Ausflug nach Kibo | Wenn ich beruflich an Orten oder in Gegenden zu tun habe, in denen ich noch nie war (oder in denen ich gerne bin), bleibe ich immer noch ein bisschen. So verschlug es mich von Karlsruhe aus nach Kirchheimbolanden.
Die Einheimischen, lernte ich, sagen „Kibo“ – es erinnerte mich an Kirchbananensaft, der irgendwann in den 90ern mal modern war. Jedes Mädchen im neunten Schuljahr trank „Kiba“, weil die Saftfarben sich so schön mischten und weil sie sich wunderbar in den Joy-Gläsern machten, die in der Vitrine des Jugendzimmers zustaubten.
Kibo also, ein Ort, von dem ich noch nie gehört hatte. Es gibt dort ein Wellneshotel, das ich nun empfehlen kann. Außerdem eine Stadtmauer (pittoresk), einen historischen Stadtkern (ebenfalls), ein italienisches Restaurant (mega), ein thailändisches Restaurant (sehr gute Tom-Kha-Gai-Suppe) und Berge, die man hinauf und hinab laufen kann.
Ich neige ja dazu, Berge hinauf und wieder hinab zu laufen. Leider bin ich aktuell nicht gut in shape, was die Sache etwas beschwerlich machte. Zum Glück hatte ich den Reiseleiter aufgegabelt, damit er den Rucksack trug (und weil ich ihn auch sonst ganz gern habe).
Die Aussicht – landschaftlich, aber auch auf Kekse (zwischendurch) und Wellness (nach der Tour) – half über die Mühen hinweg.
Eine Sache fiel mir auf: Die Pfalz hat eine Tendenz zu Türmchen. Überall in der Landschaft stehen Türme, die man hinauflaufen kann. Stellvertretend für alle Türmchen der Pfalz hier der Ludwigsturm auf dem Donnersberg:
142 Stufen. Die Skyline von Frankfurt konnten wir nicht sehen, dafür war es zu dunstig. Aber sonst sehr hübsch.
Es fühlte sich etwas befremdlich an, in einem Wellnesshotel zu sitzen, zu Füßen die Landschaft, am Morgen ein opulentes Frühstücksbuffet, der Duft von Luxus im Seifenspender. Ich empfinde eine Dissonanz zwischen der Tatsache, dass das Leben so weiterläuft, wie es geplant und gebucht war, dass wir arbeiten und kurzurlauben; eine Dissonanz zwischen dem vordergründig Normalen und der weltpolitischen Kulisse, vor der dieses Leben gerade stattfindet.
Uff.
Ich weiß es doch auch nicht.
Bemerknis zur Lage | Falls mir überhaupt jemals der Gedanke gekommen ist, dabei sein zu wollen, wenn Geschichte geschrieben wird: Ich revidiere diesen Wunsch.
Gedanken zur Mobilität | Eine Sache, die mich umtreibt: die Abhängigkeit vom Auto. Oder das, was wir dafür halten. Sobald es darum geht, die eigene Kfz-Nutzung zu überdenken, leben alle Leute plötzlich auf dem Land und sind Schichtarbeiter, die täglich 30 Kilometer in einem alten Ford Fiesta zur Arbeit pendeln. Privat versorgen sie pflegebedürftige Angehörige, die wiederum 30 Kilometer entfernt wohnen, allerdings in die andere Richtung.
Das macht mich irre.
Ich habe Zahlen gesucht. Und gefunden: Nur 14 Prozent der Menschen in Deutschland wohnen in Gemeinden unter 5.000 Einwohnern, leben also wirklich „auf dem Land“. Hingegen lebt ein Drittel der Menschen in Deutschland in Städten ab 100.000 Einwohnern, fast ein Fünftel sogar in Städten ab 500.000 Einwohnern. Der Rest (28 Prozent) wohnt in Mittelstädten mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern (Quelle).
Schauen wir mal auf die Mittelstädte – die Städte, deren Einwohner in Auto-Diskussionen gerne behaupten, sie wohnten „auf dem Land“. Natürlich: Auch bei 20.000 bis 60.000 Einwohnern kann es sich ländlich anfühlen. In der Vergangenheit wurden Dörfer eingemeindet, man wohnt zersiedelt, die Gegend ist mitunter hügelig, Radfahren beschwerlich, und natürlich passt der ÖPNV nicht auf die Bedürfnisse – wenn es ihn überhaupt gibt. Die Zersiedelung und das Zerstören von Strukturen ist allerdings bereits eine Folge unserer Autozentrierung; wir müssen nicht Auto fahren, weil wir zersiedelt wohnen. Wir wohnen zersiedelt, weil wir Auto fahren:
[…] die Zersiedelung ist ja eine Folge des Nichtbegreifens der menschlichen Siedlungen. Wenn man menschliche Siedlungen früher gebaut hat, musste man ziemlich viel Hirnschmalz aufwenden, um die richtig zusammenzusetzen, kompakt so zu gestalten, dass später sozial und ökologisch das Ganze funktioniert.
