Schreibknast.
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Ich könnte Ihnen an dieser Stelle mehr erzählen, aber irgendwie ist das auch langweilig, ohne das Buch und die Geschichte zu kennen und ohne Leidenschaft für die Geschichte zu empfinden. Stellen Sie sich also einfach vor, wie ich am Esstisch sitze.
Ich sitze und schreibe und tippe und manchmal halte ich inne und denke nach. Dann höre ich auf zu tippen und schaue in die Luft, gehe im Zimmer umher, gehe in die Küche, öffne den Kühlschrank, gucke hinein, es ist noch alles da, sogar vom Apfelkuchen gibt es noch vier Stücke. Ich könnte eine Limonade trinken, aber es ist erst 14 Uhr. Limonaden sind etwas für ab 16 Uhr, eine Nachmittagsversüßung; die Stützlimo, die mich bis zum Abendessen trägt. Ich schließe den Kühlschrank also wieder, gehe zurück an den Platz, setze mich und seufze. Es ist ein feuilletonistisches Seufzen, der Seufzer muss schließlich zur Tätigkeit passen, muss Schaffensdrang ebenso wie Zerfahrenheit ausdrücken. Ich seufze also, lege die Hände auf die Tastatur, und wie sie so daliegen, fällt ihnen etwas ein, und ich schreibe weiter.
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Als Ablenkung vom Schreiben habe ich den Kopf gelüftet und den Landschaftspark Duisburg-Nord besucht. Dort gibt es maximale Ruhrgebietsromantik: rostigen Stahl vor Sonnenuntergang. Mehr geht hier nicht.
#serviceblog für Auswärtige: Der Landschaftspark ist das stillgelegte Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich. Ein ziemlich großes Ding, das abends beleuchtet ist und das man besteigen kann. Von oben gibt’s ein Supersonderpanorama von Duisburg bis nach Essen.
Es gab seinerzeit fünf Hochöfen, von denen die ersten beiden bereits 1968 und 1970 abgerissen wurden. Der Rest blieb bis Anfang der 80er Jahre in Betrieb. Das Ganze gehörte Thyssen. Insgesamt 37 Millionen Tonnen Spezialroheisen wurden hier produziert.
An solchen Orten wird mir immer ganz krass klar, wie umfassend der Strukturwandel ist, der im Ruhrgebiet immer noch vonstatten geht.
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Frauen sind bei der Unterbringung ihrer Habseligkeiten im Nachteil: Messung der Gender Gap bei Hosentaschen. Kein Wunder, dass wir Handtaschen brauchen.
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Die ZEIT hat eine Themensammlung zum Müll gemacht. Ich habe noch nicht einmal ansatzweise alles durchgelesen, aber es sieht nach einem interessanten Dossier aus.
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Gelesen: „Ich wollte mir einfach keine Blöße geben“. Ford-Vizepräsidentin Birgit Behrendt im Interview mit dem Handelsblatt. Sie spricht übers Verhandeln, über weibliche Bescheidenheit, über Stellenbesetzungen und über die Rollenverteilung mit ihrem Ehemann.
Gelesen: Krieg der Gefühle – Daniel Erk über den Rollenzwiespalt vieler/einiger/mancher/einzelner/werweißdasschon Männer, wenn es um das Engagement für die Familie geht – und um ihren Anspruch an sich selbst, als Ernährer und als Führungspersönlichkeit im Job.
Rumgeklickt: Wo die Berliner herkommen. Gemeint sind die Bewohner der Stadt, nicht das Gebäck. Die meisten Berliner kommen, anders als gefühlt, nicht aus Baden-Württemberg, sondern aus Berlin. Platz zwei: Brandenburg, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Niedersachen. Es gibt auch ein Städteranking.
Gelesen: How the internet has changed dating. Darauf einen Gin Fizz.
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