Käte im Karton | Diese Woche bekam ich einen großen Karton. Darin: meine Freiexemplare vom Verlag. Jetzt kann ich Menschen beschenken! Yeah!
Käte im Ohr | Allen, die lieber hören als lesen, liest Sybille Kuhne mein Buch vor. Ich freue mich wahnsinnig darüber, dass Suhrkamp Insel sich dazu entschieden hat, es zu produzieren, und ich mag Sybille Kuhne als Sprecherin. Sie passt gut zur erzählenden Käte, ist resolut und weich zugleich.
Auf welche Plattformen „Die Frau, die den Himmel eroberte“ aktuell schon verfügbar ist, kann man hier sehen. Weitere werden folgen.
Signierte Käte | Mich hat aus mehreren Ecken die Frage erreicht, ob ich auch signierte Bücher oder Bücher mit einer Widmung verschicke. Ja! Allerdings verschicke ich nicht selbst, sondern meine Buchhandlung im Kiez. Wir klären gerade das Prozedere. Sobald alles klar ist, folgen die Infos.
Wochenendausflug | Kommunionsfeiern finden in diesem Jahr weit entfernt vom Weißen Sonntag statt. Am Wochenende lupfte der Wind bereits erste Blätter von den Bäumen, und die Kleider der Mädchen bewegten sich sacht in herbstlich-schweren Böen, als wir vor der Kirche standen.
Ich war auf eine zweieinhalbstündige Veranstaltung eingestellt. Der Katholik neigt bei solcherlei Anlässen ja zum Zelebrieren; wenn er die Schäfchen schonmal in den Fängen hat, wird alles aus dem Partykoffer geholt, was Mutter Kirche darin bereithält.
Wie auch in anderen Belangen ist auch im Kontext „Kommunion“ nicht alles schlecht an Corona: Die Messe war #wegenderaktuellenSituation auf eine Stunde begrenzt. Alle Kinder hatten ihren kleinen Auftritt, der Chor sang, der Pfarrer moderierte die Zeremonie professionell runter, der Organist spielte erst zu früh und dann ein anderes Lied, als der Chor sang, die Kinder waren am Ende stolz und erleichtert, alle hatten danach eine Anekdote zu erzählen, und es war in der Kürze überaus nett.
Im Anschluss gab es erst Mittagessen, dann Torte, dann Abendessen, unterbrochen von einem Spaziergang, der in Tempo und Länge gerade genügte, um drei Smarties zu verbrennen. Aber ist es nicht bei allen Anlässen mit Jesus so? Es wird gegessen, dass die Schwarte kracht, und am Ende sind alle müde vom Nichtstun.
Am Schönsten war, nach langer Zeit geimpft und ohne schlimme Coronagedanken beisammenzusitzen. Ein angemessen feierlicher und gleichzeitig entspannter Tag.
Broterwerb | Von Montag bis Mittwoch habe ich ein Inhouse-Seminar beim Kunden gegeben: Agile Redaktionsarbeit. Ich hatte Open-Space-Sessions eingeplant, also Zeiträume, in denen die Teilnehmer:innen themenoffen ihre Fragen mitbringen konnten – ein agiles Format zum Wissensaustausch. Es ging in diesen Sessions viel um Führung und Teamentwicklung.
Also besprachen wir uns, und ich änderte den Seminarschwerpunkt kurzerhand, plante am Montagabend den Dienstag um und am Dienstagabend den Mittwoch, schmiss Inhalte raus und nahm neue rein, so dass die Leute zwar immer noch etwas über agile Methoden gelernt haben, aber auch über Selbstbehauptung in der ersten Führungsposition, Arbeit in Hierachien und über Konflikte im Team.
Am Mittwochabend war ich dann ziemlich durch. Aber noch anstrengender und vor allem unbefriedigender wäre es gewesen, an den Bedürfnissen der Teilnehmer:innen vorbeimoderiert zu haben. Das gute Feedback am Ende hat die Mühen belohnt.
Seelenverwandtschaft | Ich habe viele Raupen gesehen. Und eine einzelne, sehr dicke Raupe. Laut Recherche ein Weidenbohrer. Über den Weidenbohrer habe ich daraufhin gelesen, dass er bis zu vier Jahre als Raupe lebt und Unmengen frisst, bis er sich schließlich verpuppt und als sehr hässlicher Schmetterling wiederkommt. Bin noch unentschlossen, ob das ein erstrebenswertes Lebenskonzept ist, fühle nach dem Kommunionsgelage aber eine gewisse Seelenverwandtschaft.
