Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »Tagebuchbloggen«

Verrückte Nahverkehrspreise, Sofasonntag, eine Keynote und ein Dank

9. 12. 2019  •  8 Kommentare

Broterwerb I | Am Freitag hielt ich eine Keynote. Titel: „Was Veränderung mit uns macht. Einsichten und Erkenntnisse aus drei Perspektiven“. Ich teilte meine Erfahrungen als Mitarbeiterin, Führungskraft und Beraterin und erzählte von den Dingen, die mir geholfen haben, Veränderung zu initiieren und Menschen zu verstehen, die mit Wandel konfrontiert sind.

Vanessa mit Headset (Selfie)

Das Feedback nach dem Vortrag war prima. Im Nachgang kamen auch noch total schöne Rückmeldungen per Mail. Das hat mich sehr gefreut.


Hoch die Hände! | Danach Wochenende. Eine Freundin kam nach Berlin. Weil sie vor 15 oder noch mehr Jahren zuletzt in Berlin war, machten wir Touri-Programm: Bundestag, Kanzleramt, Brandenburger Tor, Holocaust-Mahnmal, Potsdamer-Platz und all das, dazwischen ein bisschen Bergmannkiez, Kaffee und Apfelstrudel und an den Abenden leichte alkoholische Getränke.

Die Hackeschen Höfe waren hübsch wie immer:

Innenhof, bunt und beleuchtet, mit einem Tannenbaum

… und sogar noch ein bisschen hübscher, weil doll dekoriert.

Innenhof mit viel, sogar sehr viel Weihnachtsdeko, vor allem Lichterketten und Weihnachtskugeln

Auf unserem Weg begegneten wir auch der tapfersten Dahlie Berlins: Irgendwo in Mitte trotzt sie dem Dezember und blüht, was das Zeug hält.

Blühende rosa Dahlie vor einer Reihe Mehrfamilienhäuser

Sofasonntag | Am Sonntag brachte ich die Freundin zum Bahnhof, sank danach ermattet aufs Sofa, klemmte mir eine Wärmflasche in den Rücken und schaute die Mediathek leer. Guter Film: Du bist dran – Beziehungsdrama mit Lars Eidinger und Ursina Lardi. Auch ganz guter Film, wenngleich deutlich flacher: Eine Klasse für sich – Hans Löw und Alwara Höfels machen ihr Abitur nach. Verliebt auf Island war so schlicht, dass ich zwischendrin eine Stunde einnickte und der Handlung danach dennoch nahtlos folgen konnte.

Abends war ich zum Adventsumtrunk in Kreuzberg eingeladen. Die ersten Kilometer ging ich zu Fuß. Blick auf den Ostbahnhof:

Nächtliches Berlin, Blick über Bahngleise in Richtung Fernsehturm

Doch mit der Zeit begann es zu nieseln. Ich stieg auf einen E-Roller und rollerte den Rest des Weges – und am Abend auch zurück. Das war sehr prima.

Dort war auch die Kundin vom Freitag. „Du musst kommen! Ich habe noch ein Geschenk für dich!“ (Irgendwie bin ich irgendwann oft beim Du mit meinen Kund:innen).

Jedenfalls: Die Toffifee-Sache wird zu einem Selbstläufer.

Im Bild auch: der Umtrunkspunsch, alkoholfrei. Dazu gab es auch sehr köstlichen weißen Glühwein.


Broterwerb II | Heute hatte ich in Teltow zu tun und musste schon früh dort sein. Deshalb stand ich um 05:20 Uhr auf und machte mich auf den Weg über Ostkreuz und Südkreuz raus nach Brandenburg.

Auf dem Hinweg stieg ich erstmal in die falsche Bahn, dachte an der Haltestelle Plänterwald: „Häh?“, und hatte am Baumschulenweg dann die Erleuchtung, dass das so nicht richtig sein konnte. Erfreulicherweise kam ich von dort aus ebenfalls zum Südkreuz – zwar mit Stellwerksstörung vor Tempelhof, aber was solls. Auf dem Rückweg dann Polizeieinsatz und wiederum ausfallende S-Bahnen. „Da kriegste heute ein sehr authentisches Bild“, meinte meine Begleitung.

