Die erste Woche des Jahres stand im Zeichen privater Verrichtungen. Diese Verrichtungen waren:
- das Zuhause genießen
- hausfräuliche Dinge tun
- Sport
- Eichhörnchen beobachten
- Meise, Finken und Dompfaffen füttern
- ausreichend Nachtschlaf
An Weihnachten beschwerte sich Vatta, dass niemand für ihn gebacken habe. Zumindest nicht das, was er bevorzugt: Berliner Brot. Seine Schwester hatte Spritzgebäck gebacken und seine Perle Vanillekipferl, aber eben niemand Berliner Brot. Und Kekse mit Marmelade auch nicht. Also habe ich Berliner Brot gebacken. Und Busserl. Und vom verbleibenden Eiweiß habe ich fluffige Makrönchen mit Quark hergestellt.
Alles ohne Küchenwaage. Denn mit dem Mitbewohner ist im Sommer auch die Küchenwaage ausgezogen.
Weil ich nur nach und nach bemerke, was sonst noch so fehlt, ist mir erst gestern aufgefallen, dass ich auch keinen Dosenhöffner mehr besitze. Naja, Schraubenschlüssel und Hammer tun’s genauso.
Der Exmitbewohner meinte übrigens, er habe den Dosenöffner nicht. Das sei ein Linkshänderdosenöffner gewesen, mit dem könne er eh nix anfangen. Aber wo ist er nur?
Vielleicht ist er in dieses Paralleluniversum ausgewandert, in dem all meine Haarspangen wilde Feste feiern.
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Ich kann mir wieder einen Bauernzopf flechten.
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Im Fitnessstudio sind Diegutenvorsätze™ am Start. Sie kommen immer am zweiten Januar, sind frisch ausstaffiert und bleiben in der Regel bis Karneval. Diegutenvorsätze™ turnen sehr, sehr ernsthaft – wobei die männlichen Neuturner in einer einzigen Einheit das Pensum des ganzen vergangenen Jahr absolvieren, während die Frauen bedächtig in sich hinein hörend auf dem Crosstrainer grooven, Stufe Eins, drei Watt, Konzentration auf Atemtechnik.
Für nächsten Montag bin ich zum Zumba verabredet. Aus Recherchezwecken.
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Gestern habe ich einen Ausflug nach Hörde Downtown gemacht. Im Buchladen habe ich diese Werbung entdeckt:
Im Theater im Dortmunder U werden „Gut gegen Nordwind“ und „Alle sieben Wellen“ gegeben. Die Liebesgeschichte schlechthin. Also, für mich. Werde ich mir ansehen.
Ich habe mir außerdem eine neue Pudelmütze gekauft, weil der Wind auf dem Weg um den See so kalt pfiff und weil Pink ja nun auch nicht zu allem passt. Auf dem Nachhauseweg bin ich danach ausgerechnet dem Verein der Pudelfreunde Deutschland e.V. begegnet, Förderer und Bewahrer des deutschen Pudeltums.
Ich war zart ergriffen angesichts dieser Fügung des Zufalls.
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Ich habe mir zwei neue Playlisten erstellt. Einmal „Instrumental“, weil ich beim Autofahren neuerdings gerne schöne Instrumentalmusik höre. Wenn Sie da Tipps haben: Immer her damit.
Außerdem „Electronic Swing“. Das wird meine Küchenpartys begleiten. Es ist schon der 5. Januar. So langsam wird es Zeit zum Anwaffeln.
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Na gut, ein paar berufliche Dinge habe ich auch gemacht. Zum Beispiel habe ich einen Zulassungsantrag an die Fernuni Hagen gestellt – für ein Einstiegsstudium. Zwecks Weiterbildung.
Nach Studium an der HHU Düsseldorf und der TU Dortmund ist das meine dritte Immatrikulation. Ein dreifach Hip Hip Hurra auf das deutsche Hochschulwesen.
Kommentare
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Oh, Danke für den Theater-Tip. Auch eines meiner Alltime-Favourite-Bücher. Bei meinem heutigen Ausflug mit dem kleinen Sohn nach Hörde-City habe ich es nur bis zum Kinderarzt und zu DM geschafft. Da ist mir dieses Kultur- Highlight durchgegangen. Hoffe ich ergattere Karten für einen der 3 Wiederaufnahme-Termine!!
Ich plane für den 17. Februar. Wenn Sie mögen, treffen wir uns dort.
Sehr gerne! Ich werde die 2 Hindernisse „Karte“ und „Kindersitter“ (mein Mann ist dann leider auf Dienstreise) hoffentlich überwinden können und mich bei Ihnen melden.
Top! Wahrscheinlich lernen Sie Kalendergirls kennen.
ZUMBA! Das uneheliche Kind von Macarena und Ententanz!
Ich kann Ihren Bericht buchstäblich kaum erwarten – auch wenn ich ganz ehrlich hoffe, dass es Ihnen Spaß macht.
Ich fürchte, so wird es kommen. Dann werde ich dort immmer hingehen und über meine Zumba-Fortschritte schreiben, bis ich deutsche Zumbameisterin werde.
was für eine wundervolle Handschrift!
(ich wünsche Ihnen von Herzen ein glückliches und gesundes neues Jahr :-) )
Danke. (Ebenso! Von Herzen!)
Zum Thema klassische Musik zum Autofahren: Ich mag Ludovico Einaudi. Der ist genau in der Mitte zwischen Fahrstuhl und Soundtrack.
