Die Herstellung von Wasserstoff und andere Dinge des täglichen Lebens
Das Lager der tollen Dinge | Heute fuhr ich zu den Physikanten. Wir schauten gemeinsam auf den aktuellen Stand der Dinge. Es gibt Anlass zu vorsichtigem Optimismus: Es kommen Anfragen für Auftritte im Herbst und Winter und für 2021 rein, noch verhalten, aber in der Tendenz positiv. Zudem stehen Rückmeldungen zu Akquise-Initiativen im Bildungs- und Vermittlungsbereich aus.
Wir trafen uns im Physikanten-Lager. Ich fühlte mich wie bei Dr. Snuggles.
Wer mir sagt, wo es zur Toilette geht, bekommt eine virtuelle Waffel.
Ich weiß übrigens schon, welche Frage Marcus in der nächsten Frag doch mal die Maus-Show beantwortet. Spoiler: Er hat dafür eine aufwändige Konstruktion gebaut und viele Kilometer gemacht.
Käthe | Danach saßen Marcus und ich noch zusammen und diskutierten physikalische Fragen rund um die Ballontechnik des 19. Jahrhunderts. Denn Käthe Paulus, deren Leben ich in einer Romanbiographie aufschreibe, fiel mit ihrem Paketfallschirm aus Ballons, mit denen sie aufstieg. Es waren aber nicht wie heutzutage Heißtluftballons. Sondern die Ballons waren mit Wasserstoff gefüllt. Eine der Fragen, der Marcus und ich uns widmeten, war: Wie kam er dort hinein?
Die Antwort ist relativ klar: Käthe Paulus wird den Wasserstoff am Aufstiegsplatz selbst hergestellt und in den Ballon geleitet haben – so wie auf diesem historischen Kupferstich zu sehen. Die Herstellung von Wasserstoff geht vergleichsweise einfach mit Schwefelsäure und Eisenspänen – beides Produkte, die damals zu bekommen waren.
Wir haben uns die historischen Bilder genau angeguckt, und Marcus hat mir seine Einschätzung dazu gegeben, welches der Fässer die Reaktionsgefäße sind. Außerdem legen die Bilder nahe, dass eine Wasserkühlung vorhanden war. Bei der Reaktion von Schwefelsäure und Eisenspänen entsteht Hitze – die ist aber in dem Fall nicht nützlich. Denn wird der Wasserstoff zu warm in den Ballon geleitet, entsteht bei Abkühlung in der Höhe Kondenswasser. Das kann nicht gewollt sein – auch, weil die Auftrieb größer ist, wenn die Temperatur des Wasserstoffs der Umgebungstemperatur entspricht. Möglicherweise wurde das Gas noch nur Wasser geleitet, um es reiner zu machen.
Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass Käthe Paulus ihre Auftritte nicht alleine organisiert haben kann. Der organisatorische Overhead und der Materialaufwand waren einfach enorm.
Wasserstoff ist sehr flüchtig. Die Ballonhüllen waren gummiert, das weiß ich aus dem Deutschen Museum. Es spricht dennoch Einiges dafür, dass die Ballonfahrten nicht von stundenlanger Dauer waren, weil der Wasserstoff sich durch die Ballonhülle einfach zu schnell verflüchtigte. Das erklärt einigermaßen, wie Käthe den Ballon wiederfand, nachdem sie abgesprungen war – er musste irgendwo in der Nähe niedergegangen sein.
Wir beschäftigten uns dann noch ein bisschen mit Luftwiderstand, Luftdruck, Gewittersituationen und Käthes Konstruktion des Fahrradballons, mit dem sie für die Adler Werke Werbung machte, und fabulierten über Details.
Abschwimmen | Danach schwamm ich ein letztes Mal in dieser Saison im Wellinghofer Freibad. Es war ein würdiger Abschiedsschwumm. Ich war gut drauf und schwamm 3.500 Meter, davon 3.000 Meter gekrault, in rund eineinhalb Stunden (mit zwischendurch Flossen an/aus, Paddles an/aus, Mitschwimmern Vorsprung lassen und sowas). Bin sehr zufrieden.

Bis nächste Woche Freitag hat das Volksbad am Stadion noch geöffnet. Ich fürchte allerdings, dass es voll wird. Denn es sind 30 Grad angesagt, und es ist das einzige Freibad in Dortmund (knapp 600.000 Einwohner), das noch geöffnet hat.
Vielleicht werde ich dieses Jahr auch im Winter schwimmen. Denn die Hallenbäder, die von der Sportwelt Dortmund betrieben werden, haben das gleiche Online-Ticketbuchungssystem wie die Freibäder. Man kann sich einen Zwei-Stunden-Slot buchen, es sind zwei breite Schwimmerbahnen abgetrennt, so dass Schwimmer:innen den Abstand beim Überholen einhalten können, und es sind maximal 40 Leute pro Slot zugelassen. Die breiten Bahnen und die Begrenzung der Schwimmenden könnte bedeuten, dass es kein Hauen und Stechen im Becken gibt – im Gegensatz zu vergangenen Jahren, wo es man sich nur beharkte. Ich habe das nur zweimal probiert, es war rundheraus fürchterlich und hatte danach für den Rest des Winters jeweils den Kaffee auf.
Gelesen und angeguckt | Die Film- und Medienstiftung NRW gab heute bekannt, welche 24 Projekte sie als nächstes fördert. Es sind interessante Sachen dabei Freue mich schon auf die Ergebnisse. | Der Reumannplatz in Wien vor und nach seiner autofreien Umgestaltung.
Corona-Service | How the Corona Virus attacks the Brain. Es gibt auch einen deutschen Artikel zur Thematik.