Die schwarzen Kollegen sind wohl Tagpfauenaugen.
Supermarkt | Jüngst berichtete ich über den Umbau des Kiez-Supermarktes. Seit einem Monat hat er Warenwaben und alles ist anders herum: Linksrum ist rechts rechtsrum, der Eingang ist der Ausgang, der Ausgang ist der Eingang.
Wie ich von einer … uhm … Freundin hörte, laufen auch nach vier Wochen immer noch Leute gegen die Ausgangstür, wenn sie den Laden betreten möchten. Für sie gibt es jetzt dieses Schild:
Danke, lieber Penny! Ich fühle mich abgeholt.
Kulinarischer Lieferdienst | Ich soll von der Torfrau ausrichten: Sie trägt die Schuld, dass ich so lange nicht gebloggt habe. Sie reist nämlich nach Italien zum Pfadfinder und besucht dort Weingüter und Parmesankäsereien. Wir mussten abends dringend telefonieren, wie viel sie mir von was mitbringt. Deshalb konnte ich leider nicht eher bloggen.
Gelesen | Biontech-Gründerin Özlem Türeci und ihr Mann Uğur Şahin im Interview zu Gewinn und Investitionen ihrer Firma, zu Patenten und Unternehmenszielen: „Wir brauchen nicht viel.“
Gelesen | Frau Kaltmamsell feiert die Volljähigkeit ihres Blogs. Sie schreibt nun seit 18 Jahren ins Internet.
Mein Blog ist ein komplett überholtes Modell […]. Ich genieße seine Irrelevanz immer noch als Freiheit und tippe hartnäckig in diese völlig egale Ecke des Internets, damit es wenigstens einen kleinen Garten in den unendlichen Weiten des Webs gibt, in dem die Utopie des „Everybody has a voice“ weiterlebt.
Journal Montag, 13. September 2021
Ich gratuliere von Herzen!
Das Kännchencafé gibt es seit fünfzehn Jahren; ab dem kommenden Januar darf es bis Mitternacht ausgehen und alleine Trecker fahren. Am meisten gefällt mir am Tagebuchbloggen, und das ist mir erst in den vergangenen drei Jahren so richtig aufgefallen, dass es mein Denken prägt. So, wie ich die Dinge aufschreibe, bleiben sie mir im Gedächtnis. Es bleibt das Humorige im Tragischen, das Hoffnungsvolle im Traurigen und das freudige Erlebte.
Angeguckt | Bestimmt haben Sie es schon gesehen: Zwei Elfjährige grillen Armin Laschet im Interview. Leider fehlt ihm jegliche Kompetenz und Contenance, diese Situationen zu meistern. Die gleichen Kinder grillen auch Olaf Scholz, sogar genauso heiß – wenn nicht noch heißer: Er wird penetrant über tote Kinder im Mittelmeer ausgefragt. Unabhängig davon, ob man seine Antworten inhaltlich gut oder schlecht findet: Er behält die Ruhe.
Hintergründe zur Produktion der Interviews von „Late Night Berlin“. Die CDU reagiert derweil schnippisch; die Kinder seien instrumentalisiert worden, die Fragen seien eingeflüstert gewesen.
Es ist wirklich ein krasser Verdacht, dass Menschen, die Kanzlerkandidaten interviewen, eine Redaktion im Hintergrund haben! Unerhört!
Die britische Times würdigt Laschets Auftritts – allerdings dürften Überschrift und Inhalt des Artikels ihm nicht gefallen: CDU leader Armin Laschet left red-faced by children’s grilling .
Kommentare
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: Am meisten gefällt mir am Tagebuchbloggen, und das ist mir erst in den vergangenen
: drei Jahren so richtig aufgefallen, dass es mein Denken prägt. So, wie ich die Dinge
: aufschreibe, bleiben sie mir im Gedächtnis. Es bleibt das Humorige im Tragischen,
: das Hoffnungsvolle im Traurigen und das freudige Erlebte.
Wie wahr, wie wahr. Danke für diese Gedanken, für diese Erkenntnis, die ich gerade sehr teile.
<3
Auf der Skoobe App kann man auch dein Buch hören. Das erste Kapitel habe ich schon gehört, Frau Kuhne hat eine sehr angenehme Stimme.
Skoobe – noch nie gehört. Aber danke fürs Hören! Ja, finde ich auch. Passende Stimme.