Seitdem wir mit dem Auto unterwegs sind, ist das vollkommen gleichgültig. Das heißt, wir bauen immer hässlichere Städte. Wir zersiedeln die ganze Gegend immer mehr und müssen immer weiter fahren, wenn wir komplementäre Funktionen brauchen. Wir haben immer weniger Beschäftigte in den zentralen Geschäftsstrukturen, wir haben das untersucht, im Vergleich zu den kleinen Geschäften. Und die Menschen, die dort arbeiten, sind immer unglücklicher als die mit kleinen Geschäften, die die Kunden kennen – usw.
„Autofahren ist schlimmer als eine Sucht“ – Interview mit dem Verkehrsexperten Hermann Knoflacher
Wenn ich mir die klassische Mittelstadt angucke, ist sie nicht sehr klein, sie ist kein Dorf, und es gibt auch nicht keine Infrastruktur. Mittelstädte bis 60.000 Einwohner sind zum Beispiel Euskirchen, Passau, Görlitz, Goslar, Böblingen, Hof, Aurich, Eberswalde und Fürstenfeldbruck, um nur mal ein paar aus Nord, Süd, Ost und West zu nennen. Oder Haltern am See – dort halte ich mich seit eineinhalb Jahren öfter auf. Das sind alles Namen, die man schonmal gehört hat. Das sind keine Käffer, und sie liegen auch nicht im Nirgendwo, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen.
Was den Arbeitsweg angeht, so die Statistik, pendelt die Hälfte der Erwerbstätigen unter zehn Kilometer (Quelle). Natürlich arbeitet man nicht nur; die Fixierung auf die Pendelstrecke empfinde ich als zu kurz gedacht; gerade Menschen, die Sorgearbeit leisten, legen viel mehr Wege zurück. Sie fahren einkaufen, holen Kinder ab, bringen sie zu Freunden, fahren zum Vereinssport, machen Erledigungen, haben etwas zu transportieren, schauen bei den Eltern vorbei und besuchen Bekannte. Dafür braucht es praktikable Mobilität. Dennoch: Das Argument, man brauche das Auto unbedingt, um zur Arbeit zu kommen, ist … nun ja, angreifbar.
In der Debatte erstaunt mich weiterhin, dass wir alle autozentrierten Unannhemlichkeiten – Benzinpreise, Baustellen, Parkplatznot – heiß diskutieren und wild beklagen. Als hätten wir ein Recht aufs Fahren und Parken, und als sei jede Zumutung sofort zu entfernen. Fehlende Radwege sowie schlechte Taktung des ÖPNV werden hingegen als gottgegeben hingenommen: „Gibt’s halt nicht, dann kann ich auch nicht!“ Es ist aber doch keine Schicksal, dass neben der Landstraße kein Radweg existiert und dass ich um mein Leben bange, wenn ich acht Kilometer zu meinem Job im Industriegebiet radle.
Ich habe mein Leben sowohl in einer Mittelstadt als auch in einer Großstadt verbracht und kann sagen: In beiden ist viel, viel Luft nach oben, was die Nutzung von Rad und ÖPNV angeht. Drei Gedanken dazu:
Ich habe den Eindruck: Den einzelnen Individuen fehlt es an Handlungsmustern jenseits des Autos. Das Auto ist Routine. Mit ihm weiß man, was man hat, wie es geht und wie es sich anfühlt. Steigt man ins Auto, muss den Weg, den man zurücklegen möchte, nicht neu denken. Man muss sich nicht fragen, wie viel Gepäck man transportieren will. Das Auto ist immer für das Maximum an Möglichkeiten bereit. Das entlastet uns.
Zweiter Gedanke: Es fehlt die Infrastruktur für Alternativen; unsere Verkehrswege sind maximal autozentriert. Hier muss der Staat, müssen wir alle mit unseren Steuern in Vorleistung gehen, wenn wir anders leben möchten (und wir müssen anders leben, sonst verbrennen oder ertrinken wir bald). Schaut man in die Niederlande und nach Dänemark, gibt es dort Radwege an allen Landstraßen, oft sogar beleuchtet. Die Wege werden klug geführt, es gibt nur wenige Kreuzungen mit dem motorisierten Verkehr, und wenn, dann deutlich markiert und mit Vorrang fürs Rad. Es ist eine Infrastruktur, die dazu einlädt, das (E-)Rad zu nutzen.
Dritter Gedanke: ÖPNV. Es existiert die Annahme: Wenn er nur richtig ausgebaut ist, nutzen ihn die Leute auch in kleineren Städten. Ich habe meine Zweifel. Vielleicht ist das ein stückweit so; im Großen und Ganzen glaube ich aber nicht, dass man außerhalb großer Städte mehr Nachfrage für Busse generieren kann – nicht so, wie der ÖPNV jetzt existiert, mit klappernden Fahrzeugen von Subunternehmen, die zu vordefinierten Zeiten Wohngebiete abfahren. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass kluge, digital gestützte On-Demand-Angeboten ein bisschen was reißen können. Meine These: Die Mehrzahl der Fahrten in kleinen und mittleren Städten sind geplante Fahrten und nicht spontan. Liese Müller und ihr Mann Georg haben einen Arzttermin, Sabine möchte zum monatlichen Kaffeetrinken mit ihrem Canaster-Club, und Kurt fährt einmal pro Woche auf den Friedhof und besucht seine Frau. Gäbe es ein gutes On-Demand-Angebot, das Menschen zum Bahnhof, in die City, zum Vereinsabend, zum Friedhof und wieder zurück bringt, in komfortablen, leisen Fahrzeugen, die kommen, wann man sie wirklich braucht, wäre das für bestimmte Zielgruppen eine gute Sache.
