Wetter | Sabine tobt ums Haus und rüttelt an den Jalousien. Die Bäume biegen sich. Das Gewächshaus der Nachbarn hat einen Ausflug gemacht, ist aber wieder daheim. Äste wehen durch den Garten. Dort ist alles gesichert, auf dem Balkon auch. Bislang kann ich keine besonderen Fundstücke vermelden. Allerdings kommt die Front erst noch, und es klappert und klimpert draußen immer mehr. Ich bin gespannt, wie es morgen früh draußen aussieht.
Was machen die Meisen und die Dompfaffen eigentlich bei Sturm? Hocken sie in einer Astgabel und denken die ganze Zeit: „Ooaar, boah, wie nervig“?
Expedition ins Osnabrücker Land | Ich war in Bad Essen und habe Kindergeburtstag gefeiert.
Der Pferdekuchen stammt von der Freundin. Sowas übersteigt meine Backkünste. Und meine Geduld.
Kindergeburtstag, habe ich festgestellt, hat erhebliche Parallelen zu Teamworkshops.
Dynamik: Nach einer Warm-up-Phase (Muffins, Fanta) gab es ein lockeres Einstimmungsprogramm (Pferdemasken basteln). Im Anschluss wurde es aktiver (Reitparcous); als die Gruppe eingegroovt war, kam die schwierigste und teamdynamischste Aufgabe (Schatzsuche). Danach lockeres Ausschwingen (Pommes, Nuggets).
Auch die Rollenverteilung auf einem Kindergeburtstag ist wie in jedem guten Betrieb:
- Konstruktiv-Aktive, die die Gruppe durch die Aufgaben führen
- das breite Mittelfeld: engagiert, aber nicht vorneweg
- der Laute: hat zu allem eine Meinung, trägt aber nichts zum Ergebnis bei
- der Showstopper: leidet vernehmlich und wortreich, will aber auch nichts verpassen
- die stille Beobachterin: hält sich zurück; wenn sie etwas sagt, trifft es ins Schwarze
Seufz | Ich vermisse Frau Kaltmamsell.
Angeguckt | Die Winde und Luftströmungen rund um die Erde
Kommentare
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Die Kaltmamsell fehlt uns allen. Sie wird wiederkommen.
Was die Vögelchen machen? Sie verstecken sich. Sie gehen z.B. in Thujahecken (dazu sind sie gut) oder platzieren sich unter Dächern, wo es nicht so pfeift. Oder bei H. in die Efeuwand, die das Haus auf der windabgewandten Seite umwächst. Und dann gibt es ja noch die Vogelhäuschen, da haben Sie ja auch einige anzubieten.
Lebensbaumhecken – sie haben doch eine Daseinsberechtigung. Dafür nehme ich den müffeligen Geruch, Sonnendiebstal, optische Beeinträchtigungen und latentes Beklomnenheitsgefühl dann gerne in Kauf. Denn ich habe ein Trauma: wir haben im Garten Gestüpp inkl. Thuja zugunsten eines Beetes an der Seite zum Nachbarn hin gerodet. Nach getaner Arbeit ging es für ein paar Tage an die See. Zwischenzeitlich beantwortete der Nachbar dies mit einer Zweitthujahecke, die er hinter seine dichten hohen dauergrünen Gewächse setzte. Er sieht sie nur, wenn er durch die Erstbefestigung krabbelt. Wir jeden Tag…
Lieber Herr H., ich gehöre zu denen, die Thuja verabscheuen. In ihrer optischen Tristesse erinnern sie mich immer an Friedhof, wo sie die Trostlosigkeit für die Besucher quasi versinnbildlichen. Aber… wenn sie der Vogelwelt Sicherheit im Unterschlupf bieten bin ich sofort mit ihnen versöhnt. Das war mir nämlich neu.
Thuja macht mir schlechte Laune.
Bei manchen der gefiederten Geschöpfe kann ich mich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass sie im Surfen auf dem wilden Wind auch mal eine unbändige Freude am Leben empfinden. So hie und da.
Stimmt. Die hatte ich auch. Größere Vögel.