Nach dem gestrigen Tatort habe ich noch den ersten Teil der Familienbiographie über die Krupps geschaut. Der Dreiteiler begleitet das Leben von Bertha (1886 – 1957) und endet mit dem Tod von Sohn Alfried 1967, dem letzten Alleininhaber der Friedrich Krupp AG.
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Das Seminar angekündigt und über den Studentenverteiler geschickt, das ich im Sommersemester gemeinsam mit meiner TV-Kollegin an der TU Dortmund halte, am Institut für Journalistik. Es geht um Bildungswege und ungewöhnliche Lebensläufe. Das Ergebnis sollen journalistische Beiträge in Text, Bild und Bewegtbild sein. Wenn Ihnen etwas zu dem Thema auf dem Herzen liegt: gern! Wir suchen mit Sicherheit später Gesprächspartner und Protagonist*innen und werden das Thema noch eingrenzen – auch hier gerne Anregungen. Das Seminar startet am 9. April.
Was mich freut: Ich habe sofort zwölf Anmeldungen von Studentinnen und Studenten erhalten. Yeah! Das wird eine tolle Sache.
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Der Weg zum Glück – zu den großen Pennybingo-Gewinnwochen:
Der Briefkasten in der Nachbarschaft ist wieder am Start (gute Nachricht). Allerdings wird er jetzt um 7 Uhr morgens geleert anstatt wie sonst um 16 Uhr am Nachmittag (schlechte Nachricht). So kann man die Leistung „Lieferung am nächsten Tag“ natürlich auch verkaufen.
Im Penny hing eine bewegende Mitteilung an der Kundenpinnwand:
Ob es sich bei Frage und Antwort um ein- und dieselbe Person handelt? Wenn es ein- und derselbe Mensch ist, ist er sich ein Freund? Oder sucht er weitere Freunde, weil er sich mit sich selbst nicht verträgt? Wenn er sich selbst kein Freund ist, kann er dann anderen ein Freund sein? Fragen über Fragen.
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Gelesen: Österreich, Steueroase für Konzerne über die Steuerpolitik großer Unternehmen und der Konsequenz daraus, nämlich dass der Kioskbesitzer ungefähr genauso viele Steuern bezahlt wie der große Konzern Unilever – und damit 700-mal so viel. Deutschland geht’s im Übrigen ähnlich. Die Alternative wäre ein weltweites Fair-Tax-System.
Gelesen: Resilienz – schon ein Mensch macht den Unterschied über den Einfluss von Beziehungen, um schwierige Lebensphasen zu überstehen.
Eine der ersten Studien mit Ergebnissen hierzu war die 40-jährige Langzeitstudie der amerikanischen Entwicklungspsychologin Emmy Werner. Sie gilt als die Pionierin der Resilienzforschung und untersuchte 1955 knapp 700 Kinder auf der zu Hawaii zählenden Insel Kawuai. Dort waren Armut und Alkoholismus allgegenwärtig. Viele Kinder wurden misshandelt, lebten in Armut, litten unter psychisch kranken oder von Alkohol oder Drogen abhängigen Eltern. […] Dennoch wurde ein Drittel der Kinder später weder straffällig noch psychisch krank. Sie meisterten ihr Leben erfolgreich, hatten als Erwachsene normale Berufe und führten gesunde Beziehungen. Was war ausschlaggebend dafür? […]
Alle hatten wenigstens eine Vertrauensperson, die sie liebte und unterstützte und auf die sie sich verlassen konnten.
Es war übrigens egal, ob es sich bei der Vertrauensperson um ein Elternteil, Verwandtschaft oder um Menschen handelte, die in keiner familiären Beziehung standen. Deshalb halte ich es auch in meinem Job für wichtig, an die Menschen zu glauben, mit denen ich arbeite. Den Rest finden wir dann.
Gelesen: „Ich bin schön“ über das Plus-Size-Model Barbie Ferreira. Immer wieder befremdlich: die Kommentare unter derartigen Artikeln. Da wird verbissen ausgehandelt, ob die Frau noch normal, dick oder schon fett ist, ob sie sich gesund ernährt und ob sie irgendwann an Diabetes sterben wird.
Die Frau ist Model. Sie bedient eine Zielgruppe. Sie ist offenbar ausreichend gut aussehend, diszipliniert und kompetent, um diesen Beruf auszuüben. Mehr muss man nicht wissen. Es ist mir ein Rätsel, wie man sich an diesem Thema so sehr ereifern kann. Lieber leidenschaftlich leben und mit 75 sterben als entbehrungsreich 95 werden. Was ja dann nicht nur 75, sondern 95 Jahre Verzicht sind.
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Am Abend erfolgreich in Lokal ohne Karneval gefunden. Dazu habe ich das Sabemente und die Hafenkantine über Facebook angeschrieben – weil ich wissen wollte, ob das funktioniert und sie antworten. Tun sie, total freundlich und nett und innerhalb von 15 Stunden. Total super.
Nachhauseweg bei Nacht und klarer Luft um den See. Mit ein bisschen Eis auf dem Wasser. Schön.
Kommentare
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Ungewöhnliche Lebensläufe? Ha! Da bin ich wohl der Erfinder. :) Trotz einiger Brüche den roten Faden zu erhalten und als Realschüler ohne Studium nun auch Bachelor prüfen zu dürfen, sollte zudem ein Beweis für den erfolgreichen 2. Bildungsweg sein.
Wenn ich meinen Kunden in der Beratung erzähle, dass es nie zu spät für einen weiteren Anlauf ist, dient mein eigener Lebenslauf immer wieder als Beispiel. Aber wem sage ich das?
Das Tolle: Wenn man es einmal geschafft, hat, die Richtung zu verändern und andere Wege zu gehen, dann geht das danach immer wieder.
So ist es! Ich bin nun im 5. Jahr im gleichen Betrieb und habe jetzt gerade auf Stelle Nr. 4 gewechselt. Eben um mich weiter zu entwickeln, zu lernen und mich auch, mit beinahe vor der Rente, immer noch ein wenig mehr zu optimieren. Optimieren im Hinblick auf Spaß an der Arbeit und Wirkungsgrad gegenüber dem Auftrag meines Arbeitgebers gegenüber der Kundschaft.
Ab wann ist ein Lebensverlauf und Bildungweg ungewöhnlich? Kann man das messen?
Aber das ist ein wirklich spannendes Thema. Ich hoffe wir können hiervim Blog ein wenig davon mitlesen