Nach sieben Jahren | Die Klingel an meiner Wohnungstür funktioniert nicht. Vor Jahren habe ich einen Elektriker gebeten, sich das anzugucken. Der Elektriker sagte: „Kann man reparieren. Dazu muss man Ihren Wohnungsflur aufstemmen.“
Verschiedene Leute weisen mich, seit die Klingel nicht funktioniert, also seit sieben Jahren, immer wieder auf diesen Umstand hin, bisweilen tadelnd. Ich sah bislang keinen Grund zum Handeln, denn:
Wenn niemand klingeln kann, kann mich niemand nerven.
Diejenigen, die klingeln, können auch klopfen.
Diejenigen, deren Klopfen ich nicht höre, können runter zur Haustür gehen und dort klingeln. Diese Klingel funktioniert.
Diejenigen, deren Klopfen ich nicht höre und die keine zehn Stufen runtergehen möchten, können mich anrufen, damit ich die Tür öffne.
Sie kommen einfach wann anders wieder.
Es besteht also überhaupt kein Problem, das man beheben müsste, schon gar nicht mit Wändeaufstemmen.
Heute stand aus anderen Gründen ein Elektriker im Hausflur, ein kleiner Mann mit großen Händen. Er schaute sich die Installation an und sagte, jaja, eigentlich müsse man aufstemmen, aber er könne auch einfach von außen durch den Lichtschalter bohren und dort Dinge verbinden, und innen, da klebe er einen Kabelkanal hin, dann wäre der Drops gelutscht, das könne man pragmatisch lösen, er komme aus Polen, da löse man alles pragmatisch, er liebe Pragmatimus, das sei sein zweiter Vorname. Und zack, hatte der Mann einen Auftrag und ’ne Limo.
Neue Immobilie | Im Garten werden rege Immobilien besichtigt. Die Meisen wälzen Anzeigen, machen Vor-Ort-Termine und gucken sich die Nistkästen an: Lage, Ausstattung, Nebenkosten, Sonnenstand, Anbindung an die Infrastruktur, Katzenaufkommen in der Nachbarschaft.
Die Nachfrage übersteigt das Angebot, der Markt ist eng. Ende 2019 habe ich deshalb in eine neue Immobilie investiert – zwecks Vermietung. Ein schlichtes Renditeobjekt, Baumarktprodukt, funktional, dafür 1A-Lage im Kirschbaum mit direktem Zugang zur Futterstation. Ein Wohlfühlort für den ergebnisorientierten Familiengründer aus der bürgerlichen Mitte. Die Meisen besichtigen es wohlwollend.
Im Bild sehen Sie die drei Premium-Objekte meines Portfolios im winterlichen Graupelschauer. Der neue Nistkasten befindet sich im Baum in der Mitte – in verkehrsgünstiger Lage mit optimaler Anbindung an die zentralen Flugrouten.
Auf Schicht | Damit ich mich von La Gomera erholen kann, habe ich nun erstmal eine Woche Urlaub. Nun ja, Semi-Urlaub. Ich akklimatisiere mich ins Arbeitsleben hinein. Die Erholung soll ja nicht gleich wieder fort sein.
Heute also Umsatzsteuervoranmeldung. Mein Buchhaltungsprogramm hat Dinge umgestellt, eine grundsätzlich gute Idee. Sie erfordern jedoch etwas andere Arbeitsabläufe bei mir. Das war fummelig. Lag aber an mir.
Ich sah meine Post der vergangenen Wochen durch, bildete dank frischen Elans aber keine Stapel, sondern heftete ab. War sehr beeindruckt von mir selbst.
Das Ehrenamt beim Ladies‘ Circle erforderte einen Bericht und Kommunikation. Dank frischen Elans habe ich das auch gleich erledigt.
Superbowl | Gestern Abend Superbowl in sehr netter Gesellschaft. Ich hielt bis zur Halbzeit durch, verabschiedete mich dann ins Bett und schaute die Highlights heute Morgen auf Youtube.
Das war ausgesprochen mitreißend, und diese Spielzüge – also, Hut ab. Ich entwickle noch Freude an dieser Sportart.
Neuerungen | Am Wochenende war ich im Fitnessstudio. Das Bergwandern hat mir eine positive Grundfitness verschafft. Ich crosstrainere nun alles in Grund und Boden.
Das Fitti hat außerdem umgebaut und sich erweitert. Es gibt nun eine zweite Halle mit martialischen Geräten, dazu ein Käfig, in dem man kompexe koordinatorische Dinge tun kann, und Matten mit Zahlen drauf zum Sprinten. Ich werde das dieser Tage nochmal inspizieren.
Eine Folgeerscheinung ist jedoch schon eingetreten: Ich habe zwei neue Geräte ausprobiert und nun veritablen Muskelkater. Fühle mich gleichzeitig enorm gestählt.
Sonst keine Neuerungen in der nächsten Umgebung: Alle Baustellen und Umleitungen existieren noch, und auch sonst scheint im Januar nichts passiert zu sein. Der Beweis, dass man einfach mal einen Monat weg sein kann, ohne dass man etwas verpasst.
