Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Archiv der Kategorie »Lebenslage«

Wonnewochenende

21. 11. 2014  •  15 Kommentare

Das kommende Wochenende wird ein gutes Wochenende, ich habe es im Gefühl.

Es ist nämlich das erste Wochenende seit – mmh, seit wann eigentlich? Auf jeden Fall seit langem – das erste Wochenende, an dem ich nichts vorhabe. Keine Treffen, keine Termine, keine Geburtstage, keine Einladungen. Keine Handballspiele, kein Haushalt, kein Handwerken. Ein Wochenende, das brach vor mir liegt. Das gefüllt werden möchte. Das beschlafen werden möchte. Das besofat werden möchte.

Das vielleicht bebackt wird. Vielleicht pflanze ich Tulpen. Vielleicht gehe ich spazieren. Vielleicht schaue ich Serien. Oder Filme. Vielleicht lese ich 200 Seiten. Vielleicht turne ich eine Extrarunde  im Fitti. Oder gucke ich mir die BVB-Handballdamen an, die gerade Tabellenführer der Zweiten Bundesliga sind.

Ein Wochenende voller Nichts, ein Eldorado der Möglichkeiten, ein Wonnewochenende für Schlaf und Müßiggang.

Ich habe zur Vorbereitung auf diese neue, umfassende Häuslichkeit vorsichtshalber die Heizung hoch gestellt. Damit ich beim Daliegen nicht friere. Man weiß schließlich  nie, wie wenig man wirklich tun wird.

Internetmenschenwochenende

16. 11. 2014  •  23 Kommentare

Das Internet ist ein seltsamer Ort. Ein Ort, an dem wir Menschen treffen, ohne ihnen gegenüberzustehen. Ein Ort, an dem sich Menschen spüren, ohne sich anzufassen.

Manchmal kommt es vor, dass Menschen, die Worte ins Internet tippen, andere Menschen treffen, die auch Worte ins Internet tippen. So war es mir eine Ehre, Frau Anne und Frau Sandra an meinem Esstisch zu begrüßen.

Gedeckter Tisch beim Bloggerinnentreffen

Es gab Sekt, Baby.

 

Dass ich immer öfter Gäste bekoche, ist eine folgerichtige Entwicklung. Abende- und nächtelang durch Kneipen zu ziehen, war mir im Grunde meines Herzen schon immer zuwider. In gewissen Lebensphasen muss man das wohl tun, und für ein paar Stunden kann das eine erbauliche Freizeitbeschäftigung sein. Doch es gibt eine bessere Alternative, und inzwischen verfüge ich über die charakterliche Festigkeit, nur noch meinen eigenen Ansprüchen zu genügen – und treffe Menschen hauptsächlich in Privaträumen.

Wie es sich für ein Treffen mit Internetmenschen gehört, gab es Essen aus Blogs. Unter anderem die Buddenbohmschen Bagels „Auf die Hand“ und Paprikasuppe mit Hackgröstl von „Neverstopeating“.

Paprikasuppe mit Hackgröstl

Paprikasuppe mit Hackgröstl

 

Menschen, die ich gerne online lese, sind auch Menschen, mit denen ich offline gerne Zeit verbringe. Das klingt banal, vielleicht ist es das auch – ich empfinde es dennoch als großes Glück. Zumal es Menschen sind, die ich ohne das Internet niemals kennengelernt hätte.

Samstagabend also: Bloggerinnentreffen mit Bagels, Suppe, Wein und Offline-Geschichten. Und am Sonntag … erinnern Sie sich noch an den MannQuadrat? In einem anderen Leben habe ich eine Zeitlang den Zweierpack mit ihm gemacht. Er selbst bloggt schon seit Jahren nicht mehr. Das tut aber nix: Offline kennen wir uns immer noch.

Frühstück mit MannQuadrat: Gedeckter Tisch

Frühstück mit MannQuadrat

 

Was ich mit diesem Beitrag sagen möchte: Danke, liebes Internet, dass du so tolle Menschen in mein Leben spülst.

Ach, November.