Erstaunlich übrigens, dass eine Viererkarte von Berlin nach Teltow, also zweimal hin, zweimal zurück, nur 13,20 Euro kostet. Im Ruhrgebiet bezahle ich die Summe schon für einen einzelnen Hinweg – bei vergleichbarer Strecke. Als ich am Ticketautomaten stand, habe ich zunächst abgebrochen und andere Leute vorgelassen, weil ich dachte, das könne nicht sein. Ich sah im Handy nach. Aber der Preis war tatsächlich der Preis. Für vier Fahrten von je 30 Kilometern Länge! In ein anderes Bundesland! Verrückte (und tolle) Welt.

Auf dem Rückweg übermannte mich starke Müdigkeit, weshalb ich mir nur noch Schrippen kaufte und danach ins Appartment stiefelte. Am Abend der großartige Film Zeit des Erwachens – warme Empfehlung.


<3 | Danke an alle, die mir Appartmenttipps gegeben haben. Ihr seid super! Das wird mir im kommenden Jahr helfen.

Kill the Konferenzkekse, Berlin-Edition

5. 12. 2019  •  14 Kommentare

Broterwerb in Berlin | Gestern bin ich nach Berlin gereist.

Der Weg hat die Schwächen deutscher Infrastruktur aufgezeigt. Von meiner Wohnung zum Hauptbahnhof – also rund sechs bis sieben Kilometer – habe ich 50 Minuten gebraucht. Seit diese Baustelle oben an meiner Straße abgebaut ist, fährt der Bus dort nämlich nur alle 20 Minuten. Er kam dann noch zu spät, die Stadtbahn war auch strubbelig, und den ICE habe ich nur bekommen, weil er seinerseits Verspätung hatte. Beim Bäcker am Hauptbahnhof dieser 600.000-Seelen-Stadt herrschte blankes Chaos, als gleich mehrere auswärtige Reisende mit Karte zahlen wollten. Beim eintreffenden ICE fehlte dann Waggon 26, was während der Fahrt nach Berlin wiederholt eine Überreizung der Zusteigenden zur Folge hatte. WLAN ging auch nicht.

Das ist alles für sich genommen kein Drama. Ich bin gut ans Ziel gekommen, habe Musik gehört und war glücklich. Es offenbart aber doch sehr deutlich, wo der Entwicklungsstau ist.

In Berlin angekommen genoss ich zunächst ein ausgesprochen launiges und plauschiges Geschäftsessen bei einem Inder in Steglitz. Zum Schluss erhielt ich eine Einladung zu einem Adventsumtrunk am Sonntagabend. Was will man machen!

Danach Weiterfahrt nach Friedrichshain. Dort Bezug des gemieteten AirBnB-Appartments, dem man anmerkt, dass es nur zur Geldschneiderei da ist: Okaye IKEA-Einrichtung, aber eigentlich kümmert sich niemand – wackelnde Klinken, hängende Türen, das kekst mich maßlos an. Dazu lieblose Kommunikation ausschließlich auf Englisch und die tägliche (!) Ermahnung per Standard-Nachricht, ich solle mich bitte leise besaufen und nicht in den Hof aschen. Das war mein letzter AirBnB-Aufenthalt in Berlin; dieses Modell, das an anderen Orten gut funktioniert, ist in dieser Stadt offenbar krank.

Der im Inserat beworbene „stunning garden view“:

Zwei Orchideen auf einer Fensterbank, draußen ein wuchernder Rhododendron.

Nichtsdestotrotz: gute Gegend. Ich brauche eine neue Lösung, nicht in einem Hotel wohnen zu müssen, wenn ich länger in Berlin bin.

Heute Morgen um 8 ging ich über die Frankfurter Allee zum Kunden.

Bürgersteig auf der Frankfurter Allee, Blick nach Westen

Immer wieder beeindruckend, diese riesigen Arbeiterpaläste.

Der heutige Tag war prima und wurde von einem hervorragenden Catering begleitet (Barrista-Kaffee, aber was für welcher!). Ich überlege, eine neue Blogkategorie aufzumachen: Kill the Konferenzkekse. Nach der Toffifee-Freude in Frankfurt gab es heute nämlich eine Nougatkugel-Etagere.

Von oben fotografiert: bunte Kugeln in Silberpapier auf einer Etagere.

Mit solch liebevollen Kleinigkeiten holt man mich ja tief im Herzen ab.

Auf dem Rückweg schaufensterte ich an der aktuellen Sargmode vorbei. In der Hauptstadt segelt man stilecht über den Styx.

Abends sehr leckeres Sushi vom kleinen Imbiss nebenan. Holladiewaldfee, war das großartig. Das spielte in einer ganz anderen Liga als das Dortmunder Phoenixsee-Standard-Sushi. Das war unerwartet.

