Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Drei Tage Seminarleitung. Mein Vorrat an Wörtern ist für diese Woche aufgebraucht.

Ich habe neue bestellt. Denn morgen habe ich einen Beratungstag mit einem Kunden. Dafür braucht’s nochmal neue Wörter. Bis dahin gucke ich schweigend in den Garten.

*

Zitat von Mary Hamilton (BBC, ehemals Guardian), zitiert nach Franzis Newsletter:

„It doesn’t matter what you say you want, it’s what you do to make it happen that makes a difference in the world.”

Oder – wie ich immer sage: Es zählen nur Taten. Nicht Worte.

Mary Hamilton sagt noch viele andere Dinge, die ich unterschreibe, zum Beispiel:

„But if you’re a manager or an editor (or, more likely, both), you have to watch out for that tendency in others and in yourself. Good people who go above and beyond what’s asked of them (…)„.

Es sind die Menschen, die ein Unternehmen ausmachen. Die Kompetenzen, die gebraucht werden, ändern sich. Die Menschen bleiben. Denn, ein weiteres Zitat aus dem Text:

„Change is constant.“

Es sind auch die Menschen, die das Leben ausmachen. Nicht irgendwelche Sachen, Aufträge, Erfolge.

Heute Morgen um 5:50 Uhr vom Brüllen der Vögel erwacht. Das war ein derbes Volksfest da draußen. Totale Eskalation.

Danach ein guter Start in die Woche. Zurzeit habe ich viele Weiterbildungsaufträge, das bringt das Frühjahr mit sich.

Am Morgen war ich wieder an der TU Dortmund: zum Seminar „Bildungswege“, in dem wir uns journalistisch mit den Themen Erfolg und Karriere und mit ungeraden Lebenswegen beschäftigen. Wir haben das Thema eingegrenzt, erste Formatideen entwickelt und sind dabei, ein Onlinemagazin zu konzipieren. Auf welchen Kanälen wir außerdem publizieren, werden die nächsten Schritte zeigen.

Die Teilnehmer sind super, sehr engagiert und haben gute Ideen. Falls jemand also über Studenten lästern möchte, komme ich gerne zu einer Gegenrede rüber und erkläre, warum sie toll sind.

Am Nachmittag habe ich die morgigen zwei Seminartage im Haus Busch vorbereitet – beziehungsweise erstmal nur den ersten Tag: Storytelling über mehrere Medien. Weil die Teilnehmerinnen aus Unternehmen kommen, wird das auch sehr in Richtung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit gehen. Für den zweiten Tag ergibt sich am ersten vielleicht noch Einiges. Ich mache das immer gerne situativ und beziehe die Dynamik der Veranstaltung mit ein.

Am Abend ein schneller Spaziergang um den See.

See mit Segelbooten im Abendrot

In letzter Zeit treffe ich jedesmal – wirklich: immer -, wenn ich um den See gehe, BVB-Fußballer. Der Roman, der Mario und ich, wir haben offenbar den gleichen Tagesrhythmus. Bald machen wir einen eigenen Freizeitclub auf, in dem wir zu Dritt auf einer Bank sitzen, schweigend aufs Wasser gucken und dabei Espresso trinken. Wie diese italienischen Opas am Lago di Bolsena.

Arbeitswochenende.

Samstag

Am Samstag habe ich zwei Vorträge für Leute vom Gründerwettbewerb start2grow gehalten:

  • Wie kommuniziere ich mein Unternehmen? – Anleitung in zehn Schritten.
  • Wie erkläre ich komplizierte Produkte? – Mein Angebot für Dummies

Die Gründerinnen und Gründer stehen noch sehr am Anfang ihrer Gründungsidee. Entsprechend habe ich mich mit Grundlagen beschäftigt: Bevor man die eigene Haltung kommunizieren kann, muss man sie erstmal finden. Genauso ist es mit dem, was man tut: Bevor ich beschreiben kann, was genau ich mache und welchen Nutzen ich meinen Kunden bringe, muss mir das selbst erstmal klar sein.

Wir haben über Entscheidungsprozesse gesprochen und darüber, wann ich wo bei einer Erklärung ansetzen muss. Es ist nämlich so: Je weniger der Gegenüber über mein Produkt weiß, desto mehr muss ich ihm erklären, warum es das gibt. Je mehr er weiß, desto eher spreche ich darüber, wie es funktioniert.

