Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Der restliche Parship-Gin und der Mausindex

13. 10. 2019 12 Kommentare Aus der Kategorie »Küche«

Ausflug bis kurz vor Holland | Am Donnerstagabend fuhr ich an den Niederrhein, um den restlichen Parship-Gin zu trinken. Der lag nämlich im dortigen Kühlschrank, bei Katja, abgelegt vor knapp einem Jahr. „Den müssen wir nochmal irgendwann trinken“, sagte sie letztens. Das taten wir.

Landstraße mit einem Baum, links Felder. Trüber Himmel.

Katja Waldhauer macht Deeskalationstrainings, vor allem im sozialen Bereich. Ich empfehle sie wärmstens. Ihre Angebote im Detail.

Ich kraulte Hunde, wir sprachen übers Freiberuflerdasein und über Teamtrainings.

Auf dem Weg, den Sie auf dem Foto sehen, begrüßten mich bei der Ankunft zwei Rehe. Sie standen auf der Straße im Scheinwerferlicht und sahen mich an. Sie berieten sich, ob sie links oder rechts ins Feld sollten, trafen schlussendlich eine Entscheidung und hüpften ins Kraut.


Neues vom Rohr | Die Ursache für den Rohrbruch im Haus ist gefunden. Der Leck-Ortungsdienst musste zweimal ausrücken. Nun ist klar: Er liegt in der Wohnung über mir.

Der Gemeinschaftskeller, mein Keller und meine Garage sind nass. Nicht komplett, aber merklich. Am Montag kommt der Klempner.


Die Katze maust | Im Sommer hatte ich zwei, vielleicht auch drei Mäuse im Garten. Jeden Abend kamen Maus Eins und Maus Zwei hervor. Maus Eins lief um den Kirschbaum. Maus Zwei hatte ihr Revier am Zaun.

Ich hielt Rücksprache mit den Nachbarskatzen Moritz und Leo. Die Beiden sind gute Mitarbeiter; sie fangen öfters Mäuse. Doch in Bezug auf die konkrete Maussituation blieben sie viele Monate lang unter meinen Erwartungen.

Herbstgarten. Die Sonne scheint durch die Blätter des gelb-grünen Kirschbaums. Eine rennende Katze durchquert das Foto.
Leo im Sprint

Wir beriefen ein Teammeeting ein. Ich gab positives Feedback bezüglich ihrer Skills, sagte ihnen aber auch, dass ich bis zum November eine deutliche Leistungssteigerung erwarte, was den Mausindex im Garten betrifft. Gestern begegnete ich Leo, wie er eine Maus über die Wiese trug. Als wir uns sahen, hielt er kurz inne, die Maus baumelte schlaff in seinem Maul, wir nickten uns zu.

Das gleiche Personalentwicklungsgespräch, das ich mit Moritz und Leo geführt habe, habe ich auch mit meinem Apfelbaum geführt. Seine Performance liegt deutlich unter der Zielvereinbarung. Anzahl der Äpfel in 2018: 1. Anzahl der Äpfel in 2019: 0. Dabei war er auf einem guten Weg: Er hat Blüten produziert, und was das Thema „Äste und Blätter“ angeht, zeigt er sich sehr motiviert. Nur an zählbarem Output mangelt es.

Ich habe ihm einen Eimer mit Äpfeln aus einem anderen Garten gezeigt, habe ihm gesagt: „Schau mal, so sehen die Dinger aus“, und habe den Eimer eine zeitlang neben seinem Stamm stehen lassen, als Gedankenanstoß.


Frühstücksplausch | Heute war ich etwas zermatscht, weil ich die halbe Nacht damit zugebracht habe, den Ironman Hawaii zu schauen – und doch auf der Hälfte des Marathons einschlief. So verpasste ich die wirklich guten Szenen, nämlich Haugs Überholmanöver und den Sieg von Anne Haug und Jan Frodeno.

Ich stand heute einigermaßen zeitig auf, denn meine Kollegin, Freundin und Nachbarin Stefanie kam zum Frühstück.

Frühstückstisch aus der Vogelperspektive.

In den vergangenen Wochen war sie für das ZDF bei der Leichtathletik-WM in Doha und hat Fotos und Geschichten mitgebracht. Auf ihrer Website hat sie einen Teil ihrer Eindrücke aufgeschrieben.