Sonstiges | Ich habe für Gäste gekocht. Sie waren zufrieden, es gab keine Beschwerden.
Es gab eine Vorspeisen-Brotzeit mit kanarischem Käse, Chorizo, Gazpacho, Tomatensalat und Palmhonig, dazu Brötchen nach Herrn Grün und Haferfluffis. Danach Penne Rigate Lucinda und zum Schluss Grießpudding und kleine Napfkuchen. Alle wurden satt.
Bemerknisse zum Thema „Zeitungen“ | Thomas Knüwer stellt die Frage „Haben Zeitungsleser für Journalismus jemals gezahlt?“ Seine These: Nein. Hintergrund ist die seit ungefähr zwei Jahrzehnten vorhandene Jammerhaltung von Verlagshäusern, niemand wolle für guten Journalismus zahlen.
Ich möchte zwei Ergänzungen dazu machen:
1. Die Qualität ist auf zwei Ebenen unbefriedigend
Ich schließe mich Thomas Knüwer insofern an, als dass man tatsächlich zwischen Inhalten und Darreichungsform unterscheiden muss. Der eine Leser bezahlt für den Inhalt – die Nachricht als solche, die gute Reportage, die Hintergrundinformationen. Die andere Leserin für die Art und Weise der Vermittlung, Darreichung, Distribution: handlich auf Papier, morgens per Newsletter oder in Form von Infografiken; wie man es halt mag.
Wenn wir nun darüber sprechen, dass Menschen kein Geld für Journalismus ausgeben, dann müssen wir die Frage stellen, an welcher Stelle das Defizit ist: Inhalt oder Distribution. Oder beides.
Wenn ich mir meine Regionalzeitung in Dortmund ansehe, sind 98 Prozent der Inhalte für mich uninteressant, unwichtig, nicht tiefgehend genug oder durch andere Quellen ersetzbar. Diejenigen Inhalte, die ich rezipieren würde, erhalte ich in einer Form, die mich abschreckt: Weder mag ich ein Monatsabo in Höhe von 15 Euro für schlechte Usability und Bannerwerbung abschließen, noch mag ich einen Kilometer zum nächsten Kiosk laufen und mir eine gedruckte Zeitung kaufen. Geschweige denn, für knapp 42 Euro pro Monat ein Print-Abo zulegen, um dann auch noch Papier zu entsorgen.
Ich persönlich gebe nur Geld für Journalismus aus, der mich in Inhalt, Art und Weise der Darreichung, Preis-Leistung und Einfachheit der Bezahlung abholt. Das sind momentan vier Angebote: Zeit online, New York Times und Correctiv – und die öffentlich-rechtlichen Sendern, für die ich gerne Rundfunkbeitrag bezahle.
2. Der Auflagenniedergang von Zeitungen hat ein komplexes Ursachengeflecht
Im und unter dem Artikel diskutieren Knüwer und seine Kommentatoren überdies, dass der Niederggang der Auflagen bereits in den 80er Jahren begann – und damit mitnichten die Digitalisierung als alleinige Ursache hat. Das ist richtig. Allerdings diskutiert der Artikel nur die medialen Einflussfaktoren, die den Zeitungen schon früh das Wasser abgruben – zum Beispiel das Aufkommen des Privatrundfunks.
Variablen, die Knüwer und Kommentatoren unerwähnt lassen, sind gesellschaftliche und demographische Einflüsse: Seit den 80er Jahren hat die Frauenerwerbsquote zugenommen. Ebenso die Pendlerquote, die Verkehrsdichte, die Abiturientenquote, die Anzahl der funktionalen Anaplhabeten, die Scheidungsquote, die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund, der Anteil befristeter Arbeitsverhältnisse.
All das trägt dazu bei, dass Menschen weniger Zeitungen abonnieren: Die Zeit fürs Lesen fehlt, weil die Leute morgens nicht mehr ausgiebig frühstücken. Sie müssen früher zur Arbeit, weil sie mehr und länger pendeln. Menschen mit Migrationshintergrund sind in der Berichterstattung nicht hinreichend berücksichtigt (außer, wenn über sie berichtet wird, oft problematisierend). Das Bildungsniveau der Deutschen ist gestiegen, gleichzeitig gibt es mehr Leute, die selbst einfache Texte nicht gut lesen und verstehen können: Regionalzeitungen verlieren beide Seiten, weil sie den Einen eine zu leichte und den Anderen eine zu schwere Kost servieren. Die höhere Abiturientenquote führt außerdem zu höheren Studierendenquoten, was wiederum heißt, dass immer mehr Menschen weniger örtlich gebunden sind: Sie bleiben in geringerer Anzahl in ihrem Heimatort, ziehen aufgrund mehrstufiger Ausbildung, höheren beruflichen Chancen und vertraglichen Befristungen öfter um; sie fühlen eine geringere Bindung zu ihrem neuen Wohnort. Das alles senkt die Tendenz, eine Regionalzeitung zu abonnieren. Dass Leute später heiraten, sich öfter scheiden lassen, trägt ebenfalls dazu bei (weniger Sesshaftigkeit, Umzüge, geringeres Haushaltseinkommen).