12. 11. 2014  •  14 Kommentare

Auch wenn es dieser Tage bisweilen sonniger ist als im August, ist der November für mich ein Monat, der aufs Gemüt schlägt. Morgens ist es schon grausig kalt, die Bäume werden kahl. Es ist dunkel, wenn ich aufwache, und es ist dunkel, wenn ich abends nach Hause komme.

Gehe ich morgens zum Sport und breche ich gegen 7.15 Uhr auf, stehe ich mit hoch gezogenen Schultern an der Bushaltestelle – müde, frierend, in den Dunst starrend. Im Fitnessstudio ist es morgens ohnehin eher leer; jetzt im November wehen Heuballen durch den Cardio-Bereich. Sogar die rüstige Rentnerkombo bleibt im Bett.

Da passt es nur zu gut, dass wir im Russischkurs derzeit Nachrufe lesen – Trauerreden, Beieleidsbekundungen – und Worte für Unglück, Schmerz, Leid und Weh lernen. Von denen haben die Russen viele, alle mit gleicher Bedeutung, nur zu unterscheiden durch die Abstufung des Leids: plötzliche Todesfälle, Unfällen mit Toten, unheilbaren Krankheiten, bittere Armut, Unfälle ohne Tote, schlimme, aber nicht tödliche Krankheiten, schlechte Noten, kein Geld für ein Handy, kleine Missgeschicke. Großer Gram, kleiner Gram, schweres und mittelschweres Elend, alltäglicher Kummer.

Russische Gramvokabeln in Textform

Komme ich aus dem Unterricht, möchte ich mich direkt in die Emscher stürzen, so fürchterlich bedrückt bin ich angesichts all des Jammers und der mitfühlenden Bekundungen, die ich erhielt und äußern musste.

Wenn es nach mir geht, können wir die Monate November bis Februar gerne überspringen und direkt mit dem März weitermachen. Wenn die ersten Schneeglöckchen aus der Erde kommen und Hoffnung auf Frühling besteht.

Eine Ausnahme mache ich nur, wenn dick Schnee fällt.

An Homage to Klübchentreffen

11. 10. 2014  •  10 Kommentare

Wir sind drei Damen im gesetzten Alter.

Im gesetzten Handballalter, um genau zu sein. Einst haben wir gemeinsam im Verein gespielt. Ich bin dann irgendwann umgezogen, die Torfrau verabschiedete sich als erste in den sportlichen Ruhestand, die Rechtsaußen wurde schwanger. Doch das hält uns nicht davon ab, uns weiterhin regelmäßig zu treffen, nun, da das Training als Anlass ausfällt.

Gemeinsam haben wir einen „Stammtisch mit Herren“ ins Leben gerufen. Dieser Stammtisch findet alle paar Wochen reihum statt. Stillschweigendes Übereinkommen: Das ausrichtende Paar serviert jeweils ein liebevoll selbstgekochtes, mindestens dreigängiges Menü ohne Convenience-Zutaten. Oder, um es anders zu sagen: Aus dem sportlichen Wettstreit ist ein Koch-Wettbewerb geworden.

Unsere Torfrau hat diesen Wettbewerb angestachelt. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Kochtalent, die für diese Tätigkeit notwendige Muße und Geduld sowie über eine ungefähr zwei Zentner und neun Regalmeter umfassende Kochbuchsammlung. Das weiß ich so genau, weil ich diese Sammlung beim Umzug in den dritten Stock getragen haben. Nur der Gedanke, dass auch ich von ihr profitiere, hat mich nachhaltig motiviert. Weil die Torfrau also stets raffiniertere Gerichte serviert, möchten wir anderen ihr in nichts nachstehen und servieren nun ebenfalls dolle Gerichte.

Gestern trafen wir uns bei der lieben Rechtsaußen und tafelten wieder fürstlich. Der Abend ist immer begleitet von großartigen Gesprächen. Dadurch, dass wir uns jahrelang nur in Jogginghose kannten, Siege und Niederlagen geteilt und schon mehr als hundertmal zusammen geduscht haben, sind wir sehr entspannt miteinander. Wenn ich genauer über diesen Umstand nachdenke, kommen mir fast die Tränen vor Freude. Es ist so wunderbar, Freunde zu haben.

