte; darüber habe sie viel in der Fachliteratur gelesen. Die Zusammensetzung des Speichels sei genetisch, und wenn man von der Natur gesegnet sei, sei er besonders antibaktieriell und reinigend so wie bei mir. Sie sprach lange darüber, es kamen Wörter wie Hydrogencarbonat und pH-Wert und Lysozym, Cystatin und Histatin vor; sie war geradezu exstatisch, eine Vertreterin des Meister-Proper-Speichels vor sich haben und konnte gar nicht aufhören mit ihrem Vortrag. Ich war kurz davor zu fragen, ob ich ihr ein Autogramm geben soll, indem ich ihr ein paar Briefmarken anlecke.

Ich bin keine Small-Talk-Queen, auch wenn Menschen mir nachsagen, ich sei ganz unterhaltsam. Unterhaltsam bin ich aber erst, wenn ich die Menschen besser kenne. Seit ich die Info über meinen Speichel habe, überlege ich, ob sie mir in Sachen Small Talk weiterhelfen könnte – zum Beispiel, wenn ich auf einer Party bin.

Ich bin zweimal in meinem Leben Piloten auf einer Party begegnet. Also: richtigen Piloten – solchen, die dich mit 400 anderen Menschen auf die Malediven fliegen oder die Elefanten aus Indien in den Wuppertaler Zoo bringen, damit sie dort mit anderen Elefanten weitere kleine Elefanten machen. Beide Male haben die Männer sich mir vorgestellt mit: „Hallo, ich bin … und ich bin Pilot.“

Das war befremdlich, denn niemand hatte vorab danach gefragt und es war auch keine heitere Berufeparty. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Eine witzige Antwort wäre gewesen: „Hi, ich bin Vanessa, und ich habe Flugangst“, aber ich habe keine Flugangst. Also habe ich so etwas gesagt wie: „Äääh, ja, hallo, da ist man ja auch viel unterwegs“, was beide Male nicht das Richtige war, denn die Herren wandten sich sofort von mir ab.

Ich bin keine Pilotin, aber ich habe besonders zusammengesetzten Speichel. Ich könnte mich also vorstellen mit: „Hallo, ich bin Vanessa und ich habe Superspucke“, worüber man dann ins Gespräch kommen könnte. Ich fürchte allerdings, es wirkt eher seltsam – außer vielleicht auf einer Zahnarztparty oder einer Laborantenparty oder der Party „Einsame Herzen in der Mikrobiologie“.

Ich weiß also noch nicht, was ich mit meinem Wissen mache. Wie ich guten Small Talk mache, weiß ich zumindest in der Theorie und manchmal klappt es auch, in der Praxis liegt es mir trotzdem nicht.

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Große Vorhaben werfen ihre Technik voraus:

Rode-Mikrofon im Karton

Für die Tekkies:

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Vertrieb und wie er nicht geht: Meine Bank geht mir auf die Nüsse. Die für das private Konto. Vergangene Woche hat bereits eine Dame angerufen. Heute rief schon wieder jemand an, diesmal ein Herr.

Beiden habe ich gesagt, ich könne mir durchaus vorstellen, zu einem Beratungstermin vorbeizukommen, ich hätte da auch ein, zwei Anliegen, zu denen ich ihre kompetente Meinung hören wolle, ich könne aber noch nicht genau sagen, wann – das hänge von weiteren Terminen ab, die sich in den nächsten Tagen ergeben; sie mögen mir bitte eine Mail schicken, ich käme dann mit Vorschlägen auf sie zu. Von der Dame bekam ich erst gar keine Mail. Der Herr schickte mir eine – und eine Stunde später direkt einen Termin für den 17. Februar, 12:15 Uhr, mit dem Betreff „Bausparen“.

//*Augenzucken

Ich musste erstmal in meine innere Mitte atmen, bevor ich zurückschreiben konnte, dass a) ausgemacht war, dass ich mich melde, b) ich am 17. Februar tatsächlich nicht kann, c) ich bestimmt nicht über das Thema Bausparen sprechen möchte und auch dringend anrate, Kunden vorab zu fragen, worüber sie sprechen möchten, dass ich  d) nun überhaupt keinen Termin mehr haben möchte, da ich davon ausgehe, dass meine Bedürfnisse ohnehin nicht berücksichtigt werden und e) darum bitte, von jeglichen weiteren Kontaktversuchen in näherer und weiterer Zukunft von ihm oder jemand anderem aus seinem Unternehmen abzusehen.