Sushi-Platte

Gedanken | Derweil ist eine weitere Anfrage für 2020 bei mir eingetrudelt. Sehr spannend! Von einer ebenso spannenden Persönlichkeit.

Das ist alles verrückt. Ich mache das, was im Angestelltenverhältnis niemand von mir hören wollte: Ich beobachte, wie Menschen handeln. Ich sehe Strukturen. Ich sage, was ich denke.

Okay, es kommt bei meinen Aufträgen schon noch weitere Leistung dazu. Aber verblüffend ist dennoch, dass das, was vorher niemand von mir hören wollte, was ich aber nicht aufhören konnte wahrzunehmen und woran ich deshalb verzweifelt bin, in einer anderen Arbeitsform Anklang findet.


Advent, Advent | Ein Lichtlein brennt.

https://twitter.com/Pisepampell/status/1201957900903735301

Gelesen | Vielleicht werden sie sogar noch besser. Olli Fritsch über Borussia Mönchengladbach.

Gelesen | Einfach mal loslassen. Alle reden davon, man müsse loslassen: Sorgen, Liebeskummer, Kränkungen, Beziehungen. Warum festhalten auch nicht allzu schlecht ist.

Gehört | Seit wann wir für die Arbeit brennen. Ein 20-Minuten-Stück über die Geschichte von Arbeit und dem Gedanken der Selbstverwirklichung.

Woche Eins von Drei im Jahresendspurt, Foodblog und Frostgarten

2. 12. 2019  •  3 Kommentare

Broterwerb | Woche Eins von Drei im Jahresendspurt. Heute und morgen beim Kunden ums erweiterte Eck. Danach bei Kunden in und um Berlin. Ich freue mich.

Derweil stellen sich die ersten Engagements für 2020 ein. Auch das erfreut mein Herz.


Frost | Der Garten hat Winter. Alles, was nicht winterhart ist, ist drinnen. Die Wohnung ist nun sehr grün.

Draußen nun das erste Mal eine gefrorene Vogeltränke. Die Vögel waren unbeeindruckt. Sie besichtigten den Nistkasten im Baum. Sie stritten sich um die Sonnenblumenkerne. Es gab Gezeter.

Es gab Momente, in denen zwölf Vögel im Kirschbaum saßen: Buchfinken, Dompfaffen, Meisen. Die Reihenfolge der Nennung entspricht der Hackordnung am Futtertrog.

Am Samstag vor der Bundesliga unternahm ich einen Ausflug in den Baumarkt. Samstagiger kann ein Samstag nicht sein. Ich kaufte Vogelfutter für den Winter und einen weiteren Nistkasten.


Spenden | Vor drei Wochen habe ich vom Charity-Frühstück erzählt, das wir vom Ladies‘ Circle Dortmund veranstaltet haben. Nach der Abrechnung steht jetzt fest: Wir können 1016 Euro an die Neven-Subotic-Stiftung überweisen.

Derweil ist auch der Konvoi mit den gepackten Weihnachtspäckchen unterwegs.


Foodblog | Ich habe gekocht. Das ist erwähnenswert, weil ich ds schon länger nicht mehr gemacht habe – also, so richtig. Rührei oder Nudeln machen zählt nicht.

Am Freitag, mit Besuch, kochte ich Majorannudeln mit Kirschtomaten, dazu Rinderfilet.

Tisch nach dem Essen, mit Käse, Weingläsern, Dekantierer, Kerze, diversen Leckereien. Sieht gemütlich aus.

Wir tranken dazu zwei Jahrgänge Moro del Moro, 2009 und 2012. Ich erwog, passende Playlisten dazu zu spielen, ließ es dann aber.

Am Sonntag Wirsingspätzle.

Schüssel mit Wirsing und Speck, darunter ein paar Spätzle

An beiden Tagen buk ich Brötchen aus Quark und Haferflocken, ohne Mehl. Das Rezept hat mir eine diätende Freundin zugespielt. Schmeckt sehr gut, wenn man nicht die Erwartung hat, es seien normale Brötchen.

Haferflockenbrötchen: hellbraune, körnige Klumpen auf einem Backgitter.

Einfach verrühren: 500 g Magerquark, 350 g Haferflocken, 2 Eier, 1 Packung Backpulver, Salz. 180 Grad. 30 Minuten bei Ober- und Unterhitze.

