Donnerstag, 14. März, und die Tage zuvor
Whoop Whoop I | Heute habe ich Geburtstag, deshalb fuhr ich gestern nach Hannover, weil ich den Tag gerne mit C. verbringen wollte. Es regnete knapp 300 Kilometer lang aus Eimern. Während der halben Fahrt hatte ich die Scheibenwischer auf volle Hektik – wann bitte kommt das mal vor?
Wir verbrachten den Vorgeburtstagsabend in einer Fußballkneipe an einer Theke, sahen die Bayern gegen Liverpool verlieren und tranken Alster – ein rundum gelungener Abend, der nach dem zurückliegenden Tag genau das richtige intellektuelle Niveau hatte: Ich musste nur gucken, küssen und ab und zu „Oaaar!“ oder „Tor!“ rufen.
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Viko-Workshop-Moderation | Ich war gestern Abend mental nämlich etwas matt – von der Fahrt und weil ich tagsüber erstmals einen Workshop per Videokonferenz moderiert hatte. Ein Teil der Teilnehmer und Teilnehmerinnen saß in NRW, der andere in Brandenburg. Das ging erstaunlich geschmeidig. Ich war vorher arg skeptisch gewesen – sowohl was meine Konzentrationsfähigkeit als auch die der Gruppe anging. Schließlich saßen wir einen ganzen Tag lang zusammen. Außerdem fürchtete ich, die Grenze meiner Multitasking-Fähigkeiten zu erreichen, denn ich moderierte und nutzte gleichzeitig das iPad als virtuelles Flipchart, notierte und klickte also parallel, hörte zu und redete.
Das erwies sich allerdings nicht als Nachteil, sondern als eine gute Sache: Das parallele Zuhören, Schreiben und Sketchnoten half mir, meine Aufmerksamkeit hoch zu halten. Ich bin kein auditiver Mensch. Wenn ich nur höre, höre ich irgendwann nicht mehr zu.
Unbewusst hatte ich mich dem Monitor gegenüber gesetzt, so dass ich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Brandenburg immer im Auge hatte. Das war gut – hätte ich seitlich gesessen, hätte ich sie möglicherweise zwischendurch mal vergessen. So klappte das aber gut.
Die Gruppe zeigte sich hinterher auch zufrieden; es war für uns alle ein Experiment gewesen, das wir hatten ausprobieren wollen. Wir beschlossen, das Format in Zukunft weiterhin einzusetzen – in Ergänzung zu persönlichen Treffen. Das hält die Reisekosten für das Unternehmen in Grenzen, die Leute haben weniger Reisezeit und können die Treffen besser mit ihren anderen Aufgaben und mit ihrer Familie vereinbaren.
Die virtuellen Flipcharts konnte ich den Leuten in NRW nach dem Workshop direkt aus der Notizenapp per AirDrop aufs Handy rüberbeamen. Die Brandenburger erhielten sie unmittelbar per Mail. Großartige Technik.
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Whoop Whoop II | Heute dann ein Hannovertag mit (ein bisschen) ausschlafen und ein paar Stunden Arbeit. Ich habe einen Workshop für die kommende Woche vorbereitet. Es wird unter anderem um Zusammenarbeit in der Organisation gehen.

Ich bin weiterhin sehr zufrieden mit meiner digitalen Notizenlösung, die ich auch viel zum Zeichnen nutze. Das geht viel einfacher, als irgendwas aus Formen in Powerpoint zu basteln. Ich setze das deshalb jetzt auch ein, um Folien zu pimpen – zum Beispiel so:

Am Nachmittag kämpfte ich mich durch den Regen zu einem Geburtstagskäsekuchen ins Café, wo ich verweilte, las und schonmal ein bisschen bloggte.

Am Abend fuhren C. und ich in die TUI Arena und schauten Handball-Bundesliga: Hannover-Burgdorf gegen Flensburg-Handewitt.
Vor dem Spiel hatte Flensburg 44:0 Punkte. Nach dem Spiel hatte Flensburg 46:0 Punkte. Die Recken schlugen sich aber nicht allzu schlecht, wenngleich niemals Zweifel daran bestand, dass Flensburg gewinnen würde.

Ein schöner Geburtstag.
Verrückt, dass mein 40ster und damit die Italienreise nun schon ein Jahr zurückliegen. Verrückt auch, was seither alles geschehen ist. Das Leben hat in den vergangenen zwölf Monaten eine erstaunliche Geschwindigkeit angenommen. Ich lerne so viel wie noch nie in meinem Leben, erlebe sehr viel Schönes, habe tolle Menschen kennengelernt und wachse jeden Tag.
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Gelesen | Laptoptrainer Tobias Escher analysiert den Bundesliga-Fußball und kommt nach dem frühen Champions-League-Aus aller deutschen Clubs zu dem Schluss, dass eine Ära endet.