Vertriebsoffensive 2018 ist bei mir schonmal gescheitert. Es wird wirklich dringend Zeit, die Bank zu wechseln.

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Die Anmeldeseite für meinen Newsletter ist online. Ich freue mich über Abonnenten!

(Ich bin aufgeregt. Ehrlich jetzt.)

Samstag und Sonntag, 20. und 21. Januar

21. 01. 2018  •  2 Kommentare

Mein glamouröser Samstag: Altpapier, Altglas, aufräumen, abhängen. Turnen im Fitti mit guter Performance nach zwei Wochen Pause.

Spaßig ist es dieser Tage, wenn Diegutenvorsätze™ auf dem Crosstrainer neben mir turnen, wenn sie zu mir rüberschielen und bemerken, dass ich auf Stufe Zwölf strampel und sie auf Stufe Vier. Sind Diegutenvorsätze™ männlich, stellen sie gerne ihren Crosser ebenfalls auf Zwölf. Was die dicke Frau kann, können sie schließlich auch. Ein paar Minuten lang funktioniert das ganz gut, dann beginnt’s neben mir zu schnaufen, wird arthythmisch und danach ist’s auch schon genug mit dem Aufwärmen.

Ebenso viel Spaß an den Geräten: An denen bin ich ganz gut unterwegs; ich mach das seit mehr als zehn Jahren und bin ohnehin ein Typ Mensch, der gut Muskeln aufbaut. Seit der Bildungsbandscheibe 2013 trainiere ich besonders Bauch und Rücken; da kommt dann schon ein bisschen Gewicht ins Spiel, 50 Kilo bei den Crunches zum Beispiel, das ist für den Anfang nicht zu empfehlen. Wenn ich dann aufstehe, und Diegutenvorsätze™ übernehmen das Gerät, entblößen sie sich meist nicht, das Gewicht herunterzustellen.

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Abends Neujahrsempfang des Round Table Dortmund. Angenehme Veranstaltung in angenehmer Gesellschaft mit gutem Essen. Da ich gefahren bin, leider ohne Gin Tonic.

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Am Sonntag Feindbeobachtung. Denn nächste Woche: Showdown der Hinrunde in der Handball-Kreisliga. Die Kalendergirls, derzeit Tabellenzweiter mit 20:0 Punkten, spielen gegen den Tabellenersten, ebenfalls 20:0 Punkte. Wäre dieser Blogbeitrag ein Samstagabendfilm, käme jetzt dramatische Musik.

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Ich bin ja nicht so im Thema, aber es gibt offenbar Schnuller, die im Dunkeln leuchten. Beetlebum hat diese Leuchtnuckisache ver-comict.

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Via Sven: Bei WhatsApp gibt es demnächst Unternehmensaccounts.

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Ich bin nun Weiterbildungsstudentin an der Fernuniversität Hagen und freue mich darauf, wieder an einer Uni etwas zu lernen. Die Fortbildung heißt „Mediation kompakt“, und es wird darum gehen, Konflikte zu erkennen und sie zu moderieren. Also alles, was Eltern von Geschwisterkindern ohnehin können. Am Samstag habe ich die Unterlagen bekommen.

Lernmaterial Mediation

Ich mache das bereits im Arbeitsalltag, denn die Herausforderung taucht immer wieder in unterschiedlichen Formen in Beratungsaufträgen und Workshops auf. Ich habe allerdings für mich erkannt, dass ich noch Luft nach oben habe, auch wenn die Kunden zufrieden sind.

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Friederike hat die Vogelfutterstation gekillt. Das Eichhörnchen hat bereits vor Monaten sehr robust allen Zierrat entfernt, nun sind auch der Haken und die Sitzstangen abgebrochen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend: In den Baum geklemmt, macht sie noch ihren Job.