Ich kann mir das Ergebnis gut mit weiteren Zutaten vorstellen: in herzhaften Varianten mit Streukäse, Schinken, getrockneten Tomaten oder Paprika vorstellen. Oder in süß mit Apfel oder Birne.


Kopflos | Ich bin in den Keller gestiegen, habe eine überschaubare Menge Deko mit hoch gebracht und Weihnachten hergestellt.

Josef startet deutlich angeschlagen in die Saison.

Krippenfigur "Josef", kopflos. Dazu eine gebrochene Hand.

Gelesen | Warum Comic Sans besser als ihr Ruf ist

Gehört | Sabine Rückert, die Frau aus dem ZEIT-Verbrechen-Podcast und stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT, zu Gast im Hotel Matze. Mehr als zwei Stunden interessantes Gespräch über Verbrechen, kirchliche Erziehung und wie man wird, wie man ist.

Gehört | Kai Wiesinger über das Älterwerden als Mann

Gelesen | Eine Übersicht über das Interrail-Angebot. Für alle, die Urlaubsideen für 2020 suchen.

Gelesen | Der britische New Statesmann ordnet die Wahl von Saskia Esken und Norbert-Walter-Borjans zur SPD-Vorsitzenden ein: The SPD’s new left-wing leadership could prove just the jolt Germany needs.

Nothing is certain, but it is perfectly conceivable that the election of Esken and Walter-Borjans will, one way or another, breathe some much-needed oxygen into the politics of a country that badly needs an open and robust contest about its future.

New Statesman

Der Blick von außen ist unaufgeregter und aufschlussreicher als ein Großteil der deutschen Berichterstattung.

Gelesen | Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt schreibt über seine HIV-Infektion: Negativ und positiv.

Gelernt | Ameisen überleben in der Mikrowelle.

Trüffelschwein sein, Gedanken zur Mobilität auf dem Land und ein Film über Snorri Magnusson

25. 11. 2019  •  4 Kommentare

Broterwerb | Ich hab aufgeschrieben, wie meine journalistische Ausbildung mir hilft, Teams und Organisationen zu entwickeln: Trüffelschwein und Sprengstoffspürhund: Wie mir mein Lebenslauf hilft, meinen Job zu machen.

Insider erkennen: Das war der Oktober-Newsletter. Parallel ging heute der November-Newsletter raus.


Trivia | Die Dortmunder Frauen-Whats-App-Gruppe „Schöne Dinge machen“ hat ein neues Profilbild: Florian David Fitz mit Elias M’Barek. Ich finde, das sollten Sie wissen.


Mobilität | Hannes Leitlein griff dieser Tage die autofahrende Landbevölkerung an und erntete einen Sturm der Entrüstung.

Was ich an der Debatte schwierig finde, ist, wie vereinfacht sie ausgetragen wird. Als gehe es nur „Land“ und „Stadt“, um die Odenwälder Einöde und um Berlin. Es gibt große und kleine Städte, es gibt Kreisstädte, Mittelstädte und verstreute Dörfer; es gibt Gegenden, in denen wirklich der Hund verfroren ist; und es gibt Gegenden, die ländlich sind und doch urbanisiert.

Zudem wird oft nur über Auto oder Bus geredet, um Preise und Taktzeiten des ÖPNV. Doch seien wir ehrlich: Im Bus ist es warm, es stinkt und man hat keine Privatsphäre. Außerdem: Viele Menschen wollen, auch wenn Sie es nie so sagen würden, nicht gemeinsam mit dem übrigen Pöbel transportiert werden. Es geht also nicht um Taktzeiten; es geht um Autonomie und um Abgrenzung.

Für die 165 Kilometer von Großenlüder, Osthessen, nach Crawinkel in Thüringen wird das Auto noch lange das sinnvollste Verkehrsmittel bleiben. Doch bei den vielen kleineren Alltagsfahrten müssen wir die Perspektive verschieben. Aus meiner Sicht führt kein Weg darum herum, die Fahrradinfrastruktur auszubauen. Sie ermöglicht sowohl Autonomie als auch Abgrenzung. Jeder kann fahren, wann er will, hat seine Privatsphäre, und wer Wert darauf legt, kauft sich ein 10.000-Euro-Bike.

Wenn Bürgermeister heute vom Ausbau der Radinfrastruktur reden, meinen sie allerdings: Jemand hat rote Streifen auf die Fahrbahn gemalt. Das reicht jedoch bei Weitem nicht aus. Es gibt Straßen, die erschweren das Radfahren. Straßen, die das Radfahren ermöglichen. Und Straßen, die zum Radfahren einladen. Es braucht eine klare Priorität auf den Radverkehr, sowohl was die Größe des Raums angeht, die er einnimmt, als auch, was Vorfahrtsregelungen betrifft.