Stammtisch: Tomatensuppe à la Horst Lichter

Tomatensuppe à la Horst Lichter mit Sherry und Schwarzwälder Schinken,
garniert mit Basilikumschaum

 

Stammtisch: Skat-Teller

Skat-Teller: Sauerkraut mit Kasseler in leichter Sahnesoße mit Stampfkartoffeln

 

Stammtisch mit Olli Roggisch (Autogrammkarte)

Zum Vernaschen: Olli Roggisch.

 

Stammtisch: Mango-Weißwein-Soufflé

Mango-Weißwein-Soufflé an schnellem Himbeereis mit reduzierter Himbeersoße

 

Stammtisch: Gläser mit Sauerteig & Marmelade

Austausch: Marmelade, Sauerteig, Tupper. Die Rassel bleibt daheim.

 

Stammtisch: Käseplatte

Käseplatte

 

Von der Unmöglichkeit, legal eine Putzfrau zu beschäftigen

26. 09. 2014  •  47 Kommentare

Seit knapp zwei Monaten suche ich eine neue Haushaltshilfe.

Ich beschäftige meine Putzfrau legal. Es sind meist Frauen, oft Alleinerziehende, oft aus prekären Verhältnissen. Nur die wenigsten putzen, weil sie putzen so super finden. Dann sollen sie wenigstens renten- und sozialversichert sein und ohne Lohnausfall krank werden dürfen. Außerdem sind sie haftpflichtversichert; falls ihnen mal was runterfällt, kriege ich meine Vase ersetzt. Ich meinerseits kann mich gegebenenfalls beim Chef beschweren, falls es nicht so läuft. Alles in allem also eine gute Sache.

Der niedrigste Stundenpreis in dieser Branche liegt bei rund 20 Euro. Das ist das Doppelte vom Schwarzmarkt, das tut natürlich schon ein bisschen weh, ist aber okay für mich.

In meiner Umgebung gibt es vier Firmen, die in Privathaushalten putzen. Die anderen reinigen ausschließlich Gewerberäume. Firma A hat schon genug zu tun und nimmt keine Kunden mehr an. Firma B meldet sich weder auf Mails noch auf Nachrichten auf dem Anrufbeantworter. Firma C kommt nicht in Frage, nachdem wir uns nach unerfreulicher Zusammenarbeit gerade erst getrennt haben. Firma D nimmt pro Einsatz zusätzlich zum Stundenlohn von 23 Euro 7 Euro Anfahrt. Das macht für zwei Stunden putzen schlanke 53 Euro. Bei aller Redlichkeit – das ist mir zu viel.

Private, selbstständige Putzkräfte gibt es quasi nicht auf Minijob. Die möchten das nicht. Die möchten nur schwarz. (Falls hier jemand mitliest, der doch möchte: gerne.)

Ich erwäge die Anschaffung eines Staubsaugerroboters und eines Fensterreinigungssystems. Oder eine Firmengründung im Segment Haushaltshilfen.

Anekdote mit Hund

22. 09. 2014  •  26 Kommentare

Nur kurz. Denn der Männerschnuppen hat mich noch immer im Griff.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal mein schweres Schicksal erwähnen. Damit Sie wissen, was ich durchmache. Denn ich kann keine Erkältungsmedikamente nehmen. Aspirin Complex, Wik MediNait, all das Zauberzeug: geht nicht. Weil ich kein Pseudoephedrin vertrage. Das ist dort überall drin.

Pseudoephedrin ist magic, es lässt die Schleimhäute abschwellen und macht, dass wir uns gut fühlen. Also Sie sich gut fühlen. Ich nicht. Wenn ich es nehme, schält sich meine Haut ab, und ich sehe binnen Stunden aus wie Freddy Krueger. Und das für die kommenden acht Wochen. Das ist wirklich eine krasse Nummer. Ich wünsche das niemandem.