Es gibt also eine Reihe von mittelbaren und unmittelbaren Variablen, die das wirtschaftliche Ende von Zeitungen beeinflussen und die bei der Entwicklung neuer Produkte berücksichtigt werden müssen – sowohl auf Ebene des Inhalts als auch auf Ebene der Darreichung. Viele Verlage, gerade regionale, verweilen aber in einem ausschließlich medialen, vertriebsgetriebenen Gedankenkonstrukt, ohne den Gesamtkontext zu betrachten. Tatsächlich aber muss regionale und lokale Berichterstattung komplett neu gedacht werden.
Abschied ins kalte Dunkel | Ich freute mich durchaus, wieder nach Hause zu kommen, nur auf eine Sache habe ich mich nicht gefreut: aufs kalte, nasse Dunkel. Das Licht, die Wärme – vielleicht bin ich gar kein Mensch. Vielleicht bin ich eine Blume.
Die andere Filterbubble | Sehen wir das Positive: Das Schöne an touristischen Flughäfen ist, dass man sich dort gemeinsam mit Leuten aufhält, mit denen man im sonstigen Leben nicht zusammenkommt. Weil man nicht zusammenkommen möchte. Ein zauberhafter Ort der Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Werten, den Werten der Anderen, der eigenen Achtsamkeit, des Gleichmuts und der Fähigkeit zur Nächstenliebe.
Am Flughafen Teneriffa-Süd fällt der deutsche Reisende auf. Das liegt nicht einmal an seinem Hang zu Rentnerbeige, Sieben-Achtel-Hosen und Bauchtaschen; letztere als Nylon gewordener Beweis, dass der Ausländer zum Klauen neigt – besonders dann, wenn man sich in seinem Land befindet.
Nein, das alles ist es nicht, auch wenn das Genannte gute Hinweise sind. Es ist vor allem sein Auftreten als Grantler, das den deutschen Reisenden unverkennbar zu einem Vertreter seiner Nation macht. Er weiß nämlich alles und vor allem alles besser. Im Gegensatz zum spanischen Flughafenmitarbeiter weiß er zum Beispiel, wie man einen Check-in organisiert, einen Duty-Free-Shop betreibt und Anzeigentafeln bedient. Weil er im Zuge der Entwicklungshilfe rückständigen Nationen gerne selbstlos unter die Arme greift, erklärt er dem Spanier zu jeder sich bietenden Gelegenheit, was er falsch macht. Wenn der Spanier es nicht versteht, erklärt der Deutsche es nochmal lauter.
Tschüß, Sonne! Tschüß, Wärme!
Das Leben war jedoch gut zu mir und platzierte mich für den Flug neben einem jüngst ins Rentnerleben eingetretenen Holländer, der sich, frisch verliebt, mit seiner Herzensdame einen VW Bus gekauft hat. Den Bus richten die Beiden her. Dann fahren sie damit im Sommer auf Festivals – und was danach komme, sagte er, werde man sehen. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt und über den Job; er war mal Verkaufsleiter, wir tauschten uns über Teams und Mitarbeiterführung aus – und darüber, was wichtig ist im Leben und im Zusammensein mit Menschen. Ein sehr erbauliches Gespräch.
Eine von 19 Tasten ist die richtige | Nach der Landung stieg ich in den Regionalexpress von Düsseldorf-Flughafen nach Dortmund. Zuvor beschäftigte ich mich mit dem Ticketautomaten.
Stellen wir uns zu diesem Zwecke vor, ich sei ein Mensch, der selten Bahn fährt oder der aus Paris, Rom oder Moosach im Landkreis Ebersberg kommt. Ich möchte von der Stelle, an der ich mich befinde, dem Bahnhof des Sky Trains, nach Dortmund fahren. Ich bin ein redlicher Mensch und möchte beim Lösen des Fahrscheins alles richtig machen.
Ich tippe den Bildschirm an und sehe:
Wie hoch schätzen wir die Chance ein, dass ich mit dem richtigen Ticket in den Zug nach Dortmund einsteige?
Das destroyed sie voll | Wir fuhren schon ein Weilchen durch die Dunkelheit, als plötzlich aus einem Vierersitz Satzfetzen zu mir herüber flogen.