Zum Beispiel für Liese und Georg (fiktive Personen). Liese und Georg wohnen im Vorort von Goslar, Passau oder Wismar. Georg hat um 13 Uhr einen Arzttermin in der Kernstadt, danach möchten beide noch ein paar Sachen erledigen. Über eine App fordern sie einen Tag vorher einen der neuen, elektrischen On-Demand-Fahrzeuge für 12:30 Uhr an. Rückmeldung aus der App: „Wenn ihr statt um 12:30 Uhr um 12:15 Uhr fahrt, könnt ihr bei Peter und Karl zusteigen, die bereits eine Fahrt in den Stadtkern gebucht haben. Eure Fahrt wird dann einen Euro pro Person preiswerter. Abfahrt ab Ecke Blumenstraße/Baumstraße, 100 Meter entfernt von deinem Standort.“ Super, sagen sich Liese und Georg, das machen wir. Rückfahrt genauso: Beide wissen, dass sie etwa dreieinhalb Stunden im Ortskern bleiben werden für den Arztbesuch, die Einkäufe und ein Stück Kuchen im Café am Marktplatz; danach sind sie fix und alle und wollen aufs Sofa. Also buchen sie ihre Rückfahrt für 16:00 Uhr. Wenn sie erst um 16:30 Uhr fahren, können sie bei Renate und Hanne zusteigen, die von der Gymnastik kommen.
Vielleicht ist es eine Spinnerei, kann sein. Natürlich muss ein solches Angebot skalieren, und es ist in der Praxis alles viel komplizierter. Aber lasst uns auf solchen Dingen herumdenken, sie ausprobieren, sie verwerfen und andere Dinge denken, bis Gutes entsteht. Vielleicht werde ich, wenn ich online meinen Arzttermin buche, bald gefragt, ob ich direkt meine On-Demand-Fahrt dazu haben möchte.
Ein weiteres Bemerknis zur Lage | Wenn wir selbst jetzt, mit dem Druck der aktuellen Situation und mit dem gesellschaftlichen Willen, den diese Situation hervorbringt, nicht in der Lage sind, unser Energieerzeugung, unsere Energienutzung und unsere Mobilität nachhaltig zu verändern, verliere ich den Glauben an die Zukunft. Ernsthaft.
Gewächshaus | Was ganz anderes: Mein Gewächshaus hat ein neues Dach, pünktlich zur Pflanzsaison. Just an meinem Geburtstag klingelten Dachdecker und taten das, wofür ich sie beauftragt hatte: Sie entfernten das alte, selbst gebaute Dach, brachten Balken und – neu! – eine Dachrinne an, bedeckten das entstandene Loch mit Doppelstegplatten, machten alles regendicht und brachten Verblendungen und Profile an.
Ich bin entzückt. Rund zwei Jahre lang habe ich versucht, einen Dachdecker zu beauftragen. Oder nein, anders: Ich habe durchaus Dachdecker beauftragt, es gab vorhandene Angebote, aber keiner der Auftragnehmer fühlte sich nach Beauftragung bemüßigt, tatsächlich zu kommen und auszuführen. Auch auf Nachfrage nicht, und glauben sie mir: Ich fragte oft nach. Wenn der Auftragnehmer denn erreichbar war.
Als ich fast nicht mehr daran glaubte, kamen tatsächlich zwei Mitarbeiter eines Dachdeckerbetriebes. Ich hatte zuvor die Taktik geändert und das Hinterhertelefonieren an Vatta delegiert; Ermahnen ist seine Kernkompetenz, ich spreche aus leidvoller Erfahrung. Nun ist das Gewächshaus hübsch. Ich bin außer mir vor Freude!
Für die kommende Saison erwarte ich Tomaten und Gurken legendären Ausmaßes und Geschmacks.
Gebärdensprache | Ich hatte heute meinen ersten Gebärdensprachkurs, und er war fulminant. Toller Dozent, gute Methodik, gute Gruppe. Wir treffen uns vor dem Bildschirm, sechs Teilnehmerinnen (wirklich alles Frauen), Mikrofone sind aus, und es wird nur gebärdet. Ich kann noch nichts sagen außer „Hallo“, „Guten Tag, „Guten Abend“, „Gute Nacht“, „Wie geht es dir?“, „Ich arbeite viel“, „Mann“, „Frau“, „Schön“, „Wichtig“, „Üben“, „Danke“, „Tschüss“ und solche Sachen. Aber ich bin inspiriert.
Aufgabe bis nächste Woche: Vokabeln wiederholen und Fingeralphabet lernen.
