Pfingsten im Allgemeinen | Es gibt wenig Aufregendes zu berichten. Die Tage mäandern dahin, die Sonne scheint, die Welt staubt, die Natur wartet auf Regen, und ich wandere durch die Gegend.
Pünktlich zum Fest erblühte die Pfingstrose im Garten.
Die Bienen und Hummeln befinden sich seither in wilder Ekstase.
Die Anzahl der Menschen, die ich treffe, wird langsam wieder größer.
In den ersten zwei Corona-Monaten, von Mitte März bis Mitte Mai sah ich aus der Nähe nur zwei Menschen. Aus der Ferne traf ich manchmal drei weitere Menschen: die Stadtteilfreundin und die Nachbarn. Das war’s.
Daran gemessen umgab ich mich in den vergangenen drei Tagen mit exorbitant vielen Leuten: Am Samstagmorgen stand ich früh auf und ging mit der Stadtteilfreundin um den See, am Sonntag schaute ich mit Menschen Fußball, heute traf ich eine befreundete Familie.
Der Samstag im Speziellen | Nach dem Seegang am Samstagmorgen verbrachte ich den Tag im Garten, frühstückte spät, las, schlief im Liegestuhl ein, grub ein bisschen herum, harkte und mähte den Rasen.
Am Abend gönnte ich mir Spargel mit einem Stück Fleisch, gegrillt auf dem Grill der an diesem Wochenende ausziehenden Nachbarn.
Ich hatte dem Herrn Nachbarn nahegelegt, dass der kleine Balkongrill, den er bis anhin im dritten Stock nutzte, dem neuen Einfamilienhaus kaum angemessen sei. Es sei vielmehr geboten, ein Gerät anzuschaffen, dass besser zur Immobilie passe; einen Grill, der – ebenso wie das neue Gebäude – mehr Möglichkeiten biete. Der kleine Balkongrill, sagte ich, werde sich im neuen Garten bestimmt verlieren. Ein größerer Grill sei folgerichtig, quasi unabdingbar.
Das sah er ein. Ich erbot mich uneigennützig, den nun verwaisten Grill gegen ein Entgeld zu übernehmen. So wohnt er nun bei mir im Erdgeschoss, und ich kann wieder grillen.
Der Sonntag im Speziellen | Gestern wanderte ich umher. Ich schnürte die Sandalen, packte mir eine Flasche Wasser ein und ging los: über Berghofen in den Schwerter Wald, von dort in die Aplerbeckermark bis nach Lichtendorf und über Aplerbeck und das Schürener Feld zurück nach Hause – insgesamt 14 Kilometer.
Auf dem Berghofener Tunnel stehend konnte ich fast das Meer sehen:
Im Wald war es wunderbar schattig. Gleichzeitig gefiel es mir, in der Sonne durch die Felder zu laufen. Ein schöner Spaziergang.
Am Abend fuhr ich noch 20 Kilometer Fahrrad, zum Haus der nun ehemaligen Nachbarn und wieder zurück: Fußball schauen, Besichtigung der neuen Räumlichkeiten und Testessen vom neuen Grill.
Während der Besichtigung sagte die Nachbarin, dass ihre frisch umgezogene Badematte farblich nicht ins neue Badezimmer passe und sie sich eine neue anschaffen wolle. Ich erbot mich, das Stück zu übernehmen und es zu seinem Freund, dem Grill, zurückzubringen. Denn meine Badematte verliert seit Wochen mit jedem Ausklopfen Streifen; sie ist inzwischen nur noch die Hälfte. So fuhr die nachbarschaftliche Matte mit mir zurück.
Grill, Matte – es läuft gut. Mal sehen, was beim nächsten Mal erbe.
Der Montag im Speziellen | Heute war ich aus Gründen ein bisschen hüftsteif. Man ist ja doch keine Zwanzig mehr.
Ich arbeitete etwas, verbrachte den Tag im eigenen sowie im Garten einer befreundeten Familie. Dort wechselten wir zwischen Hollywoodschaukel und Luftmatratze, dazu gab es herzhafte Waffeln. Das war der Regeneration zuträglich.
Gelesen und angeguckt | Es gibt Menschen, die Räume nach Farben sortieren – und solche, die Klopapierblätter sammeln und archivieren.
Gesehen | Sex Education. Habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Gelernt | Es gibt eine Teetasse der homoerotischen Völkerfreundschaft. In dem Zusammenhang habe ich eine interessante Persönlichkeit kennengelernt: August von Sachsen-Gotha-Altenburg.
Corona-Service | Weltweite Sterbefälle – diverse Ursachen und Covid-19 im Zeitverlauf
Kommentare
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Schöner Grill … Q1000? Wir haben das Vorgängermodell und sind seit -zig Jahren sehr zufrieden damit.
Haben Sie auch Blümchen mit richtig offenen Blüten in Ihrem schicken Garten? Da tun sich die Wildbienchen leichter :-)
Es ist der Q1200.
Blüten sind genug da. Lavendel, Allium, Rittersporn, Rosen, Hosta, Erdbeeren, verschiedene Stauden – die Bienen und Hummeln sinken abends erschöpft in die Kissen.