Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Ein Samstag mit neuen Nachbarn, Ergänzungen zum Vortrag und einer Frage an kundige Gärtner und Gärtnerinnen

13. 12. 2020 18 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

See | Spaziergang um den See.

Seeufer Phoenixsee, rechts ein Steg ins Wasser, geradeaus ein Weg

Auf dem Rückweg habe ich gute Nachrichten erfahren: Ich bekomme neue Nachbarn. Eine Familie hat das kleine Fachwerkhaus, dessen Grundstück an meinen Garten grenzt, gekauft und richtet es sich her. Es wird den großen Garten mit den Obstbäumen erhalten, in dem Eichhörnchen und Vögel und Igel wohnen. Und demnächst werden Kinder darin spielen. Ich freue mich!


Unheilvolle Kombination | Gestern echauffierte ich mich über Ministerinnen und Minister der NRW-Landesregierung, die der Aufgabe, das Land durch die Pandemie zu bringen, intellektuell und charakterlich ganz offensichtlich nicht gewachsen sind. Herrn Buddenbohm geht’s in Hamburg ähnlich:

Und ich bleibe dabei – es wimmelt da draußen von Leuten, die dem nicht gerecht werden, was auf ihrer Visitenkarte steht […]. Leute also, die also entweder Kompetenzlücken spektakulären Ausmaßes haben oder die, noch wesentlich verbreiteter, ihre ihnen durch die Rolle zugewiesene Verantwortung lieber nicht wahrnehmen möchten.

Eine dünne Linie

Für mein Dafürhalten handelt es sich um eine unheilvolle Kombination aus beidem.


Ja zur Unsicherheit | Interessant ist in dem Zusammenhang diese Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und der Berliner Charité. Sie hat untersucht, wie viel Unsicherheit die Politik- und Wissenschaftskommunikation verträgt. Das Ergebnis: Die meisten Menschen möchten über Unsicherheit informiert werden.

Das entspricht exakt meiner Wahrnehmung, wenn es um die Veränderung und den Wandel geht, den ich beruflich begleite. Die Menschen möchten fundierte Informationen. Die Informationen müssen nicht eindimensional, nur klar vorgetragen sein. Heißt: Der Vortragende sollte die Informationen und mögliche Konsequenzen daraus verstanden haben.

Wenn jemand sagt: „Er/Sie wirkt immer so kompetent und gelassen!“, heißt es nichts anderes, als dass diese Person die Sachlage durchdrungen hat und Werte vertritt, nach denen sie auf Basis vorliegender, auch sich widersprechender Informationen handelt.

Eine Entscheidung ist ja ohnehin immer nur so gut, wie sie auf Basis der zum Zeitpunkt der Entscheidung vorliegenden Informationen getroffen werden konnte. Nur: Die Informationen, die da sind, sollte man dann auch bitte berücksichtigen.


Käthe | Der Verlag hat Cover-Pläne fürs Buch. Gute Cover-Pläne. Uih-jui-jui. Aufregend.

Schreibknast, Adventsedition:

Esstisch mit Laptop und einem Ordner mit korrigiertem Text. Kerzenschein. Ein Weinglas mit Lillet.

Adventskalender | Der diesjährige Adventskalender ist gleichzeitig die Ernte des kommenden Sommers.

Dazu fällt mir ein: Im Frühjahr muss ich unbedingt die Beete düngen. Die Ernte war in diesem Jahr mickrig. Das war sicherlich der Trockenheit geschuldet. Ich ich vermute auch, dass der Kompost nicht ausreicht und die Beet mehr Nährstoffe benötigen. Haben Sie einen Tipp für mich?

Bitte keine Hinweise à la „Holen Sie sich vom nahegelegenen Pferdehofe zehn Schubkarren Dung“ oder „Setzen Sie bei Vollmond hundert Liter Brennesselsud an, den Sie bis zur Sommersonnenwende täglich umrühren.“ Bitte etwas, das ich kaufen kann.


Gelesen | Wie der Klimaschutz im deutschen Bermudadreieck verschwindet

„Die konservativen CDU-Kreise hängen letztlich am alten System: Weil zuerst die Grünen Erneuerbare durchsetzten, ist ihnen diese Energieform per se suspekt“, sagen Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums. Hätte RWE vor zwanzig Jahren angefangen, Windräder und Solarpaneele zu bauen, wären das Wirtschaftsministerium und die CDU sicherlich begeistert gewesen. Sie vertrauten bis heute mehr den Großkonzernen als lokalen Lösungen mit Wind und Sonne.