Warum und Wie

Um dem Anderen etwas zu erklären, hilft es, an seine Lebenswelt anzuknüpfen. Dazu muss ich erstmal etwas über seine Lebenswelt herausfinden. Danach kann ich anhand von Metaphern mein Produkt erklären. Üben kann man das mit der ABC-Methode:

Alphabet: Pro Buchstabe ein Wort

Nehmen Sie das Alphabet und ein wahlloses Wort für jeden Anfangsbuchstaben und erklären Sie das, was Sie tun, anhand dieses Wortes.

Beispiel:
Erklärung eines App-Framework für jemanden, der gerne in Konzerte geht (Orchester)

Ein philharmonisches Orchester spielt in einem Konzerthaus. Das Haus ist immer gleich: Es gibt einen Saal, das Publikum sitzt auf den Plätzen, das Orchester sitzt auf einer Bühne. Es hat immer die gleiche Sitzordnung, und auch die Sitzordnung im Saal ist immer gleich: Die Stühle sind fest montiert. Nur das Stück: Das ist immer ein anderes. So ist das mit Frameworks: Der Rahmen („Frame“) ist, unabhängig vom Programm, immer der Gleiche, der Inhalt ein anderer. Für Apps heißt das: Es gibt Apps, die gleich aufgebaut sind, wie ein Konzertsaal. Aber der Kunde hat die Möglichkeit, seine eigenen Inhalte, also seine eigene Musik, darin auszuspielen. 

Genauso gut könnte man das Ganze an Autobahnen erklären: Straßenführung immer gleich. Die, die darauf fahren, immer andere.

Praktischerweise waren Gründer*innen dabei, die im IT- und im Medizinbereich gründen. Das eignete sich hervorragend, um all das am konkreten Beispiel durchzusprechen. Die Zeit verging schnell, die Atmosphäre war locker, die Resonanz war gut. Und es gab Currywurst.

Anschließend, am Nachmittag, dann ausgedehntes Balkonsitzen mit Begleitung:

Hund

Baubedingt sind mein Balkon und der Nachbarbalkon derzeit eine durchgehende Fläche. Der Nachbarhündin gefällt das. Denn von meiner Seite des Balkons aus kann sie ganz andere Dinge sehen als von ihrer Seite des Balkons. Deshalb kommt sie gerne rüber.

Podcastleaks: Am späten Nachmittag kam Christian, und wir nahmen die neue Podcastfolge auf. Es wird um Termine gehen: Wie funktionieren Termine gut? Wie organisiere ich mich? Wie leite ich Besprechungen ein?

Wir haben endlich mal daran gedacht, ein Backstage-Foto zu machen. Die Frau und der Mann beim Gespräch:

Die Frau, der Mann beim Gespräch

Wir waren diesmal sehr diszipliniert. Hallo, Mikrotest, reden, Verabschiedung, tschüß.

Im Anschluss habe ich noch meinen April-Newsletter verfasst. Erste Version – ich werde nochmal drüberlesen und ihn dann diese Woche rausschicken. Das Thema wird „Vertrauen und Intuition“ sein. Wenn Sie dabei sein möchten: Anmeldung.

Sonntag

Am Sonntag fuhr ich zu #agileruhr18, dem Barcamp für neues und agiles Arbeiten. 200 Leute haben sich getroffen, einander Wissen vermittelt, Erfahrungen ausgetauscht, einander Methoden beigebracht und zusammen gelacht.

So schön kann Arbeiten sein:

Dachterrasse

Das waren die Themen des Sonntags – das Sessionboard:

Sessionboard

Während ich in Essen gesessen habe und es zwischendurch ein bisschen geregnet hat, muss es in Dortmund richtig geschüttet haben. Als ich nach Hause kam, war der Garten komplett nass, die ganze Terrasse war voller Erde und Steine, der Kirschbaum hat alle Blüten abgeworfen, die Wäsche auf dem Balkon durfte eine erneute Runde durch die Maschine drehen.

Gute Nachrichten aus dem Gewächshaus: Die Buschbohnen sind am Start.

Buschbohne

Jetzt noch kurze Einstimmung auf die morgige Seminarsitzung an der TU Dortmund. Dann Tatort. Dann Bett.

