Draußen nur Kännchen Kaffeehaus mit ♥

Dienstag, 11. Dezember

11. 12. 2018 8 Kommentare Aus der Kategorie »Tagebuchbloggen«

100 Kilometer über NRWs Autobahnen gefahren und nur zwei Kilometer Stau. Tagsüber! An einem Wochentag! Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das zuletzt erlebt habe. Bin freudig überrascht und tief berührt.

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Heute habe ich zum ersten Mal vom Verein Neue Deutsche Medienmacher gehört, einer Interessensvertretung für Journalisten und Journalistinnen mit Migrationshintergrund. Sie setzt sich für eine ausgewogene Berichterstattung ein, will Ansprechpartner für interkulturellen Journalismus sein und Debatten anstoßen (mehr im „Über uns“).

Die Neuen Medienmacher haben einen Helpdesk gegen Hass im Netz entwickelt. Er untergliedert sich in „Vorsorge“, „Schnelle Hilfe“ und „Nachsorge“, enthält zum Beispiel die zehn goldenen Regeln im Umgang mit Hass im Netz, erklärt die Strategien der Hassredner, und es gibt vieles Nützliche mehr.

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Heizungsableser war da. Wichtelgeschenk ist eingepackt. Ich habe den Stromzähler abgelesen. Ich bin für den Neujahrsempfang angemeldet. Ich habe fast alle Weihnachtsgeschenke.

Ich bin bereits fürs Jahresende.

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Gelesen: Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss! Patricia schreibt zu Medienkonsum und Medienkompetenz ihrer Kinder. Darunter: 180 Kommentare und Reaktionen aus dem Netz.

Kommentare

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  1. Alexandra sagt:

    So inspirierend, dass ich wie so oft nicht weiß, worauf ich mehr, zuerst oder überhaupt eingehen soll!

    Danke!

    Kindlichen und/oder jugendlichen Konsum neuer Medien sinnvoll gestalten / konstruktiv zu begleiten / beschränken / gestalten zu wollen / zu müssen heißt IMMER auch, die eigenen Gepflogenheiten und Motivationen kritisch reflektieren. Kann weh tun. Darf es aber auch. Wer hat gesagt, das Leben sei einfach? (Großartig ist es aber trotzdem!)

    Einem Hater klar zu machen, dass nicht er selbst, sondern seine Meinung abgelehnt wird, ist eine hohe Kunst, nach meiner Erfahrung aber DER Weg gegen Hass wo auch immer.

    Diese seltenen Glücksmomente unerwarteter Staulosigkeit verblüffen mich auch jedesmal.

    Eine gute Woche noch!

    1. Vanessa sagt:

      Mit Hatern habe ich keine Geduld.

      Ich hoffe diese Woche auf weitere staulose Tage. Immerhin sind einige Menschen schon im Urlaub.

    2. Alexandra sagt:

      Ganz ehrlich? Mich stimmt es bedenklich, dass so viele derer, die doch beherzt für Offenheit, Gleichberechtigung und Toleranz einstehen, die Demokratie und Diversität befürworten, an diesem einen Punkt einen messerscharfen Strich ziehen nach dem Motto: „Du bist eh‘ ein Arschloch, mit Dir red‘ ich gar nicht erst.

      Die Vorstellung, dass da eine Spaltung, die eh‘ schon durch die Gesellschaft geht, noch vertieft wird durch die Weigerung, gemeinsam an die Inhalte zu gehen, macht mir Sorgen. Im Gespräch zu bleiben, das scheint mir hochnotdringend wichtig.

    3. Vanessa sagt:

      Ich komme gerne mit jedem ins Gespräch, der mir respektvoll begegnet. Egal, welcher Meinung.

      Ich komme nicht mit Menschen ins Gespräch, die mich beschimpfen. Meine Lebenszeit ist endlich. Gerne setze ich mich konstruktiv auseinander. Wenn es tatsächlich um die Sache und um Argumente geht.

  2. Andreas sagt:

    Was die dreißig Minuten angeht: Man merkt bei diesem Thema immer wieder, dass auch Menschen aus unserer Generation scharf zwischen digitalen Medien(-trägern) und der analogen Welt unterscheiden. Quasi das „Fernsehen macht dumm und eckige Augen 2.0“.

    Dabei wird aber sträflich vernachlässigt, um welche Inhalte es sich überhaupt dreht. Auch ohne Kinder lässt sich das ganz gut nachverfolgen; beispielsweise anhand der Diskussion über „Auf’s Handy starren“ gegenüber „Zeitung/Buch lesen“, bei der überwiegend der Konsens zu herrschen scheint, dass man mit dem Smartphone grundsätzlich nur dünngeistigen Kram konsumiert, während die Papierleser sich mit hochintelligenten Inhalten auseinandersetzen.
    Dabei bleibt es größtenteils unbewertet, ob der Smartphonehalter gerade Candy Crush zockt oder Nachrichten liest, ebenso ob der Zeitungsleser sich der Politik oder nur dem Sportteil widmet.

    Analog scheint es sich in der Kinderwelt zu verhalten. Sieht man ein Kind mit Tablet, hat man in Schnappatmung zu verfallen.

