Leibesertüchtigung | Am Samstag setzte ich mich aufs Fahrrad und fuhr von Dortmund nach Haltern.
Hintergrund dieser Bemühungen war zum einen, dass ich viel Freude mit meinem neuen Fahrrad habe. Zum anderen ist für Ende August ein Radurlaub in Dänemark geplant, und ich muss mich und meinen Körper ans Fahren längerer Strecken gewöhnen.
Gefühlt besteht die halbe Strecke von Dortmund nach Haltern daraus, aus Dortmund rauszukommen, was auch irgendwie symbolisch ist: Man beginnt, in Dortmund zu wohnen, und kommt da irgendwie nicht wieder weg.
Ab Lünen wurden die Steigungen weniger. Es kamen ein paar Kilometer am Kanal entlang, längere Abschnitte auf Fahrradwegen, dann kam erst Vinnum, dann Olfen, die letzten Kilometer führten durch Wald, und dann war ich da.
Ich bin zufrieden: 1 Stunde 56 für knapp 40 Kilometer, ein 20er-Schnitt und nichts, was mir wehtat. Das stimmt mich optimistisch für den Radurlaub. Weitere Experimente folgen.
Leidig | Die Dortmunder Freibadsituation steht hingegen unter keinem guten Stern. Erst öffnete das Freibad nicht #wegenderaktuellenSituation. Dann öffnete es, aber verkürzte gleichzeitig die Schwimmzeiten von 20 auf 18 Uhr, was bedeutet: An Arbeitstagen ist für mich kein Schwimmtraining möglich. Dann kam das Hochwasser, und das Freibad soff ab: Schwimmbecken, Wiesen – das ganze Bad war überflutet. Die Freibad-Leute arbeiteten und ackerten, um schnell wieder zu öffnen. Als sie vor ein paar Tagen alles so weit hatten, dass wir wieder hätten schwimmen können, kamen über Nacht Vandalen, warfen Bänke und Kühlschränke ins Wasser und setzten Spinde in Brand. Jetzt muss erneut aufgeräumt werden.
Olympische Spiele | In seinem Blog „Sports & Politics“ berichtet der Journalist Jens Weinreich täglich über Hintergründe der Olympischen Spiele in Tokio. Weinreich beschäftigt sich seit Langem mit Doping, Korruption und den sportpolitischen Vorgängen im nationalen und internationalen Olympischen Komitee. Die Beiträge gehen auch als Newsletter raus (hier abonnieren).
Lernen | In diesem Jahr biete ich noch zwei offene Seminare an. Beide sind, sofern es die Pandemielage erlaubt, Präsenzseminare an sehr schönen Orten:
- Kollegiale Führung (5. und 6. November, Hünfelden): Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Verantwortung bringen, Prozesse vereinfachen, Entscheidungen dorthin geben, wo sie sinnvoll sind, und gleichzeitig die Fäden in der Hand behalten – wir besprechen, wie Führung in der Wissensgesellschaft aussieht und was sich mit zunehmender Remote- und Hybrid-Arbeit zukünftig verändert.
- Frauen in Führung (25. und 26. Oktober, Wuppertal): Frauen sind in Führungsrollen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Oft fehlt es an Rollenvorbildern, und die Atmosphäre im Unternehmen ist männlich geprägt. Im Seminar erörtern wir, wie man als Frau authentisch und wirksam führt, wir hinterfragen Rollenbilder und besprechen den Umgang mit schwierigen Situationen, Konflikten, Dominanzverhalten und dem eigenen Anspruch.
Ich freue mich über weitere Buchungen!
Das Seminar zu Agiler Redaktionsarbeit beendete ich am Freitag mit einer Retrospektive. Das ist ein Format, mithilfe dessen man sich im Team verbessert. In meinen Seminaren mache ich es oft so: Ich zeige die Methode, indem die Leute sie direkt ausprobieren und inhaltlich etwas erarbeiten. Wir blickten also auf unsere drei Seminartage zurück und besprachen, was ich so lassen sollte und was ich besser machen kann. Denn im September werde ich die Veranstaltung ein zweites Mal durchführen – und es wäre ja eine vertane Chance, aus dem ersten Durchgang nicht zu lernen. Das Feedback fiel durchweg positiv aus; alle waren mit den drei Tagen sehr zufrieden, was mich freute – schließlich war das Seminar eine Premiere. Zugleich gab es Wünsche für die zweite Auflage. Unter anderem wünschten die Teilnehmer:innen weniger englische Fachwörter (oder wiederholte Erklärungen), zwischendurch noch mehr Zeit zum Nachdenken und ein Fallbeispiel aus der Redaktion, das sich stärker durch das Seminar zieht. Super Anregungen, die wir gemeinsam klar als Maßnahmen formulierten und die ich gut umsetzen kann.
Auch die Auftraggeberin war dabei. Wir unterhielten uns im Anschluss über diese Methode, Feedback aufzunehmen und über die Kritikfähigkeit, die man dazu braucht. Ich finde ja, dass in einer gemeinsamen Verbesserung immer eine große Chance liegt – gerade, wenn die Zusammenarbeit neu startet. Denn wir strengen uns alle an, das Beste zu erreichen: Der Kunde brieft mich, so gut er konnte. Ich bereite alles vor, so gut ich kann. Wir sprechen uns nochmal ab. Wir justieren nach. Was dann nach der Veranstaltung dennoch an Wünschen auftaucht, konnten wir im Vorfeld nicht wissen. Insofern ist es doch total okay, das genau zu formulieren und Maßnahmen abzuleiten.
