Elektronik waschen | Das hier ist ja ein Serviceblog, deshalb habe ich für Sie ausprobiert, ob man Kopfhörer waschen kann.
Ich hatte die iPhone-Kabel-Dinger in der Hosentasche. Ich steckte die Hose in die Waschmaschine. Die Kopfhörer nahmen für eine Stunde und fünfzehn Minuten am Programm „Dunkles/Jeans, 40 Grad“ teil.
Ich war tief zerknirscht und startete wenig hoffnungsvoll einen Trocknungsvorgang (Wäscheleine, Garten, Sonne). Ergebnis nach drei Stunden: Klangqualität unerfreulich. Ich setzte tags darauf die Trocknung fort (Wäscheleine, Garten, Sonne) – und was soll ich sagen? Tippitoppi! Die Klangqualität ist stabil mit nur leichten Mängeln im Bass, Mikro funktioniert einwandfrei.
Fazit: Falls Sie Ihre Kopfhörer mal mitwaschen – zwei Tage in der Sonne, und es löppt wieder. 4 von 5 Punkte für diese Erfahrung.
Heimatkunde | Heute Abend ging ich aus Versehen länger spazieren. Das kam so:
Eigentlich wollte ich nur ein bisschen um den Block gehen. In einer Phase zarter Verwirrung hatte ich ja vor einigen Wochen angenommen, ich hätte Freude daran, Steine zu bemalen. Seither liegen zwei bemalte Steine auf meiner Fensterbank. Die Kita nebenan hat letztens eine Steinschlange begonnen – mit dem Schild, man möge Steine dazulegen. „Gut“, dachte ich, „das ist eine Gelegenheit, die Dinger loszuwerden.“ Ich ging los und legte meine zwei Steine zu den anderen.
Für einen Spaziergang war das allerdings etwas kurz. Also ging ich noch ein Stück weiter, zur Grundschule. Auf dem Pausenhof sah es aus, als sei Herbst: Der Boden ist über und über mit trockenen Blättern bedeckt. Hier freuen sich alle Pflanzen auf Regen.
Hinter der Grundschule verläuft die alte Schürener Bahntrasse. Ich dachte: „Dort kann ich auch mal hingehen.“ Und ging hin.
An der Bahntrasse entdeckte ich einen Weg, den ich nicht kannte, und ging weiter. Ich gelangte zum See. Weil der Spaziergang immer noch nicht lang war, ging ich weiter, oberhalb des Sees, durch Seitenstraßen. Die kannte ich noch nicht. Ich entdeckte eine riesige Kleingartenanlage, einen Tennisverein und Straßennamen Dortmunder Persönlichkeiten.
Weil ich nun fast am Supermarkt war, dachte ich: „Falls Besuch kommt, sollte ich Grillkäse zuhause haben.“ Also ging ich zum Supermarkt und kaufte Grillkäse.
Gegenüber des Supermarkts befindet sich eine weitere Kleingartenanlage:
Jetzt fragen Sie sich bestimmt, wer Walter Engelberg war. Ich habe recherchiert (#serviceblog): Walter Engelberg war Dortmunds leitender Gartenbaudirektor, in den 1980er Jahren außerdem Vorsitzender der Bewertungskommission im Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“. Ein Foto von ihm führt in die Irre: Die in der Bildzeile genannte AFD ist die Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal e.V. – und keine Partei.
Als ich aus dem Supermarkt kam, fiel mir ein, dass in der Nähe S wohnt. S hat sich letztens Hühner gekauft. Ich rief S an und fragte sie, ob sie und die Hühner daheim seien und ob ich mir die Hühner anschauen könne. Sie freute sich (glaube ich). Ich ging zu S und sah mir die Hühner an.
Es handelt sich um Lachshühner und um Vorwerkhühner (wie der Staubsauger).
Als wir uns unterhielten, holte S‘ Tochter gerade frische, schwedische Bullar aus dem Ofen. Welch glückliche Fügung! Sie schmeckten großartig, 10/10 Punkte in Geschmack und Fluffigkeit.
