Zustand | Rückfall. Nachdem es am Freitag und Samstag aufwärts ging, fühle ich mich seit gestern wieder wie frisch erkältet. Nase zu, Ohren zu, Kopfweh, röchelnder Schlaf. Entweder ist es der bestehende Virenstamm, der sich noch einmal aufbäumt, oder es sind neue Viren.
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Wochenende | Das Wochenende verbrachte ich in Hannover – allerdings mit nichts, was eine erneute Erkrankung forciert hätte. Ich schlief, spazierte durch die Sonne, trank Kaffee, arbeitete moderat. Maschsee:
Zwischenzeitlich saß ich in einem Café, das Tante Käthe heißt, und korrigierte an meiner Käthe – dem Roman über Käthe Paulus. Erst eine Dame vom Nebentisch machte mich auf diese Metaebene aufmerksam. Sie fragte, was ich denn da lese. Ich antwortete, dass ich den ersten Teil meines Buches gegenlese, und wir kamen ins Gespräch.
Am Samstagabend fand die Charterfeier des Ladies‘ Circle 127 statt – die Gründungsfeier eines Ortszirkels.
Ich selbst bin im Dortmunder Circle Mitglied. Wir organisieren Spenden für wohltätige Zwecke und pflegen Freundschaften – auch über die eigene Stadt hinaus, weshalb ich an der Charterfeier in Hannover teilnahm.
Auf der Veranstaltung spielte eine sensationell gute Band: Forward aus der Wesermark – sechs junge Männer, alle Anfang Zwanzig. Ich bin mir sicher, dass sie es noch zu mehr bringen werden als zu Charterfeiern von Ladies‘ Circles. Großartig.
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Irrsinn | Auf der Rückfahrt von Hannover stand ich in Beckum im Stau. Ein Lkw war die Böschung neben der Leitplanke hinab gefahren und musste geborgen werden – mit riesigem Kran und allerlei Großgerät. Faszinierend.
Die A2 war zu diesem Zeitpunkt voller Frachtverkehr, Lkw reihte sich an Lkw. So ist das auch täglich auf der A1, die ich regelmäßig befahre. In Bereichen ohne Lkw-Überholverbot sind teilweise zwei Spuren von Lkws belegt; die Pkw überholen auf der dritten Spur.
Ich nahm dies zum Anlass, mir einmal Zahlen des Statistischen Bundesamtes [pdf] zum Güterverkehr anzusehen. Zwischen 1991 und 2017 hat der Güterverkehr auf der Straße von 2.900 Millionen Tonnen auf 3.600 Millionen Tonnen zugenommen. Die Kilometerleistung nahm von 246 Milliarden Kilometer auf 479 Milliarden Kilometer zu. Die Menge der Güter, die mit der Bahn transportiert wurden, nahm im gleichen Zeitraum um etwa 70 Millionen Tonnen ab. Politischer, ökologischer und logistischer Irrsinn.
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Blümkes | Wieder zu Hause, komme ich nicht umhin, Gartenbilder zu machen. Früüüüühling!
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Gelesen | Je kürzer wir schlafen, desto kürzer ist unser Leben im Schnitt. Denn Schlaf ist die beste Droge, die wir unserem Körper zuführen können. Je weniger Schlaf, desto mehr steigt das Risiko für Alzheimer, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes – und das schon ab wenigen fehlenden Stunden pro Woche. (via Franzis Newsletter)
Kommentare
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„… Risiko für Alzheimer, Schlaganfall, Herzinfarkt, Diabetes …“
Diabetes mit Sicherheit nicht, weder Typ I noch die vielen Varianten von Typ II.
Das glaubt H. dem Guardian nicht.
Die Band ist prima.
Ich schätze mal, dass der Guardian sich nichts selbst ausdenkt. Ich habe da mal nach Studien geschaut. Es soll wohl so sein, dass Schlafmangel die Stoffwechselfunktionen beeinflusst und in den Muskelzellen zu einem Rückgang der Glykolyse führt:
„Die Zellen verbrauchten also weniger Glukose, was möglicherweise für den Anstieg des Blutzuckers verantwortlich war, zu dem es in einem anschließenden oralen Glukose-Belastungstest kam. Statt auf Glukose griffen die Muskelzellen vermehrt auf Proteine für ihre Energieversorgung zurück. Dieser katabole Stoffwechsel wurde möglicherweise durch die vermehrte Ausschüttung von Glukokortikoiden aus der Nebenniere veranlasst. Die Cortisolwerte waren jedenfalls nach der durchwachten Nacht erhöht.“
Dass der Zusammenhang nicht monokausal ist und lediglich das Risiko erhöht, nicht aber eine Diabetes verursacht, ist klar.
Das ist richtig. Aber wenn Schlafmangel, dann greift der*die Diabetiker*in ein und führt sich Kohlenhydrate zu.
Jaja…Schlafmangel und Lebenserwartung…da bekommt mein diffuses Gefühl „sich wie erschossen fühlen“ nach einem 24h Dienst eine ganz neue Bedeutung…hmmm.
Jep. Nicht gut.
Tolle Band, danke für die Verlinkung!
Habe ich gerade entdeckt und sofort an `die Käthe` gedacht.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2019-02/geschichte-fliegen-berlin-luftfahrt-luftkriegsakademie-luftbruecke-fs
Danke! Als Käthe nach Berlin zog, war sie schon älter. Sie nahm vor dem Ersten Weltkrieg noch Motorflugunterricht, ließ es aber bleiben, als ihr Fluglehrer abstürzte.
Ihre Zeit war die Zeit des ersten Lilienthal-Fotos, 1893.
Ich schrieb über das Café und schwupps darf ich darüber lesen. Sehr schön. Service-Blog war der Name? ;-)
Jup.
#serviceblog