Vogelfutterstation im Kirschbaum

Die Vögel sind ohnehin wenig am Design interessiert. Sie kümmern sich mehr um den Inhalt.

Freitag, 19. Januar

20. 01. 2018  •  2 Kommentare

Den Tag habe ich mit einem beruflichen Blogbeitrag begonnen: Wie Sie als Führungskraft positiv mit der eigenen Unsicherheit umgehen. 

Sogleich habe ich die Frage bekommen: „Und was mache ich als Mitarbeiter, wenn mein Vorgesetzter unsicher ist?“ Darüber gibt’s dann demnächst einen Text.

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Den Großteil des Tages am Newsletter rumgedengelt. Denn ab der kommenden Woche möchte ich einen Newsletter anbieten, den ich einmal im Monat verschicke. Es wird um Veränderung, Führung, Team und Kommunikation im Unternehmen gehen – und manchmal auch außerhalb. Die Anmeldeseite geht alsbald online.

Obwohl es für alles Vorlagen gibt, ist es erstaunlich, wie viel Zeit man damit verbringen kann, Dinge schick zu machen. Natürlich den Newsletter selbst, aber auch die Bestellseite (danke an Christian für die spontane Unterstützung), die Abbestellseite, die E-Mail mit dem Bestätigungslink, die Double-Opt-In-Seite, die Danke-fürs-Bestellen-Seite, die Seite mit dem Newsletterarchiv, die Updateseite fürs persönliche Bestellprofil undsoweiterundsofort.

Dann habe ich ein paar Testanmeldungen gemacht, mir Testmails geschickt und natürlich jedesmal Unschönheiten entdeckt, zum Beispiel die Linkfarbe im Footer oder Texte, die automatisch generiert werden und nicht optimal waren. Da bin ich ja dann ein Korinthenkacker. Und immer noch ändert sich im mobilen Design im zweiten Textblock von Zauberhand die Schriftgröße, WARUM DENN BLOß HERRGOTTNOCHMAL!

//*seufzt leise

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Neues von meiner Namensvetterin und E-Mail-Doppelgängerin: Sie hat eine Absage auf ihre Bewerbung bekommen. Ich habe freundlich geantwortet, dass ich die falsche Vanessa sei, habe kurz meinen beruflichen Hintergrund erklärt und angeregt, doch mal einen Blick auf meine Website zu werfen. In Liebesromanen entstehen auf diese Weise jahrelange, innige Freundschaften.

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Abends Handball und Sushi.

Sushi

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Zum Ausklang:  Tiere, die aussehen wie Plattencover (via Dennis).

 

Donnerstag, 18. Januar

18. 01. 2018  •  9 Kommentare

Ein Tag im Zeichen des Sturms.

Am Vormittag bin ich zu wenig gekommen, denn ich war sehr damit beschäftigt, umherfliegende Gegenstände einzusammeln, damit sie niemandem den Kopf abhacken. So gegen 11 Uhr fing es an, kräftig zu winden, und als ich um 12 Uhr vom Schreibtisch aufblickte, flog der Gartenstuhl meiner Nachbarin am Wohnzimmerfenster vorbei. Einige Zeit später liefen mir eine Sonnenliege und ein Insektenhotel zu. Ich lagerte alles im Wohnzimmer, enterte den Balkon der Nachbarin und verkeilte dort alles, was nicht niet- und nagelfest war.

Im Garten das Gleiche: Ich sicherte den umherfliegenden Deckel einer Regentonne, ein Vogelhäuschen, Blumentöpfe und eine Gießkanne, das meiste davon zugeflogen. Eine Dämmplatte entwischte mir in die Nachbarschaft. Außerdem holte ich dieses scharfkantige Teil rein, das der Wind mit Schwung in meinen Rasen gerammt hatte:

Windfundstück: scharfkantiges Blech

Das sind dann wohl die Gegenstände, deretwegen man zu Hause bleiben soll.

Später, und darauf bin ich ein bisschen stolz, fischte ich, auf dem Balkon stehend, mit ausgestrecktem Arm eine Weber-Grill-Abdeckung aus der Luft. Alle Gegenstände sind inzwischen wieder bei ihren Besitzern – mit Ausnahme des Blechteils. Von ihm weiß ich nicht, wo es herkommt.

