Am Montag hat das Sommersemester begonnen, und ich hatte Seminarauftakt. An der TU Dortmund mache ich gemeinsam mit einer Kollegin ein Journalistik-Seminar. Thema: ungewöhnliche Lebensläufe und wie Bildung und Förderung heute aussehen sollte, um Menschen zum Erfolg zu bringen. Ziel ist es, journalistische Geschichten über Menschen zu publizieren, die trotz Hürden heute erfolgreich sind – und über Menschen, die diesen Erfolg möglich machen. Wir wollen herausfinden, welche Schlüsselfaktoren es gibt, die zum Happy End führen. Das Ganze war auch vor einem Jahr schonmal angedacht, kam seinerzeit aus organisatorischen Gründe nicht zustande. Jetzt sind es über 20 Teilnehmer*innen. Das ist super.
Wir haben zunächst geguckt, was wir als Maßstab für beruflichen Erfolg ansetzen. Das war schon sehr spannend. Ergebnis der Gruppe: Erfolg ist für die Studis finanzielle Sicherheit, Work-Life-Balance, Freude an der Arbeit, seine Berufung finden und ein Arbeitsplatz, der die Gesundheit erhält. Also ein harter Faktor und vier weiche. Arbeitgeber und Personalabteilungen: Das sind Eure zukünftigen Fachkräfte. //*Zaunpfahlwinken
Heute habe ich die Sitzung nachbereitet. Ich nutze im Seminar ein Kanban-Board und Trello und werde verschiedene Methoden einsetzen, um das Ganze munter und transparent zu zugestalten. Denn zum einen finde ich Frontalbeschallung immer fürchterlich ermüdend. Übrigens auch für denjenigen, der vorne steht; das ist echt anstrengend. Zum anderen können die Leute so auch methodisch mehr mitnehmen. Denn auch das Projektmanagement wird Aufgabe im Seminar sein. Ich halte es für sehr wichtig, sich selbst und andere organisieren zu können. Wird später im Job auch gebraucht, und es gibt Bedarf an Leuten, die das gut können.
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Die neue Podcastfolge ist online (Blogbeitrag). Christian und ich unterhalten uns über Zutrauen, Vertrauen und Selbstvertrauen. Hört mal rein – zum Beispiel bei Soundcloud.
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Semesteranfang, man merkt’s. Am Freitag gebe ich direkt das zweite Seminar, allerdings nur einen Tagesworkshop. Thema: Überschriften texten. Dafür habe ich die Gebrauchsanweisung meines Vorwerk-Saugroboters rausgekramt.
Gebrauchsanweisungen sind so sachlich, detailliert und bürokratisch formuliert, dass man damit wunderbar üben kann, Sachverhalte zu verkürzen und auf den Punkt zu bringen. Ich habe eine Übung d’raus gemacht.
Hin und her im Quadrat
Im normalen Reinigungsmodus reinigt der Saugroboter Ihre Böden in geraden, parallelen Linien, um sicherzustellen, dass Ihre Böden so effektiv wie möglich gereinigt werden. Dabei unterteilt er größere Räume in ca. 4 x 4 m große Bereiche.
Die Überschrift ist nicht Teil des Zitats, die ist von mir. Darum geht’s.
Jetzt sind Sie dran. Aufgabenstellung: Texten Sie eine knackige Überschrift mit Wörtern, die nicht mehr als zwei Silben enthalten!
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Die Fernsteuerungsfunktion Ihres Kobold VR200 Saugroboters kann nur dann über die App bedient werden, wenn Ihr Smart Device und der Saugroboter mit demselben WLAN verbunden sind. Befindet sich der Saugroboter im Stand-by- Modus, kann er über die App aufgeweckt werden.
Wir machen natürlich auch noch anderes. Nachrichtliche Überschriften, Kreativtechniken, ein paar Boulevardspielereien und all so’n Zeug.
Für mein Seminar im Journalisten-Zentrum Haus Busch in Hagen sind übrigens noch Plätze frei. Termin: 24. und 25. April. Wir werden uns mit Storytelling beschäftigen, über verschiedene Kanäle. Je nach Interesse kann das mehr in Richtung Kampagnenplanung, Zielgruppen und Botschaften oder mehr in Richtung Inhalte und Geschichten gehen. Ich habe das beides in petto und richte mich immer danach, was die Leute brauchen, die teilnehmen.
