Zeit des Beisammenseins | Es begab sich dieser Tage, dass ich ins Jahr 1985 zurückreiste, auf eine Kegelbahn im Keller einer Dortmunder Eckkneipe.
Wir kegelten munter und talentfrei, sogar zwei Tannenbäume. Nur alle Neune gelangen uns nicht, egal wie wir es anstellten.
Tags darauf war ich erneut gesellig – in einem Garten in Oberhausen. Die Adventszeit ist ja die Zeit des Beisammen. „Sehen wir uns vor Weihnachten noch?“, wird ab Ende Oktober gefragt. Was sich einrichten lässt, wird eingerichtet; Terminsuche Wochen im Voraus, damit wir im Dezember doch noch zusammenkommen, im Jahresendspurt, erschöpft und bereit, sich mit allem zu betrinken, was gereicht wird.
Wir grillten, tranken Apfelpunsch, alkoholfrei wegen der Autofahrerei, und besprachen das Jahr in beide Richtungen, in die Vergangenheit und ins Voraus.
Wiederum tags darauf – oder nein, zwei Tage darauf, war ich zum dritten Mal in einer Woche gesellig. Ich erschrottwichtelte eine wadenhohe Blecheule.
Das Schrottwichteln folgt einer Tradition, der wir seit mehreren Jahren pflichtbewusst nachkommen. Teil dieser Tradition sind eine Viererpackung BVB-Weihnachtskugeln – ein Klassiker, der Jahr um Jahr treu wieder eingebracht wird. Doch diesmal die Wende: Bedingt durch neue Teilnehmer haben die Kugeln nun endlich, nach Jahren des Vagabundenlebens, ein Zuhause bei Menschen gefunden, die sie lieben. In 2020 werden wir sie nicht wiedersehen. Ein Moment der Rührung.
Am späteren Abend tauschte ich die Eule gegen eine Zipfelmütze. Einen weißen Porzellanhahn integrierten wir in die Dekoration des italienischen Restaurants. Er passte sich wunderbar in ein Ensemble aus Weinflaschen und Weihnachtsengeln ein. Das wird frühestens im Januar jemandem auffallen.
Den heutigen Tag verbrachte ich auf dem Sofa, ausgenommen einer kurzen Episode, in der ich sonntagsspazierte – einmal um den See.
Rohrfrei | Ich würde gerne Geistreicheres verbloggen, irgendwas, was die Menschheit weiterbringt. Szenen, die das Ruhrgebiet malt. Weisheiten, die das Leben schreibt. Wissenswertes, das fehlt.
Doch mein Hirn ist verstopft wie ein Duschabfluss. Die Haare des Jahres hängen in den Löchern, Shampooreste verkleben sie zu einem fettigen Knäuel. Das Wasser staut sich in der Duschtasse und macht Ränder auf die Keramik.
Gut, dass bald Urlaub ist. Rohrreiniger für Hirn und Seele.
Elternabend und Sex | Beim jawl las ich vom Hashtag #elternabendundsex. Darunter sammeln sich Sätze, die sowohl auf einen Elternabend als auch auf Sex zutreffen. Das ist wirklich ganz, ganz pubertärer Humor; das sollten Sie auf keinen Fall lesen.
Mehr Wortbeiträge drüben auf Twitter.
Kurz vor Licht aus | Morgen noch ein Arbeitstag mit Buchhaltung. Leistungsnachweise ausfüllen, Rechnungen schreiben, Überweisungen tätigen, Umschläge für die Neujahrskarten bedrucken und neue Kundenordner erstellen.
Danach schreibe ich noch ein paar Tage lang Neujahrskarten. Dann mache ich das Licht aus und erst im Februar wieder an.
Kommentare
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Uuuh! Neue Höhen der Abgefeimtheit: Locations für Schrottwichtel nach Einrichtungsstil aussuchen – wo fällt es am wenigsten auf, wenn wir die Hälfte in der Deko verstecken?
Also ich hätte die Eule ja behalten! :)