Verwirrungen und Erschwernisse | Am Samstagmorgen reiste ich nach Berlin, doch das war nicht so einfach.
Der Zug sollte um 10:48 Uhr in Dortmund losfahren. Ich marschierte gegen 10 Uhr zur Bushaltestelle im Vorort-Dorf, erklomm die Treppen und den Hügel, starrte die Straße hinunter und dachte: „Sapperlot! Jemand hat die Bushaltestelle geklaut!“
Tatsächlich hatte sie niemand geklaut, sondern sie war abgebaut. Es fährt für die nächsten Monate dort kein Bus – wegen Baustelle an der Straße weiter oben. Ich galloppierte im Sauseschritt die Straße hinunter zur nächsten Haltestelle, derjenigen nach der Einmündung, weil ich dachte, dort werde der Bus, der dann mutmaßlich aus der Einmündung kommt, fahren. Fuhr er aber nicht, sondern ein anderer, der nur alle 20 Minuten fährt.
Eigentlich hatte ich auf dem Weg noch ein Geschenk für Menschen in Berlin kaufen wollen, aber das konnte ich knicken. Im Bus dann allerdings: Verspätungsalarm! Der Zug, sagten sie, komme erst um 11:10 Uhr.
Also gut, dann doch früher ausgestiegen, Geschenk gekauft – beziehungsweise erstmal nicht gekauft, denn das Geschenk war nicht da, und als ich dann etwas Anderes ausgesucht hatte, war das Kartenlesegerät kaputt und ach, es war alles schwierig. Ich bekam als Entschädigung ein Herz aus Erdbeerschokolade; danach war die Welt in Ordnung.
Zu Fuß weitergelaufen, weil der Bus ja nur alle 20 Minuten fährt, und in dieser Zeit war ich dann trotz meines Gepäcks, aber strammen Schrittes, am Vorortbahnhof. Von dort zum Hauptbahnhof, um 11:05 Uhr stand ich am Gleis, um 11:08 fuhr der Zug ein.
Eine Verspätung ist also manchmal nicht schlecht.
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LNP300 | Am Ziel wurde ich abgeholt: C war schon seit Donnerstag in Berlin und empfing mich gemeinsam mit einem Freund in Spandau. Das war sehr schön.
Am Abend fuhren wir zur 300. Ausgabe des Logbuch:Netzpolitik-Podcasts im Babylon. Zu Gast waren Cesy Leonard vom Zentrum für politische Schönheit – das sind die, die dem AfD-Höcke ein Holocaust-Mahnmal in den Nachgarten betoniert haben – und Claus Landefeld vom eco e.V.
Sehr prima war das Live-Sketchnoting von Roland Brückner – das Bild entstand während des zweistündigen Programms:
Wir nächtigten in Kladow, dem südlichsten Ortsteil des Bezirks Spandau. Erstaunlich, dass das noch Berlin ist – so beschaulich und dörflich, wie es dort zugeht. Wenn Sie mehr erfahren wollen: 75 Fakten über Kladow. Das in Punkt 71 angesprochene Butterkekseis verköstigten wir mit Freude (vor Lektüre des Artikels).
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Opfer für die Beziehung | Heute Morgen schunkelten wir im Bus von Kladow nach Charlottenburg, wo wir an einem Kuchenladen vorbeigingen, der C magisch anzog. Wenn C von Kuchen angezogen wird, ist aller Widerstand zwecklos – und was tut man nicht alles, um seinen Partner zu unterstützen.
Wir verweilten und erfreuten uns am Publikum, das den Laden betrat, Kuchen kaufte, Kuchen aß und sich zu Kuchen beraten ließ. Dann verabschiedete ich C, der zurück nach Hannover fuhr.
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re:publica | Am Abend spazierte ich zur re:publica und registrierte mich schonmal für den morgigen Tag, wenn der Ansturm groß sein wird.
Mir war allerdings etwas flau, und ich war müde. Also ging ich zurück ins Hotel, anstatt weiter dort herumzuhängen und zu plaudern.
Hier läuft nun Titanic – das richtige Abendprogramm, um einzuschlafen.
Kommentare
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Die Kladow-Erfahrung wird dadurch vollstaendig, dass man mit der Faehre ab Wannsee dahinfaehrt. Dann ergibt sich auch eher das Gefuehl aus der Stadt raus zu fahren, was mit dem Eindruck den Kladow selbst hinterlaesst durchaus ganz gut zusammenpasst.