Nachts um 3 Uhr tat’s einen Riesenrumms, gefolgt von Gewittergetöse. Das war bestimmt dieser „starke Knaller“ nebenan.
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Gestern schrieb ich darüber, dass ich eine Namensvetterin habe, die des öfteren meine E-Mail-Adresse angibt statt ihre. Das führt dazu, dass ich rege an ihrem Leben teilhabe.
Offenbar haben viele Menschen E-Mail-Namensvetter. Denn ich bekam zahlreiche Rückmeldungen. Zitat aus dem Kommentar von Sandra:
Meine Namensvetterin sitzt in Amerika. Ich erhalte regelmäßig Einladungen zu Kindergeburtstagen, zu denen sie und ihr Kind eingeladen sind. Letztes Jahr mit Übernachtung!
Mein E-Mail-Namensvetter einer gmail-Adresse sitzt in Brasilien. Neulich hat er sich wohl für einen Volkswagen interessiert, denn ich erhalte seitdem die Newsletter von VW do Brazil. Und laut den Facebook-Aufforderungen, seine Kontakte doch freizugeben, heißt er Roberto.
Ja, bitte eine Serie über Mail Namensvetter.
Unserer bestellt Winterreifen und Schmidt Lebkuchen
Replies auf Twitter:
Ich habe einen Namenszwilling, die letztens meine E-Mail-Adresse ins Firmen-SAP eingespeist hat, so dass ich fünfstellige Rechnungen der Firma weitergeleitetet bekam. #Doppeldaumenhoch
— @FrauZeitlos@mastodon.social (@FrauZeitlos) January 17, 2018
https://twitter.com/grindcrank/status/953582992437469184
Newsletter vom Weidezaunshop, Einladungen zu amerikanischen Junggesellinnenabschieden, Protokolle vom Schützenverein, letztens der Hinweis, dass der Sohn jetzt doch nicht Zeitungen austragen darf, wegen irgendwelcher Änderungen im Verteilplan.
— Quarkkrokettchen (🏡) (@anneschuessler) January 17, 2018
https://twitter.com/daruminde/status/953609864735068163
https://twitter.com/eeek_de/status/953612993744556033
An dieser Stelle möchte ich kurz verweilen, denn als Frau Eeek versuchte, der Mädels-Mittagessengruppe wieder zu entkommen, ergaben sich lorioteske Szenen. Es gibt bereits Ideen zur literarischen Aufarbeitung dieser Begebenheit:
Schöner Einakter, gute Dialoge, die die Schauspieler mit einander zugewandtem Rücken voneinander abgewandt vortragen
— Miriam Vollmer (@miriam_vollmer) January 17, 2018
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Wie zauberhaft ist das denn! Man kann die Streufahrzeuge der schottischen Straßenmeisterei tracken:
Alle Fahrzeuge haben Namen! Sir Salter Scott, Gritty Gritty Bang Bang, Frosty, The Golden Great Gritter … Jetzt bin ich verliebt in den schottischen Streudienst.
Die letzte Namenswahl erfolgte öffentlich. Das neue Baby heißt: Gritsy Bitsy Teeny Weeny Yellow Anti-Slip Machiney. Der Artikel in der Metro (via Charly) fasst die wesentlichen Ereignisse des Doncaster Gritting World Cup zusammen. Mehr als 40.000 Menschen beteiligten sich an der Namensgebung.
The two finals saw David Plowie beat Basil Salty with 58% of the vote, while Gritsy Bitsy won a tighter contest with 53% of the vote against Spready Mercury.
They join a line-up of gritters with puntastic names, including Brad Grit, Gritney Spears, The Subzero Hero, Mr Plow, and Usain Salt.
Names knocked out in earlier rounds of the Doncaster Gritting World Cup included Grit Van Dyke, True Grit, Rule Grittania and Salt Disney.
Wenn ehemalige Studenten einen in Zusammenhang mit schottischen Streufahrzeugen auf Facebook erwähnen und die Erwähnung so aussieht, geht übrigens die Sonne auf – für fünf Tage am Stück:
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Den Rest des Tages damit verbracht, die Termine der vergangenen Tage nachzuarbeiten; meinen Kunden Material bereitgestellt, E-Mails bearbeitet, Neues vereinbart, Technik bestellt und Handball geschaut. 25:25 gegen Mazedonien – wenig Ideen, unvorbereitete Abschlüsse im Angriff und eine mäßige Abwehrleistung gegen diese riesigen, kartoffelförmigen Kreisläufer.
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Zum Schluss noch eine wichtige Meldung, insbesondere für die Älteren unter Euch:
Illegales Glücksspiel! Bingo in Seniorenheimen verboten
Das ist kein Artikel des Postillon, sondern ein sehr, sehr ernste Sache.
//*guckt wichtig
Kommentare
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Meinen Namen gibt es exakt zwei Mal.
Einer gehört mir, der anderen eine Dame am Bodensee, deren Benachrichtigung en vom Golfclub
bei mir eintriffen. Sie zahlt nämlich nicht und wird nun ausgeschlossen.