Was dabei auch oft vergessen wird: Deutschland ist das Land der Mittelgebirge. Im Flachland bleibt man mal eben mit dem Rad an einer roten Ampel stehen. In bergigen Gegenden möchte man das nicht. Schon der Dortmunder Süden ist hügelig genug, dass man alle 300 Meter gegen die Steigung an einer Ampel anfahren muss, weil die Schaltung auf den schnelleren Autoverkehr ausgelegt ist. Eine breite, priorisierte Fahrradstraße würde den Spaßfaktor deutlich erhöhen.


Gelesen | Kathrin stirbt und schreibt auf, was die dabei denkt.

Wenn jemand stirbt, dann fühlt man Mitleid und man vermisst die Person. Doch wie ist es für mich als die jenige die stirbt?

Ich verliere alles was ich habe und alle anderen nur mich. Manchmal ist es kaum auszuhalten zu wissen, dass ich in diesem Leben nie wieder meine Comics malen kann. Meine Musik liegt im Regal und wird ohne mich mit meinem Freund den Umzug nach Leipzig machen. Ich werde nie meine Katze streicheln können und auch nicht mit meinem Freund auf dem Sofa lümmeln. Snooker wird nicht mehr meine lieblings Sendung sein, denn ich kann schlechtweg den TV mit in die Urne nehmen.

Darüber bin ich sehr traurig. Mein Verlust hat keine Grenzen, denn alles bleibt nur ich nicht.

Alles anders, alles konfus

Gelesen | Die NZZ schreibt über den Duisburger Hafen: Wie Duisburg zum Logistik-Drehkreuz und Endpunkt der neuen Seidenstrasse wurde

Gelesen | Das Startup Heliogen bündelt mittels Software und Spiegeln Sonnenenergie, so dass extreme Hitze über 1.000 Grad entstehen kann. Revolutionär daran ist, dass mit dieser Technik erstmals Zement, Stahl und Glas mit sauberer Energie hergestellt werden könnten. Zement ist nach Öl und Kohle die drittgrößte CO2-Emissionsquelle.

Gesehen | Rechtsextremismus und Frauenhass – zwei Dinge, die sich gegenseitig nähren. Enno Park hat sich in einem lesenswerten Twitter-Thread mit dem Thema beschäftigt.

Angeguckt | Die neuen Nachtzüge der ÖBB.

Angeguckt | Trailer: Snorri und der Baby-Schwimmclub. Snorri Magnusson, 59, ist Islands bekanntester Baby-Schwimmlehrer. Ab 28. November in deutschen Kinos. Mehr auch beim WDR.

Hörde in Bilderkes

24. 11. 2019  •  5 Kommentare

Liebes Tagebuch, heute bin ich 15 Kilometer durch Dortmund-Hörde gelatscht und habe dabei Musik gehört.

Brücke über Hördes Bahnhof, schienen, roter Himmel.

Abschied und eine Auferstehung

22. 11. 2019  •  6 Kommentare

Unsichtbare Arbeit | Heute habe ich lauter Sachen gemacht, die keiner sieht. Auf meiner Website eine Unterseite „Referenzen“ aufgebaut. Dazu mit Kunden korrespondiert. Textvorschläge gemacht, Erklärungen unterschrieben und um Zitate und Freigaben gebeten. Mit dem Webworker korrespondiert; es muss noch beigespachtelt werden. Außerdem Fotos aus Workshops bearbeitet. Telefoniert und noch Details für den Berlin-Kunden besprochen. WhatsApp-Wegbegleitung. Telefoniert und telefoniert. Neujahrskarte in die Wege geleitet. Telefoniert.


Abschied | Dann kam Christian. Zu unserer letzten gemeinsamen Podcastfolge. Denn er hört auf. Deshalb heißt die Folge auch „Abschied“.

Wir sprechen nicht nur über Christians Abschied, sondern über Abschiede generell, übers Abschiednehmen, übers Verabschiedetwerden, über Abschiede von Menschen, Dingen und dem Abschied davon, etwas tun zu können, über bewusste und unbewusste Abschiede.

Gefühlt unsere beste Folge. Es wird zwischendurch ziemlich persönlich.