Am Mittag bin ich ins Dorf gefahren: schauen, ob der Buchladen ein bestimmtes Buch hat, und einige Kleinigkeiten einkaufen. In der Kasse vor mir waren viele Menschen; es war Freitag, es war Mittag, am Freitagmittag ist das so im Rewe am Stadtteilbahnhof – dort trifft sich das Einkaufsvolk.

Die Menschen, fiel mir auf, während vor mir an der Kasse alle Unwägbarkeiten passierten, die passieren können: Storno, Bonrolle leer, „warten Sie, ich hab’s passend“, Treuepunkte verschwunden, Joghurtbecher kaputt und Payback-Karte nicht lesbar; während also all das geschah und ich in der Schlange stand, fiel mir auf, wie viele Menschen gebeugt durch die Welten gehen, nicht nur im orthopädischen Sinne: junge Menschen mit eingefallenen Oberkörpern, ohne Kraft und Körperspannung. Ich möchte ihnen dann gerne meine Zeige- und Mittelfinger links und rechts neben die Wirbelsäule drücken, vorsichtig natürlich, ganz sanft – genau in Höhe der Schulterblätter; je ein Finger zwischen Schulterblatt und Wirbelsäule, nur eine leichte Berührung. Ich möchte sagen: „Versuch mal, zieh sie mal zueinander, die Schulterblätter, Schultern zurück und ein bisschen anspannen, genau hier, wo du mich fühlst – ja, sehr gut.“ Dann möchte ich sagen: „Jetzt das Becken kippen, nach vorne kippen, genau – den Po etwas anspannen, den Bauch auch und dann das Becken zur dir hin, nach oben in Richtung Brust. Und nun atme in den kleinen Punkt unterhalb des Bauchnabels; den gibt es nicht, den musst du dir denken. Versuch es mal. Einmal, zweimal, zwölfmal, wie fühlt sich das an?“

Natürlich mache ich das nicht, sondern ich stehe da und warte und stapele meine Waren aufs Band und überlege, ob ich noch eine Packung von den Zitronenmelisse-Bonbons mitnehmen soll, ich ziehe meine Schulterblätter zueinander, atme in den Punkt unter meinen Bauchnabel, neinkeinepaybackkartedanke, bezahle und gehe.

*

Heute sagte mir jemand: „Wenn man dich so liest, könnte man glauben, Du hast nie Stillstand.“

Darüber habe ich länger nachgedacht, denn tatsächlich hatte ich in den vergangenen 20 Jahren keinen Stillstand – das hat der Jemand richtig beobachtet. Immer veränderte sich etwas,  immer ging es nach vorne; kaum stellte sich Routine ein, kam der Jobwechsel, meist von mir selbst; ich hätte auch bleiben können, doch es gab keine Herausforderungen und keine Perspektive, die eine Entwicklung zuließen. Also fort. Privat auch eine schwungvolle Fahrt: mal ein Finden ohne zu suchen, dann ein Suchen ohne zu finden, in anderen Fällen ein immerwährendes, immer wieder überraschendes Finden – oder vielleicht auch ein Suchen, so genau dann man das nicht sagen. Begegnungen mit großen und kleinen Gefühlen, großen langen und kleinen kurzen und großen kurzen und kleinen langen.

Dabei, und das ist eindeutig, das kann jeder sehen, bin ich überhaupt kein rastloser Mensch, nicht im körperlichen Sinne. Ich sitze gerne, ganz loriotesk; ich brauche dazu nichts, nicht einmal ein Buch, ich kann einfach nur sitzen und denken und gucken und zufrieden sein.

Ich tue auch im aktiven Sinne ganz gerne mal nichts. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was das ist: aktiv nichts tun. Ich erkläre es Ihnen am Beispiel der Gartenarbeit.