Die anderen Nachrichten sind vergleichsweise banal.
Nein, ich kenne die Dame nicht.
Golfen am Bodensee. Nicht schlecht.
In meiner früheren Firma (Siemens) hatten noch zwei exakt meinen Namen. Da haben die falschen emails schon für eine virtuelle Freundschaft gesorgt. Einmal mit dem Kommentar weitergeleitet: „Immer wenn ich spannende emails bekomme, weiß ich, sie sind für dich.“
Wie wunderbar, dann wart Ihr immer beide im Thema. Gut bei Ausfällen.
Oh ja! Der Name, der in meinem Personalausweis steht, ist in Deutschland einmalig; nur in Amerika scheint es mich nochmal zu geben. Einen Email-Zwilling hatte ich aber mit meinem abgekürzten Vornamen und meinem Geburtsjahr – er mit Punkt, ich ohne. Richtig, ER – denn die Kurzform von meinem Vornamen ist geschlechtsneutral. Seine Mädels (!) haben mit ihm ein Konzert besucht, wollten sich in der Mittagspause auf einen Kaffee treffen und einige gemeinsame Unternehmungen per Email koordinieren. Es bedurfte mehrerer Rundmails meinerseits, bis sie mir wirklich glaubten, das ich nicht er bin. Inzwischen hat er die Adresse wohl gelöscht, da seit Jahren nichts mehr reinkam …
Er hatte mehrere Freundinnen? Hut ab.
Ich habe seit 21 Jahren eine eMailadresse nur mit meinem Nachnamen bei web.de, die ich mir nur als reine Kontakt-Adresse für Berwerbungen eingerichtet hatte. Seitdem werde ich mit Newslettern, Familienfotos, Immobilienangeboten, Kreditanträgen, Persokopien, polizeilichen Aufforderungen und Lehrerkollegiumseinladungen zugeschüttet. Ich hatte keine Ahnung, dass es so viele Leute mit meinem Nachnamen in Deutschland gibt, die fast alle zu doof sind, ihre richtige Mailadresse anzugeben.
Selbst die Polizei und mehrere Anwälte schicken mir munter hochsensible Daten zu, bei denen es wirklich drauf ankäme, es nicht öffentlich zu machen. Da sind die regelmäßig eintrudelnden Nacktbilder vom FKK-Urlaub eines knapp siebzigjährigen Ehepaares Pillepalle ….
Das hört sich mal wirklich interessant an. Man könnte einen kompletten Roman daraus entwickeln, inklusive den nackten Alten.
Vielen Dank für diese netten Geschichten rund um die mail-Irrläufer. Ich bin durch so einen Irrläufer (die Dame wohnt noch dazu ums Eck) vor nunmehr 15 Jahren zu einem Konzert eingeladen worden. Ich ging hin, und bin seither beim jährlichen Konzert dieser wirklich guten Gruppe dabei. Meinen Namenszwilling hab ich dabei noch nie getroffen. Leider.
Sonstige Rechnungen und Einladungen und Terminisierungen für Elternsprechtage konnte ich immer gut aufklären. Allerdings habe ich mehrere Namenszwillinge, die Dame ums Eck ist nicht die Einzige, es lässt sich also nicht auf eine Person reduzieren :-D.
Ach, wie schön. Eine Konzertbekanntschaft.
Die Streufahrzeuge! Niedlichkeit kennt keine Grenzen.
Ja, nicht wahr? Ich bin auch ganz hin und weg.
Wer es genau wissen möchte, findet Namenszwillinge im Übrigen hier: http://www.verwandt.de/karten/ Bei mir spuckt es aber auch angeheiratete Verwandschaft aus, die bereits verstorben ist – was ein Indiz liefert, wie’s um die Aktualität steht. Spannend, trotzdem!
Dafür ist diese Seite also. Sie kommt immer ganz oben in den Suchergebnissen.
Dazu hab ich zwei Anekdoten:
in USA gibt es einen Mitarbeiter in derselben Firma, der fast so heißt, nur noch ein „er“ am Nachnamen dran hat. Er ist Manager, ich bin Techniker durch und durch. Durch die Adresskomplettierung von Lotus Notes hauen viele Leute zu früh auf die Eingabetaste und dann bekomme ich recht häufig Präsentationen oder andere Dokumente mit durchaus vertraulichen Inhalten. Ich weise darauf hin, aber es scheint niemandem peinlich zu sein, dass Geschäftsdaten falsch verschickt werden.
Bei Twitter gibt es (ebenfalls in USA) eine Fast-Namensvetterin namens „Tina“, die ebenfalls einen fast identischen Nachnamen hat, aber ein „n“ weniger (g statt ng am Ende). Ich bekomme laufend Nachrichten, wie toll doch ihre Vorträge gewesen seien. Sie scheint sowas ähnliches zu machen wie Frau Nessy. Hier hab ich schon lang aufgegeben, auf den Schreibfehler hinzuweisen.
Sie lernen also noch etwas? Mensch. Das ist doch super.