Die Folge bei Soundcloud, Podigee und als mp3 zum Download. Bei Apple Podcasts gibt’s uns im Abo.

Outtake vom Mikrotest:

Teaser

Ich werde weiter podcasten – und Menschen interviewen. Der Titel „Ein Mann. Eine Frau. Ein Gespräch.“ wird bestehen bleiben. Ich bleibe die Frau und werde Männer interviewen. Der erste wird Christoph sein.


Auferstehung | Während Christian und ich uns aufs Podcasten vorbereiteten, knallte ein Grünfink Buchfink gegen die Esszimmerscheibe.

Wir gingen hinaus. Er lag auf dem Rücken im Moos und japste. Ich dachte: „Der ist hinüber.“ Ich nahm ihn auf, damit er schön sterben konnte.

Kleiner Vogel liegt auf dem Rücken in meiner Hand, der Schnabel geöffnet

Aber er starb nicht. Er atmete schnell und blinzelte und atmete und blinzelte. Schreckstarre. Irgendwann, ein bisschen angestupst, saß er.

Vogel sitzt in der offenen Hand.

Er saß sehr lange. Dann flog er davon. Das hat mich glücklich gemacht. Ein Tag, an dem ich ein Vögelchen zurück ins Leben kuschele, ist ein guter Tag.

I like to möw it, möw it!

21. 11. 2019  •  6 Kommentare

Oh, du fröhliche | Schlafende Weihnachtsstadt:

Der Dortmunder Weihnachtsmarkt heißt seit diesem Jahr „Weihnachtsstadt“. Ganz Dortmund findet das doof und unnötig. „Weihnachtsmarkt! So hat das schon immer geheißen!“

Ich finde das neue Logo und die Idee der Stadt sehr schön. Wirkt heimelig.


Gute Noten | Ich habe eine Bewertung für mein Projektmanagement-Seminar erhalten, das ich Anfang des Monats bei Pro Content gehalten habe, der ehemaligen Medienakademie Ruhr.

Die Leute füllen dort nach Seminaren immer Bewertungsbögen aus. Pro Content schickte mir das Feedback per Mail (mit freundlicher Genehmigung der Absenderin):

Auszug aus einer E-Mail mit sehr positiven Bewertungen: Schulnoten im 1er-Bereich, "Sehr guter Seminartag!", "Vorzeige-Seminartag", "beste Referentin"

Habe mich wie Bolle gefreut!

Ich frage vorher immer, wer im Seminar sitzt und frage mich, was den Leuten weiterhelfen könnte. In dem Fall waren es PR-Volontäre, junge Leute, die erste kleine Projekte managen. Ich habe ein paar Grundlagen gemacht, aber im Wesentlichen aus meinen Erfahrungen heraus all diese Dinge erzählt, die in keinem Lehrbuch stehen: Wie ich plane, wenn ein Projekt nicht wirklich planbar ist. Wie ich die Kommunikation mit dem Kunden führe. Welche Formulierungen hilfreich sind. Wie ich den Ball ins andere Feld spiele. Wen ich frühzeitig ins Boot hole und warum das nicht nur die direkt Beteiligten sind. Wie ich Konfliktpotential entdecke und das dann anspreche. Was ich mit einem unsicheren, grumpy Chef mache. Bei solchen Sachen hilft halt kein Lehrbuch und auch kein Prince2.


Seminar im Juli 2020 | Bei ProContent biete ich in 2020 übrigens ein Seminar zum Innovationsmanagement an: Neu, besser, anders: Wie Sie Innovationen ermöglichen und managen.

Datum und Ort: Montag und Dienstag, 6. und 7. Juli in Essen

Wir werden über Innovationskultur im Unternehmen sprechen. Darüber, wie ich Menschen und Teams entwickeln muss, um Innovationen zu ermöglichen. Wir sprechen über Methoden, um Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zu entwickeln.

Wenn Sie darüber nachdenken, mitzumachen: Anmeldung beim Veranstalter.


10 | Gestern gab’s Essen und Trinken. Der Ladies‘ Circle Dortmund hat sein zehnjähriges Gründungsjubiläum gefeiert.

Weil es hier schon lange kein Foodblogging mehr gab: Kürbisravioli.

Kürbisravioli mit einer Kirschtomate

Wir wichtelten. Motto: „Sparkle“. Ich habe das erstmal googeln müssen; mit Sparkeligkeit kenne ich mich nicht aus. Wichtelmottos in Frauenclubs sind ja auch nix, worauf einen das Leben vorbereitet.