    Aus meinem eigenen Leben: Als unsere Tochter geboren wurde, waren meine Frau und ich uns ohne explizite Diskussion einig, dass wir das Kind nicht vor TV und Tablet parken wollen, denn das ist asi.
    Die Kleine ist mittlerweile drei und aus der naiven Phase sind wir lange raus. Zum einen verfolgt man praktikable Ansätze: Will man mit einem Kind, das gerade nicht in der Kita ist, den Haushalt stemmen, gibt es Situationen, in denen man das Kind, will und/oder kann es sich gerade nicht selbst beschäftigen, auch mal für einen gewissen Zeitraum vorm Fernseher „parkt“. Auf dem dann natürlich ein altersgerechtes Programm läuft. (Gleichzeitig ist dies eine gute Gelegenheit, sich über eine gute Verwendung der Rundfunkgebühren zu freuen. Ganz ironiefrei.)

    Und dass Geräte wie Smartphone, Tablet und PC in unseren Alltag integriert sind, merken die Kinder natürlich auch; mitsamt der Feststellung, dass man so ein Entsperrmuster auf dem Bildschirm im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht eingeben kann.
    Und dass auf dem Smartphones von Eltern und Großeltern ganz viele Bilder vom Kind sind, die man sich anschauen kann.

    Mittlerweile hat das Kind ein eigenes Tablet. (Die Schnappatmer dürfen sich jetzt getriggert fühlen.) Genau genommen das ausrangierte Exemplar meiner Frau. Darauf hat sie genau zwei Apps: „Der Elefant“ (Ja, genau der, der sonst mit der Maus herumrockt. Danke noch mal für Ihre Rundfunkgebühren, liebe Solidargemeinschaft!) und die „Brio World“ – das virtuelle Pendant zu ihrer Holzeisenbahn.
    Benutzt wird das Ding natürlich nur unter Aufsicht (bei der Eisenbahn-App gibt es sogar schon mal mit den Eltern Streit, wer die Bahn nun steuern darf); der zeitliche Rahmen ergibt sich ganz pragmatisch aus einer Kombination aus gesundem Menschenverstand und Beobachtung: Geht das Kind dazu über, nur noch sinnlos herumzutippen, anstatt sich interessiert mit dem Inhalt zu beschäftigen, ist Schluss. Bei einer Dreijährigen bleibt man da übrigens locker unter dreißig Minuten.

    Wir sind der Überzeugung, dass die Inhalte sowohl kindgerecht als auch phantasieanregend sind, und somit gleichwertig zur Entwicklung beitragen, wie das „normale“ Spiel mit Puppen, Autos, Eisenbahn, Kinderküche, Maltisch etc. pp.
    Und außerdem ein Weg, das Kind in unserer Begleitung mit Medien vertraut zu machen, die eh überall präsent sind, und deren Verbot und Abschottung ab einen gewissen Alter das Interesse wohl nur überproportional steigern würden.

    Allerdings mussten wir auch lernen.
    In-App-Käufe sind der Teufel! Es gibt Apps, die auf den ersten Blick kindgerecht erscheinen, dann aber durch ihren Aufbau Druck durch Frust aufbauen, der zum Tätigen von In-App-Käufen anregt. Wir haben keinen getätigt, aber versuchen Sie mal, einem Kleinkind zu erklären, dass der kleine Kater erst zwei Tage „schlafen“ muss, bevor er wieder spielen kann, wenn man nicht „Extra-Energie“ kauft. Nebenbei überlegt man währenddessen, wo man genug Holz für einen Scheiterhaufen herbekommt.
    Hier hilft schlichtweg nur striktes Aussortieren. Hilfreich ist übrigens auch ein Kindermodus, der das entdeckungsfreudige Kind davon abhält, im Optionsmenü und dergleichen herumzufuhrwerken.

    1. Vanessa sagt:

      Ich denke, die ganze Sache ist ziemlich individuell. Der Mensch wünscht einfache Regeln, aber manchmal ist es nicht einfach, denn die Menschen sind verschieden, und so sind die Kinder. Alle Eltern müssen da wohl ihre eigenen Wege finden.

      Ich finde es übrigens völlig in Ordnung, das Kind mal zu parken. Darüber hinaus finde ich, dass auch ein Kind durchaus das Recht auf sinnfreie Entspannung hat. Als Erwachsene liegen wir ja manchmal auch nur da und daddeln auf dem Handy oder glotzen ins TV. Dadurch werden wir nicht zu schlechten Menschen.

  3. Perlasam sagt:

    Liebe Frau Nessy,

    danke danke danke für Ihr Blog! Danke für jede Geschichte, jede Begebenheit, jeden Link, Hinweis und für Ihren großartigen Humor <3! So oft habe ich schon geschmunzelt, geprustet, laut gelacht oder einfach nur das Geschriebene und die Bilder gerne aufgenommen.
    Hoffentlich machen Sie noch lange weiter und (nicht nur) ich kann mich weiter an Ihnen und Ihrem Blog erfreuen.
    Puh, das musste jetzt mal raus :)

    Alles Liebe für Sie, allzeit gute Fahrt und einen schönen Jahresausklang
    Sabine

    1. Vanessa sagt:

      Ein herzliches Dankeschön!
      Ebenfalls einen guten Jahresausklang!

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