Es war also ein ganz munterer Morgen, übrigens auch in meiner Heimatstadt.

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Beim Frühstück hatte ich kurz Augenzucken wegen des aktuellen DAK-Gesundheitsmagazins:

Ich weiß gar nicht, was ich dazu schreiben soll.

Oder doch: Es geht nicht um diese eine Textpassage. Es geht um das Denken und die Strukturen, in denen solche Texte entstehen; um die Leute, die an einem Kundenmagazins beteiligt sind, und um ihre Haltung – Marketingleitung und verantwortliche*r Redakteur*in, umsetzende Agentur, Autor*in, Lektor*in, das ganze Konstrukt, beide Unternehmen. Ich weiß übrigens nicht, was ich gruseliger finde: das Frauenbild der dienenden Hausfrau oder das Männerbild des unselbstständigen Idioten.

Die DAK hat am Nachmittag auf Twitter geantwortet.

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(Erneut) über das Interview mit Scheidungsanwältin Helene Klaar gestolpert, das gute Gedanken enthält, zum Beispiel:

Ich bin überzeugt, dass die 40-Stunden-Woche viel dazu beiträgt, dass die Menschen unzufrieden sind. Man kann nicht 40 Stunden arbeiten und daneben einen Haushalt führen und die Kinder unterhalten.

Außerdem nimmt Frau Klaar kein Blatt vor den Mund, wenn sie über den häufigsten Scheidungsgrund spricht: das zweite Kind.

Der häufigste Scheidungsgrund ist das zweite Kind. Mit einem Kind lässt sich der Status noch aufrechterhalten. Mit dem zweiten Kind tritt der permanente Ausnahmezustand ein. […] Ich habe ja selbst zwei Kinder. Das erste Kind war schwierig und anstrengend. Wenn Besuch kam, hat einer von uns das brüllende Kind herumgetragen, der andere hat die Gäste charmant unterhalten. Als wir zwei Kinder hatten, ist jeder in einem Zimmer verschwunden, und die Gäste haben nicht mehr gewusst, warum sie da sind. Nach kurzer Zeit hatten wir einen neuen Freundeskreis: Leute, die auch brüllende Bälger hatten. Mit anderen Menschen kann man nicht verkehren in dieser Phase.

Ich besuche viele Leute mit zwei kleinen Kindern. Die Beobachtung trifft zu: Ich sitze zwischendurch alleine da. Ich finde das aber nicht schlimm; eine gute Gelegenheit, um sich zu entspannen oder, wenn gewünscht, nützlich zu machen – zum Beispiel schonmal den Nachtisch oder die Käseplatte für die Erwachsenen vorbereiten oder den Tisch ab- und die Spülmaschine einräumen. Mit guten Freunden ist man ja entsprechend vertraut; zumindest in meinem engeren Freundeskreis sind wir, was Kühlschrank und Spülmaschine angeht, nicht genierlich. Freundschaften, die es nicht aushalten, dass man als Gast mal 15 oder 30 Minuten auf sich gestellt ist – was sind das bitte für Freundschaften?

Meine Freunde kriegen übrigens nur sympathische Kinder, mit denen ich gerne Zeit verbringe. Ich verstehe nicht, warum Kinder per se als Zumutung verstanden werden. Es ist schön, wenn sie da sind, und klar – es ist auch schön, wenn sie im Bett sind. Alle Teile des Abends sind aber doch in Ordnung so, wie sie sind.

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Abends Jahreshauptversammlung der Handballabteilung. Wesentliche News:

  • Der Sportplatz kriegt eine Tartanbahn. Das hat zur Folge, dass die Spielfelder beim alljährlichen Handballfest weiter vom Bierwagen weg rücken. Raunen unter den Versammlungsteilnehmern.
  • Das vereinsälteste Mitglied der Abteilung hat sich seinerzeit erst mit 73 Jahren, nach 60-jähriger Sportlerkarriere, aus dem aktiven Handballsport verabschiedet. Ich muss sagen, das setzt mich ein bisschen unter Druck.