Konzerne und die aktuellen Regierungen – sei es in Brüssel, Berlin oder Paris – kämpfen häufig noch für dasselbe Ziel: Die Erhaltung einer alten Ordnung. Dazu gehören große Autos, Kohleenergie, Einkaufszentren und billiges Fleisch. Zur alten Ordnung gehören auch der Glaube an unendliche Ressourcen und einen Markt, der den menschengemachten Klimawandel ohne politische Eingriffe regeln kann. Ihr Ziel ist es, den Klimaschutz so lange wie möglich rauszuzögern.

Kommentare

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  1. Ellen sagt:

    Kaufen Sie Kompost (viel), kaufen Sie „liquid seaweed“, kaufen Sie Hühnerkacke in Pelletform (kaufen Sie ein Buch von Monty Don) :)

    1. Sandra sagt:

      +1 für Hühnermistpellets. Und für den Kauf von Büchern von Monty Don.

    2. Vanessa sagt:

      Hühnermistpellets und Hornspäne also.
      //*notiert

  2. Daniela sagt:

    meine großeltern schwörten alle auf hornspäne, kann man sackweise kaufen

    1. Vanessa sagt:

      Sackweise Hornspäne hört sich einfach an. Sehr gut.

  3. Landschaftsarchitektin sagt:

    Oh fein, eine Frage, die in meinen Kompetenzbereich fällt, dem erweiterten: Wasser ist der beste Dünger, heißt es, daher sorgen Sie bei Gemüse unbedingt für ausreichende Versorgung. Die meisten Gemüsepflanzen verzeihen Trockenstress nicht (und investieren sofort in Samenbildung).
    Bevor Sie große Mengen organischen oder anorganischen Material aufbringen, erwägen Sie, den Boden analysieren zu lassen. Bodenproben kosten nicht die Welt, geben Ihnen Infos über Mangel oder Überschuss.
    Schließlich könnte Bodenmüdigkeit vorliegen, wenn häufig Pflanzen einer Gattung am selben Ort angebaut wurden, häufen sich Schadorganismen und Schadstoffe, da hilft Fruchtwechsel.

    1. Vanessa sagt:

      Vielleicht war es auch tatsächlich Trockenstress. Die Fruchtfolge ändere ich immer. Ich habe hier quasi Drei-Felder-Wirtschaft.

  4. Annett sagt:

    Ich habe bei Schnuckenzauber Wolle gekauft als Dünger. Ist eine Alternative zu Hornspänen. Ob es was hilft, kann ich nicht sagen, aber ich war zumindest über meine Erträge im Garten nicht unzufrieden. Davon abgesehen ist es ein so nettes Projekt, und die Kombi Gartenarbeit mit Handpflege zu verbinden unschlagbar.

    1. Vanessa sagt:

      „Ein nettes Projekt“ … äh, also. Ich weiß nicht. Kommt dennoch auf die Liste.

  5. Es gibt auch Rinderkacke in Pillchenform.

    1. Vanessa sagt:

      Ach was! (loriotesk)

  6. Annika sagt:

    Ein Päckchen Trockenhefe in einer großen Gießkanne mit kaltem Wasser auflösen damit den Boden wässern, 14 Tage später knallen die Pflanzen durch die Decke. (Und das so lange wiederholen, bist du jedes Pflänzchen erwischt hast).
    Mache ich seit Jahren. Geheimtipp meiner Mutter.

    1. Vanessa sagt:

      Trockenhefe … hab ich. Also, noch. Wer weiß, wie die Versorgungssituation im Lockdown aussieht …

  7. Jürgen sagt:

    Da bin ich raus, bei der Düngung. Wir haben Pferdemist :-) Und den Produzenten auf dem Grundstück :-D
    Darf ich mich beim Käthe-Buch schon mal in die Vorbesteller-Liste eintragen?

    1. Vanessa sagt:

      Sehr gerne! Dauert aber noch bis Herbst 2021.

  8. Alexandra sagt:

    Um den Reigen der Gartenratschläge noch zu ergänzen: Meine Oma wusste noch so Sachen, dass Nachbarschaften und Fruchtfolgen wichtig sind für den Ertrag, Grabegabel statt Spaten sowie selbst erzeugter Kompost waren ebenso ihre Strategie.

    Naja, hier

    https://www.mein-gartenexperte.de/gemuesebeet-richtig-planen-so-steigern-sie-ihre-ernte

    steht das ganz gut zusammengefasst, was sich nicht so gut miteinander verträgt etc.

    Das ist allerdings mehr planen als kaufen …

  9. Frau Irgendwas ist immer sagt:

    Wo es passt kann der Kaffeesatz, loser Tee, die Eierschalen und das Wasser vom Gemüse kochen (ohne Salz) direkt ins Bett. Freut die unterirdischen Bewohner und das freut den Boden.

  10. Croco sagt:

    Darf ich noch reingrätschen?
    Hornspäne zersetzen sich langsam und wirken so nachhaltig als Dünger.
    Und Steinmehl dazu liefert Mineralien.
    Alles getestet und für gut befunden.

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