„Sie hat dich gehatet, sie hat mich gehatet, aber sie ist irgendwie cool.“ „Laura ist voll der Facepalm.“ „Okay, true. Sie wollte die ganze Zeit was mit Noah haben, das war so obvious, aber sie sagt immer: Nee, will ich nicht.“ (nachgeäfft) „Noah, kann ich noch‘n Wein haben. Noah, gibste mir ne Kippe. „ „Ich hab jetzt einen getindert, der sah cute aus, aber der hatte voll die ekelige Caption. Ich hab den trotzdem geliked. Das Date war so abgefucked, ey.“ „Guck dir mal so Tinder-Dokus an, dann bist du auch durch damit. Geh doch einfach auf irgendwelche Parties.“ „Geh ich doch.“ „Aber nicht auf die richtigen.“ [Gesprächspause] „Ich finde das voll wag von mir selber, dass ich so viele Menschen um mich herum habe, aber qualitativ halt auch irgendwie wenig.“ „Ich hab auch voll wenig Leute, auch an der Uni, weil wenn du von der Qualität her denkst, dann sind da nicht viele.“ „Leute müssen halt neue Ideen in mein Leben bringen. Weißt du, so – wenn sie mir neue Versionen von mir selber zeigen. Manche greifen nur Teile von dir und manche greifen dich ganz. Ich versuch noch dahinterzukommen, was der Key zu dem Ganzen ist, so that‘s it und so. Das destroyed mich dann manchmal, aber manchmal bringts mich auch echt weiter.“
Björn Diemel wird von seiner Frau gezwungen, ein Achtsamkeits-Seminar zu besuchen, um seine Ehe ins Reine zu bringen, sich als guter Vater zu beweisen und die etwas aus den Fugen geratene Work-Life-Balance wieder herzustellen. Denn Björn ist ein erfolgreicher Anwalt und hat dementsprechend sehr wenig Zeit für seine Familie. Der Kurs trägt tatsächlich Früchte und Björn kann das Gelernte sogar in seinen Job integrieren, allerdings nicht ganz auf die erwartete Weise. Denn als sein Mandant, ein brutaler und mehr als schuldiger Großkrimineller, beginnt, ihm ernstliche Probleme zu bereiten, bringt er ihn einfach um — und zwar nach allen Regeln der Achtsamkeit.
Die Idee ist ganz wundervoll und unterhält zu Beginn auch sehr gut. Über die gesamten 416 Seiten ist das Thema aber ein bisschen dünn, die Geschichte hat Längen, die Charaktere zu sehr von der Stange. Ein zweiter Handlungsstrand wäre hilfreich. Den gibt’s aber nicht. Okay als Strandroman zum Nichtnachdenken.
Abreise | Abschied von M, vom Eremitenhäuschen, von der Stille. Fahrt nach San Sebastián. Den Mietwagen abgegeben. Zeit bis zur Abfahrt der Fähre. Ich lief durch die Stadt, aß ein Bocadillo, kostete einen Barraquito – wie man hört, eine Spezialität auf den Kanaren: Kaffee, Kondensmilch, Likör. Vier von zehn Punkten.
Ich setze mich auf eine Bank am Strand. Dann lege ich mich auf eine Bank am Strand.
Am Wasser versucht sich ein Mann am Handstand. Er hockt sich hin wie in den Startblock, lange, sehr lange, er sammelt sich, dann wirft er die Beine hoch, vergebens. Wieder vergebens. Neuer Anlauf. Hinstellen, Startblock, Beine hochwerfen. Er hält den Handstand. Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. Er fällt um. Stellt sich wieder hin. Wischt seine Hände an seinen Shorts ab. Hockt sich wieder in den Startblock. Er tut dies eine Stunde lang. Es ist meditativ.
Am späten Nachmittag gehe ich zum Fährterminal. Das Gepäck kommt in Schließfächer. Ein Wägelchen fährt es aufs Schiff.
Im Fährterminal sitzt ein Pärchen. Die Beiden fallen mir auf, weil er ein T-Shirt mit einem Aufdruck trägt.
Sie ist dick, sehr dick, die Füße quillen aus den Schuhen, von ihre Armen hängt das Fleisch hinab. Er ist hager mit Hörgeräten, die Haare ein Kranz, die Füße in Turnschuhen. Sie sind beide jenseits der 70. Auf seinem T-Shirt steht: „Old Guys‘ Club.“
Sie telefoniert mit irgendwem, Britisch. Er pellt derweil eine Mandarine, sehr sorgfältig macht er das, zieht jedes weiße Fädchen ab, legt es in die Mandarinenschale, reiht dann die freigepulten Stücke auf seinem Oberschenkel auf. Dann lehnt er sich zurück und beginnt zu essen, vorwärts vom Schritt bis zum Knie, eine Spalte, dann die zweite. Bei jeder Mandarinenspalte schließt er kurz die Augen.
Sie beendet ihr Telefonat. Er hält ihr stumm eine weitere Mandarine hin. Sie sagt etwas, nimmt sie und pellt sie. Dann gibt sie ihm die gepellte Frucht und er macht die Feinarbeit, zieht die weißen Fäden ab, legt sie in die Schalen, reiht die Stückchen auf ihrem Oberschenkel auf.
Dann essen sie gemeinsam die Mandarinen, von vorne nach hinten, und mittendrin, sie sind beide noch nicht am Knie, schauen sie sich an, lächeln und küssen sich.
Tschüss, bis dann | Adiós, La Gomera.
Overflow | Auf Teneriffa, in Los Christianos, Sinnesoverflow. Überall Blinki-Blinki, Musik, Menschen, die Sirenen der Ambulanz unter dem Balkon.
Kraxelei | Heute war der letzte Tag auf La Gomera, morgen reise ich ab. Deshalb ging ich nochmal wandern, eine kleine, stressfrei Tour sollte es sein, nachdem ich ja vorgestern, als ich nur ins Nachbardorf wollte, doch nicht nur ins Nachbardorf ging.
