Die Zugewandtheit der Rautetaste | „Bitte geben Sie Ihren Zugangscode ein und drücken Sie anschließend die Rautetaste.“
So beginnt täglich um 8:30 Uhr mein Arbeitstag. Die Vorzimmerdame des Go-to-Meetings ist immer sehr freundlich. Sie sagt ihren Satz mit Zugewandtheit und großer Geduld.
Jeden Morgen tue ich mich schwer, sie abzuwürgen. Obwohl ich ja weiß, was sie sagen wird. Schon während sie mit „Bitte geben Sie …“ ansetzt, könnte ich meinen Zugangscode eingeben, und sie würde aufhören zu sprechen. Ich habe das sogar schon gemacht – als ich spät dran war. Ich habe mich dabei aber schlecht gefühlt. Es hat mich traurig gemacht.
Denn das macht doch was mit einem. Abgewürgt werden. Die Frau ist so freundlich, so höflich. Keine Wertschätzung zu erfahren – das ist doch schrecklich.
Jetzt kommen Sie mir nicht mit: Aber das ist nur eine Computerstimme! Mag sein. Für mich nicht. Für mich ist das Gabi von Go-to-Meeting.
in echt jetzt? | Am Samstag hatten Radiofrau Christina Scheuer und ich eine Premiere: Wir nahmen gemeinsam eine Podcastfolge auf, ohne nebeneinander zu sitzen. Vielmehr saß sie bei sich, und ich saß bei mir.
Entstanden ist eine Folge von „in echt jetzt?“. Ich war Gast. Christina hat mich interviewt. Sie trifft sich in ihrem Podcast mit Menschen aus dem Internet und stellt ihnen Fragen. In der Beschreibung des Podcasts heißt es:
Hi, ich bin Christina. Im „echten Leben“ bin ich 41 Jahre alt und arbeite beim Radio. Bei Twitter folge ich vielen spannenden, interessanten, kuriosen Leute. Aber wie sind die denn im „echten Leben“? Haben die was zu erzählen? Ich treffe meine Lieblingstwitterer an ihren Lieblingsplätzen im „echten Leben“.
Podcastbeschreibung bei Spotify
Wir sprachen über … ja, worüber sprachen wir eigentlich? Wenn man fast eine Stunde lang gefragt wird und bemüht ist, etwas Sinnvolles zu antworten, weil es ja danach im Netz steht, für immer und die ganze Welt, ist der Kopf danach ziemlich leer. Ich werde mich also selbst anhören müssen, um es zu erfahren.
Die Folge sowie den ganzen Podcast gibt es bei spotify, auf Podigee und auf Apple Podcasts.
Aufm Fensterbrett | Das Gemüse keimt. Noch vier Monate, dann habe ich eine autarke Versorgung stehen.
Bewegungstherapie | Heute habe ich erstmals Seven ausprobiert. Das ist eine App, die einem sieben Minuten Bewegung verschafft – mit Übungen, die man ohne irgendwas machen kann. Gefiel mir sehr gut. Ersetzt keinen Sport und kein Training. Ist aber gut, um beim ganzen Am-Schreibtisch-Sitzen eine Bewegungseinheit einzuschieben. Ich habe den Timer auf täglich werktags, 12:45 Uhr, gestellt.
Außerdem: Nachdem es bei einer Übung im Rücken knackte, habe ich keine Rückenbeschwerden mehr. Famos!
M4MvsCovid | Die Phase des Projekts, in der es sich etwas zieht. In der man eigentlich fertig sein wollte. Aber nicht ist. Und auch morgen nicht sein wird. Sondern erst in einer Woche. Obwohl niemand etwas falsch gemacht hat. Es läuft richtig gut. Aber wir sind noch nicht zufrieden.
Wo stehen wir? Die Mediziner haben fast alle Inhalte erstellt. Wir haben fast alle Inhalte eingepflegt. Die Seite steht.
Was wollen wir dann noch mehr? Wir wollen passgenauere Inhalte für die Gruppe der Nicht-Intensivmediziner. Sie gefallen der medizinischen Projektleitung noch nicht. Es geht um die Gratwanderung zwischen „Die Zielgruppe ist medizinische Expertin, deshalb fangen wir nicht bei Adam und Eva an“ und „Die Zielgruppe hat zwar medizinische, aber wenig intensivmedizinische Erfahrung, steht unter emotionalem Druck und hat wenig Zeit“.
Was fehlt noch? Die Beiträge sollen bei gleicher inhaltlicher Qualität schlanker und schneller erfassbar werden – außerdem konkreter, was den Bezug zu Covid-19 angeht.
Die Inhalte in der Kategorie „Beatmung“ von Florian. Er ist Facharzt der Anästhesie aus Memmingen:
Corona-Service | Das Straßenmagazin Bodo stoppt die Ausgabe der Ausgaben an seine Verkäuferinnen und Verkäufer. Wer sie weiterhin unterstützen möchte, kann eine digitale Soli-Ausgabe für 5 Euro erwerben. | Der Verlag Gruner und Jahr stellt seine Magazine kostenlos digital zur Verfügung – wenn man ihm eine Registrierung schenkt. Darunter die Magazine 11 Freunde, Geo und Geolino, P.M., Eltern und diverse Frauenzeitschriften. | Hörspiele und Features bei Deutschlandfunk Kultur. Der Sender hat auch viele Kinderhörspiele. | Für die Freunde und Freundinnen der Marktanalysen und Hype Cycles: Gartner Hype Cycle for Emerging Quarantines 2020 | Italien erwägt, für seine Einwohnerinnen und Einwohner ein Notstandseinkommen einzuführen, um allen Italienern ein Auskommen zu garantieren. | Corona-Apps: Sinn und Unsinn von Tracking: eine ausführliche Besprechung, wie das Nachverfolgen von Kontakten via App funktioniert und inwieweit es datenschutzkonform ist. | Die sizilianischen Zwillinge Mirko und Velero vertreibten sich die Quarantäne mit Musizieren. | Für die Juristinnen unter den Leserinnen: Lex Corona, Dokumenter der Rechtsakte und Gerichtsentscheide zur Pandemie | Der Direktor des Berner Tierparks fährt mit dem Fahrrad durch den Zoo, damit die Tiere was zu gucken haben. Denen ist nämlcih jetzt langweilig.
Gelesen | Die Wissenschaft hat herausgefunden, was Paare zusammenhält. Zum Beispiel: konstantes gemeinsames Leid und Resignation. Ob das erstrebenswert ist?
Gelesen | Eine Eichhörnchengschichte mit Happy End
Kommentare
8 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Das was ich vom Podcast bisher gehörte habe,hat mir gut gefallen. Muss allerdings gestehen,dass ich ihn schon in drei Anläufen gehört habe _ Team Sleeptimer 8 Minuten :)
Volles Verständnis!
#team8Minuten
Ahh, das Gemüse …!
Hier hat es gestern noch geschneit, aber mir juckt es auch schon mächtig in den Fingern. Mein Mann sieht, seit Wochen, grinsend dabei zu wie ich jedes Plastedings untersuche, ob es als Kinderstube für diverses Grünzeug herhalten kann.
Eierkartons eignen sich auch.
Das Interview habe ich gehört, während ich Stoff für Mundschutzmasken zugeschnitten habe. Das hat die Sache schön kurzweilig gestaltet. Danke dafür! Es ist super zeitsparend, wenn man beim Zuhören noch was anderes machen kann, während es abends im Bett auch auf mich einschläfernd wirkt.
Kenne ich. Abends im Bett – zehn Minuten, und ich bin weg. Von den 10 Minuten verarbeitet mein Hirn außerdem nur vier.
Gemütlicher Nachmittag mit dem Podcast. War schön und interessant. Stimme hundertprozentig zu: „Einen guten Blick für den anderen.“ Das könnten wir uns wirklich für die Zeit nach der Krise bewahren.
Dankeschön! :)