Vieles im Garten dient einem höheren Sinn und eindeutigen Zweck: wässern, mähen, säen – das muss sein, sonst wird alles welk oder existiert gar nicht erst. Manche Arbeit im Garten entzieht sich allerdings jeder Funktion; es ist keine Arbeit im eigentlichen Sinne, es ist eher Kontemplation. Dann sitzen Sie da und denken sich: Ich könnte mal nach den Radieschen schauen. Dann gehen Sie zum Beet, schauen nach den Blättern, die dort stehen, häufeln ein bisschen Erde von links nach rechts, harken eine Weile vor sich hin, und dann setzen Sie sich wieder. Die Radieschen – die brauchen das nicht, die wachsen auch ohne Ihr Nachgucken; dennoch fühlt es sich richtig an. Danach schauen Sie nach den Tomaten, schneiden vielleicht ein paar Triebe heraus – nötig wäre das nicht. Andererseits: Warum nicht? Wäre ich eine Tomate, würde ich das vielleicht wollen; man kann ja mal testen, ob es ihr gefällt. Im Anschluss denken Sie sich: Bauernblumen, davon könnte es ein paar mehr geben. Es ist erst Juni, da ist es noch nicht zu spät, da kann man noch einsäen, das wird bestimmt sehr schön. Dann nehmen Sie sich einen Sack Erde und einen Topf und schaufeln die Erde hinein und säen die Blumen ein, gießen sie und suchen ein schönes Plätzchen für sie aus. Nach den Blumen müssen Sie im Anschluss dann immer wieder mal sehen, am besten zweimal am Tag; kann sein, dass Sie sonst ein wichtiges Ereignis im Leben der Blumen verpassen, das wäre ja schade. So können Sie einen ganzen Tag verbringen und auch mehr: indem Sie aktiv nichts tun, während sich um Sie herum die Welt rasant dreht.

Vielleicht ist es genau das, was mein Leben so konstant hält: dass sich das Außen sehr schnell bewegt – der Beruf, das Private, die Reisen, die Erlebnisse. Dass ich innen aber einfach nur sitze und zufrieden bin, dass ich nicht mit den Armen wedele, nicht abrupt aufstehe, nicht fortlaufe und nicht herumzappele. Denn sonst würde ich herausfallen aus der Welt.

Nichts passiert. Auch mal schön.

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Gelesen: Herr Buddenbohm nutzt nun eine Kalender-App, die ihn anlügt.

Seit meiner Rückkehr aus Italien habe ich im Stundenrhythmus angeschaut: Ku’damm 59. Die 50er, so eine heimelige Zeit. Für die CSU.

In meinem Leben gibt es eine neue Zeitrechnung: „Vor Italien“  (v. It.) und „Nach Italien“ (n. It.).  In der Zeit v. It. gab es beispielsweise dieses Gebäude oben an meiner Straße noch nicht. Also, das kleine. Das große, das sie dort bauen, schon. Das kleine daneben, von dem ich nicht weiß, was es werden soll, haben sie erst während meiner Reise zu bauen begonnen. Ebenso war es v. It. nicht möglich, am Penny rechts abzubiegen, baustellenbedingt. Nun, in der Zeit n. It., geht das wieder. Eine neue Ära.

Ebenso waren in der Zeit v. It. einige Leute nicht schwanger. Oder, doch: schwanger vielleicht schon. Aber noch nicht wissentlich. Also, ich wusste es nicht. Sie vielleicht auch nicht. Genau genommen war meine Reise eine ausgesprochen fruchtbare Zeit. Ich selbst habe zwar nur Tomaten- und Zucchinisamen gekauft, und die sind beide noch nicht angegangen. Andere Leute hingegen haben eine rasante Vermehrung gestartet. Die Mannschaftsstärke der Kalendergirls wird sich um ein Viertel erhöhen.

Ich sollte mit dem Bundesfamilienministerium in Kontakt treten. Vielleicht lässt sich etwas arrangieren, wenn meine Abwesenheit einen solch großen Einfluss auf die Geburtenrate hat – eine erneute Reise zum Beispiel. Ich bin gerne behilflich, die Bevölkerungszahl konstant zu halten. So soll es schließlich sein in einer Solidargemeinschaft: Jeder bringt sich auf seine Weise ein.

Aufgestanden und festgestellt: Keine Milch für Milchkaffee da. Direkt losgefahren und mit den Rentnern den Rewe aufgeschlossen. Die Erste am Pfandautomat, die Zweite an der Gemüsewaage, die Dritte an der Kühltheke! Sensationelle Performance.

*

Heidewitzka, es ist gut zu tun. Ich bin beglückt. Seit ich von meiner Reise zurückgekehrt bin, bekomme ich außerdem sehr schöne Anfragen. Eine spannende Zeit.