Es ließ sich auch geschmeidig an.
Der Weg machte ein paar Schleifen, steuerte auf eine Schlucht zu und lief zunächst hoch über dem Tal weiter.
Danach ging es bergab. Steil bergab. Im Wanderführer heißt das „felsiger Talschuss“.
Über eine Felsnase stieg ich runter, im Hintergrund das Dorf Imada und die Südspitze La Gomeras.
Ja, richtig: Das geradeaus ist der Weg. Über die Felsen ging es drüber und dann rechts hinab. Dort der weitere Abstieg:
Ich bin mir nicht sicher, ob man es sieht: Es ist steil. Ich bugsierte mich rückwärts, mit Festhalten, über die Felsen. Auch das, was danach kam, war wenig anheimelnd: eine fast ebene Fläche den Berg hinab. Ich erwog, mich einfach auf den Hintern zu setzen und runterzurutschen. Es ging dann aber doch irgendwie aufrecht und seitwärts.
Im Folgenden, das kennen Sie von anderen Wanderungen, sah es dann so aus, links der Weg:
Über Felsen und Schleifen stieg ich ins Tal.
Bei solchen Abstiegen gilt ja die goldene Regel: Nicht an Kakteen festhalten. (Nicht lachen! Passiert total schnell.) Während ich hinabkraxelte, dachte ich: Das ist gleichzeitig eine Weisheit fürs Leben, ein schönes Bild, im übertragenen Sinne.
Das Zauberhafte am Runterlaufen ist, dass es postwendend wieder hinauf geht. Ich erspare Ihnen immergleiche Fotos der folgenden Aufstiegsstunde. Beispielhaft:
Während ich hinaufschnaufte, zogen Wolken das Tal hoch. Jeder Versuch zu eilen schlug allerdings fehl: Schneller hinaufsteigen war nicht drin.
Eine Stunde später verflachte sich der Weg, stieg aber weiter stetig an.
Auf der Hochfläche wuchsen nur Sträucher und Heidekräter und sehr große Disteln. Ich ging an einer einsamen Kate mit einzelnen Terrassenfeldern vorbei. Dort waren riesige Kakteen.
Am Bushäuschen genehmigte ich mir eine Pause. Ich brauchte ein bisschen Sprit im Tank, aß eine Banane und zwei Kekse, beobachtete Hühner und beäugte den Schädel.
Das letzte Stück auf den Garajonay war identisch mit der ersten Tour. Allzu viele Wege führen eben nicht nach oben.
Nach dreieinhalb Stunden Wandern erreichte ich das Gipfelplateau.
Vor mehr als zwei Wochen stand ich vollständig in Wolken. Diesmal war es wärmer, die Wolken waren deutlich weniger – aber dennoch: Sie waren da. Die Nachbarinseln sah ich nicht.
Es waren einige andere Wanderer dort oben; es schwäbelte vernehmlich. Überhaupt schwäbelt es hier an allen Ecken und Enden. Vielleicht ist es manchmal auch Badisch – was weiß ich als Dortmunderin schon. Im Januar scheint La Gomera jedenfalls eine Rentnerwanderinsel für rüstige baden-württembergische Frühsenioren zu sein.
Beim Abstieg saß ein Turmfalke auf dem Wegweiser.
Das Schild sagte, es seien 3,7 Kilometer bis zu meinem Parkplatz „Pajarito“. In weiten Schleifen sollte der Weg den Berg hinabführen. Gerade das Richtige, um die Beine auszulaufen.
Ich stapfte also frohen Mutes über die Forststraße hinab, oberhalb des Dorfes Igualero. Dort gab es eine tolle Wolkenshow.
Als ich weiterlief, war jedoch plötzlich Schluss: Felssturz! Der halbe Hang war runtergekommen, riesige Felsen überall – kein Durchkommen. Hierher kam ich nicht nach Hause.
Zweihundert Meter vor dem Felssturz hatte ich einen Weg den Berg hinauf gesehen. Vielleicht führte er drumherum? Ich ging hinauf, es sah zunächst gut aus, aber dann endete der Weg in immer dichter werdender Baumheide. Sehr naturnah, besonders für meine nackten Beine.
Ich kehrte um, blätterte im Wanderführer, schaute auf meine Offline-Karten. Es gab keine Alternative: Ich musste zum Garajonay-Sattel zurücklaufen, wieder zwei Kilometer hoch, um dann über die andere Seite steil abzusteigen.
Sonne und Wolken schenkten mir dabei doch noch einen Blick nach Teneriffa.
Rechts unten der Parkplatz.
Infos zur Tour: Rother Wanderführer Nr. 11: Von Pajarito über Imada auf den Garajonay / 10 Kilometer / 650 Höhenmeter
Für mich waren es 14 Kilometer und um die 850 Höhenmeter.
Zurück am Auto war ich feddich wie’n Brötchen. Auf der Heimfahrt ins Eremitenhäuschen musste ich einen Nothalt einlegen und ein Stützeis kaufen.
