Premiere | Wie schön kann eine erste Lesung sein? Ziemlich großartig schön! Allein dieses Lesepult mit der Lampe! Ich fühlte mich sehr literarisch, als ich am Donnerstag aus „Die Frau, die den Himmel eroberte“ vorlas.
Ich war aufgeregt vorher. Denn weiß ich, ob es funktioniert? Ich habe Passage herausgesucht, die ohne Kontext der Handlung verständlich sind. Ich habe zuhause das Lesen geübt und die Zeit gestoppt. Ich finde: Eine Lesung darf nicht zu lang sein, und es darf nicht nur gelesen werden. Lesen können die Menschen schließlich auch zuhause.
Deshalb hatte ich Material aus dem Nachlass von Käte Paulus mitgebracht. Ich habe über meine Recherche erzählt, von den historischen Hintergründen. Ich habe die Technik der Ballons und der Fallschirme erklärt, die damals genutzt wurde. Ich habe von der Stimmung der Zeit erzählt, in der Käte lebte.
Nach der Lesung war ich froh und glücklich. Es fielen die Worte „spannend“ und „kurzweilig“, es kamen etliche Fragen, und ich habe den Eindruck, dass die Leute sich gut unterhalten gefühlt haben. Danke an Jacqueline Esplör mit ihrer Stiftsbuchhandlung in Nottuln.
Mit der Buchpremiere hatte ich übrigens auch meine Laminierpremiere. Ich hatte zuvor noch nie etwas einlaminiert und hatte Riesenspaß. Ernsthaft! Ich hätte am liebsten meine ganze Wohnung laminiert.
Die nächsten Lesungen sind Ende Januar in Dortmund, im März in Hamm und im Mai in Dortmund. Ansonsten bin ich noch buchbar. Gerne auch schon fürs Frühjahr, wenn wir alle hoffentlich wieder sorgenfrei auf Veranstaltungen gehen können.
Alpaka | Die Lesung war dann auch meine letzte Präsenzveranstaltung für dieses Jahr. Ich habe mir einen Wollpulli gekauft, groß wie ein Haus und weich wie ein Alpaka, in den ich mich jetzt einrolle. Ich werde darin auf meine Boosterimpfung warten und in dem Pulli den Winter verbringen. #DieaktuelleSituation kann mir gar nichts mehr.
Umorganisiert | Ich habe mein New-York-Times-Abo gekündigt und dafür SZ plus abonniert, als Ergänzung zum Zeit-Online-Abo. Um das NYT-Abo zu kündigen, musste ich mit jemandem chatten. Mir wurde nochmal eine „New York Times Cooking subscription for an amazing rate of $0.63 per week for 52 weeks“ angeboten, aber ich lehnte ab. Das Geld habe ich stattdessen in die KptnCook-App investiert. Das scheint mir ein interessantes Produkt, jetzt wo ich erstmal wieder ausschließlich im Homeoffice hocke, Restaurantbesuche keine Option sind, und ich in meinem Pulli wohne.
Auf die App bin ich gestoßen, weil ich auf Twitter nach vegetarischen Rezepten fragte. Man wird ja mit der Zeit ideenlos, und die zwanzig Standardrezepte sind alle durchgespielt. Ich erhielt viele Antworten, die ich screenshottete und bookmarkte – und bekam den Hinweis auf die App. Das Killerfeature: Man kann Zutaten abkündigen, die man nicht mag. Ich muss mich bei meiner Rezeptsuche also nicht mehr mit Pilzen, Auberginen, Kapern und Oliven befassen. Großer Effizienzgewinn! Ein Rätsel bleibt, wieso es in meiner Timeline (und überhaupt auf der Welt) so viele Pilz- und Auberginenliebhaber gibt.
Lego Serious Play | Ich habe ein Lego-Serious-Play-Set, das ich bisweilen in Workshops einsetze, um Prozesse, Schnittstellen und Zusammenarbeit gemeinsam mit Kunden zu modellieren. In der Workshop-freien Zeit wird es von den Beutekindern bespielt. Sie machen fantastische Sachen damit, bauen Forschungsstationen, Ferienläger und Städte mit Häusern, Pools, Pizzabäckern, Geldautomaten, Außengastronomie und natürlich einem Internetmasten, der Internet in alle Häuser bringt.
Der Nachteil an dem Set ist, dass es mehr normale Steine haben könnte. Ich spiele mit dem Gedanken, noch welche zu kaufen. Denn wir brauchen mehr Häuser und Türen und Tore und überhaupt. Falls jemand eine Kiste übrig hat – gerne melden.
Hohoho | Jetzt hole ich Weihnachten aus dem Keller.