Auf der Suche | Gestern saß ich mit den Physikanten zusammen. Die Physikanten, das ist eine Science-Show-Firma, die Technik und Naturwissenschaften auf Bühnen bringen – und das sind Marcus und Judith Weber:
Das Bild ist ein bisschen irreführend: Judith und Marcus sind eigentlich ziemlich bodenständig und wohnen in einem Reihenhaus in Dortmund. Vielleicht kommt Ihnen die Nase im Vordergrund bekannt vor. Marcus bekommt man öfter im Fernsehen zu sehen, zum Beispiel bei „Frag doch mal die Maus“, „Wer weiß denn sowas?“ oder „Galileo“.
Wir saßen gestern an ihrem Küchentisch in Dortmund und dachten nach, brainstormten, schrieben Ideen auf, verwarfen sie wieder, machten eine To-Do-Liste. Weil: Die Lage ist ernst. Marcus, Judith und ihren Angestellten ist durch Corona 90 Prozent des Geschäfts weggebrochen. Sie brauchen neue Kundschaft, Einnahmen und neue Konzepte und Standbeine. Denn Wissenschaftsshows – egal ob für Unternehmen, Museen, auf dem Kreuzfahrtschiff oder als Veranstaltung für dich und mich – werden dieser Tage kaum gebucht, und das wird auch noch anhalten.
Marcus und Judith können ziemlich viele Dinge. Sie können Kompliziertes erklären – dafür sind sie mehrfach ausgezeichnet. Sie machen Naturwissenschaften cool. Sie wissen eine Menge über Didaktik und Präsentation. Sie sind fit vor der Kamera – und in der Produktion. Und: Sie können andere fit machen – Menschen in Unternehmen, Lehrer und Lehrerinnnen, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Sie können Konzepte und Experimente, Demonstrationen und Darstellung, präsentieren und reden. Hier gibt’s nochmal etwas zu gucken dazu – ebenso auf dem Youtube-Kanal der Physikanten und bei Instagram.
Wir überlegten also: Wo können sie ansetzen, um ihr Geschäft weiterzuführen? Wer hat Bedarf an diesen Kompetenzen? Was brauchen mögliche Kunden? Wo könnten die Physikanten einhaken – sowohl als Berater als auch als Produzentinnen?
Letzteres können wir nur ahnen, weshalb es nun erstmal daran geht, den Markt und mögliche Partner besser zu verstehen. Sie werden also zunächst aktuelle und ehemaligen Kunden anrufen und Leute, die sie kennen. Sie werden fragen: Wenn Ihr Eure Produkte und Verfahren erklärt – wie macht Ihr das? Wie bildet Ihr Eure Leute weiter? Wie funktioniert das jetzt in Corona-Zeiten? Im Präsentieren, Demonstrieren, Zeigen – wo drückt da der Schuh?
Auch im Bereich Didaktik, Schulen, Universitäten, Wissenschaft, Schülerhilfen und Studienkreisen gibt es möglicherweise Potentiale. Marcus und Judith haben dahingehend ihre professionelle Sicht – sie haben aber selbst auch vier Kinder, zwei Töchter und zwei Söhne zwischen 5. Klasse und Abitur, und dadurch guten Einblick in das Thema.
Wenn Sie etwas zu dieser Suche beitragen können: Ja! Sofort! Wir freuen uns über Kommentare und Mails. Haben Sie Ideen? Kennen Sie jemanden, der jemanden kennt? Brauchen Sie vielleicht selbst diese Expertise? Dann lassen Sie es uns hier wissen – oder melden Sie sich direkt bei Marcus und Judith.
Kommentare
2 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
„Sie können andere fit machen“ – keine Ahnung, ob ich da in die richtige Richtung denke. Könnten sie vielleicht in der Referendarausbildung, Lehrerfortbildung oder für Nachwuchs in Unternehmen etwas anbieten? Könnten sie Onlinekurse für die entsprechenden Zielgruppen geben?
Ich vermute, dass auch in Zukunft sehr viele Kongresse, Vorträge, Seminare online gehalten werden, möglicherweise auch nach Corona, weil man wegen der Umwelt vielleicht nicht mehr so viel reisen will. Präsenzpräsentationen und -veranstaltungen sind jedoch ganz anders als virtuelle. Unternehmen, Wissenschaftler, Lehrer müssen also lernen, wie bringe ich meinen Stoff auch online rüber, bz., wie integriere ich meine Zuhörer, Mitarbeiter oder Beteiligten, damit sie mir nicht vor dem Bildschirm einschlafen. Ich weiß nicht, ob die beiden so eine Art Training für solche neuen Qualifikationen anbieten könnten.
Jedenfalls wünsche ich ihnen ganz viele Ideen und Möglichkeiten für ein neues Standbein.
Danke für die Idee! Dass es daran Bedarf gibt, glaube ich sofort. Die Frage ist: Gibt es Träger, Organisationen, Weiterbildungsunternehmen, die sowas einkaufen? Die Zugang zu den Schulen, den Lehrerinnen und Lehrern haben und dort Werbung für das Angebot machen?
Das allein zu stemmen, ohne Zugang zum Markt, ist kurzfristig sicher schwierig.