Nach meiner kleinen Sommer- und Schaffenspause läuft das Business wieder an.
Arbeit #1: Gestern war Christian da, und wir haben eine neue Podcastfolge aufgenommen. Thema: Sprache und Kommunikation in der Veränderung. Das Aufnehmen hat sich nach einer guten und auch konkreten Folge angefühlt; aber vielleicht habe ich das Gefühl nur, weil wir uns langsam eingegroovt haben und nicht mehr wie Rehe im Scheinwerferlicht vor dem Mikro sitzen. Heute Abend geht das Ding online. Entscheiden Sie selbst.
Arbeit #2: Außerdem habe ich den Juli-Newsletter fertig gemacht und auf den letzten Drücker rausgeschickt. Am Abend des 31. war es dafür wohl Zeit. Das Thema: Großraumbüros. Johannes hat den Newsletter gelesen.
Wie immer ist gleichzeitig der Newslettertext vom vergangenen Monat online gegangen. Es geht ums gute Formulieren. Mit dabei: die drei häufigsten Fehlern beim Schreiben, Tipps für gute E-Mails und der Kreislauf des Missverständnisses zwischen Laien und Experten.
Arbeit #3: Bald startet ein tolles und spannendes Beratungsprojekt. Das ist alles sehr wunderbar.
Arbeit #4: Am Wochenende war ich in Berlin und habe mir dort Schauplätze meines Buches angeschaut. Ich bin vergangene Woche also, mit einem kleinen Zwischenstopp im Ruhrgebiet, von der Champagne bis durch nach Berlin gefahren. Das war zwischenzeitlich ein bisschen anstrengend. Mein besonderer Dank geht an alle Autobahnraststätten, die eisgekühlte Kaffeegetränke verkaufen.
Ich schreibe ja über das Leben von Käthe Paulus. Sie hat ihre zweite Lebenshälfte in Berlin verbracht. Auf dem Flugplatz Staaken hat sie Motorflugunterricht genommen. Ihr Fluglehrer Paul Engelhardt ist auf dem Flugplatz Johannistal umgekommen. Sie hat in Berlin-Reinickendorf gewohnt, in der Gotthardtstraße 4 und hat dort während des Ersten Weltkriegs Fallschirme in Serie produziert – die ersten Paketfallschirme.
Ich war in Staaken, Johannistal und in Reinickendorf, habe mir die Örtlichkeiten angeschaut und erspürt, wie es wohl damals gewesen sein muss dort auf den Flugplätzen oder in den Wohnungen.
Der Flugplatz Johannistal ist heute ein Landschaftspark. Ich bin etwa eineinhalb Stunden auf dem Gelände herumgelaufen – sehr hübsch und auch ganz aufschlussreich, wenn man ein bisschen Fantasie hat und sich in die Zeit um 1910 zurückdenkt.
Als ich dort herumlief, waren es 33 Grad, und es gab keinen Baum und kein Strauch. Als ich danach in einen auf 20 Grad herunterklimatisierten Netto (mit Hund) ging, um mir etwas zu trinken (noch mehr zu trinken) und eine Packung Buttermilch zu kaufen, musste ich mich kurz an einem Kartoffelnetz festhalten. Zu große Temperaturschwankungen sind wohl nichts für mich.
Die Straßen in der Umgebung sind nach Fliegern und Fliegerinnen benannt, und weil ich inzwischen Einiges gelesen habe, bin ich auf viele bekannte Namen gestoßen.
Von Johannistal bin ich nach Reinickendorf gefahren, einmal quer durch die Stadt, knapp am Christopher Street Day vorbei, und war entzückt, dass es Paulus‘ Wohnort noch gibt und dass ich ihn mir ausführlich ansehen konnte.
Ich saß etwa eine halbe Stunde im Innenhof des Hauses, habe den Ort auf mich wirken lassen und bin dann noch durch die Umgebung gestreift.
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Wetter #1: Im Garten habe ich zwei Wasserstellen aufgestellt – zwei kleine Blumentöpfe, randvoll mit Wasser und mit einem Stein drin. Kaum fülle ich das Wasser auf, kommen Bienen angeflogen und trinken. Faszinierend. Morgens außerdem trinkend gesichtet: Meise, Amsel, Taube, Eichhörnchen. Sie scheinen es nötig zu haben.
Wetter #2: Es ist ein bisschen paradox, aber das Schwimmen ist bei diesem Wetter quasi unmöglich. Das Freibad ist schon früh am so Morgen voll, dass auf den Schwimmerbahnen Nahkampf herrscht. Es sind sechs, sieben, acht Leute auf jeder Bahn unterwegs, alle unterschiedlich schnell. Ich überhole, werde überholt, wir treten uns und stoßen zusammen. Unabsichtlich, alle finden es doof und keiner kann’s ändern, deshalb: grmpf.
Ein bisschen wundere ich mich dabei über Menschen, die mit stoischem Selbstverständnis und aufgesetzter Sonnenbrille senkrecht auf der Schwimmerbahn treiben. Also, ich für meinen Teil käme mir ja komisch zwischen all den kraulenden Leuten vor, die mich überholen und meinetwegen beim Überholen jedesmal fast kollidieren. Aber ich bin vielleicht auch anders.
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Gehört (in der ZEIT-Audio-App – das Killerfeature, dessetwegen ich das Digitalabo der ZEIT habe): Kann das gut gehen? (€) Über den Spagat von Patchworkfamilien.
Gelesen: Die betrogene Geliebte. Über einen Mann, eine Frau, noch eine Frau, Kinder und die Abhängigkeit vom Gefühl des Verliebtseins.
Kommentare
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Probieren Sie mal, mittags schwimmen zu gehen. Ich vermute, da gehen weniger ‚Schwimmwillige‘. Hier habe ich im Spaßfreibad mit 25m-Schwimmerbecken sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Selbst am heißen Ferienwochenende waren wir nur zu zweit auf der Bahn. (Und hätte ich mir vorher nicht den Zeh blau gestoßen, hätte es auch richtig Spaß gemacht…)
Das kann gut sein. Wenn ich nämlich mal bis 10 Uhr bleibe, weil ich in der Sonne trockne, wird’s schon langsam wieder leerer. Ist einen Versuch wert.
Ja, das mit dem Schwimmen kenn ich auch. Da muss ich fast meinem Göttergatten recht geben, der immer sagt „alles Egoisten, denken nur an sich.“ Ich bin sehr froh, dass wir hier im Seenland leben. Und ich freue mich über unser neues Hobby – wir haben uns für die Seen ein Schlauchboot-Kajak zugelegt, und paddeln über den See, gehen zwischendurch schwimmen, und der Lärmpegel des Strandbades ist ausgeschaltet. Ich weiß, ich lebe im Paradies.
Wir haben hier die Emscher, die …. uhm, auch sehr schön ist. Manchmal. Wenn man genau hinsieht.
Ohja, volle Schwimmbadbahnen. Schoen waere ja, wuerde am Ende jemand stehen, der die Durchschnittsgeschwindigkeit beurteilt und dann Menschen Bahnen nach links und rechts schiebt, so dass es wieder aufgeht. Dann sind auch 6 und mehr auf einer Bahn machbar.
Der eigentliche Geheimtipp ist aber: gehen Sie jetzt ins Hallenbad. So einsam waren Sie das letzte Mal irgendwo weit draussen in der Natur.
Sehr schöne Idee. Ein Geschwindigkeits- und Umverteilungswart. Das könnte tatsächlich funktionieren.
Ich habe eine Hallenbadaversion. Lieber im Oktober bei 12 Grad noch ins Freibad.