Gelesen | Ein Sonntag mit Elena von Fabio Geda, übersetzt von Verena von Koskull. Eine kleine Geschichte über einen alt gewordenen Vater. In der Jugend seiner Kinder war er oft abwesend. Er reiste um die Welt und baute Brücken. Doch jetzt lebt er allein. Seine Frau starb, sein Sohn lebt in Finnland, die Töchter in anderen Städten Italiens. Seine älteste Tochter will mit ihrer Familie zu Besuch kommen, sagt aber kurzfristig ab. Er geht in den Park und lernt Elena und ihren Sohn kennen. Gerne gelesen, besonders wegen der interessanten Erzählweise: Die jüngere Tochter fungiert als allwissende Ich-Erzählerin zwischen Gegenwart und Vergangenheit, der Wohnung in Turin und anderen Orten der Familie.
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Zum Thema dabei sein wenn Geschichte geschrieben wird, ich erinnere mich noch wie damals als ich ein kleines Teeniemädchen war und die Mauer fiel, und Oma, die bis zum Renteneintritt ihr komplettes Leben in Berlin verbracht und entsprechend mit Sicherheit so einiges Historisches miterlebt hat, so halb enthusiastisch, halb bedeutungsschwanger zu mir sagte „Kind, jetzt erlebst du Geschichte!“ und ich so leicht skeptisch „ja gut, ok, is wohl jetzt so“ dachte. Tja, Jahrzehnte später denke ich manchmal, ey, jetzt ist aber auch langsam mal gut mit dem ganzen Geschichte erleben, ich hatte doch nie darum gebeten in interessanten Zeiten zu leben, es kann auch echt gern mal wieder ein paar Jahre richtig schön langweilig werden.
Nebenbei versuche ich mich aufzuraffen ein paar Dinge für wenn die aktuelle Welle abgeebbt ist zu planen, so Dinge zum drauf freuen, was ich eigentlich schon vor Wochen angehen wollte, aber naja, dann passierten Dinge und es kam mir plötzlich so falsch und sinnlos vor mich jetzt noch mit so etwas zu befassen. Die Dissonanz schöne Dinge zu planen während gar nicht so weit weg die Welt in Flammen aufgeht. Ich weiß ja auch nicht…
Jedenfalls, ich bin gespannt auf die Thorsten-Mutationen dieser Saison, die werden toll!
Wahrscheinlich gibt es keine Zeit, in der keine Geschichte geschrieben wird. Fragt sich nur, wie viel Geschichte.
Ich wohne in einer Stadt im Süden Deutschlands mit ca. 11000 Einwohnern. Ich lebe alleine. Zur Arbeit fahre ich mit dem Fahrrad ca. 4 km in den Nachbarort. Ich finde es Luxus, wenn man mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren kann. Ich habe eine BahnCard 25 und 20 Minuten Fußweg zum Bahnhof. Ich habe kein Auto, wenn ich eins brauche, miete ich es. Mit diesem Konzept bin ich seit vielen Jahren sehr glücklich.
Ich verstünde, wenn das nicht ginge. Es muss ja nicht ganz ohne Auto sein. Aber weniger. Gerade in kleinere Städten scheint es mir, wird nicht einmal für alternative Mobilität nachgedacht.
Ich habe 20 Jahre aufm Dorf (< 5.000) gelebt und danach in einigen Städten zwischen 80.000 und 200.000 Einwohner*innen in Deutschland und Millionenstädten im Ausland. Nie ein Auto gehabt.
Während der Schulzeit unter mieser ÖPNV-Verbindung gelitten, ansonsten ging und geht alles. Arbeitsplatz immer zu Fuß, per Rad oder Zug erreicht. Das kann man bei der Wohnungs-/Jobsuche auch mit einplanen. Umzüge mit Mietwagen, Einkäufe mit Rad und Satteltaschen, Ausflüge und Reisen klappt auch.
Sehr viel besser ginge das alles allerdings mit (sicheren) Radwegen, Fahrradstraßen, kurzen Wartezeiten an Fußgängerampeln, fairen Bahnpreisen, Parkplätzen für Lastenräder – und wenn öffentliche Flächen endlich nicht mehr nur für parkende Autos zur Verfügung stünden. Falls jemand aus Hessen mitliest, hier werden Unterschriften für die Verkehrswende gesammelt: https://verkehrswende-hessen.de/ Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
„Radwegen, Fahrradstraßen, kurzen Wartezeiten an Fußgängerampeln, fairen Bahnpreisen, Parkplätzen für Lastenräder – und wenn öffentliche Flächen endlich nicht mehr nur für parkende Autos zur Verfügung stünden.“ Ja, genau das. Natürlich soll auch Individualverkehr seinen Platz haben; ich habe ja selbst ein Auto und nutze es gerne für bestimmte Wege. Aber eben gleichberechtigt mit anderen Verkehrsmitteln.
„Ein weiteres Bemerknis zur Lage | Wenn wir selbst jetzt, mit dem Druck der aktuellen Situation und mit dem gesellschaftlichen Willen, den diese Situation hervorbringt, nicht in der Lage sind, unser Energieerzeugung, unsere Energienutzung und unsere Mobilität nachhaltig zu verändern, verliere ich den Glauben an die Zukunft. Ernsthaft.“
Genau das waren meine Gedanken zur Pflege- u. Krankenhaussituation während Corona 2020/21. Der Druck und der gesellschaftliche Wille waren absolut vorhanden, ich würde sogar soweit gehen und sagen, mehr denn je zuvor und vor allem sichtbar und erfahrbar für jeden. Es wird sich jetzt auf jeden Fall etwas ändern.
