Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Huch | Schon Donnerstag.

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Hannover | Den Montag, Dienstag und Mittwoch habe ich in Hannover verbracht, dort erfreulich viel geschlafen, in der Nacht auf Mittwoch sogar elf Stunden. Das war gut. In den vergangenen Wochen war mir die Fähigkeit, lange zu schlafen, nämlich abhanden gekommen. Das ist immer ein schlechtes Zeichen; das deutet auf zu viel Arbeit und zu viele Gedanken hin, die zu viel gleichzeitig wegdenken möchten.

Den Montag und Dienstag habe ich in der WG des C und in Cafés verbracht. Dort habe ich mich Käthe Paulus gewidmet. Sollte dieses Buch irgendwann mal fertig werden (was noch einige Zeit in Anspruch nimmt, aber irgendwann wird es fertig sein), dann werde ich die Hannveraner Cafélandschaft in meiner Danksagung vermerken.

Man mag Menschen belächeln, die in Cafés sitzen und auf ihrem Laptop tippen: kulturelle Bohème und digitale Nomaden, haben die kein Büro und sowas nennt man Arbeit und so. Tatsache ist jedoch: Ich kann in Cafés hervorragend schreiben. Ich sitze im Leben und unter Menschen und doch wieder nicht; ich kann mir aussuchen, ob ich am Jetzt teilnehme oder mich in der Geschichte aufhalte; das lässt mir gleichermaßen Raum zur Konzentration und zur Kontemplation. Außerdem gewährt ein Platz im Café ausreichend, aber dennoch nicht zu viel Langeweile: Alle im Café-Kontext beobachtbaren Szenen sind vorhersehbar; gleichwohl finden bisweilen überraschende Handlungen statt – oder besondere Menschen betreten die Bühne.

Am Mittwoch schauten C und ich beim 1.-Mai-Festival des Kulturzentrums Faust vorbei, spazierten durch die Herrenhäuser-Gärten und landeten zum Schluss im Lieblingscafé, ehe ich heim nach Dortmund fuhr.

Auf der Rückfahrt überholte ich circa 30 VW-Käfer, 15 restaurierte VW-Busse sowie diverse andere Volkswagen-Oldtimer. Der Grund war wohl dieser hier. Kurz vor Dortmund brannte dann noch ein Auto auf dem Seitenstreifen, allerdings kein VW-Oldtimer.

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Geschichten mit Kfz-Beteiligung | Heute ein Tag beim Kunden. Auf dem Rückweg benötigte ich für die ersten 18 Kilometer 1 Stunde 20 Minuten – wegen Unfall, Zeugs auf der Fahrbahn, alles musste von der Beschleunigungsspur, der rechten und der mittleren auf die linke Spur. Das Fädeln und Einrücken: ein großes geselliges Miteinander.

Kaum war ich aus der Unfallstelle heraus, alles hatte sich entzerrt, ich überholte einen Transporter, es regnete heftig, die Sicht war unter 100 Metern – da setzte sich ein BMW zwei Meter hinter mich, Lichthupe, das ganze Programm. Ich beendete meine Überholung angemessen gechillt, scherte ein, der BMW gab Gas und fuhr direkt auf den nächsten Wagen auf, den er ebenfalls nötigte.

In Dortmund angekommen, fuhr ich kurz am Supermarkt vorbei. Vor dem Eingang, also direkt vor dem Eingang, vor dem überdachten Teil, parkte ein SUV, unbesetzt. Die nahe Parkreihe war frei, niemand konnte allerdings dort parken, auch der Behindertenparkplatz war blockiert, weil der SUV die drei Parkplätze abdichtete. Als der Fahrer aus dem Laden herauskam und ein Passant ihn auf seine Parkplatzwahl ansprach, sagte er als Begründung: „Als ich kam, hat’s geregnet.“

Um 20 Uhr war ich daheim, nach zwei Stunden. Immerhin konnte ich 30 Kapitel Hörbuch hören, Inspektor Takeda und der leise Tod. Das Buch hat Längen, eigentlich ist es eine einzige Länge, aber die Charaktere gefallen mir, und zwischen Kapitel 120 und 150 hat die Geschichte endlich Schwung aufgenommen.

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Texten | Anke fasst zusammen, warum ich nicht für Geld texte:

Meine Kontakterin und ich raten weiterhin, was die Kundin wohl lesen möchte, ich texte, sie korrigiert, ich texte um, wir schicken es rüber, und im Prinzip kommt als Feedback: „Ja, so, aber anders.“ Davon machen wir heute einen Tag Pause und ich bin sehr gespannt auf morgen.

Textaufträge anzunehmen war zu Beginn meiner Selbstständigkeit eine Option, habe ich auch ein-, zweimal gemacht. Aber, äh, nein. Denn genau so läuft es ab.

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Gelesen | 40 Fakten über Benjamin Blümchen, die Sie noch nicht kennen. Nummer 14 hat mich überrascht, Nummer 29 finde ich spannend.

Gelesen | Digitalisierung in der Altenpflege ist mehr als Pflegeroboter. Zum Beispiel helfen 3D-Spaziergänge Demenzkranken, Sensoren in Matratzen verhindern Druckgeschwüre.

Gelesen | Die Zahl der Gewalttaten in Deutschland ist deutlich niedriger als zur Jahrtausendwende. Dennoch fühlen sich viele Menschen bedrohter. Warum ist das so? Eine Erklärung.

Kommentare

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  1. Franziska sagt:

    Die Benjamin-Blümchen-Fakten sind ja super! Danke :)

  2. SUVs haben noch kein Hirn eingebaut. Vielleicht kommt das dann mit der künstlichen Intelligenz.
    Und BMW-Fahrer: Kein Kommentar.

    1. Vanessa sagt:

      Ein bisschen pauschal, aber es gibt zugegebermaßen eine nicht zu leugnende Korrelation zwischen Fahrverhalten und Art des Kfz.

  3. kiddo the kid sagt:

    Ich texte ja für Geld, schon seit fast anderthalb Jahrzehnten (an dieser Stelle bin ich kurz schockiert von mir selbst). Und ja, so ist es manchmal. Was hat mich diese Kundenhölle schon frustriert und deprimiert.

    Heutzutage arbeite ich mit solchen Kunden aber nicht mehr, solange mein Bankkonto es irgend zulässt. Das Verhältnis Geld-Aufwand-Freude an der Arbeit ist mit solchen KandidatInnen nicht stimmig. Nein, da bin ich raus. Mittlerweile habe ich eine innere No-Bullshit-Policy, und seitdem macht mir mein Job wieder deutlich mehr Freude.

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