Den finde ich auch prima. Habe mir Etliches runtergeladen, Jüngst „Elements“. Kennen Sie Ähnliches?
…muß ich immer an den grandiosen Film denken. Ziemlich beste Freunde.
Backen ohne Waage ist ja fast so extremsport wie Dosen mit dem Hammer aufmachen (Taschenmesser bieten sich hier noch an und die Fontwahl für ‚echte Esche‘ ist ja leider sehr Comic sansig). Klar geht es immer grob um die Verhältnisse und man kann das nach Volumen machen, aber da bin ich mir lieber mit echten Mengen.
Das Paralleluniversum hingegen muss es klar sein: zusätzlich bevölkert von all den fehlenden Zweitsocken und Ladegeräten die man nie entsorgt hat, die aber trotzdem fehlen.
Und der temporäre Aufenthaltsort für alle Dinge die man vor 5 Minuten noch in der Hand hatte und nun gleich nicht wiederfindet.
Ihnen ein frohes 2018 und schon mal Hurra zum nächsten Doktortitel.
Backen ohne Waage ist doch aber sehr einfach. Vieles ist ja mit Mengenangaben abgepackt. Weicht die gebrauchte Menge davon ab, sieht man ja sehr gut, wie es passt (Hälfte, ein Drittel). Milch nehme ich eh immer mehr bzw. so viel, dass der Teig auch wirklich geschmeidig ist.
Die Sache mit den Zweitsocken verstehe ich übrigens nicht. Passiert das wirklich, dass die Waschmaschine Socken frisst? Habe ich noch nie erlebt.
Die Ladegeräte allerdings, die gibt’s hier. Viele davon.
Nächster Doktortitel … hahahahahahaha …. //*hysterisch lachend ab
Ihre Handschrift ist wirklich sehr schön.
Ich finde, wenn man einen vernünftigen Messbecher hat geht es mit dem Backen eigentlich.
Als Musik könnte ich Ihnen die Soundtracks der Halo-Spiele ans Herz legen. Die höre ich besonders dann gerne, wenn ich Musik im Hintergrund haben möchte, mich aber konzentrieren muss. Und da bei (guten) Spielen die Musik so komponiert ist, dass der Spieler sich dabei gut konzentrieren kann, habe ich die zum Beispiel auch viel beim Schreiben meiner Dissertation gehört.
Und auf den Bericht über den Zumbakurs bin ich gespannt :D
Liebe Grüße, Polly
Halo ist gut. Ich habe mir ein paar Stücke geladen. Überhaupt habe ich festgestellt, dass Game-Musik sich sehr gut als Hintergrundmusik eignet, sogar Korobeiniki, die Tetris-Musik. Darüber bin ich darauf gekommen. Mir fehlt nur Game-Kenntnis, um mehr dieser Art zu entdecken.
DieGutenVorsätze sind auch auf diversen Laufstrecken unterwegs, allerdings meist nicht bis Karneval, sondern bis Dreikönig.
Zur Instrumentalmusik: Gotan Project. Falls man Tango mag. Didier Squiban, ein bretonischer Pianist/Komponist. Und Filmmusik natürlich: Betty Blue, falls man diesen französischen Kram mag. Oder Arizona Blue. Aber das ist nicht instrumental.
Liebe Grüße und alles Gute fürs angebrochene Jahr!
Dankeschön für die Tipps. Werde ich mir alle anschauen.
Bis Dreikönig?
Nun ja, ich kann Ihnen ja ein paar Spiele aufzählen :D
– Kindoms of Amalur Reconing
– Fable
– Skyrim
– Zelda
– minecraft
– Battlefield
– The Witcher
– Assassin’s Creed
– Call of Duty
– Final Fantasy
– Stardew Valley
Vor allem wenn man die bei YouTube sucht, kommt man eigentlich von einem aufs nächste. Die Reihenfolge hat übrigens nichts zu bedeuten, das waren jetzt nur ein paar Spiele, die mir so in den Kopf gekommen sind oder mir vorgeschlagen wurden.
Da habe ich jetzt viel zu tun!
Minecraft und Battlefield und Zelda war mir schon untergekommen. Einzelne Stücke habe ich mir heruntergeladen. Andere waren mir zu heroisch. Das London Symphony Orchestra hat da was eingespielt.
Gutes Neues, schön Sie zu lesen :)
Wenn Sie ein bisschen schrägeres Zeug hören wollen im Auto: Michael Nymans Filmmusiken. Die von „Das Piano“ ist natürlich nicht schräg, aber die alten Filmmusiken zu den Greenaway-Filmen: (Kontrakt des Zeichners, Der Koch… und noch ein paar). Das ist schräg, aber das ist auch gewaltig, kakophon, beeindruckend, überwaltigend. Für mich jedenfalls. Und besonders allein im Auto: Aufgedreht, lauthals mitsummend/singend. Wenn Sie hier mal reinhören wollen (Achtung, empfindliche Gemüter bitte wegen des Filmfotos nicht reinsehen)
https://www.youtube.com/watch?v=FUzx8CDBcrI
Oh ja, das Bild ist wirklich … ja. Speziell.
Die anderen Musiken höre ich mir an. Manchmal ist der Soundtrack an sich „geht so“; ein, zwei Lieder sind aber gut. Das reicht ja dann schon aus.
Musikempfehlung von mir: Olafur Arnalds. Vereinzelt Lieder mit Gesang, jedoch sonst instrumental und ganz wundervoll.