Und naja, in 2022 dümpelt in mir der Gedanke, dass sich eben nichts ändert, dass der politische Wille nur verwaltet, nicht verändert. Es gibt allerlei Trostpflaster, Sinn und Unsinn sei dahingestellt, aber eine wirkliche Veränderung des Systems, die so greifbar und nachvollziehbar wie nie, sehe ich auch in Zukunft nicht.
Und vielleicht klingt meine Überlegung dazu etwas polemisch runtergebrochen, aber meine Gedanken gehen in die Richtung: Weil niemand aus der Legislative darunter leidet oder leiden wird. Weil dort die Ängste, Zustände und zukünftige weitere Verschlechterungen nicht tangieren. Wenn das Loch zu stopfen ist, wird gestopft. Das System zu ändern, und wir Leser hätten einen Plan es zu ändern, wird nicht mal in Betracht gezogen. Es ist offensichtlich nicht gewollt – Ein Satz der während Corona immer häufiger auftaucht.
Mein persönliches Fazit: Ich bin mit völlig falschen Vorstellungen in einer zugegebenermaßen coronafreien Zeit aufgewachsen. Aber jede Zeit hat ihre Probleme. Ich habe mich zu sehr auf eine staatliche konstruktive Lösung oder Hilfe im weitesten Sinne verlassen bzw. eine völlig irreale Erwartungshaltung unterstellt. Seit Corona wird mir mehr und mehr bewusst, dass es nicht darum geht oder auch nie ging, die „Welt ein Stück besser zu machen“, sondern nur um den Profit.
Um den Bogen zur Mobilität zurückzuschlagen: Die Erfindung des Verbrenners wird nicht mehr zurückgedreht. Das Auto ist tatsächlich ein Stück Freiheit bzw. schöne Notwendigkeit, zu fahren wann und wohin man möchte, ohne vorher oder hinterher dafür Dinge tun zu müssen. Es löst keine Ereigniskette aus, wenn ein Termin nicht klappt – fahre ich eben nicht (Stichwort: Buchung on demand). Und mir fehlt hier, wie in vielen anderen klimapolitischen Themen das Vorbild (und damit meine ich nicht den/die Bundestagsabgeordneten*in der im Mai bei 20 Grad an drei Tagen mit dem Fahrrad zum Dienst fährt und sonst zuhause keine weiteren Verpflichtungen hat – Framing an dieser Stelle gewollt).
E-Autos sind aus den von dir bereits genannten Gründen auch für mich keine Option, eine weitere Einschränkung in Bezug auf Mobilität halte ich für falsch. Zukunft sollte unter Einbeziehung aller Aspekte (Klima, Umwelt, Monetär etc.) besser und einfacher werden. Nicht rückschrittiger und nicht schlechter. Es ist ein verbreiteter Irrglaube, mehr Radwege würden zu mehr Nutzern führen. Immer dann, wenn individuell Dinge erledigt/transportiert werden müssen möchte man diese selbstbestimmt tun, ohne auf Dienste oder Handlungsstränge angewiesen zu sein. Man möchte ins Auto steigen und wenn Baumarkt x das Produkt nicht hat, fahre ich zum nächsten, der Sohn hat eine Stunde früher aus, kein Problem, ich fahre los. etc. Diese individuelle Vorgehensweise wird nicht zu ersetzen sein, sie wird nur einschränkbar oder zu restriktieren sein. Und dagegen möchte ich mich, mit Verlaub, wehren. Was nicht bedeutet, dass ich ein Verfechter des Verbrenners bin. Es gibt nur derzeit und wahrscheinlich in absehbarer Zeit, nur keine guten Alternativen.
Es ist einfach 20 oder vielleicht sogar 30 Jahre zu spät für Überlegungen, die uns hätten einfallen können, wenn wir die Bedeutung und Auswirkungen unserer Lebensweise in Bezug auf die Umwelt, unser Miteinander und unsere Empathie für Benachteiligte für wichtig erachtet hätten. Einige haben das bestimmt getan oder tun es auch (gerade) jetzt. Ich bezweifle allerdings dass dies vorherrschender Gedanke der Legislative war / ist, es ist m.E. eine Individualeinstellung einzelner Personen, denen es möglich ist, auf sehr viele Dinge Rücksicht zu nehmen oder umweltgerecht zu ändern.
Wir sind jetzt in dieser Misere angekommen und werden sie ausbaden müssen. Lösungsansätze für all diese Probleme, die praktikabel, sinnvoll und umweltverträglich sind, sehe ich mittelfristig nicht.
UFF.
Ich wünsche uns trotz allem, dass wir es irgendwie schaffen. Das wäre schön und vor allem notwendig.
