Nichts passiert. Auch mal schön.
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Gelesen: Herr Buddenbohm nutzt nun eine Kalender-App, die ihn anlügt.
Seit meiner Rückkehr aus Italien habe ich im Stundenrhythmus angeschaut: Ku’damm 59. Die 50er, so eine heimelige Zeit. Für die CSU.
In meinem Leben gibt es eine neue Zeitrechnung: „Vor Italien“ (v. It.) und „Nach Italien“ (n. It.). In der Zeit v. It. gab es beispielsweise dieses Gebäude oben an meiner Straße noch nicht. Also, das kleine. Das große, das sie dort bauen, schon. Das kleine daneben, von dem ich nicht weiß, was es werden soll, haben sie erst während meiner Reise zu bauen begonnen. Ebenso war es v. It. nicht möglich, am Penny rechts abzubiegen, baustellenbedingt. Nun, in der Zeit n. It., geht das wieder. Eine neue Ära.
Ebenso waren in der Zeit v. It. einige Leute nicht schwanger. Oder, doch: schwanger vielleicht schon. Aber noch nicht wissentlich. Also, ich wusste es nicht. Sie vielleicht auch nicht. Genau genommen war meine Reise eine ausgesprochen fruchtbare Zeit. Ich selbst habe zwar nur Tomaten- und Zucchinisamen gekauft, und die sind beide noch nicht angegangen. Andere Leute hingegen haben eine rasante Vermehrung gestartet. Die Mannschaftsstärke der Kalendergirls wird sich um ein Viertel erhöhen.
Ich sollte mit dem Bundesfamilienministerium in Kontakt treten. Vielleicht lässt sich etwas arrangieren, wenn meine Abwesenheit einen solch großen Einfluss auf die Geburtenrate hat – eine erneute Reise zum Beispiel. Ich bin gerne behilflich, die Bevölkerungszahl konstant zu halten. So soll es schließlich sein in einer Solidargemeinschaft: Jeder bringt sich auf seine Weise ein.
Kommentare
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Was eine befriedigende weise Erkenntnis … großartig,so hat eben alles mehrfach seinen Sinn.
„Gehet hin und mehret Euch“ heisst es doch.
Ist doch logisch, dass man das in einer arbeitsteiligen Gesellschaft auf mehrere Personen verteilt.