Ich wurde mit einer neuen Kaffeetasse besparkelt, die – das sieht man auf dem Foto nicht so genau – leicht bauchig und einen Hauch größer ist als normal. Eine ideale Homeoffice-Frühstücksmilchkaffeetasse.

Eine sehr schöne Ergänzung zu meiner Mainzeltasse. Habe mich gefreut.


Möw it! | Das Land Mecklenburg-Vorpommern wirbt um Lehrkräfte – mit Bierdeckeln in Dortmunder Kneipen:

"I like to möw it, möw it" - mit gemalten Möwen

Gelesen | Möwen am Morgen. Herr Buddenbohm beoobachtet am Hamburger Hauptbahnhof.

Wuppertaler Hotel-Charme

19. 11. 2019  •  4 Kommentare

Wuppertal | Hotel-Charme:

Im Spiegel: Bett, darüber ein Bild von der Schwebebahn. Daneben ein Fernseher mit deutschem Nationalspieler.

Goldene Blogger suchen einen Partner | Die Goldenen Blogger suchen eine neue Veranstaltungslocation – und einen neuen Sponsor. Tolles Event, viel Resonanz aus der Digitalszene, professionelle Planung und Durchführung und die Chance für digitale Markenbildung gibt’s dazu. Unternehmen, die sich angesprochen fühlen, wenden sich an goldeneblogger – at – gmail.com.


Weiterbildung 2020 | Ich beschäftige mich schon viel mit dem Jahr 2020. Unter anderem gucke ich, welche Weiterbildungen ich besuchen möchte. Das kam dieses Jahr für meinen Geschmack ein bisschen zu kurz.

Für den 13. März habe ich bereits das Seminar „Innovationskultur schaffen“ eingeplant. Andrea Schmitt lädt dazu ins Kloster Gnadenthal ein. Das sind die Themen:

  • warum wir Innovationen ermöglichen müssen
  • was die Charakteristika von Innovationen sind
  • welche Arbeitsmethoden Innovationen begünstigen und warum
  • wie wir den Erfolg unserer Innovationsaktivitäten messen können
  • wie wir Innovationsprogramme designen können, mit denen wir Mitarbeiter ganz gezielt befähigen können, Innovationen hervorzubringen
  • was die wichtigsten Erfolgsfaktoren solcher Innovationsprogramme sind und was die Führungskräfte dazu beitragen können

Mich interessiert besonders der kollegiale Austausch rund um Erfolgsmessung und Programme.


Gelesen | Ein Blogbeitrag über ganzheitliche Landwirtschaft: Holistic Management und Big Data für Bauern

Angeguckt | Nachwuchs für Lokalredaktionen gesucht. Tja. Open Spaces helfen leider nicht, wenn die Unternehmens- und Produktstrategie wenig Innovation und damit Zukunft bietet. Das merkt auch der Nachwuchs.

3 ¼ Stunde im Stau

18. 11. 2019  •  9 Kommentare

Eine lange Reihe | Vergangene Woche hatte ich mich noch gefragt, ob ich mir ein Hotelzimmer nehmen soll. Aber das fand ich dann doch ein bisschen drüber. Ich in Dortmund, der Kundenworkshop in Essen, also nur 38 Kilometer entfernt: Ein Hotelzimmer sei Unsinn, dachte ich.

Es wäre kein Unsinn gewesen. Denn ich habe heute Morgen mehr als zwei Stunden für die 38 Kilometer gebraucht. Um 6:45 Uhr fuhr ich los. Um 8:50 Uhr war ich da. Zehn Minuten vor Workshopbeginn. Das war natürlich zu spät. Mit eineinhalb Stunden hatte ich gerechnet. Mit mehr als zwei Stunden nicht.

Der Rückweg dauerte 1 ¼ Stunden. Ich habe heute also 3 ¼ Stunde auf der Autobahn verbracht, den Kofferraum voller Workshopmaterialien, und war Teil von 400 Kilometer Stau in Nordrhein-Westfalen. Der Verkehr in diesem Bundesland ist am Ende – interessiert aber keinen.

Für die Nacht von morgen auf Mittwoch habe ich mir ein Hotelzimmer genommen. In Wuppertal; das liegt 48 Kilometer entfernt. Zu einem Preis, den ich nicht niederschreiben möchte, sonst bekomme ich Schläfenkopfschmerz. Aber egal. Ich werde am Mittwoch pünktlich und ausgeschlafen beim Kundenworkshop sein. Das Gastgewerbe freuts.