Zur Situation in der Pflege und Medizin: Ja, ich glaube auch, dass es nicht gewollt ist, das System zu verändern. Dadurch wird es irgendwann implodieren. Es wird einfach niemand mehr dort arbeiten wollen. Die Zustände werden unerträglich werden.
Die Ausführungen zum Verbrenner sehe ich anders. Ich habe lange ohne eigenes Auto gelebt, zugegeben in der Großstadt, aber es wäre auch in einer Mittelstadt gegangen. Wenn man ein Auto hat, denkt man mit dem Auto. Wenn man kein Auto hat, denkt man ohne. Man plant Wege und Einkäufe anders, lässt sich Getränke liefern, strukturiert den Alltag anders.
Zur These, dass Radwege nicht zu mehr Radverkehr führen, gibt es Untersuchungen, die das Gegenteil zeigen – hier beispielhaft aus der Pandemiezeit. Stichwort ist: „If you build it, they will come“. Das ergibt auch Sinn, schließlich ist es mit dem Autoverkehr genauso.
Danke für die strukturierten Auto-Gedanken, für allem für den Hinweis auf eigenes Auto als Default-Einstellung bis heute.
Irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mein Leben seit Jahrzehnten auf Basis der Prämisse „kein Auto“ plane und lebe: Jobsuche, Wohnungssuche, Urlaubsplanung, Restaurantauswahl sind davon geprägt. Deswegen bin ich natürlich auch in einem Leben gelandet, dass rundum ohne Auto möglich ist. Wenn ich alles oben unter der Voraussetzung privaten Autobesitzes tue – lande ich wenig überraschend in einem Leben, in dem die Aufgabe dieses Autobesitzes große Schmerzen bereiten würde.
(Ich möchte bitte zumindest städtische Kreuzungen, auf deren Radwegen bei Rot wartende Radler*innen NICHT automatisch den grün habenden Radeln den Weg versperren. Es sind diese Details, die mir die eingefleischten Prioritäten der Stadtplanung klar machen.)
Es gibt viele Details, die Radfahrer:innen das Leben schwer machen. Links abbiegen ist per se nicht vorgesehen für Radfahrer, aber es gibt auch viel zu wenig Abstellmöglichkeiten, Radwege enden im Nichts oder werden gefährlich auf die Fahrbahn und wieder hinunter geführt oder werden zugestellt und zugebaut (zun Teil vom Ordnungsamt höchstselbst). Die Ampelphasen sind erst recht nicht auf Radfahrer ausgerichtet, was gerade in Orten, wo es auch mal bergauf ist, schmerzhaft ist, denn man muss alle zweihundert Meter anhalten und am Berg anfahren. Man kann nicht auf Radwege auffahren, weil es über hunderte von Metern keine abgesenkten Bordsteine oder Lücken im Grünstreifen gibt. Und diese DIN-A-4-breiten Streifen zwischen fließendem und ruhenden Verkehr (Autotüren!) sind ihren Namen nicht wert. Ach, ich könnte ewig so fortfahren.
Die angedachten On-Demand-Fahrzeuge gibt es zum Beispiel in der Gemeinde meiner Eltern schon. Momentan pausieren die Fahrenden wegen Corona oder haben ihr Angebot einschränken müssen. Und, Überraschung, es läuft natürlich über Ehrenamtliche. https://www.extra-verlag.de/wedemark/lokales/testzentrum-spendet-fuer-wedebiene-d146425.html
Das ist ein Anfang. Wenn ich es richtig lese, geht es vor allem darum, „bedürftige Wedemärker“ zu fahren – davon fühlt sich der Großteil der Menschen natürlich nicht angesprochen. Ist ’ne Image-Sache.
[…] „Falls mir überhaupt jemals der Gedanke gekommen ist, dabei sein zu wollen, wenn Geschichte geschrie…“ […]
Kiba! Joy-Gläser! Vitrine! Yes! Ich lach mich schlapp. Wie kommt das, dass wir alle so gleich waren?!
Es war einfach die Zeit. Mit Kasettendeck und Aufnehmen der Charts. Aber der Radiomoderator quatschte ständig rein.
Ich glaube auch, dass es noch viele Möglichkeiten gäbe, wenn die Menschen sie den nutzten. Und so ähnliche Angebote gibt es ja. Ich weiß aber auch von mir, dass ich ein Auto nutzen würde, wenn es denn vor meiner Tür stünde. Ich würde mir ständig irgenwelche Vorwände (sieht nach Regen aus, muss irgendetwas transportieren etc.) ausdenken um fahren zu „müssen“. Weil ich nämlich eigentlich wahnsinnig gerne Auto fahre. Also habe ich lieber keins. Und ja, ich wohne quasi zwische U-Bahn und S-Bahn und bin der Regel schneller als diejenigen die mit Auto fahren. Und in meiner Straße mitten in Hamburg steht alles voller Autos, davon mögen hochgerechnet ein Drittel der Menschen Schichtdienst haben oder auf Grund von Behinderungen oder ganz blöden Verbindungen ein eigenes Fahrzeug benötigen. Und selbst hier funzt es nicht. Das frustriert mich sehr. Mal ganz abgesehen von Städten wie Siegen, die autolos kaum funktionieren. Mein Sohn studierte dort drei Jahre und dort gibt es eben Studierendenshuttle und sonst echt nix. So eine Stadt umzubauen würde vermutlich solange dauern, wie es umgekehrt gedauert hat aus den eingemeindeten Dörfern eine zersiedelte Stadt mit lauter Einzelecken zu kreieren. Ja, ich glaube man muss dahin kommen, den Menschen etwas zuzumuten und ich glaube auch, dass das ungeheuer schwer wird. Egal ob Heizen, ausdauernde Solidarität oder – Hui – tatsächlich minimale Verzichte.