Heute nochmal Homeoffice: Vortragsvorbereitung, Seminarvorbereitung, Angebotskonzeption und nebenbei schnell die Website aktualisieren. Letzteres dümpelte wochenlang auf meiner To-Do-Liste rum, und wie das immer so ist mit Dingen, die dümpeln: Sie werden plötzlich mit einem Mal dringend. Besonders die Seiten über meine Leistungen als Innovationsmacherin, als Begleiterin in Projekten und die Seite „Über mich“ brauchten ein Update, bevor ich die Links verschickte.

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Homeoffice im Garten und draußen Wäsche trocknen. Ein Hauch von Sommer.

Garten, sommerlich

Außerdem frisch entdeckt: ein Erdhummelnest im Garten, in einer Ritze der Natursteinmauern nahe am Boden. Die kleinen Dicken fliegen emsig rein und raus und suchen Nektar.

Das macht mich beides  fröhlich.

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Zwei kleine Links: eine Perle des Lokaljournalismus und eine Orientierungshilfe zum Klatschen im klassischen Konzert.

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Im Winter drehe ich immer das Wasser für den Garten ab, damit keine Leitungen einfrieren. Dieser Tage habe ich es wieder aufgedreht, und *wusch – der Anschluss an der Hauswand war undicht. Beziehungsweise ein Verbindungsstück. Es spritzte bis ans Schlafzimmerfenster.

Heute bin ich in den Baumarkt gefahren, habe eine neue Dichtung und noch eine neue Dichtung gekauft. Wegen Ersatz und falls eine nicht passt und so. Außerdem Teflonband und Hanf. Am Ende halfen einfach drei Wickel Hanf zwischen Haltering und Überwurfmutter. Das Internet sagt zwar: bringt beim PE-Rohr draußen nichts. Brachte aber was. Mal schauen, wie lange es hält.

//*stempelt sich ein Sanitär-Fleißbienchen ins Handwerkerinnenheft

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Überraschend eine Postkarte von einem lieben Menschen bekommen:

Du bist eine der Guten

<3

Deadlines, welch freudiger Quell der Motivation.

Aufgaben für diese Woche: Zwei Vorträge vorbereiten, zwei Seminare vorbereiten, ein Konzept abgeben und eine große Kiste voller Kleinzeug erledigen. Ich bin mit allem spät dran. Aber es ist noch nichts verloren!

Am Samstag bin ich als Referentin beim Matchday des start2grow-Gründerwettbewerbs und halte dort zwei Vorträge für Gründerinnen und Gründer:

  1. Wie kommuniziere ich mein Unternehmen? In 10 Schritten zu einer guten Außendarstellung
  2. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für erklärungsbedürftige Produkte

Nummer Eins habe ich fertig. Falls Ihnen Beispiele für Nummer Zwei einfallen, wer ein kompliziertes Produkt gut verkauft: Gerne kommentieren!

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Zur Vorbereitung unseres Montagsseminars habe ich mich heute Vormittag mit meiner Dozentenkollegin getroffen. Sie erinnern sich: Montags ist die Veranstaltung am Institut für Journalistik zu den Bildungs- und Karrierewegen, wir produzieren journalistische Beiträge. Beim gemeinsamen Frühstück haben wir die nächsten zwei Sitzungen geplant. Das ging Hand in Hand, Laptop, Kaffee, frische Brötchen, ganz wunderbar, ich liebe diese Art zu arbeiten. Ziel des kommenden Montags wird es erstmal sein, das Thema weiter einzugrenzen, festzuzurren, Beitragsthemen zu vergeben und das Projektmanagement in Studierendenhände zu übergeben. Das wird wieder sehr interaktiv.

Die geschätzte Kollegin, im Zweitleben beim ZDF, hat mich überraschend beschenkt. Große Mainzelfreude!

Mainzelmännchentasse vor Mainzelmännchentüte

Ich stelle mehr und mehr fest, dass es sehr vorteilhaft ist, über den Geburtstag wegzufahren. Ich bekomme sukzessive Geschenke und befinde mich in kontinuierlicher Endorphinausschüttung.

Von anderer Seite habe ich diese Woche Socken bekommen. Ja, lachen Sie ruhig! Ich habe sie mir ausdrücklich gewünscht, denn seit geraumer Zeit herrscht hier Sockennotstand, und gute Socken sind einfach unerhört teuer, wenn man bedenkt, wie viele man von ihnen braucht, um unter Einbezug auch nur minimaler Farbvarianz maximale Sockenzufriedenheit und -verfügbarkeit in Qualität und Quantität zu empfinden.