Letzter Abend | Das Tal gab nochmal alles, um mir den Abschied schwer zu machen.
Tagwerk | Morgens in der Hängematte geschaukelt, Podcasts und ZEIT Audio gehört. Wäsche gewaschen. Mittags Gazpacho. Nachmittags geschrieben. Himmel bedeckt, das Wetter machte auch Sonntag.
Die aufregendsten Ereignisse heute (in genannter Reihenfolge):
Ein Rettungshubschrauber flog übers Tal.
Zwei schwarze Katzen stritten sich und jagten sich ums Haus.
Zwei Wanderer gingen am Haus vorbei die Straße runter.
Home, sweet (grey and cold) home | Die Gedanken sind schon bei der Abreise. Ich plane die ersten Tage zuhause, den Kochstammtisch, Einkaufslisten, Verabredungen.
Entdeckung gemacht | Als ich gestern den Ofen anfeuerte, dachte ich: Der riecht wie mein gomerischer Käse. Erkannt: Ich verbrenne Baumheide. Recherchiert: Der gomerische Käse wird mit Baumheide geräuchert.
Gelesen | Der Tagesspiegel schaut aufs Dortmunder Konzerthaus: Moll und Dur an der Ruhr. Dortnund sei der „hidden champion unter den bundesrepublikanischen Klassik-Institutionen“.
Sicher, Dortmunds Innenstadt wurde im Zweiten Weltkrieg zu 98 Prozent zerstört, doch was dann entstand, sieht aus, als hätten sich die schlechtesten Architekten der Republik zusammengetan, um den Prototyp der gesichtslosen modernen Großstadt zu schaffen.
Das Dortmunder Konzerthaus wurde in die schlechte Gegend der Innenstadt gebaut, auf die Brückstraße, zwischen Imbissläden und türkischen Klamottenglitzer. Es gibt eine Reihe, die „Die jungen Wilden“ heißt, und es gibt Blackbox-Konzerte, bei denen die Leute erst, wenn sie da sind, erfahren, was gespielt wird. Die Akustik ist großartig. Und es ist super, wenn die schnieken Konzerthausbesucher vor der Veranstaltung durchs Problemviertel ziehen – oder sich danach einen Döner holen. Schön, dass da jemand hingeschaut hat.
Playa de Arguamul | Eigentlich wollte ich heute nur einen kleine Runde runde drehen, einmal den Nachbarort auschecken und wieder zurück. Ich hatte noch schwere Beine von der Roque-Blanco-Tour. Doch es trieb mich eine ganze Strecke bis hinab zum Strand.
Der Nachbarort von Tazo ist Arguamul, der nördlichste Ort La Gomeras. Vor Jahrzehnten war es eines der landwirtschaftlichen Zentren der Insel, grüne Hänge, Terrassenfelder, Weinreben, Fischfang. Heute ist es das ursprünglichste Nest der Insel, weitab von allem, erreichbar über eine gewundene Straße.
Arguamul liegt hinter den Cumbres de Chijeré und dem Gebirge Bejira und ist einer der am stärksten isolierten Orte der Insel. Einige Häuser sind nicht mehr durchgängig bewohnt. Sie dienen als Wochenend- oder Ferienhäuser der Familien, die hier früher lebten. Andere Bewohner betreiben zwar noch Landwirtschaft, aber hauptsächlich für den Eigenbedarf.
Unterhalb von Arguamul liegt ein wilder und oft windumtoster Steinstrand.
Um dort hinzukommen, bin ich von Arguamul erstmal ins Unterdorf nach Guillama gegangen. Der Weg führt über einen Camino.
Man sieht, dass der Camino keiner der bekannten Wanderwege ist, obwohl er markiert ist. Der Weg ist hier und da überwuchert – aber nur mit Gras und freundlichen Pflanzen, nichts mit Dornen.
In Guillama muss man den Hof von Pablo überqueren. Das ist hier oft so: Man geht zwischen den Häusern hindurch, über die Höfe und Terrassen.
Hinter dem Hof zeigt ein Schild in Richtung Strand.
Am Rand des Plateaus geht ein steiniger Weg nach unten, immer in Spitzkehren bis in einen Barracanco, der zum Strand führt.
Der Playa de Arguamul ist einen halben Kilometer lang und zum Schwimmen nicht geeignet – wie die meisten Strände auf La Gomera. Überall dicke Steine, außerdem gibt es heftige Unterströmungen.
Über dem Strand finden sich auch in hoher Höhe noch Muschel- und Schneckenschalen, auch noch in Höhe von Guillama, mehrere hundert Höhenmeter über dem Wasser. Die Schnecken sind klein, manchmal winzig, manchmal auch größer, und sehr filigran.
Ich nahm einige mit, ebenso Muschelschalen. Sie sind sehr hübsch.
Unten am Strand gibt es einen kleinen Steinbau, davor eine Feuerstelle. Davor liegt eine Pfeife. Neben der Tür eine stehengebliebene Uhr.
Im Häuschen selbst ist nur Müll.