Tja, und das mit der Geschichte ist schon manchmal heftig. Ich bin jetzt 63 Jahre alt und habe natürlich den Mauerfall aber auch große Schneewinter, die Sturmflut und die autofreien Sonntage erlebt. Aber die derzeitige Situation und die künftige Klimakrise finde ich tatsächlich beängstigender als all die Krisen zuvor.
Genau das dürfte das Problem sein.. „den Menschen etwas zuzumuten“. Wie viele bei sogenannten Zumutungen nicht mitspielen und noch schlimmer, aus Frust abdriften und unfassbares wording benutzen und/oder „demonstrieren“ zeigt leider die Corona Zeit.
„Und in meiner Straße mitten in Hamburg steht alles voller Autos, davon mögen hochgerechnet ein Drittel der Menschen Schichtdienst haben oder auf Grund von Behinderungen oder ganz blöden Verbindungen ein eigenes Fahrzeug benötigen. Und selbst hier funzt es nicht. Das frustriert mich sehr.“
Genau das ist das Frustrierende. Wenn es in Großstädten schon nicht funktioniert, wo die Wege ausgebaut sind und der ÖPNV gut ist (ja, es gibt immer was zu meckern), wo soll es sonst funktionieren? Ich möchte niemandem verbieten, Auto zu fahren. Es soll im Alltag einfach komfortabler werden, sich anders fortzubewegen. Mir geht’s ja genauso: Das Auto steht vor der Tür, ich brauche das geschäftlich auch durchaus, aber es ist in vielen Fällen auch viel bequemer. Dabei fahre ich gar nicht mal gern.
Ich hoffe, der Kommentar wird da angezeigt wo er hin soll – zu den Hamburg Kommentaren. Es ist einfach noch zu günstig ein Auto zu besitzen, selbst wenn man es kaum benutzt (und in der Stadt lebt). Hier Bremen, wir haben letztes Jahr einschließlich Benzin 2200 € für unser abbezahltes Auto ausgegeben, umgerechnet in Bequemlichkeit und Erreichbarkeit von Großeltern, haben wir daraufhin beschlossen, es noch nicht diesen Herbst bewusst aufzugeben. Sondern zu warten bis die nächst höhere Rechnung kommt. Wir brauchen das Auto nicht. Es ist aber einfach in dieser Welt die einfachste Möglichkeit unsere Eltern zu besuchen… Und natürlich nutzen wir es öfter als es müsste. Zum Einkaufen ist es natürlich praktisch, aber das geht eben auch ohne (wir kaufen dafür aber jetzt schon mal einen Lastenanhämger, der ist für uns und unseren 3 Personenhaushalt tatsächlich nötig).
Wäre es teurer ein Auto zu haben, z.B. wegen Parkkosten etc., würden wir es verkaufen. Und fänden das nicht mal schlimm! Ein neues kaufen wir sowieso nicht mehr! Wir haben den Alltag nämlich auch Autofrei geplant, weil hier das Ziel war, keiner soll pendeln…
Mehr Flexibilität würde sicherlich nicht schaden, aber die Radwege alleine sind es nicht. Es ist ja nicht alles mit Rad zu machen. Mich ärgert, in welcher Weise der ÖPNV vernachlässigt worden ist. Es ist für mich keine Alternative, meine Mutter (70km Strecke) 1x/Woche zu versorgen und dafür die Bahn zu benutzen. Ich mache das gelegentlich – es dauert schlichtweg doppelt und mehr länger, und das auf einer ICE-Strecke, die auch parallel im Nahverkehr bespielt wird. Abgesehen von Verspätungen, Baustellen, die zu Zugausfällen führen etc. Dabei weiss ich die Arbeitszeit durchaus zu schätzen – mit der ist es aber bei überfüllten Zügen ohne Sitzplatz dann auch nicht weit her. Mit Auto fahre ich los, höre DLF oder Hörbuch/Musik. Hin ist das nervig mit Stau, aber zurück kann ich fahren, wann ich will und bin Tür-zu-Tür so unendlich viel schneller.
Und: Im Auto kann ich sie problemlos transportieren. Ohne wüsste ich nicht, wie ich sie überhaupt von A nach B bekäme.
Und vieles ist auch nicht substituierbar: Mit Kindern oder in Urlaub etc. – da ist Bahnfahren für mich kaum eine Alternative, und ich fahre beruflich ausgesprochen gerne und viel Bahn. Ihre Italientour im Winter zum 40. hätte ohne Auto wohl auch kaum geklappt, oder?
