Emsige Tage | Nach meiner Bahnfahrt nach Aalen moderierte ich dort am Dienstag einen Workshop. Der Kunde hatte mich als Preis in der Landesauszeichnung Mobilitätswende gewonnen.
Am Tag darauf, am Mittwoch, fuhr ich von Aalen nach Schwäbisch Gmünd und verbrachte den Tag am Standort eines Kunden. Es war prima, dort zu sein: Die Leute aus dem Süden sehe ich sonst nur als Kacheln auf dem Bildschirm. Besonders die Gespräche zwischen den eigentlichen Terminen waren gut.
Von Schwäbisch Gmünd fuhr ich nach Herrenberg und kämpfte mich mit dem Bus zum Hotel durch. Am Donnerstag beriet ich dort – ebenfalls in meiner Funktion als Preis – einen weiteren Kunden. Am Donnerstagabend fuhr ich wieder heim und kam gegen Mitternach in Haltern an.
Bemerknisse und Ereignisse auf der Reise | Gesehenes und Erlebtes, beginnend mit eine hübschen Morgen.
#1 – In Herrenberg hatte ich einen sehr schönen Sonnenaufgang – nach einer mäßigen Nacht.
Vom schlimmen Männerschnupfen ist immer noch ein leidlicher Husten übrig, der mich besonders Nachts quält. Immerhin waren die Ghettoblaster vom Flur verschwunden: Als ich in Herrenberg ankam und mein Zimmer bezog, nutzte eine Jugendgruppe den Flur als Wohnzimmer, begleitet von lauter Musik und viel Tohubawohu. Die Jugendlichen gingen im Laufe des Abend jedoch tatsächlich zu Bett. Ich war dankbar.
#2 – Last Stockrose standing in Aalen:
#3 – Die halbe Welt scheint aus Aalen zu kommen. Jedenfalls erreichten mich über Instagram, über das Kännchenblog, Twitter und Bluesky diverse Nachrichten, wie schön es doch sei, dass ich in Aalen weile, man sei dort geboren.
Ein besonderer Dank geht an Kommentatorin Ina, die mich nicht nur zur Konditorei des Ortes schickte, damit ich mir dort Aalener Spionle kaufte, sondern mir auch noch das Geld für einen Spionle (die Geschichte dazu) in die Kaffeekasse warf. Ich kaufte allerdings nicht nur einen Spion, sondern eine ganze Packung, damit die Daheimgebliebenen auch kosten können. Zusätzlich zu den Spionle erwarb ich auf der Reise diverse Leckereien, und ich lernte Wibele kennen. Die Schätze:
#5 – In der Tüte in der Mitte ist Quittenspeck. Er ist ein Geschenk von E., die ebenfalls las, dass ich in Aalen bin und mich zu einem schwäbischen Abendessen zu sich nach Hause einlud. Es war ein wunderbarer Abend mit guten Gesprächen, gutem Essen und viel Herzenswärme. Herzlichen Dank nochmal!
#6 – Gelernt: In Schwäbisch Gmünd, in einem roten Haus, werden die Tonies geboren.
Produziert werden sie nebenan bei Schleich. Die sitzen auch in Schwäbisch Gmünd. #bildungsblog
#8 – Herrenberg Downtown: Dort war ich in der Mission „Stadtnavi“ unterwegs. Das Stadtnavi vernetzt unterschiedliche Daten der Kommunen, um einen Mehrwert für den ürger zu schaffen, zum Beisiel um zu wissen, wo die nächste „Nette Toilette“ ist. Vor allem aber dient es dazu, Mobilität zu planen. Hinter dem Stadtnavi liegen Busfahrpläne, aber auch Parkplatzauslastungen und Standorte von Sharing-Angeboten. Hier gibt es mehr Erklärung dazu.
Das Stadtnavi hat den Nebeneffekt, dass Kommunen sich darum bemühen, gezielter Daten zu erheben und mit ihnen zu arbeiten. Die Informationen stehen, einmal erfasst, dann nicht nur einer Anwendung wie Stadtnavi zur Verfügung, sondern der gesamten Öffentlichkeit.
#9 – Die Rückfahrt war gewagt geplant: Abfahrt in Herrenberg am frühen Abend, Ankunft im Münsterland nach 23 Uhr. Ich dachte mir ganz optimisch: Durchgehende Verbindung von Stuttgart ins Ruhrgebiet – das wird schon passen. Als ich jedoch am Stuttgarter Hahptbahnhof ankam, blinkte die Anzeigetafel wie ein Weihnachtsbaum: 70 Minuten Verspätung, 60 Minuten, 40 Minuten, Zugausfälle, Personen im Gleis, Verspätung eines vorausfahrenden Zuges, dies und das.
Keiner der Fernzüge kam pünktlich – außer meiner. Gechillt und nach Fahrplan fuhr ich also ins Ruhrgebiet, stieg in Essen in den Regionalverkehr um und kam gegen halb Zwölf, ziemlich erschöpft, aber guter Dinge in Haltern an, wo der Reiseleiter mich vom Bahnhof abholte.
Bildungswoche | Ich freue mich auf die kommende Woche. Von Montag bis Mittwoch mache ich eine Weiterbildung in Organisationsentwicklung, am Freitag beginnt meine Ausbildung in Systemischem Coaching an der Fernuni Hagen. In beidem habe ich bereits Wissen und Erfahrungen, aber gerade von der Fernuni erhoffe ich mir Fundierung und Hintergrund. Die Ausbildung ist dem Institut für Psychologie angegliedert und wird von Psychologen durchgeführt; ein Blick in die Inhalte zeigt mir eine gute Mischung aus Praxis und akademischer Theorie; ich bin guter Dinge.
Seit ich selbstständig bin, bilde ich mich jedes Jahr weiter. Dieses Jahr habe ich aber einen besonders großen Hunger aufs Lernen. Mein Kundenstamm hat sich in den vergangenen zwei Jahren, nach dem Höhepunkt der Pandemie, deutlich vergrößert. Die Kunden sind ziemlich unterschiedlich. Ihre Anliegen sind zwar im Kern gleich – es geht um die Begleitung in Veränderung -, aber die Ausprägung ist divers: Die Kontexte, in denen der Wandel stattfindet, ist anders; die Branchen unterscheiden sich; die Regeln, nachdem die Branche und die Organisation funktionieren – und natürlich sind die Menschen einzigartig. So kommt es, dass ich, je mehr ich mit meinen Kunden arbeite und je mehr ich dabei erlebe, was ich gut kann, auch erkenne, was ich (noch) nicht weiß und nicht kann.
In diesem Jahre habe ich mehr als 12.000 Euro in mein Wissen und meine Kompetenzen investiert. Ich finde, eine Investition in die eigenen Kompetenzen ist die beste Investition, die ich tätigen kann (viel besser als einen neuen Geschäftswagen oder ein neues Smartphone). Weil ich inzwischen ziemlich breit aufgestellt bin (ich habe das letztens mal aufgelistet), finde ich in jeder Weiterbildung zahlreiche Anknüpfungspunkte. Das macht einen Riesenspaß und ich habe große Freude, Wissen und Methoden zu kombinieren.
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Gehört | Soziologe und Bildungsforscher Aladin E-Mafaalani im Gespräch mit Matze Hielscher. Keine neuen Erkenntnisse, aber wie immer pointiert. Wir müssen Aladin El-Mafaalani so lange und so oft sprechen lassen, bis unsere Gesellschaft endlich in Schulen und Bildung investiert.
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