An alle Freunde, die mitlesen: Partytermin ist auserkoren und kommt.

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Blume im Garten. Ich stelle mir ihre Evolution so vor, dass Gott mit einer Flasche von dem guten Roten und einem Eimer Ton auf dem Balkon saß und dachte: Eine mach‘ ich noch vorm Insbettgehen!

Plümchen

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Gelesen: Why Instagram Is the Worst Social Media for Mental Health – über psychischen Stress, den junge Menschen in sozialen Netzwerken empfinden. Unbenommen der Tatsache, dass soziale Netzwerke psychischen Stress sicherlich verstärken, wenn man nicht gefestigt ist, möchte ich einige Dinge anmerken:

Auch ohne Social Networks emfpand ich Teenagersein als fürchterlich anstrengend. Zum Glück gab’s damals noch keine sozialen Netzwerke. Es wäre alles noch grauenhafter gewesen. Texte, die das Thema behandeln, suggerieren meist von ein einfaches Ursache-Wirkung-Schema: psychischer Stress, Mobbing, sozialer Vergleich – alles schlimm dank Instagram. Das Vergleichen mit Anderen, das Unterdruckgesetztfühlen war und ist allerdings auch ohne soziale Netzwerke da.

Mir fehlt bei der Debatte die Ausgewohnheit, mir fehlen die positiven Aspekte, die es neben den negativen ja auch gibt: Dass Andere aus ihrem Leben posten, empfinde ich zum Beispiel als entspannend. Ich freue mich über die Einblicke, denn sie zeigen mir: Joaa, alles genauso unaufregend wie bei mir. Wenn ich mal ein gelungenes Foto von mir online stelle und Andere das auch gelungen finden, nimmt das kein Selbstbewusstsein, sondern gibt welches.

Weil ich Instagram intimer als andere Netzwerke empfinde, habe ich einen geschützten Account, zu dem ich nach meinen Regeln Leute zulasse. Bei dem geschützten Account geht es mir vor allem darum, dass Fremde und Geschäftspartner, die nichts mit Instagram am Hut haben und die Gepflogenheiten und die Tonalität des Netzwerks nicht kennen, nicht einfach die URL aufrufen und meine Bilder sehen können. Entsprechend lasse ich zwar viele Leute zu, aber eben nicht alle.

Das Überschriften-Seminar gehalten. Spitzentruppe. Gutes Miteinander. Kurzweiliger Tag für beide Seiten. Feedback war  auch prima. Verbesserungswünsche der Studierenden: noch mehr mit Texten aus der eigenen Redaktion arbeiten, mehr Boulevardübungen. Das ist nun hier vermerkt, und ich werde es bei Wiederholung wieder rauskramen.

Die Staubsauger-Überschriften habe ich nicht mitgeschrieben. Es war knifflig, aber es waren treffende, nicht werbliche Überschriften dabei. Ich habe allerdings verpasst, sie mitzuschreiben.

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Der Garten bekommt mit Macht Frühling. Das ist sehr schön. Ich genieße, wie die Blätter und Blüten mit jedem Tag mehr werden, wie die Vögel geschäftig umherfliegen und die ersten Hummeln vorbeikommen.

Kirschbaum vor blauem Himmel:

Kirschbaum: Ast mit Blütem vor blauem Himmel

Vor dem Winter hat Vatta den Kirschbaum zurückgeschnitten. Vatta neigt zu robustem Rückschnitt. „Kommt alles wieder!“ Zack! Weg der Ast! „Wuchert dir nur den Garten zu!“ Schnapp!

Der Kirschbaum hat jetzt wütende Puschel an den Aststümpfen.

Blick von der Terrasse in den Garten

Heute den Agapanthus rausgestellt. Außerdem eingesät: italienische Cherrytomaten und Genoveser Zucchini (mitgebracht aus der Gärtnerei nahe Bergamo), Buschbohnen (ein Mitbringsel der Torfrau A), Kürbis, Petersilie und essbare Blüten.

