Lauf, Forrest! | Der Tag begann mit einem Acht-Kilometer-Dauerlauf. Das ist insofern erstaunlich, als dass ich laufen ja nicht mag. Erfreulich war, dass ich diesmal nicht auf der letzten Rille zu Hause ankam, sondern noch ein Stück hätte weiterlaufen können. Außerdem fühlen sich meine Beine und Knie nach dem Lauf nicht mehr an, als bedürften sie augenblicklich hochwertiger Endoprothesen.
Wohlmeinende Stimmen raten mir bereits zu einer Registrierung bei Strava und dem Erwerb einer dieser Laufuhren, die Strecke, Geschwindigkeit, Puls und anderen Klimbim festhalten. Mir erschließt sich allerdings der Mehrwert daraus nicht. Ich möchte mich schließlich nicht verbessern. Ich möchte nur ankommen. Wenn sich überhaupt etwas verbessern soll, dann das Gefühl beim Laufen. Um das festzustellen, benötige ich allerdings keine Gerätschaften.
Lockdown | Der „Jetzt profitiert wieder nur Amazon!“-Ruf wirft die Frage auf, warum es der lokale Einzelhandel seit fünfzehn Jahren nicht schafft, eine Plattform aufzubauen, die die lieferbaren Produkte aus der Warenwirtschaft der Geschäfte anzeigt, bestellbar macht und über ein lokales Unternehmen ausliefert. Wäre auch bei der allseits beliebten Frage „Wo kriege ich eigentlich …?“ hilfreich.
Baum | Ich habe den Weihnachtsbaum in Betrieb genommen. Besondere Zeiten verlangen frühes und besonnenes Handeln.
Bei der Weihnachtsbaumdekoration bin ich übrigens nicht veränderungsbereit. Wenigstens einmal im Jahr möchte auch ich mich hinstellen und mit trotzig erhobenem Kinn sagen: „Das haben wir schon immer so gemacht!“
Gelesen | Choose Life
[…] ich kenne keinen Bürojob, bei dem man trotz Kündigungsschutz, Gesetzen und Betriebsrat und anderem Gedöns nicht umgehend entlassen wird, wenn es der Arbeitgeber oder Aktienkurs denn so will. Sicherlich mag es mitunter anschließend gerichtliche oder anwältliche Streitereien geben die so oder so ausgehen, aber Fakt ist: Man ist entbehrlich. Immer. Die Friedhöfe sind übrigens voll von Leuten, die bis zuletzt dachten, sie seien unentbehrlich. […]
Mit welchen Mitteln auch immer: Ich würde mein Leben und das meiner Lieben jetzt nicht dadurch gefährden wollen, indem ich auswärts arbeiten gehe oder meine Kinder in die Schule schicke. Tot ist tot ist tot.
Kommentare
13 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Ich möchte gerne dies empfehlen als Plattform für den Einzelhandel. Vielleicht geht es ja in die richtige Richtung? https://wir-liefern.org/
Das kenne ich. Für Dortmund sind fünf Geschäfte gelistet, darunter ein Gutscheinshop und ein Dienstleister für Lieferungen, der aber selbst nichts anbietet. Also drei Eizelhändler. Dortmund hat 600.000 Einwohner, und die Haupteinkaufsstraße, der Westenhellweg, ist die sechsmeistfrenquentierte Einkaufsstraße Deutschlands. Es ist ein Witz.
Wurmfarm kaufen. Sehr sehr guter Dünger.
Ich habe ja quasi eine Wurmfarm, also einen Kompost. Aber der Ertrag an Erde ist zu wenig, und ich kann mir nicht fünfzehn Wurmfarmen in den Garten stellen.
https://www.vermigrand.eu/
Dort bekommt man Regenwurm Kompost. Funktioniert sehr gut. Auch gut: Pellets aus Pferdemist (fast geruchlos und sehr gut anwendbar) oder aus Schafwolle (das lieben Tomaten!).
Ich nutze alle drei Arten für die Tomaten, Hochbeete und ein Gemüsebeet, habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Direkt mit Link, vielen Dank!
Der Link zum Choose life Artikel klemmt-oder nur bei mir ?
Nee, bei mir klemmt der auch!?
Vielleicht lag das dann an Kiki? Jetzt funktioniert er, ohne dass ich etwas tat.
Sehr geehrte Vanessa, es gibt unendlich viele, vor allem kleine Inhabergeführte Buchhandlungen, die kein Warenwirtschaftssystem haben, weil es extrem arbeitsintensiv und kostenintensiv ist. I.d.Regel hat der Buchhändler in kleineren Läden im Kopf was er führt. Darüberhinaus ist die Darstellung der im Laden geführten Titel, bei ca. 80.000 Neuerscheinungen in sämtlichen Richtungen nur ein winziger Bruchteil dessen, was ein Kunder unter Umständen sucht, bzw. möchte. Die Buchhandlungen sind nicht in der Lage die Datenbanken sämtlicher Verlage aufzuzeigen, zu pflegen und damit anzubieten. Grüsse aus dem Buchhandel in Bayern
Darauf möchte ich zwei Dinge antworten:
Zum Einen ist der Buchhandel nicht erster Adressat meiner Rede. Er scheint mir recht innovationsfreudig und flexibel. Auch die kleinen Buchhandlungen bieten doch die große, weite Welt als Bestellung an, man kann jetzt abholen oder es wird gebracht. Oder sie haben einen Onlineshop, zum Beispiel meine Buchhandlung vor Ort: https://www.transfer-dortmund.de. Da gibt es viele Vor-Ort-Lösungen.
Überdies habe ich bei Büchern nicht das Problem, dass ich keinen Überblick über das Sortiment habe. Ich weiß: Mein Buchhändlerin vor Ort kann alles bestellen. Das ist bereits Vorona-unabhängig gelernt.
Zum Anderen sage ich jedoch: Macht Euch Gedanken. Mit „Euch“ meine ich alle Vor-Ort-Einzelhändler und vor allem auch Verbände. Dass das Thema „Warenwirtschaft“ ein weites, sehr weites Feld ist, das zum Teil sehr schlecht bestellt ist, ist mir bewusst. Nur: Was hilft’s! Die Zeit dreht sich weiter, die Menschen wollen gezielt finden, was sie suchen – und möchten es auch nach Hause bestellen. Als Endkunde erwarte ich Lösungen. Die Fragestellungen bestehen ja nicht erst seit gestern.
Also ich würd Sie bei Strava abonnieren. ;-)
Schon klar.