Wochenenendbackung | Ich habe nochmal Pflaumenkuchen gebacken. Vermutlich ist es der letzte Pflaumenkuchen des Jahres 2019. Natürlich mit Quark-Öl-Teig. Hier nochmal das Rezept:

  • 500g Magerquark
  • 15 – 16 Esslöffel neutrales Öl, zum Beispiel Rapsöl
  • 20 Esslöffel Milch
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 2 Päckchen Backpulver
  • 200 Gramm Zucker
  • 800 Gramm Mehl
  • etwas Salz

Das Originalrezept sieht von allem weniger vor. Ich mag den Teig aber gerne dick und bin deshalb großzügig unterwegs. Außerdem lässt er sich in dieser Menge gut auf dem Blech verteilen.

Pflaumenkuchen vom Blech

Wer mag, kann mehr Zucker hineingeben. Ich finde es jedoch besser, wenn der Teig selbst nicht zu süß ist. Das lässt Raum für Zimt und Zucker, begleitende Sahne oder andere Freuden.

Bevor der Teig mit den Pflaumen in den Ofen kommt, nochmal Zucker drüberstreuen. Bei 160 Grad Umluft 30 bis 40 Minuten backen.


Gelesen | Webworker Christian schreibt über die Unselbstständigkeit altgedienten Managements, die in Person eines ehrenamtlich tätigen Rentners in seinem Leben aufschlägt.

An anderer Stelle schreibt er über den McDonald’s an der B1 in Dortmund:

Ein erfolgreicher Abend* endete also mit einem Burger im Auto mit Blick auf die B1. Die Liebste und ich haben da, als wir noch Freunde waren, viel Zeit verbracht und ich spreche diesem Parkplatz eine gewisse Mitverantwortung an der Entplatonisierung dieser Freundschaft zu.

Der spezielle Mäkkes ist wirklich eine Einrichtung, besonders für Menschen aus dem Sauerland. 1990er Jahre, vier Leute im alten Polo, nachts um Drei nach dem Soundgarden, dazu Punk-Musik. Das waren noch Zeiten. Und ja, Entplatonisierung; mittelbar.

Gelesen | Wissenschaftler haben Fledermäuse belauscht und festgestellt, dass sie vor allem miteinander reden, wenn sie genervt sind. Dabei sprechen sie über vier Sachen:

  • Sie streiten sich ums Essen.
  • Sie diskutieren ihren Schlafplatz aus.
  • Die Männer machen den Frauen Avancen, die diese allerdings nicht haben wollen.
  • Sie machen sich gegenseitig an, weil Einer zu nahe neben dem Anderen hängt.

Gelesen | Ich bin mit „The Great Nowitzki“ durch. Ehrlich gesagt bin ich deutlich unterwältigt. Autor Thomas Pletzinger beschreibt jedes Spiel haarklein, er begleitet jede Regeung, jede Begebenheit, ohne dass ich als Leserin etwas Neues erfahre. Er hat keine Distanz zur Figur und zur Persönlichkeit Nowitzki, ordnet nicht ein, findet keine Haltung außer der des Fans. Eine stärkere Auswahl, weniger Szenen, dafür mehr Distanz hätten dem Buch gut getan.

Auch die asynchrone Dramaturgie macht es schwer: Thomas Pletzinger springt zwischen den Jahren und Ereignissen, und wer Dirk Nowitzkis Biographie nicht auswendig gelernt hat und die Chronologie der Ereignisse nicht auf den Unterarm tätowiert hat, verirrt sich in den Spielszenen, Trainingsstunden, An- und Abfahrten.

Die zweite Hälfte habe ich daher nur noch überflogen. Dabei ist mir immerhin dieser Ausschnitt untergekommen, dessen Aussage ich ganz gut finde.

Textausschnitt.
Thomas Pletzinger, „The Great Nowitzki“, S. 411

Gehört | Christin und ihre Mörder. Im Juni 2012 wird Christin Rexin in Berlin-Lübars ermordert (Wikipedia). Fünf Menschen werden für den Mord verurteilt. In acht Podcastfolgen arbeitet der RBB die Tat auf.