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Mit dem Fahrrad ins Dorf gefahren, in den Stadtteil. Einmal um den See und dann in die kleine Fußgängerzone. Ein Geschenk kaufen, ein paar Pralinen, ein Gang in die Drogerie, dann um den See zurück. Die Sonne schien, der Wind wehte durchs Haar. Ich habe mit der Chocolatière und der Buchhändlerin geschwatzt. Das war toll. Diese kleinen Dinge sind Lebensqualität.

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Teile des Samstages und des Sonntags in der Region Köln-Bonn verbracht und eine alte Freundschaft gepflegt. Das war sehr prima. Große Freude auf beiden Seiten über das Wiedersehen. Wir hatten eine längere Pause.

Seit dem Urlaub wache ich weiterhin recht früh auf (für meine Verhältnisse). Am Sonntagmorgen, in Gästebett, bin ich um 8 Uhr erwacht. Als Erste, noch vor den drei Kindern. Ich habe ein bisschen Youtube geschaut und war noch leise.

Ich habe außerdem, Zitat des Herrchens, den „ältesten, faulsten und dümmsten Labrador des Rheinlands“ kennengelernt. Die Charakterisierung gibt das Wesen des Tieres treffend wider. Ein sympathischer Hund.

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Der BVB hat auch das zweite Revierderby dieser Saison verloren. Zurecht. Ich habe dem Ereignis beigewohnt (auf dem Sofa). Schlimm, schlimm. Ich wüsste gerne, was in dieser Mannschaft vorgeht. Glückwunsch an die Schalker. Verdienter Sieg.

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GelesenIs mir egal – über Body-Egalness. Das Nuf schreibt darüber, dass ihr das Aussehen Anderer immer egaler wurde, je weniger wichtig sie ihr eigenes Äußeres nahm. Dem schließe ich mich an und zitiere zusätzlich den Schlusssatz:

Naja – und auf ein prächtiges Gehirn fahre ich ab.

Am Montag hat das Sommersemester begonnen, und ich hatte Seminarauftakt. An der TU Dortmund mache ich gemeinsam mit einer Kollegin ein Journalistik-Seminar. Thema: ungewöhnliche Lebensläufe und wie Bildung und Förderung heute aussehen sollte, um Menschen zum Erfolg zu bringen. Ziel ist es, journalistische Geschichten über Menschen zu publizieren, die trotz Hürden heute erfolgreich sind – und über Menschen, die diesen Erfolg möglich machen. Wir wollen herausfinden, welche Schlüsselfaktoren es gibt, die zum Happy End führen. Das Ganze war auch vor einem Jahr schonmal angedacht, kam seinerzeit aus organisatorischen Gründe nicht zustande. Jetzt sind es über 20 Teilnehmer*innen. Das ist super.

Wir haben zunächst geguckt, was wir als Maßstab für beruflichen Erfolg ansetzen. Das war schon sehr spannend. Ergebnis der Gruppe: Erfolg ist für die Studis finanzielle Sicherheit, Work-Life-Balance, Freude an der Arbeit, seine Berufung finden und ein Arbeitsplatz, der die Gesundheit erhält. Also ein harter Faktor und vier weiche. Arbeitgeber und Personalabteilungen: Das sind Eure zukünftigen Fachkräfte. //*Zaunpfahlwinken

Heute habe ich die Sitzung nachbereitet. Ich nutze im Seminar ein Kanban-Board und Trello und werde verschiedene Methoden einsetzen, um das Ganze munter und transparent zu zugestalten. Denn zum einen finde ich Frontalbeschallung immer fürchterlich ermüdend. Übrigens auch für denjenigen, der vorne steht; das ist echt anstrengend. Zum anderen können die Leute so auch methodisch mehr mitnehmen. Denn auch das Projektmanagement wird Aufgabe im Seminar sein. Ich halte es für sehr wichtig, sich selbst und andere organisieren zu können. Wird später im Job auch gebraucht, und es gibt Bedarf an Leuten, die das gut können.

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Die neue Podcastfolge ist online (Blogbeitrag). Christian und ich unterhalten uns über Zutrauen, Vertrauen und Selbstvertrauen. Hört mal rein – zum Beispiel bei Soundcloud.

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Semesteranfang, man merkt’s. Am Freitag gebe ich direkt das zweite Seminar, allerdings nur einen Tagesworkshop. Thema: Überschriften texten. Dafür habe ich die Gebrauchsanweisung meines Vorwerk-Saugroboters rausgekramt.