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Sorry, nur Jobcontent heute. Aber im Home Office erlebe ich sonst nix. Außer verfressene Dompfaffen, streitende Eichhörnchen und die Ringeltaube, die nach zwei Jahren schnallt, dass die Sonnenblumenkerne nicht durch Magie auf dem Boden vor ihr erscheinen, sondern aus dem Futterspender im Baum zu ihr herunterfallen und sie ja auch mal oben gucken könnte.
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Gelesen: „Das bisherige Modell ist veraltet und ungerecht“ – zum Grundsteuer-Urteil, wie ein neues Steuermodell aussehen kann und was es für Auswirkungen hätte.
Gelesen: „Wollt ihr weniger arbeiten und genauso viel verdienen?“ – Ein Agenturchef hat den Fünf-Stunden-Tag eingeführt.
Geschmunzelt über: einen Thread über Komplimente
Erstaunt über: Namen deutscher Punkbands. Favorit: „Das Niveau singt“
Kommentare
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„Ohne Kabel Smarter Saugen“ – soweit mein Vorschlag für die Überschrift…
Lese immer interessiert mit, auch und gerade bei Jobcontent.
Leider leider nicht ganz treffend, die Überschrift. Denn im Text geht es nicht darum, dass kabelloses Saugen smart ist. Es geht darum, dass Sie den Sauger per App wecken können und dass die App-Bedienung nur funktioniert, wenn beide im selben Netzwerk sind.
Ringeltauben SIND naturblöd. Meine Rede! Und sonst: Saugerne (!) gelesen, wie immer. Über die knackige Überschrift denke ich noch nach.
Das ganze andere Vogelvieh ist jedenfalls schlauer.
”Zu zweit im Netz“ als Kandidat für die Überschrift. Was für eine tolle Mitmachaktion!
Romantiküberschrift! <3
„smart und mobil aktiv“
Klingt ein bisschen nach medizinischen Hilfsmitteln. :)
„Ganz einfach, per App!“
„Aktiv mittels App-Steuerung“
„Eine App sorgt für Sauberkeit“
1. Trifft’s nicht ganz.
2. Verbotenes Drei-Silben-Wort
3. Verbotenes Drei-Silben-Wort. Und die App sorgt nicht für Sauberkeit.
Klinge ich streng?
Nein. Nur sachlich.
nein, nicht streng. Ehrlich. Sonst nichts. Ich hab mir einfach zu wenig Mühe gegeben und zuwenig nachgedacht ;-)
Clever und smart saugen.
Mein aktueller Punkbandnamenfavorit: Acht Eimer Hühnerherzen. Und die Platte ist auch noch super!
Acht Eimer Hühnerherzen … also, es gibt so Namen … uuuuargh.
Erste Gedanken für die knackige Überschrift:
Wake Me App Before I Go
APP jetzt gehts los
APP und los
Herrlicher Blogeintrag und nun gehe ich zu den Punkband Namen.
Herzliche Grüße,
Luna
Smart saugen: Handy und Kobold in einem WLAN
Ohne „Smart saugen“ würde ich’s nehmen.
Willst du Saugi online wecken,
müsst ihr im selben WLAN stecken.
Das ist keine Überschrift, aber schön gedichtet.
Schlummert Saugi tief und fest,
sei mit ihm im gleichen Netz.
*Romantikgefühle
„Krass: gleiches Netz kann Schlaf stoeren“ (jaja, „beenden“, aber das hat zuviele Silben)
„Sie werden nicht glauben, was diese App alles kann*“ (*gemeinsames WLAN vorausgesetzt)
„Smart: Device und Sauger reden“
Um mal die Boulevardecke auch mit abzudecken…
Boulevard ist sehr schön als Übung.
Haben wir auch gemacht.
„Sauber vernetzt“
Doppeldeutig!
Guten Abend,
Macht „Ein Kanal macht sauber“ oder „Gleiches Netz verschreckt (oder verräumt) den Dreck“ Sinn?
Dürften wir im Nachhinein erfahren, was die Studenten vom Fach für tolle Ideen hatten?
Puh Kreativität ist anstrengend, gerade wieder festgestellt. :)
Ansonsten noch, willkommen zurück und herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag und zum Reisemonat. Das mitlesen war sehr erholsam.
Grüße
Dankeschön!
Nee, macht nicht so viel Sinn. Das Netz agiert ja nicht – oder der Kanal. Leider habe ich nicht mitgeschrieben, was die Studis getextet haben. War aber gut.