Alle weg | Heute ist Donnerstag, schon wieder. Die Gleichförmigkeit der Tage, das Fehlen von Reisen und Festen als Landmarken in der Zeit lässt alles zusammenschrumpfen. Schon wieder ist Donnerstag, wo doch eben erst Donnerstag war.
Die Gäste sind wieder abgereist und vergnügen sich nun im Münstlerland.
Um mich herum sind alle Menschen im Urlaub, an der Nord- oder Ostsee, in den Niederlanden, in verschiedenen Mittelgebirgen, in Bayern, in der Schweiz oder mit den Kindern bei den Eltern.
Früher Vogel | Heute Morgen Brötchenholspaziergang um den See.
Beim Spaziergang gesehen: Die Straße ist wieder gesperrt. Ich kann mein Stadtviertel nur noch über Umwege verlassen.
Es wäre nicht erwähnenswert, wäre es nicht seit Jahren so: Die Straße wird aufgerissen, wieder zugemacht, aufgerissen, wieder zugemacht, mal auf Höhe der oberen, mal auf der Höhe der unteren Bushaltestelle, mal auf Höhe des Supermarkts, mal geht es um Kanäle, mal um Leitungen, mal um Bergbauschäden, dann wieder um andere Leitungen und um andere Kanäle. Das Ergebnis ist immer dasselbe: Eine der Hauptachsen des Dortmunder Südens ist nicht befahrbar, Auto über Autos wurschteln sich durchs Wohngebiet, Lkws fahren sich fest, Menschen schreien sich aus Blechkarossen an und wo wann welcher Bus über welchen Umweg wohin fährt, kapiert sowieso niemand mehr.
Karriere | Patricia schreibt über Frauen und Karriere-Ambitionen. Ich hadere ja seit jeher mit dem Begriff „Karriere“, der immer in irgendeiner Art und Weise mit Aufstieg assoziiert wird. Dabei geht es doch vor allem um Entwicklung.
- durch (mehr) Personalverantwortung, verbunden mit dem klassischen Aufstieg im Organigramm
- durch Mitwirkung und Verantwortung in (besonderen) Projekten
- durch fachliche Verantwortung in der Linientätigkeit, zum Beispiel als Verantwortliche/r für eine Technik oder Methodik
- durch Verantwortung für Menschen (ohne Personalverantwortung), zum Beispiel als Ansprechpartner für Auszubildende
- durch fachliche Weiterentwicklung (in die Tiefe oder in die Breite)
Oft wird nur das erste als Karriere betrachtet. Dabei ist in meinen Augen alles Karriere. Das meiste davon plant man nicht, sondern es passiert: durch Stellenwechsel oder weil das Unternehmen gute Mitarbeiterentwicklung betreibt und Potentiale erkennt.
Leute, die sagen: „Ich möchte keine Karriere machen“, meinen in der Regel die klassische Karriere mit Aufstieg im Organigramm, Zeiteinsatz und oft auf Personalverantwortung. Wenn sie das sagen, trauen sie sich die Rolle entweder nicht zu. Oder sie möchten sie nicht, weil sie lieber an der Sache arbeiten als sich mit Personalführung zu beschäftigen; oder weil die Unternehmenskultur die Führungskräfte ausbrennt, und die Leute sich sagen: „Das ist es mir nicht wert.“
Was ich noch nie erlebt habe, ist, dass Menschen sich nicht entwickeln wollen. Übrigens egal welchen Alters.
Bumblebee | Hummeln gehe ja immer.
Angeguckt und gelesen | Why do American cities waste so much space on cars? (Deutsche auch) – eine Aufbereitung des New York Times mit zahlreichen Grafiken. Erstaunlich erhellend ist schon die Unterscheidung zwischen drei verschiedenen Straßenarten – residential, commercial, crosstown – die eine Neuordnung der Städte für mich ziemlich greifbar macht. | Kundenerfahrung vs. Nutzererfahrung | Jugendliche wünschen sich Solidarität, Fairness und Gerechtigkeit, Beteiligung und Verantwortung, sagt die aktuelle Sinus-Jugendstudie. | Kinderzeichnungen, in die Realität gephotoshoppt
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