Gehört | Isabell Bogdans Laufen, gelesen von Johanna Wokalek. Die Handlung besteht ausschließlich aus der Innensicht der Läuferin. Es geht um Verlust, um den Suizid des Lebenspartners und ums Verlassenwerden, ums Trauern, ums Wieder-ins-Leben-Finden, ums Loslassen und irgendwie auch ums Laufen, aber nur (Wortspiel!) beiläufig. Die Gedanken der Protagonistin fließen dahin. Ich habe gerne zugehört. (Besprechung bei ZEIT Online, Besprechung beim NDR)

Kommentare

12 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓

  1. Ich weiß, Sie sind da die Expertin, aber ich weiß nicht ob das mit dem Apfelbaum wirklich die Bezeichnung „Gespräch“ verdiente: Mir fehlt in Ihrer Schilderung die Perspektive des Baums. Einfach nur einfordern ist schon arg oldschool. Vielleicht wäre der Apfelbaum in einer anderen Funktion produktiver? Oder die Underperformance liegt an der Schnittstelle Biene? Einfach nur auf Benchmarks verweisen, und dann auch noch eimerweise, versaut den meisten Mitarbeitenden einfach nur jede Motivation.

    1. Ja. Apfelbäume brauchen Zeit (bis zu 10 Jahren) und wollen lobenden Zuspruch.

    2. Vanessa sagt:

      @Frau Kaltmamsell: Es ist ein schmaler Grat zwischen Ermunterung, begleitendem Coaching und klarer Formulierung der Erwartungen. Meiner Erfahrung nach ist es sehr hilfreich für beide Parteien, menschlich, aber dennoch deutlich zu kommunizieren, was sie voneinander erwarten.

      Die Schnittstelle „Biene“ wird in meinem Hause durch ein Erdhummel-Team besetzt, das sein Büro in unmittelbarer Nähe zum Apfelbaum in der Steinmauer hat. Hier habe ich für reibungsloses Miteinander gesorgt. Im Nachbargarten befinden sich zudem drei weitere Apfelbäume, so dass jederzeit externer Support angefordert werden kann.

      Vielleicht benötigt Kollege Apfelbaum einfach eine ungewöhnlich lange Einarbeitungszeit, wie der Hauptschulblues sagt.

  2. Frau Irgendwas ist immer sagt:

    Die Maus-Katz-Problematik ist ja noch zu lösen, mit wem führen Sie ein Personalentwickliungsgespräch wenn es darum geht freche Eichhörnchen daran zu hindern zu unchristlichen Zeiten übers Bungalowdach zu hopsen, weil in Nachbars Garten (eventuell) noch eine Haselnuss zu finden ist? *von der Schwarzerle im Wald auf unseren Apfelbaum, von dort übers Dach in Nachbars Hasel … und nach ca 20sek zurück*
    Würde in diesem Haushalt jemand Pflaumenkuchen essen … sieht sehr lecker aus!

    1. Vanessa sagt:

      Das hört sich an, als arbeite das Eichhörnchen lediglich mit den strukturellen Bedingungen, die sich ihm in der Firma bieten. Der Prozessweg Schwarzerle – Apfelbaum – Dach – Hasel scheint mir architektonisch vorgegebenen. Was hat der Mitarbeiter für alternative Möglichkeiten, um seine Arbeit zufriedenstellend zu erledigen?

      Gegebenenfalls bietet sich eine Art Brückenbauwerk vom Apfelbaum zur Hasel an.

  3. Pflaumenkuchen?
    Datschi!

  4. Evelyn sagt:

    Soundgarden & mäkkes – legendär. Auch aus Witten.

    Ich hab noch nie versucht mit meinem Apfelbaum zu sprechen. Er macht einfach, was er möchte. Ich arbeite mal dran.

    1. Vanessa sagt:

      Er antwortet auch nicht. Ist eher der verschlossene Typ.

  5. Hendrik sagt:

    Anreizsysteme bei Apfelbäumen. Charmanter Gedanke.

    Beim ZDF in der Mediathek gibt es zum Ironman auch noch einen 23-minütigen Beitrag, so dass ich die erwähnten Szenen tatsächlich gesehen habe. Den Link zur ARD habe ich eben erst quasi Last-Minute bemerkt.

    1. Vanessa sagt:

      Ich habe die wesentlichen Szenen dann auch dort nachgeschaut. Müde war ich trotzdem.

  6. Olga sagt:

    Ich habe meiner Johannisbeere irgendwann meine Erwartungen durch Anschaffung einer zweiten, TRAGENDEN Johannisbeere veranschaulicht. Dieses Jahr hat sie’s endlich kapiert: nachdem ich Haus und Garten verkauft hatte.

Die Kommentare sind geschlossen



In diesem Kaffeehaus werden anonym Daten verarbeitet. Indem Sie auf „Ja, ich bin einverstanden“ klicken, bestätigen Sie, dass Sie mit dem Datenschutz dieser Website glücklich sind. Dieser Hinweis kommt dann nicht mehr wieder. Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen