Wochenende | Nach zwei Jahren Recherche über Material, Ausführung, Klappbarkeit, Stapelbarkeit, Hoch- und Niedriglehnung, Sitzhöhen und Liegemöglichkeiten erwarb ich am Samstag vier Gartenstühle. Ich pfiff auf alle Recherchen, fuhr ins nächstgelegene Geschäft und kaufte, was da war. So einfach kann’s sein.
Auf dem Bild ist ein Eichhörnchen versteckt.
Abends kleine Grillfeier und Gartenstuhleinweihung mit Freunden.
Am Sonntag schlief ich bis kurz vorm Dekubitus. Danach Brötchenholung und große Frühstückszubereitung, um 15:30 Uhr Frühstück. Ich bereue keine verschlafene Stunde; es war großartig. Erstaunlicherweise fand ich vor 23 Uhr wieder in den Schlaf. Vielleicht bin ich eine Hauskatze.
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Der Punkt des maximalen Grübelns | Passend zur Gartenstuhlsache kaufte ich heute die edition brand eins mit dem Titel „Du kannst das!“. In dem Heft geht es ums Neuanfangen. In vielen kleinen Artikeln werden viele kleine Aspekte behandelt, es werden viele Menschen vorgestellt – das gefällt mir.
Was das mit meinen Gartenstühlen zu tun hat? In einem der Artikel schreibt Thomas Ramge über Entscheidungen, schnelle und zögerliche. So steige mit der Dauer der Entscheidungsfindung die Risikoaversion: Je mehr man grübelt, desto billiger und bequemer ist es, weiterzugrübeln anstatt zu entscheiden.
„Der Vorwand der zögerlichen Entscheiders lautet dann in der Regel: Ich muss noch weitere Informationen sammeln, um eine bessere Grundlage zu haben.“
Wie bei meinen Gartenstühlen! All die Ausführungen, die Preisspannen, die unergründlichen Vor- und Nachteile dieses und jenes Materials! Je mehr ich recherchierte, desto unfähiger wurde ich zu kaufen.
Während sich die Risikoaversion in großen Unternehmen oft mit Bequemlichkeit verbündet und nichts vorankommt, gebe es unter Gründern und Managern eine „Romantik der Hektik“. Ramge zitiert den Autor Rolf Dobelli:
„Als Gründer und Manager möchtest du viele Entscheidungen treffen. Denn das entspricht deinem Selbstbild als mächtiger Entscheider.“
Wenn der Manager, der sich selbst als mächtiger Entscheider versteht, außerdem nicht weiß, wann der Konkurrent entscheidet, kommt es zu überhasteten Entschlüssen. Dabei ist es unwesentlich, ob es sich um einen Konkurrenten im Markt oder in der eigenen Firma handelt – zum Beispiel im Wettbewerb um den nächsthöheren Führungsposten.
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Wochenstart | Meine Woche startete heute mit Fitnessstudio im Spezialoutfit.
Den weiteren Tag verbrachte ich mit diversen Erledigungen. Außerdem schrieb ich meinen Juni-Newsletter. Das Thema wird sein: „Ziele sind super, Zielvereinbarungen nicht“ – mit neun Argumenten, warum leistungsabhängige Vergütung eine schlechte Idee ist. Wer noch kein Abo hat: Hier geht’s entlang.
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Gelesen | 7000 Gasblasen wölben sich in Sibirien auf. Und explodieren.
Kommentare
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Ist das Hörnchen der kleine braune Fleck am Zaun unterhalb des Futterhäuschens?
Jep!
Die hab ich auch! Die hab ich auch!
Gefällt mir sehr.
Das Magazin und dass Du es auch hast.
Ich hoffe doch sehr für den (rasanten) Wochenstart das das Auto auf dem Shirt auch vor der Tür stand …
Leider nein!
#lifegoals
Wir stellen fest, dass die Eichhörnchen immer zutraulicher werden. Bei uns im Garten gucken sie einem schon beim Wäscheaufhängen zu, während der Hund im Gras liegt und nichts schnallt. Wahrscheinlich klingelt es demnächst an der Tür und A,B und C-Hörnchen erkundigen sich nach den Nüssen, die sie vergangenes Jahr verbuddelt haben.
PS: Ich bin ja selten hier, aber allein der Titel „Draussen nur Kännchen“ macht mich froh und erinnert mich jedes Mal an meine Anfangstage als Blogger.