Optische Eindrücke | Der Wald hat die Buschwindröschen schön.
Der Reiseleiter hat die Dachterrasse schön.
Das Hofcafé hat den Draußensitz schön.
Wir fuhren in Gartenmärkte, spazierten im Wald, fuhren Rad, aßen Kuchen und saßen in der Sonne herum.
Leibesübung | In der vergangenen Woche spielte ich das erste Mal seit 25 Jahren wieder Badminton. In Haltern gibt es einen Badminton-Abend, zwei Stunden, 20 bis 22 Uhr. Der Reiseleiter geht dort regelmäßig hin. Jedesmal, wenn er dort war, erzählt er mir, wie anstrengend es war und wie viel Muskelkater er hat. Glaubt man seinen Erzählungen, handelt es sich um ein Badminton-Bootcamp, eine Federballfolter ohne Gnade. Er fragte, ob ich mal mitkommen wolle. Ich hatte die schlimmsten Vorstellungen. Aber ich ging hin.
In der kleinen Schulsporthalle waren drei Felder aufgebaut. Auf dem mittleren spielte vier mittelalte Männer Doppel. Sie betrieben den Sport sehr ernsthaft. Mit wilden Schlägen und unter Flüchen jagten sie sich über den Platz. Der Reiseleiter und ich schlossen uns den Anderen an, man könnte sagen: der Seniorengruppe.
In der Vergangenheit habe ich mit dem Gedanken gespielt, vielleicht mit Tennis zu beginnen. Denn Tennis kann man bis ins hohe Alter und in jeder Skalierung spielen: Man kann sich über den Platz jagen, bis man erbricht, oder man kann einfach Bälle hin und her schlagen. Genau so, stellte ich fest, ist das mit Badminton auch. Allerdings: Wenn ich einmal dabei bin, versuche ich auch, jeden Ball zu kriegen. Es gibt sogar Momente, in denen ich sprinte. Das ist perfide.
So kam es, dass ich nach zwei Stunden Badminton zwei Tage lang nicht gut laufen konnte. Aufstehen und Treppensteigen waren das Schlimmste. Der Reiseleiter hatte Recht: Bei der Veranstaltung handelt sich um ein Bootcamp, versteckt in der Gestalt harmlosen Vorstadtfederballs. Ich werde die Sache also wiederholen. Die Sportart scheint mir geeignet, mich angemessen fit zu halten.
Bemerknis | Gestern fuhr ich mit dem Rad in die Dortmunder Innenstadt. Es waren viele Russisch oder Ukrainisch sprechende Menschen unterwegs. In der Apotheke ersuchten sie um Impfzertifikate, andere um Masken, wieder andere um Mittel gegen Laktoseintoleranz. In den Straßen schauten sie zu Zweit auf ein Handy, zeigten auf Wege und Straßenschilder und beratschlagten sich. Vor dem T-Punkt standen sie um SIM-Karten an. Im Supermarkt erklärte eine Kundin ihnen das Konzept „Fassbrause“.
Broterwerb | Eigentlich hätte ich gestern nach Baden-Württemberg fahren soll. Aber beim Kunden sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Isolation oder Quarantäne. Unsere geplanten Veranstaltungen waren dermaßen dezimiert, dass wir sie geschoben haben. Der Kunde liegt voll im Trend.
Gelesen | Eisschelf in der Ostantarktis zerfällt. Kein Tempolimit, Windräder nur in einsamen Gegenden, und wir fürchten uns vor einem Gas- und Öl-Embargo wegen der Folgen. Gleichzeitig, das wird immer deutlicher, werden die Folgen, die uns im Zuge des Klimawandels erwarten, jenseits unserer Vorstellungskraft sein.
Gelesen | Überraschende Erkenntnis: Die autofreie Friedrichstraße zieht Besucher an: mehr Passanten, längere Aufenthaltsdauer, mehr Frequenz für Einzelhändler. Na sowas aber auch.
Kommentare
3 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
So eine Badminton-Gruppe suche ich in Dortmund, einfach zum unkompliziert Spaß am Ball hinterherrennen haben und nebenbei fit bleiben. Möglichst in Hörde oder Hombruch. Tipps?
Aus persönlicher Erfahrung kenne ich nichts. Die EIntracht hat ja fast alles – und auch Badminton, wie es scheint. Außerdem: Holzen-Sommerberg. Wie ernsthaft die Leute das dort betreiben – keine Ahnung.
Ein großer Dank an den Serviceblog. Holzen könnte was sein