Pseudoephedrin wird übrigens auch – Achtung, Bildungsblog! – zur Herstellung von Crystal Meth verwendet. Das bekommt mir dann wahrscheinlich ebenfalls nicht.

Weil ich also weiterhin rekonvalesziere, nur eine kleine Anekdote. Als ich heute von der Arbeit heim ging, stieg ich eine Haltestelle früher aus. Ich mache das öfters – eine Station früher aus- oder zwei Stationen später einsteigen. Ich habe einen Bürojob, da muss ich mir Bewegung verschaffen. Wie ich also ausstieg und die Emscher entlang gen Heimat ging, kam mir eine Frau mit einem Schäferhund entgegen. Der Schäferhund war braun mit hellen Strähnchen. Ein Rod Stewart unter den Hunden.

Die beiden waren schon fast an mir vorbei, als das Frauchen schnurrte: „Blondi. Bei Fuß. Blondi. Brav.“ Ich guckte. Sie guckte. Und lächelte. Ich guckte auf den Hund. Der Hund war unbeeindruckt. Sie wieder: „Blondi.“

Ich bin mir nicht sicher, ob Frauchen es weiß. Aber Blondi ist ein, nun ja, etwas eigenwilliger Name für einen deutschen Schäferhund. Vielleicht aber auch nicht ganz untypisch für Dortmund.

Forscher entdecken Unterform des Männerschnupfens

17. 09. 2014  •  8 Kommentare

Dortmund. (nessy) Forscher aus dem Ruhrgebiet haben eine Unterform des Männerschnupfens entdeckt. Am heutigen Mittwoch wurde die Erkrankung bei einer 36-Jährigen aus Dortmund nachgewiesen.

Der sogenannte Championsleagueinfekt (CLI) ist eine Variation des schweren und des sauschweren Männerschnupfens. Ausgelöst wird er durch klassische Männerschnupfenviren. Durch einen Stadionbesuch in der Inkubationsphase prägen die Viren allerdings eine höhere Aggressivität bis hin zur Letalität aus. Die Forscher untersuchen nun, wodurch die Mutation zustande kommt.

Männerschnupfen zeichnet sich bereits in ordinärer Charakteristik dadurch aus, dass die typischen Erkältungssymptome in besonders starkem Ausmaß auftreten. Die Erkrankung geht darüber hinaus mit Befindlichkeitsstörungen und depressiven Verstimmungen einher. Nicht selten äußern die Patienten den Wunsch, sterben zu wollen.

Im November 2011 hatte dieselbe Forschergruppe, die nun den CLI-Virenstamm entdeckt hat, erstmals Männerschnupfen bei einer Frau nachgewiesen. Ein Gegenmittel ist allerdings bis heute nicht gefunden. Berichte rekonvaleszenter Patienten deuten an, dass ausgiebiges Stöhnen die Beschwerden zumindest anteilig lindern kann.

Kommentierungsproblem: ein Lösungsansatz

9. 09. 2014  •  23 Kommentare

Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge per Kommentar, per Mail und per Reply.

Ich probiere nun das, was ttepasse vorgeschlagen hat: Ich habe die servserseitige Security abgeschaltet – in der Hoffnung, dass es die Lösung ist. Sie sind deshalb noch ein bisschen weiter gefordert: Bitte schreiben Sie mir, ob Sie weiterhin Probleme haben. Oder ob nicht. Denn bei mir taucht die Meldung nie auf, selbst dann nicht, wenn ich ohne Anmeldung in verschiedenen Browsern teste.

Kommentierungsproblem

9. 09. 2014  •  28 Kommentare

In letzter Zeit haben sich einige Kaffeehausgäste bei mir gemeldet, die nicht kommentieren konnten. Stattdessen wurden sie aufgefordert, eine Datei herunterzuladen.

Fehlermeldung

Ich habe das Problem in den Maschinenraum zur Begutachtung gegeben. Ergebnis: Taucht dieser Fehler auf, hat mein Provider Strato gerade zu viel zu tun, um sich um meine Kommentare zu kümmern. Denn in der Datei steht:

The server is temporarily unable to service your request due to maintenance downtime or capacity problems. Please try again later.