Gebrauchsanweisungen sind so sachlich, detailliert und bürokratisch formuliert, dass man damit wunderbar üben kann, Sachverhalte zu verkürzen und auf den Punkt zu bringen. Ich habe eine Übung d’raus gemacht.

Hin und her im Quadrat

Im normalen Reinigungsmodus reinigt der Saugroboter Ihre Böden in geraden, parallelen Linien, um sicherzustellen, dass Ihre Böden so effektiv wie möglich gereinigt werden. Dabei unterteilt er größere Räume in ca. 4 x 4 m große Bereiche.

Die Überschrift ist nicht Teil des Zitats, die ist von mir. Darum geht’s.

Jetzt sind Sie dran. Aufgabenstellung: Texten Sie eine knackige Überschrift mit Wörtern, die nicht mehr als zwei Silben enthalten!

Die Fernsteuerungsfunktion Ihres Kobold VR200 Saugroboters kann nur dann über die App bedient werden, wenn Ihr Smart Device und der Saugroboter mit demselben WLAN verbunden sind. Befindet sich der Saugroboter im Stand-by- Modus, kann er über die App aufgeweckt werden.

Wir machen natürlich auch noch anderes. Nachrichtliche Überschriften, Kreativtechniken, ein paar Boulevardspielereien und all so’n Zeug.

Für mein Seminar im Journalisten-Zentrum Haus Busch in Hagen sind übrigens noch Plätze frei. Termin: 24. und 25. April. Wir werden uns mit Storytelling beschäftigen, über verschiedene Kanäle. Je nach Interesse kann das mehr in Richtung Kampagnenplanung, Zielgruppen und Botschaften oder mehr in Richtung Inhalte und Geschichten gehen. Ich habe das beides in petto und richte mich immer danach, was die Leute brauchen, die teilnehmen.

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Sorry, nur Jobcontent heute. Aber im Home Office erlebe ich sonst nix. Außer verfressene Dompfaffen, streitende Eichhörnchen und die Ringeltaube, die nach zwei Jahren schnallt, dass die Sonnenblumenkerne nicht durch Magie auf dem Boden vor ihr erscheinen, sondern aus dem Futterspender im Baum zu ihr herunterfallen und sie ja auch mal oben gucken könnte.

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Gelesen„Das bisherige Modell ist veraltet und ungerecht“ – zum Grundsteuer-Urteil, wie ein neues Steuermodell aussehen kann und was es für Auswirkungen hätte.

Gelesen: „Wollt ihr weniger arbeiten und genauso viel verdienen?“ – Ein Agenturchef hat den Fünf-Stunden-Tag eingeführt.

Geschmunzelt über: einen Thread über Komplimente

Erstaunt über:  Namen deutscher Punkbands. Favorit: „Das Niveau singt“

Als ich im März in Italien war, habe ich immer wieder das Feedback bekommen: „Alleine durch Italien reisen? Das würde ich mir nicht zutrauen!“

Das wollte ich näher ergründen! Die vierte Folge von Ein Mann. Eine Frau. Ein Gespräch. dreht sich deshalb um Zutrauen, Vertrauen und Selbstvertrauen. Christian de Vries und ich sprechen darüber, wie alles Drei entstehen kann. Warum alleine verreisen dabei hilft. Wie wir Erfolg und Misserfolg gesund interpretieren und daran wachsen.

Es gibt psychologischen Hintergrund, Nähkästchenplauderei und wie immer auch einen Bezug zur Arbeit.

https://soundcloud.com/einmann-einefrau-eingespraech/zutrauen-vertrauen-selbstvertrauen

Wie immer gibt es die Folge bei iTunes, Soundcloud, Podigee und als RSS-Feed beziehungsweise Download (mp3 und aac).

Zum Weiterlesen: 

Unsere Fragen an Euch:

Was gehört für Euch zum Vertrauen dazu? Wie kann man Vertrauen aufbauen – in sich selbst und in andere? Was hilft, Misstrauen zu überwinden?

Und, wie immer: Themenwünsche

Wir würden uns auch mal einem Mann-Frau-Thema widmen. Schließlich heißt der Podcast Ein Mann. Eine Frau. Ein Gespräch. Was sollen wir bereden? Genderdebatte oder Stylingthemen?



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