Mandolinen-Allee | Am Samstagmorgen machte ich zum erweiterten Brötchenholen einen Spaziergang durch die Nachbarschaft.
Man ging sich aus dem Weg, ließ sich mit Abstand vorbei, umrundete sich lächelnd. Insgesamt mehr Freundlichkeit als sonst. Man grüßt sich nun, auch wenn man sich nicht kennt.
An der Bäckerei: Schlangestehen, wie es die Kanzlerin empfiehlt.
Die Bäckerei verkaufte neben Backwaren auch Mehl und schwere Hefe-Blöcke von 500 Gramm, hatte zusätzlichen Spuckschutz für die Mitarbeiterinnen aufgehängt, über den Thekenbereich und an der Kasse. Alle waren gut gelaunt und rücksichtsvoll, Kunden wie Bäckersmenschen.
Die Bäckerei ist geschäftstüchtig und verkauft nun auch Klopapier, in Kuchenform.
Innendrin ist Marmorkuchen. Schmeckte gut.
Rückblickend | Aus heutiger Sicht betrachte ich diesen komischen Infekt, den ich Mitte Februar hatte, mit anderen Augen. Er bescherte mir (für mich untypisch) eine Woche lang Gliederschmerzen, außerdem leichten Husten und in einer Nacht auch überraschende Luftnot.
Ich werde nicht erfahren, ob es schon Covid war – oder doch nur Infekt plus Verspannung. Von wem soll ich es auch gekriegt haben? Höchstens von Leuten, die Skifahren waren. Eher unwahrscheinlich. Aber es bewegt ja doch die Gedanken.
Tischtennis im 3. Stock | Meine Nachbarn werden kreativ, was die Freizeitaktivitäten angeht.
Soft und sicher.
Isolationsturnen | Ich suchte derweil nach Workout-Alternativen zum Fitnessstudio und fand ein Shred-Video, mit dem ich turnte.
Heidewitzka. Das war erstaunlich anstrengend; ich werde das wiederholen müssen. Danach noch Situps und Dehnübungen. Man wird ja ganz steif vom Zuhausesein.
M4MvsCOVID | Den Sonntag verbrachte ich weitgehend mit #M4MvsCOVID, Mediziner für Mediziner gegen Covid. Christian hat durchgearbeitet – es gibt nun ein funktionierendes Backend und ein funktionierendes Frontend. Die Preview sieht schon sehr passabel aus.
Ich testete beides, sah nach den Inhalten der Mediziner, telefonkonferierte mit den Medizinern und mit Christian, und telefonierte mit Steffi, die uns in Sachen Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.
Inzwischen gibt es 650 Unterstützer und Unterstützerinnen aus der Medizin. Ich erhielt das Angebot einer Übersetzerin, die uns mit ihrem Team dabei helfen möchte, das medizinische Wissen zu übersetzen. Außerdem erreichte mich das Angebot einer Medizinerin in Elternzeit, die uns aus dem Homeoffice helfen möchte.
Großartig. Alles großartig.
Ziel ist erstmal, die Seite in einer Basisversion zu launchen. Dann Ausbau der Inhalte. Dann weitere Features, Schritt für Schritt. Artikel beim deutschen FOAM-Netzwerk (free open access medical education) zeigen einen kleinen Ausschnitt dessen, was die Mediziner gerade vorbereiten.
Frühjahrsputz | Die Krise bringt mich zum Äußersten: Ich putzte alle Fenster. Krass, wie hell es draußen ist. Gar nicht mehr neblig.
Weil die Wohnung ein Fuß-Erlebnispfad war (es fehlte nur der Rindenmulch), saugte und wischte ich.
Wahnsinn, wie sauber es nun ist.
Corona-Service | Unterrichtung durch die Bundesregierung vom 3. Januar 2013, Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012. Interessant sind die Seiten 55ff.: Pandemie durch Virus Modi-SARS | Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben. | „Superspreader“ sind Menschen, die mehr als zehn weitere Menschen anstecken. Die Welt zeichnet nach, wie ein Geschäftsmann, der kurz zuvor aus China gekommen war, vielleicht hunderte Menschen im Berliner Club „Kater Blau“ angesteckt hat – und wie es danach weiterging (Seite 54: Im Fieber das Nacht) | Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen erfahren, wie jeder von uns mit der Corona-Sitation umgeht: alle Sprachen – und Deutsch | Sportkommentator Robby Hunke verbringt seine Quarantäne damit, das Geschehen vor Ort zu kommentieren und postet die Videos auf Twitter. | Wir alle hab zigfach Anleitungen zum Händewaschen erhalten. Dieses Video finde ich allerdings nochmal ganz eindrücklich und ist sehr gut geeignet, Kindern die Technik zu erklären. | Die Steuerberater-Kanzlei Franzen & Hofmann hat Tipps und Hilfestellungen für Selbstständige erstellt | Homeschooling-Wutausbruch einer Dreifachmutter | Ralf Heimann reflektiert den Nachrichtenkonsum: Die einen verfolgen Nachrichten in Echtzeit, die anderen kommen ganz ohne aus. | Polylino stellt momentan seine App für Bilderbücher kostenfrei zur Verfügung. Es stehen Bilderbücher in 60 Sprachen zum Vorlesen bereit.
