Freitag, 22. Februar, und der Tag zuvor
Zustand | Moderates Siechtum, es geht aufwärts; nächtlicher Husten, aber nachlassende Kopfverstopfung. Ich hoffe, dass ich mit dem ganzen Rotz nicht unbemerkt wichtige Gedanken aus meinem Kopf geschnäuzt habe. Bisweilen hatte ich das Gefühl, vong mentaler Matschigkeit her, mein Hirn entsorge sich selbst.
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Aktuelle Stadt | Hannover.
Am Dienstagabend bin ich von Berlin nach Dortmund gefahren, um am gestrigen Donnerstag die halbe Strecke zurück von Dortmund nach Hannover zu fahren.
Rückblickend hätte ich auch direkt von Berlin nach Hannover fahren können, denn die Weiterbildung, deretwegen ich für 36 Stunden nach Dortmund zurückkehrte, wurde bereits vor zwei Wochen abgesagt. Ich war allerdings nicht im E-Mail-Verteiler, sondern habe es erst am Mittwochabend erfahren. Sehr ärgerlich.
So fuhr ich also gestern, ohne weitergebildet zu sein, von Dortmund nach Hannover. Während ich dort auf C. wartete, der seinerseits aus Berlin kam, erwarb ich ein iPad Pro mit Pencil und Keyboard, um das Thema „Digitale Notizen“ voranzutreiben – und um nicht auf jeder Reise das MacBook durch Städte tragen zu müssen. Das lastet auf Dauer nämlich schwer auf meiner Schulter.
Hardware ist nun also vorhanden, eine Entscheidung in Sachen Notizensoftware folgt.
Den Tag verbrachte ich weiter rekonvaleszierend. Dabei las ich den ersten Teil meines Buches gegen – beziehungsweise einige Seiten davon, es sind insgesamt an die 200. Der Teil geht demnächst an die Lektorin.
Das Schreiben hat sich über die vergangenen Monate gezogen, und auch wenn ich zwischendurch Flow hatte, passt nicht zwingend jede Schreibphase und jeder Abschnitt zum anderen. Es gibt den ein oder anderen logischen Bruch – mal fehlt ein gedanklicher Schritt, der mir während des Schreibens klar war, der während des Lesens nun allerdings keineswegs klar ist. Oder es gibt Redundanzen, und ich schwurbele mich durch die Geschichte und durchs Innenleben der Figur.
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Gelesen | Gestern war internationaler Tag der Muttersprache, und noch immer sehen wir Zweisprachigkeit vielfach negativ – besonders, wenn es sich bei der Muttersprache nicht um Französisch oder Schwedisch handelt, sondern um Türkisch oder Bosnisch. Ich habe meine Magisterprüfung seinerzeit über das Thema Zweisprachigkeit gemacht, und schon 2003 gab es ausreichend Studien, die unisono sagen, dass Zweisprachigkeit wertvoll ist und es wichtig sei, beide Sprachen zu fördern und gut zu erlernen.
Kinder mit Migrationshintergrund erlernen zuhause oft nur die mündliche Sprache, die zudem oft dialektal geprägt ist. Deshalb verfügen sie meist über geringe schriftsprachliche Kompetenz, sowohl was Ausdruck als auch was die Grammatik und die Orthographie angeht. In meinen Übersetzungskursen an der Uni – ich habe Italienisch studiert – saßen seinerzeit Kommilitoninnen und Kommilitonen mit italienischem Elternhaus. Sie schnitten nicht besser ab als die deutschen Studierenden, die Italienisch als Fremdsprache erworben haben – eben weil sie oft aus einem dialektalen Umfeld kamen, zum Beispiel aus Sizilien, und die Hoch- und Schriftsprache nicht gut beherrschten.
Muttersprachlicher Unterricht für Kinder aus der Türkei, Italien, Spanien oder Syrien ist deshalb keine Bedrohung. Er macht unsere Gesellschaft reicher, reflexions- und wettbewerbsfähiger.
Gelesen | Es wird derzeit eine Kunststoffkapsel entwickelt, die als verschluckbare Spritze fungiert: Sie hat die Form einer Schildkröte und dadurch einen solch tiefen Schwerpunkt, dass sie im Magen an die richtige Stelle rollt und dort den Wirkstoff in die Magenwand injiziert. So kann die Magensäure dem Medikament nichts anhaben.
Gelesen | Männer mit Kindern arbeiten häufiger in Vollzeit als Männer ohne Kinder. Mit anderen Worten: Unter kinderlosen Männern gibt es eine höhere Teilzeitquote als unter Vätern. Dagegen arbeitet nur jede dritte erwerbstätige Mutter Vollzeit – was zu dem Schluss führt, dass Mütter, wenn sie denn Vollzeit arbeiten, meist auch einen Vollzeit arbeitenden Partner haben.