April, April | Niemand hat mich in den April geschickt. Oder ich habe es nicht bemerkt. Was durchaus sein kann.
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Newsletter | Der März-Newsletter ist gestern rausgegangen. Am 31. wurde es Zeit dafür.
Es ging diesmal darum, was wir von Games für die Teamführung lernen können; um Spielprinzipien, die auch im Job funktionieren – und um Spielertypen und was sie antreibt.
Im April-Newsletter wird es dann beizeiten um „Mut zur Veränderung“ gehen. Ich muss den Vortrag aus Herdecke noch passend aufbereiten, lief ja alles mündlich, ich hatte mir das vorab aus meinem Hirn zusammengesammelt und nur auf Flipcharts skizziert.
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Entmutigung entgehen | Melanie hat eine Geschäftside und ist ganz enthusiastisch – trägt sie zwei befreundeten Männern vor und bekommt negatives Feedback.
[…] ich pitchte meine Idee bei zwei Männern, von denen ich zwar weiß, dass sie mir absolut wohlgesinnt sind, die aber letztendlich dennoch und ohne böse Absichten wie Männer funktionieren. Und so kam es, wie es kommen musste. Der Erste sagte mir, dass das, was ich da so vor mich hin spinne, so klinge, als gäbe es das schon. Der Zweite sagte mir zwar, dass das an und für sich zwar knorke sei, dass aber das Problem, dass ich zu lösen versuche, ja im Grunde ganz woanders läge. Und da mache ich aus meinem Herzen keine Mördergrube: mein Enthusiasmus ist binnen kürzester Zeit signifikant geschrumpft […]
Ich glaube, ich erzählte es schonmal – vor meiner Selbstständigkeit gab es eine Fraktion, die sagte: „Wenn das eine schafft, dann du.“ Und es gab die Fraktion, die genau das sagte, was Melanie hörte. Außerdem machte ich bei einem Gründungswettbewerb mit – nicht um etwas zu gewinnen, sondern weil daran ein Coachingprogramm angeschlossen war, in dem ich Feedback zu meinem Businessplan bekam. Die Coaches waren zwei Männer und eine Frau. Beide Männer gaben das Feedback: Kein Profil, sein lassen, gibt’s schon, will keiner. Die Frau sagte: Hört sich gut an, mach – der Rest wird sich finden, hier noch ein paar Tipps. Ich habe auf die Frau gehört.
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Was geht ab? | Beim Kunden parke ich oft an der Straße. Wenn ich abends wegfahre, muss ich mich in den Verkehr einfädeln, der zu diesem Zeitpunkt ziemlich dicht ist. Ich setze den Blinker, fahre leicht an, wie man das so macht – und niemand lässt mich rein. Selbst wenn die Ampel in Reichweite Rot ist, lässt niemand eine Lücke, so dass ich mich beim nächsten Grün mal eben einfädeln kann. Das geht manchmal drei Ampelphasen so, so dass ich mich irgendwann meiner in Italien erlenten, robusten Fahrweise erinnere und mich einfach reinquetsche.
Einen Steinwurf weiter fädele ich dann von einem Beschleunigungsstreifen auf eine Bundesstraße – und muss nach 500 Metern auf die linke von zwei Spuren, um weiter geradeaus zuf fahren. Denn die rechte knickt rechts ab. Dichter Verkehr – ich blinke ausdauernd, und wieder lässt mich niemand rein. Jeden verdammten Tag. Das geht nicht nur mir so. Auch vor mir und hinter mir fahren Leute auf die Bundesstraße und wollen weiter geradeaus – also auf die linke Spur. Folge: Stau auf der rechten Spur, die Rechtsabbiegenwoller sind genervt, die Geraudeausfahrenwoller auch. Nur die, die bereits dort stehen, starren stumpf geradeaus.
Was ist mit den Leuten?
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Gehört | … beziehungsweise immer noch hörend, aber gerade pausierend wegen zu viel Missfallen: Stella von Takis Würger. Der Roman erzählt die Geschichte der Jüdin Stella Goldschlag, die mit den Nazis zusammenarbeitete und hunderte untergetauchter Juden an die Gestapo verriet. Würger bedient sich für seine Erzählung der Figur des naiven Jünglings Friedrich, der Stella verfällt. Das Buch wurde viel kritisiert, und ich möchte mich der Kritik anschließen: Dass eine solch interessante, ambivalente, gefährliche und Fragen aufwerfende Frauenfigur wie Stella Goldschlag nur durch die Perspektive des männlichen Begehrens beschrieben wird, empfinde ich als Beleidigung. Hinzu kommt ein selbstgerechter Erzählstil.
Kommentare
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Hmm..Menschen beim Auto fahren… ich denke bei solchen Situationen immer,dass es um irgendeine (und sei sie noch so abstrus) Form von Macht geht dem anderen gegenüber.So a la „Du? Nee du kommst hier bestimmt nicht rein.Pech gehabt“Auch wenn es total bescheuert ist. Dabei lernt man doch schon in der Fahrschule : „Vorrausschauend fahren“
Danke auch für den Tipp (oder Nicht-Tipp) zu Stella.Ich hatte es auf der Buchmesse in der Hand,fands interessant laut Klappentext,aber vertraue in dem Fall auf die erfahrene Leserin Frau Nessy.
hmm, das mit dem „nicht rein lassen“ ist vielleicht ein regionales Problem. Bei mir in der Gegend funktioniert das im allgemeinen (Ausnahmen gibts ja immer) recht gut.
Und zur „Frauenidee“: Ich pitche meine Idee… Was ist denn das? Kann man nicht sagen „Ich habe 2 Männern von meiner Idee erzählt“?