Mittwoch, 17. Januar

17. 01. 2018  •  16 Kommentare

Nachts um 3 Uhr tat’s einen Riesenrumms, gefolgt von Gewittergetöse. Das war bestimmt dieser „starke Knaller“ nebenan.

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Gestern schrieb ich darüber, dass ich eine Namensvetterin habe, die des öfteren meine E-Mail-Adresse angibt statt ihre. Das führt dazu, dass ich rege an ihrem Leben teilhabe.

Offenbar haben viele Menschen E-Mail-Namensvetter. Denn ich bekam zahlreiche Rückmeldungen. Zitat aus dem Kommentar von Sandra:

Meine Namensvetterin sitzt in Amerika. Ich erhalte regelmäßig Einladungen zu Kindergeburtstagen, zu denen sie und ihr Kind eingeladen sind. Letztes Jahr mit Übernachtung!

Kommentar von fxf:

Mein E-Mail-Namensvetter einer gmail-Adresse sitzt in Brasilien. Neulich hat er sich wohl für einen Volkswagen interessiert, denn ich erhalte seitdem die Newsletter von VW do Brazil. Und laut den Facebook-Aufforderungen, seine Kontakte doch freizugeben, heißt er Roberto.

Kommentar von Katharina:

Ja, bitte eine Serie über Mail Namensvetter.
Unserer bestellt Winterreifen und Schmidt Lebkuchen

Replies auf Twitter:

https://twitter.com/grindcrank/status/953582992437469184

https://twitter.com/anneschuessler/status/953593485910790144

https://twitter.com/daruminde/status/953609864735068163

https://twitter.com/eeek_de/status/953612993744556033

An dieser Stelle möchte ich kurz verweilen, denn als Frau Eeek versuchte, der Mädels-Mittagessengruppe wieder zu entkommen, ergaben sich lorioteske Szenen. Es gibt bereits Ideen zur literarischen Aufarbeitung dieser Begebenheit:

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Wie zauberhaft ist das denn! Man kann die Streufahrzeuge der schottischen Straßenmeisterei  tracken:

Schottischer Streudienst: Online-Karte

Alle Fahrzeuge haben Namen! Sir Salter Scott, Gritty Gritty Bang Bang, Frosty, The Golden Great Gritter … Jetzt bin ich verliebt in den schottischen Streudienst.

Die letzte Namenswahl erfolgte öffentlich. Das neue Baby heißt: Gritsy Bitsy Teeny Weeny Yellow Anti-Slip Machiney. Der Artikel in der Metro (via Charly) fasst die wesentlichen Ereignisse des  Doncaster Gritting World Cup zusammen.  Mehr als 40.000 Menschen beteiligten sich an der Namensgebung.

The two finals saw David Plowie beat Basil Salty with 58% of the vote, while Gritsy Bitsy won a tighter contest with 53% of the vote against Spready Mercury.

They join a line-up of gritters with puntastic names, including Brad Grit, Gritney Spears, The Subzero Hero, Mr Plow, and Usain Salt.

Names knocked out in earlier rounds of the Doncaster Gritting World Cup included Grit Van Dyke, True Grit, Rule Grittania and Salt Disney.

Wenn ehemalige Studenten einen in Zusammenhang mit schottischen Streufahrzeugen auf Facebook erwähnen und die Erwähnung so aussieht, geht übrigens die Sonne auf – für fünf Tage am Stück:

 

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Den Rest des Tages damit verbracht, die Termine der vergangenen Tage nachzuarbeiten; meinen Kunden Material bereitgestellt, E-Mails bearbeitet, Neues vereinbart, Technik bestellt und Handball geschaut. 25:25 gegen Mazedonien – wenig Ideen, unvorbereitete Abschlüsse im Angriff und eine mäßige Abwehrleistung gegen diese riesigen, kartoffelförmigen Kreisläufer.

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Zum Schluss noch eine wichtige Meldung, insbesondere für die Älteren unter Euch:
Illegales Glücksspiel! Bingo in Seniorenheimen verboten

Das ist kein Artikel des Postillon, sondern ein sehr, sehr ernste Sache.
//*guckt wichtig

 



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