Insofern: Ja, Umdenken wäre schon gut, aber je volatiler eine Alltagssituation ist (kleine Kinder, Alter, Krankheit, …) umso wichtiger werden kurze Wege. Und die sind nun einmal mit dem Auto anders zu handhaben.
Soll kein Gegenplädoyer sein, aber mich nervt schon, wie alle Städte derzeit die Autofahrer „vertreiben“, aber irgendwie nichts dafür tun, dass die Alternativen eine echte Konkurrenz sind. zu teuer, zu langsam, zu selten, zu unflexibel.
Natascha, ich reise mit Kindern seit 10 Jahren Bahn auf Langstrecke und Auto max 1x alle zwei Jahre und bedauere es dann meistens. Ich erzähle gerne davon, wie es gut geht.Meine Kinder (6/14) sagen nur „Boah, ej, warum fgs sollte man Auto fahren?“ und sind ganz baff, wenn Leute da sprachlso sind. Es ist kostenmäßig mti Kindern unter 14 Jahren sensationell günstig. Bei Verspätung gibts Geld zurück (Fahrgastrechte aufgrund von EU Gesetzen) und eine Beförderungspflicht ans Endziel (Ja, das sind auch mal 50km Taxi wenn der letzte Zug weg ist).
Einzuplanen wären: ca 20EUR für das Versenden eines 15kg Pakets an den Zielort mit allem, was Mensch nicht schleppen möchte. Z.B,. Essenslieferungen (in Österreich getestet, war großartig), gutes Schuhwerk und ein bissl Geduld mit den Kidnern.
Und so ein Italienurlaub wäre schon möglich, z.B. mit einer Autoleihe vor Ort oder einer Vespa.
Meine Großeltern sind z.T. nur mit dem Zug in den Urlaub gefahren. Und man kann mit Kindern hervorragend Zugfahren, bis nach Innsbruck und noch weiter…
Ich hab zuviel „du musst es nur so machen, dann kann das Auto weg“ gelesen, und v.a. die gereizten Reaktionen darauf, insofern klemme ich mir das.
Du bist stark im Netzwerken, siehe euer Corona-Projekt. Wie wäre es, wenn ihr als Solo-Unternehmensberater mal eine Gesprächsplattform macht zu Mobilitätslösungen?
Ich kenne einige Beraterinnen, die ohne Autobesitz leben und planen und die in einer deiner vergleichbaren Situation utnerwegs sind. Sie dürften Möglichkeiten für eure Berufssparte im Blick haben, die mir nicht einfallen.
Was ich persönlich schlau finde, ist mal eine Gesamtkostenkalkulation zu machen. Z.B. wenn ich 12x im Jahr bei Kunden so bin, dass Bahn schwierig ist, wie wären dann die MEhrkosten bei a) Automieten b) Material als Großpaket schicken bzw. vor Ort leihen c) Kombimobilität (Bahn udn Taxi)
Ich bin jahrelang bei Wanderreisen davor zurück geschreckt, für das letzte Stück ein Taxi zu nehmen. Bis ich mich mal auf den zu Sparsamkeit erzogenen Kopf gehauen habe. Wenn ich für 60EUR 900km Bahn fahre und für 15km Taxi nochmal 50EUR ausgebe, dann bin ich für 110EUR 900km weit gereist.
(Umgang mit Geld ist bei mir immer noch sehr ererbt und mit merkwürdigen Reflexen versehen).
Ein Verkehrspolitiker, der sein Auto vor ca 30 Jahren verkauft hat, hat sich geschworen, nciht zu sparen und 2 Jahre jede Taxi- und Transportquittung aufgehoben. Ja, das war günstiger als Auto, und zu Zeiten als der Benzinpreis noch nicht so wahr wie heute.
„Was ich persönlich schlau finde, ist mal eine Gesamtkostenkalkulation zu machen. Z.B. wenn ich 12x im Jahr bei Kunden so bin, dass Bahn schwierig ist, wie wären dann die MEhrkosten bei a) Automieten b) Material als Großpaket schicken bzw. vor Ort leihen c) Kombimobilität (Bahn udn Taxi)“
Genau dafür mache ich eine Rechnung auf. Ich würde nicht kein Auto haben wollen, aber ich bin mir jetzt schon ziemlich sicher, dass es ausreicht, ein kleine Elektroauto zu haben – für Wege bis 200 Kilometer. Und wenn’s mal aufwändiger wird, nehme ich die Bahn oder miete mir einen anderen Wagen. Darauf wird es hinauslaufen.
„Wie wäre es, wenn ihr als Solo-Unternehmensberater mal eine Gesprächsplattform macht zu Mobilitätslösungen?“ Das ist ein gut gemeinter Vorschlag, aber ganz ehrlich: Dafür fehlt mir die Energie.
Jedes Wort, wie immer, gerne gelesen. Sie haben so Revht
Huch, zu früh abgeschickt. Sie haben so Recht, sollte das heißen.
Danke.
In Bad Hindelang gibt es seit diesem Jahr für Touristen keine kostenlose Parkplätze mehr sondern das emmimobil. Kleinbusse die kostenlos und flexibel via App bestellen.
Sowas finde ich richtig gut