Deshalb passiert es manchmal, oft aber auch nicht.

Dass die Fehlermeldung nicht angezeigt und stattdessen zum Download angeboten wird, ist wohl ein Problem von WordPress. WorPress rechnet an dieser Stelle nicht mit HTML oder Text und verarbeitet das Ganze dann falsch.

Ich könnte bei Strato jetzt auf ein teureres Paket wechseln. Allerdings ist das keine Garantie dafür, dass dieses Paket dann auch auf einem anderen Server liegt und mehr Rechenleistung zugeteilt bekommt.

Bevor ich Himmel und Hölle in Bewegung setze, den Provider wechsle und einen Haufen Kladderadatsch anne Hacken habe, ist meine Frage: Hatten Sie das Problem schonmal?* Sie helfen auch, wenn Sie mir mitteilen, dass dieser Fehler ihnen nicht begegnet.

*Falls Sie nicht kommentieren können,
dass Sie nicht kommentieren können,
können Sie mir auch eine Mail schreiben an
fraunessy [bei] vanessagiese.de.
Oder einen Reply via Twitter. 

Langmut

6. 08. 2014  •  9 Kommentare

Nehmen wir meine Studienzeit.

Ich habe unter anderem Italienisch studiert und die italienische Sprache erst zu Beginn des Studiums erlernt. Es gab einen Intensivkurs, in den jeder ging, der es nötig hatte, und in dem die Grundfertigkeiten  durchgeackert wurden. Wir wurden mit Unmengen von Vokabeln und Grammatik beschüttet. Parallel habe ich in den anderen Kursen die „Einführung in die Literaturwissenschaft“ und die „Einführung in die Sprachwissenschaft“ absolviert, dazu natürlich die Seminare der verbleibenden Fächer – und nebenbei in zwei Jobs gearbeitet. Ich war also nicht unbedingt unterbeschäftigt. Trotzdem ging das Sprachenlernen locker von der Hand: Nach einem Semester bin ich nach Italien in den Urlaub gefahren, kam dort gut zurecht, habe um Zimmerpreise gefeilscht, habe mir „Die Säulen der Erde“ gekauft, gelesen, und bis auf bautechnische Spezifika von Kathedralen auch verstanden.

Seit September lerne ich nun Russisch und es gestaltet sich deutlich mühseliger. Das liegt zum einen daran, dass ich keine Vorkenntnisse in slawischen Sprachen habe. Zum anderen aber auch daran, dass neben einem normalen Job, der Fahrt zur Arbeit, Tomatengießen, Sport und den Freunden, die ich auch treffen möchte, nicht viel Zeit übrig bleibt, um mich dem Russischen zu widmen. Bisweilen würde die Zeit, ihr reines Vorhandensein, sogar ausreichen – eine regelmäßige halbe Stunde genügt ja -, doch nach zehn Stunden im Büro, nach Telefonaten, Mails, Sitzungen, Plänen, Konzeptionen und Diskussionen bin ich oft viel zu müde zum Sprachenlernen, dann funktioniert nur noch Gartenarbeit; es geht einfach nichts rein in den Schädel.

Das ist frustrierend, vor allem weil ich ein höheres Tempo gewohnt bin. Eine Hilfe ist immerhin, dass mir meine russische Freundin mittlerweile in ihrer Muttersprache schreibt. Denn das, was in Lehrbüchern steht, geht irgendwie an meinem Vokabelbedarf vorbei: Dass ich mich und meine Firma demnächst bei einem Geschäftsessen vorstellen muss, wird nicht passieren. Ich antworte ihr in einem Russisch-Englisch-Kauderwelsch – mehr Englisch als Russisch, aber immerhin, mühsam ernährt sich бе́лка, Bjilka, das Eichhörnchen: Wir unterhalten uns immerhin über Dinge, über die man sich halt so unterhält. So taste ich mich Wort und Wort, Wendung für Wendung, voran.

Wenn ich es mir also bei Licht betrachte, ist diese Russischsache vor allem für eines gut: um meinen Langmut und mein Durchhaltevermögen zu trainieren.

 

 



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