Kommentare
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Laut einem Video der Techniker Krankenkasse auf YouTube hat man bei Corona eher keine Gliederschmerzen. Das ist wohl eher selten bis gar nicht aufgetreten.
Liebe Grüße
Anderswo las und hörte ich Anderes – es komme durchaus vor. Man wird ganz wuschig in seinen Überlegungen.
Zufällig war ich einen Tag vor deren, hm, „coronabedingter“ (just to avoid „voldemorting“) Schließungin in meinem Lieblingslokal.
Die Bedienung hat meinen Personalausweis abgeschrieben. Zum Nachvollziehen, für den Fall und so.
Sehr surreal.
Ich geh‘ arbeiten, Home-Office geht in der stationären Jugendhilfe eher nicht. Und es IST anstrengender, weil diese besonderen Kinder jetzt auch noch nicht zur Schule und auch sonst nirgends hin können.
Struktur ist sonst ein wichtiger Mitarbeiter für uns …
Auf dass das Wetter gut bleibt. Gegen den Höhlenkoller.
Ach.
Es soll jetzt erstmal nicht regnen. Das sind die guten Nachrichten. Dann kann man mit den Kindern wenigstens mal rausgehen oder sie, wer hat, in den Garten schicken.
Liebe Frau Nessy!
Kann es sein, dass die „Unterrichtung durch die Bundesregierung“ falsch verlinkt ist?
Herzlichen Dank für die interessanten Links, insbesondere zum Infektionsgeschehen in Clubs! Das ist sehr aufschlussreich.
Ja. Ist korrigiert. Danke für den Hinweis.
Die Nachverfolgung der Infektionsfälle in den Clubs und wie das gehandhabt wird, fand ich auch sehr aufschlussreich. Wir wissen es nicht, aber ich würde davon ausgehen, dass das Handeln und die Motive ein stückweit exemplarisch sind.
(Mann, mann, mann. Entweder bin ich zu doof zum Verlinken oder WordPress verschluckt sich. Ich fürchte, ersteres. Ständig diese Fehler in den Verlinkungen … Ich arbeite an mir.)
Wie immer, vielen lieben Dank für all die wichtigen, interessanten und manchmal trotz allem schönen Infos, die Sie uns zusammensuchen. Und noch mehr Dank, dass Sie an dem großen #M4MvsCOVID so engagiert arbeiten.
Ich war früher Übersetzerin, inzwischen glücklicherweise rechtzeitig in die Rente gerutscht, habe aber noch Kontakte zu Übersetzergruppen und Berufsverbänden. Daher meine Frage heute: Besteht die Möglichkeit/der Plan, die zukünftigen Infos von #M4MvsCOVID in andere Sprachen zu übersetzen?
Viele meiner ehemaligen Kollegen sind Freiberufler, denen von heute auf morgen Arbeit und Einnahmen weggebrochen sind. Ich weiß, dass diese Arbeit ehrenamtlich und ohne Bezahlung läuft, aber ich bin überzeugt, dass einige Übersetzer gern ihre Hilfe für verschiedene Sprachen anbieten würden. Wird da Hilfe in diesem Bereich gebraucht?
Wahrscheinlich ja. Vielen Dank für das Angebot.
Wenn wir online sind, werde ich auch das Thema „Refinanzierung“ angehen. So ganz ehrenamtlich müssen wir/die Beteiligten dann hoffentlich nicht arbeiten.
Ich melde mich, sobald es soweit ist und wir beschließen, Übersetzungen zu erstellen. Die Mediziner werden die Inhalte fortlaufend ergänzen und aktualisieren – dafür müssen wir auch Abläufe finden.
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Wenn es soweit ist, versuche ich gern Werbung dafür zu machen.