Zzzzz | Keine weiteren Themen. Nur müde.


Gehört | Hörbuch, natürlich – wegen: siehe oben. Simon Beckett: Die ewigen Toten. Ging so. Zu okay, um vorzeitig abzubrechen; aber die Story ist zu mau, um begeistert zu sein.

Apfelmichel, Kitschlevel 100 und ein Dialog im Blumenladen

17. 11. 2019  •  6 Kommentare

Herrje | Man kommt zu nix.


Expedition ins Sauerland | Am Montag war ich in Willingen bei Andreas. Wir haben einen Kundentermin vorbereitet, den wir im Dezember gemeinsam in Berlin wahrnehmen.

Es war saukalt in Willingen: Zur Mittagspause gingen wir um den Block, es blies ein scharfer Wind, und ich kam mir vor wie auf Neumayer III.

Ich lernte Apfel-Michel kennen. Lebensverändernd.

Ein Ereignis unterbrach die Rückfahrt: Die Feuerwehr sperrte die Hauptstraße eines dieser kleinen, sauerländischen Orte. Sie tat das mit dem größten Fahrzeug, das sie dort haben. Dann zog ein Martinszug von der Länge eines panamerikanischen Güterzugs von rechts nach links. Und Sankt Martin auf dem Pferd, wie damals in den 80ern.


Broterwerb | Dienstag, Mittwoch, Donnerstag beim Kunden. Freitag in Köln bei einem anderen Kunden – und dort direkt einen Auftrag fürs kommende Jahr bekommen. Das war unverhofft und hat mich sehr gefreut.

Abends jeweils Termine. Unter anderem interviewte mich Leonie zum Thema Unternehmenskultur, Vereinbarkeit und New Work. Der Artikel erscheint in einem neuen Magazin; wenn es soweit ist, gebe ich Bescheid.

Verrückte Woche. Und die nächste wird nicht anders. Jahresende, ey.


Zur letzten Instanz | In Köln gibt es neben dem Oberlandesgericht eine Kneipe, die „Zur letzten Instanz“ heißt.

Nach Köln fuhr ich mit dem Zug, weil: Dortmund – Köln – Dortmund an einem Freitag, das macht keinen Spaß.

Auf der Hinfahrt machte leider auch das Zugfahren keine Freude. Der Zug hatte Saunatemperatur, und es fehlte nur der Fichtennadelaufguss. Der Rückweg war aber super und entspannt. Habe mich beglückwünscht, nicht das Auto genommen zu haben, besonders bei gleichzeitigem Blick auf die A1-Verkehrslage.


Tada! | Neue Lichterkette gekauft. Neue Lichterkette installiert.

Lichterkette, die Terrassenumgrenzung entlang, dahinter verregneter Herbstgarten im Dämmerlicht.

Kitschlevel 100. Bin zufrieden.


Dialog | Im Blumenladen:

Kundin: Ich habe so kleine Fliegen auf der Fensterbank. Woher kommt das?
Blumenfrau: Nasse Erde, Heizungsluft. Dann kommen manchmal Fliegen.
Kundin: Es ist nicht nass.
Blumenfrau: Sie gießen aber doch die Blumen.
Kundin: Welche Blumen?
Blumenfrau: Die auf Ihrer Fensterbank.
Kundin: Ich habe keine Blumen.
Blumenfrau: Ähm … keine Blumen? Wir sind ein Blumenladen.
Kundin: Ich hasse Blumen.
Blumenfrau: … (ratlos) … vielleicht Obst?
Kundin: Obst hasse ich auch.


Keine Termine, leicht einen sitzen | Vielleicht kennen Sie die Konstellation: Sie lädt ihre Freundin zum Grillen ein, er muss dann bei 3 Grad draußen am Grill stehen.

So geschehen am Samstagabend, ich in der Rolle der Freundin, und dazu gab’s Erdbeereis und Alkohol.

Ein Glas Rotwein, ein leeres Glas mit Zitronenscheibe, ein Glas Wasser, ein Glas mit Erdbeereis.

Also, ich fand’s gut.


Gelesen | Spiegel waren einst ein seltenes Gut, Spiegelmacher waren Künstler. Lange hatten Venezianer das Monopol. Bis Franzosen scharf auf Spiegel wurden. Eine spannende Wirtschaftsgeschichte.

Geguckt | Irgendwas bleibt immer. Guter Krimi. Noch bis Februar in der Mediathek.



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