Ich lasse alles, wie es ist, bleibe eine Weile am Strand, dann gehe ich auf demselben Weg wieder zurück nach Arguamul. Der Aufstieg über den Pfad ist steil, aber erstaunlich einfach. A piece of cake, würde M sagen.
Der Buddha | In Arguamul steht ein Buddha an der Straße. Er steht da in einer Kurve unter Palmen.
Ein Anwohner, ein Zugezogener, der ein Haus in der Gegend gekauft hatte, verliebte sich in Asien in ihn und ließ ihn herbringen, per Schiff über Singapur nach La Gomera. Alles ging glatt, nur auf dem letzten Stück Weg kam der Lkw mit dem zwei Tonnen schweren Marmorbuddha nicht weiter, die Straße ist eng und nicht asphaltiert, der schwere Transport steckte fest.
Dann passierte das, was wir alle von unseren Paketdiensten kennen: Der Lieferant dachte sich, was soll der Mist, welcher Idiot bestellt einen beknackten, zweitausend Kilo schweren Buddha, ich habe die Schnauze voll – setzte den Koloss an Ort und Stelle ab, Lieferung bis Bordsteinkante, und dokumentierte das Teil als ausgeliefert.
Alle Versuche, ihn dort wegzuschaffen, schlugen fehl. Die Leute haben sogar überlegt, ihn zu zersägen und wieder zusammenzusetzen. Am Ende blieb er, wo er war. Da steht er nun, noch auf Palette.
Besucher, die vorbeikommen, legen dem Buddha oft Münzen in die Hand, das soll Glück bringen. Das Geld bekommt die örtliche Kirchengemeinde.
Ich ließ das Meer hinter mir und ging zurück nach Hause. Bis Tazo waren es dreieinhalb Kilometer.
Zuhause schaukelte ich den Tag aus.
Freestyle-Tour: Tazo – Guillama – Playa de Arguamul – Guillama – Arguamul – Tazo / 15 Kilometer / geschätzte 700 Höhenmeter / Gehzeit dreieinhalb bis vier Stunden
Regina Scheer spannt in ihrem beeindruckenden Debütroman den Bogen von den 30er Jahren über den Zweiten Weltkrieg bis zum Fall der Mauer und in die Gegenwart. Sie erzählt von den Anfängen der DDR, als die von Faschismus und Stalinismus geschwächten linken Kräfte hier das bessere Deutschland schaffen wollten, von Erstarrung und Enttäuschung, von dem hoffnungsvollen Aufbruch Ende der 80er Jahre und von zerplatzten Lebensträumen.
Machandel ist der Name eines fiktiven Mecklenburger Dorfes. Der Roman verbindet das Nachkriegsschweigen mit dem Leben in der DDR, es beschreibt kleinkariertes Dorfleben, Flüchtlingsgeschichten und seziert das Wendedeutschland: die Sehnsucht nach dem Westen, dem der Wunsch nach einem anderen Osten gegenüberstand. Erzählt werden mehrere Geschichten – vielleicht auch nur eine Geschichte, die des Dorfes – aus Sicht von fünf Figuren: dem Hauptcharakter Clara, ihrem Vater, dem SED-Funktionär, der ehemaligen Zwangsarbeiterin Natalja, dem Oppositionellen Herbert und der Hamburgerin Emma, die es im Krieg nach Mecklenburg verschlägt. Keine leichte Kost, prima für die ruhige Hängematte. Ich mochte die präzisen Charaktere und die schnörkellose Sprache. Vier von fünf Sterne.
Schöne Vokabel | „Iktsuarpok“ ist ein Wort der Inuit. Es beschreibt die Vorfreude, mit der man immer wieder zum Fenster geht, um zu gucken, ob der Besuch endlich kommt (via SZ Magazin).
Gelesen |Sigmar Gabriel wird Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Nach langer politischer Karriere den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Oder ein Blumengeschäft in Freienohl eröffnen. Einfach irgendwas tun, mit dem man sich und andere nicht diskreditiert. Das wäre doch mal was. Nachdem ich Bundespräsidentin war, werde ich höchstens noch ein Waffelcafé eröffnen, Mittwochs Ruhetag, und im Eingang liegt ein Mops.
Auf den weißen Felsen | Heute machte ich die Wanderung, die ich am Sonntag nicht machte, als meine Schuhe starben. Eine super Tour – auf den ganzen vierzehneinhalb Kilometern hatte ich einen tollen Ausblick ins Tal von Vallehermoso und in die Seitentäler.
Außerdem hatte ich Begleitung: Während des Aufstieg begleitete mich ein Hund. Ich war sicher, er gehört zur Wandergruppe hinter mir, findet mich aber irgendwie netter als seine Leute. Die wirkliche Geschichte war anders – und besser. Mehr dazu später.
Ich stieg aus dem Ort heraus zunächst über einen Camino auf, der steil bergan führte und auf einem Bergkamm endete. Dort hatte ich einen zauberhaften Ausblick ins Tal mit dem Staudamm Embalse de la Encantadora.
Der Hund fand’s auch hübsch.