Auf dem Rückweg ging ich durch die Dortmunder Gartenstadt. Die Gartenstadt ist eine Villenkolonie, die in den 1910er und 1920er Jahren entstanden ist. Dort stehen sehr schöne Häuser.
Auf meinem Spaziergang sah ich Corona-Geister. Ein Sprayer hat inzwischen unzählige – gefühlt hunderte – Geister in Dortmund hinterlassen.
Als ich wieder zu Hause war, zeigte der Schrittzähler 16.000 Schritte und zehn Kilometer. Das war so nicht geplant. War aber schön.
Gelesen | Frau Fragmente ist befördert worden. Sie darf nun den Titel „Head of“ tragen und ist damit Bürgermeisterin von Gurkfeld, mit Atomkraftwerk.
Gelesen | Ein Text übers Schwimmen:
Beim Schwimmen hört man nur sich selbst atmen und das Wasser, das gegen den Körper klatscht. „Eigentlich ist Schwimmen ein großes Schweigen“, schreibt von Düffel.
Man spürt den Widerstand zwischen den Fingern. Streckt sich in voller Länge. Wer beim Joggen stehen bleibt, bleibt stehen. Doch wer im Wasser nicht schwimmt, der geht unter. Schwimmen fühlt sich existenziell an, weil es existenziell ist. Man muss sich ein Stück weit hingeben.
Schwimmen: Jedes Auftauchen ist ein Triumph
Ich mag das Schwimmen, weil es eine in sich geschlossene Sportart ist: Ich höre nichts, ich sehe wenig, es gibt das Wasser, die Leine, die Wand und mich. Jeder Schwimmzug fordert den ganzen Körper, gleichzeitig fließt das Wasser um mich herum und an mir vorbei. Es ist eine Harmonie von Druck und Gegendruck, von Getragenwerden und Sich-Oben-Halten im Rhythmus mit dem Atem.
Gelesen | Christian Jakubetz über Regionalzeitungen, Corona und die Krise, die es auch vorher schon gab. Alles schon 100-mal gesagt, von ihm, von mir, von Anderen. Umso verwunderlicher ist es, wie beharrlich sich Verlage mit Opfermentalität an das untergehende Bestehende klammern und auch diese Situation nicht nutzen, einen Wandel zu initiieren.
Kommentare
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Stecken Sie auch Netzteile von Handyladekabeln beherzt trotz 60°C-Programm und aggressivem Spülpulver/-Salz in die Spülmaschine!
Besonders, wenn es sich dabei um eine erdverstopfte Fundsache aus dem Rosenbeet handelt. Wegen Winter, also mangels Sonnenenergie, drei Tage auf die Heizung.
Funktioniert wieder tipptopp.Und das seit Jahren.
Ich würde das jetzt nicht systematisch testen wollen …
Serviceblogging at its best !
Danke !
Nebenbei : Kann es sein,dass der Link zur Frau Fragmente Geschichte nicht funktioniert?
Frau Fragmente scheint grad ein Datenbankproblem zu haben. Kommt bestimmt wieder.
Beim Anblick der „Grundschule“ rechne ich eher damit, dass gleich Scarlett O’Hara oder Effie Briest aus der Tür stürmen…
Schaut ein bisschen so aus, ne? Filmreif.
….apropos schwimmen: wie es im die Schwimmbäder in Dortmund steht weiss nicht – das Stadtbad Schwerte öffnet jetzt wieder !
https://www.stadtbad-schwerte.de/ueber-uns/news/detail/stadtbad-schwerte-oeffnet-wieder/
Grüsse !
Uwe
Werde mal im Elsebad gucken gehen. Da haben sie gute Öffnungszeiten und offenbar 50-Meter-Bahnen.
Frau Fragmente hat gestern bei Frau Novemberregen gebloggt, weil ihr eigenes Blog nicht funktioniert
Jup. Habe ich dann auch gesehen.