Ich erlebe es übrigens bei jedem neu konzipierten Angebot so, besonders bei Seminaren: Sie brauchen immer eine Evolution von drei bis vier Veranstaltungen, bis sie ausgereift sind.
Serviceblog | Man kann Flutwein kaufen, um den Wiederaufbau an der Ahr zu unterstützen.
Landfrauenorden, Teil I | Abteilung „Erste Male“: Ich hatte Einkoch-Premiere. Johannisbeergelee. Die Johannisbeeren im Garten waren reif, rund eineinhalb Kilo. Es waren Maßnahmen erforderlich. Ich schwankte zwischen der Herstellung von Gelee und Aufgesetztem – Hausfrauengold auf Doppelkornbasis hat eine gewisse Familientradition -, entschied mich aber für Gelee.
Das erste Mal Einkochen bedeutet auch: das erste Mal Gelierzucker kaufen. Die Aufgabe erschien mir in der Theorie nicht allzu schwierig – bis ich gewahr wurde, wie viele Regalmeter und Arten von Gelierzucker es gibt: Gelierzucker 2:1, Gelierzucker 3:1, Gelierzucker extra für Beeren, Gelierzucker extra für Erdbeeren, Super Gelierzucker, Gelierzucker mit Kochen, ohne Kochen, für extra fruchtige Konfitüre, mit Stevia, aus Rohrohrzucker, mit Apfelpektin, Markengelierzucker und No-Name-Gelierzucker. Und: Geliertraum, die Alternative zu Gelierzucker. Ein Gelier-Universum, verborgen in meinem Supermarkt! Das erhöhte die Komplexität meines Vorhabens erheblich. Welche Kriterien zieht man bei der Auswahl von Gelierzucker heran?
Ich nahm die Packungen und wog sie in der Hand. Haptik? Ich las die Rückseiten. Manche beschrieben den Vorgang des Einkochens minutiös. Andere verstand ich nicht. Ich entschied mich für ein Produkt extra für Beeren, das gut in der Hand lag und dessen Beschreibung mich als das adressiert, was ich bin: blutige Laiin mit keiner Ahnung von nix.
Der Rest war zunächst etwas klebrig und langwierig (Johannisbeeren von den Stängeln pulen), dann sehr einfach.
Das Ergebnis schmeckt unerwartet gut. Ich werde den Vorgang beizeiten wiederholen.
Landfrauenorden, Teil II | Dann waren auch noch Zucchini reif. Ich hobelte mir Zucchini-Salat mit Cashews, Honig und Parmesan.
Eine sehr gute Mischung! Das Rezept stammt von Ina. Ich finde es grad nicht, aber es geht ungefähr so: Zucchini längs hobeln und eine Vinaigrette machen. In der Vinaigrette sind Olivenöl, etwas Weißweinessig, Zwiebeln, Honig, Salz und Pfeffer. Dann gibt man gehobelten Parmesan und geröstete Cashewkerne dazu.
Angeguckt | Die Straßen des Römischen Reichs als U-Bahn-Netz | So hört sich eine Unwetter- oder Katastrophenwarnung an, die über Cell Broadcast versendet wird.
Gelesen | Bei den Olympischen Spielen in Tokio hat die Außenseiterin Anna Kiesenhofer ein Radrennen gewonnen, weil sie von Kilometer Null an vorneweg gefahren ist und ihre Gegnerinnen sie irgendwann einfach vergessen haben: Ein echtes Olympia-Wunder.
Kommentare
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die Vandalismusnachricht habe ich erst am heutigen Dienstag gehört und es hat mich nachhaltig verstört. Wer macht sowas?
Das Elsebad ist ebenfalls schwer mitgenommen, es wurde hart gearbeitet, aber es scheint wohl die Technik kaputt zu sein und jetzt läuft ihnen die Zeit davon (auf der homepage gibt es eine Spendenmöglichkeit an den Förderverein).
Der Zucchinisalat ist ein echter Internethit, ich hab mal nachgeschaut, von 2010, da hat ganz Kleinbloggersdorf und Twitterwelt den täglich gegessen, das Original ist von Stevan Paul @nutriculinary in der effilee veröffentlicht (war jetzt nicht sicher ob ein Link gewünscht ist) gibt es hier auch seitdem regelmäßig.
Wenn man den Johannisbeeren noch Maracujas mitgibt schmeckt das fast noch vorzüglicher :)
Für mich ist das Wichtigste bei der Auswahl des Gelierzuckers, dass er kein Palmöl enthält. Dr. Oetker verwendet es. Auf Nachfrage, warum das so ist, wurde mir gesagt, die Kunden wünschen, dass die Marmelade beim Kochen nicht schäumt. Also ich finde, der Schaum ist das Leckerste beim Marmeladekochen. Ich weigere mich, bei dem Palmölwahnsinn mitzumachen und wünsche dir weiterhin viel Erfolg mit deinen Gelees und Marmeladen, liebe Vanessa.