Danach stieg ich zunächst wieder hinunter, hinab zum Staudamm. Von oben sieht er ziemlich voll aus, tatsächlich ist er das aber nicht. Der Blick von hinten auf die Staumauer zeigt, dass noch gut ein dreistöckiges Haus zwischen Wasseroberfläche und Abflusskante passt. Am Ufer ist noch ausreichend Platz für Wasser.
Die Leute in meinem Dorf sagen, es gebe zu wenig Regen. Seit einigen Jahren falle gerade im Winter viel zu wenig. Früher habe es sich zwischen Oktober und April gegen Abend oft zugezogen und es habe über Nacht geregnet. Das passiere nun viel seltener, die Palmen beginnen schon zu vertrocknen.
Nach dem Staudamm ging es wieder hinauf, erst eine Straße, dann einen Camino. Der Hund begleitete mich, lief vor, wartete an den Wegwindungen auf mich, und wenn ich kam, ging er weiter.
Zwichendurch schloss die Wandergruppe auf.
„Gehört dir der Hund?“, fragten sie. Ich: „Ich dachte, der gehört zu Euch.“ – „Nee, zu uns gehört der nicht.“
Nach zweieinhalb Stunden kam ich auf dem Roque Blanco an. Dort gibt es ein Restaurant, das Cola verkauft. Mit Eis! Ich war glücklich.
Als ich meine Brotzeit aß, kam ein Mann aus dem Restaurant, sah den Hund und fragte: „Deiner?“ Ich: „Nee.“ Daraufhin bekam der Hund ein Riesendonnerwetter auf Spanisch zu hören – und eine Leine.
Er gehört nämlich der Kellnerin des Restaurants. Sie wohnt in Vallehermoso, und er vermisst sie tagsüber so doll, dass er öfter mal ausbüxt, sich Wanderern anschließt, so tut, als gehöre er dazu, und mit zum Restaurant aufsteigt.
Danach stieg ich nach Vallehermoso ab.
Der Weg führt auf den Roque Cano zu. Mit 650 Metern überragt er das Tal – ein Vulkanschlot, den die Zeit und Erosion freigelegt haben.
Auf einem Bergkamm lief ich auf den Felsen zu und konnte sowohl links als auch rechts in ein Tal schauen. Ich liebe Bergkämme.
In Schleifen ging es dann hinunter nach Vallehermoso, sehr bequem und sehr angenehm.
Infos zur Tour: Rother Wanderführer Nr.56: Von Vallehermoso nach El Tión / gut 750 Höhenmeter / 14,5 Kilometer / 4,5 Stunden reine Gehzeit
Playa de Vallehermoso | Danach kaufte ich ein und fuhr noch zum Strand von Vallehermoso. Meeresrauschen und tolle Atlantikwellen.
Zuhause stand noch halbe Stunde die Sonne auf der Hängematte, und ich schaukelte den Tag aus.
Flow | Gestern Abend habe ich einen Schreibflow gehabt, endlich mal. Ich habe Gutes zu Papier beziehungsweise in den Laptop gebracht und einen Erzählknoten aufgelöst. Zufrieden eingeschlafen und wunderbar erholt um 8 Uhr aufgewacht.
Heute Morgen habe ich die Hängematte wieder aufgehängt, Regen war nicht in Sicht. In ihr schaukelte ich den Tag ein. Gebe ich mich kreativer Arbeit hin, braucht es einen langsam Start, ein Eingrooven. Die gute Phase kommt ohnehin erst am Abend. Hektik hilft hier nicht.
Es gibt sonst nichts weiter zu berichten, keine Vorkommnisse, keine Ereignisse. Deshalb zeige ich Ihnen jetzt ein Bild von einem Käse:
Gestern kochte ich Kohl und Zucchini. Ich schmeiße hier jeden Abend Gemüse in die Pfanne, immer mal anderes, dazu Knoblauch und Olivenöl, das macht mich glücklich. Gestern öffnete ich den jüngst erworbenen gomerischen Ziegenkäse (Bild), ein kleiner, halber Laib. Der Käse hat ein rauchiges Aroma, es erinnert sehr an Barbecue-Soße, das ist erstaunlich. Ich gab einige Stücke ins Gemüse. Das sorgte für eine gute Würze, ich rollte alles in ein Wrap-Dingens. Perfekt.
Möchten Sie nach dem Käsefoto noch ein Keksbild sehen? Ja? Bitteschön:
Das ist ein Gofiokeks. Ich aß ihn nach dem Mittag, nach dem Gazpacho.
Aufgeschrieben | In meiner kleinen Doktorarbeit habe ich seinerzeit eine Methodik verwendet, mithilfe derer ich die Arbeit in zwei Redaktionen entwickelt habe. Die Methodik basiert auf der Interaktiven Inonvationsforschung.
Im vergangenen Jahr ergab es sich, dass ich diese Methodik bei Kunden anwendete. Sie hilft, im Tagesgeschäft Neues auszuprobieren und beteiligt diejenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Lösung, die das Problem haben. Ich habe dazu etwas zusammengeschrieben: Interaktive Innovation – Das Labor im Tagesgeschäft.
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