Gestern war der 5. des Monats. Der Tag für:
Was machst du eigentlich den ganzen Tag? (#WMDEDGT)
Eine Initiative zur Förderung des Tagebuchbloggens – Idee von Frau Brüllen. Sie sehen heute: einen Homeoffice-Tag im Leben einer Selbstständigen.
08:00 Uhr
Der Wecker klingelt. Weil ich gestern entweder kränklich oder einfach nur unendlich müde war, habe ich mir eine Stunden mehr Schlaf gegönnt. Hoch lebe das selbstbestimmte Arbeiten!
Das Ergebnis ist sensationell: Nach mehr als neun Stunden Schlaf fühle ich mich gesund und frisch. Es lohnt sich doch immer wieder, auf seinen Körper zu hören.
Ich stehe auf, frühstücke gemütlich in der Küche, schaue dabei eine Doku über ein Riesenkreuzfahrtschiff, lese meine Mails, stelle einen gesponserten Beitrag im Gärtnerinnenblog online und führe Korrespondenz mit Kunden.
9:30 Uhr
Am 18. und 19. September bin ich als Referentin im Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen. Ich mache den Ablaufplan für das Seminar und sende ihn an den Auftraggeber.
10:30 Uhr
Gestern fragte Frau Rabe auf Twitter:
https://twitter.com/Rabensalat/status/904621478641102849
Ich schreibe und male einen Brief ans Rabenkind.
11:00 Uhr
Ich hole mein Fahrrad aus dem Keller, um zur Postfiliale in den Stadtteil zu fahren. Dort liegt ein Paket für mich, und der Brief möchte ja auch auf die Reise. Vorher muss ich die Reifen aufpumpen. Ich bin eine große Niete im Reifenaufpumpen. Immer geht erst alle Luft raus, bevor irgendwas reingeht.
11:15 Uhr
Ich radel um den See ins kleine Stadtteilzentrum und hole mein Paket ab. Ich schicke meinen Brief ans Rabenkind ab (85 Cent für 28 Gramm nach Norwegen), und bummel etwas durch die Läden.
12:30 Uhr
Mittagessen. Ich brate mir Nudeln vom Vortag auf und schaue beim Essen eine Doku über Familienhelfer.
13:30 Uhr
Ich bereite meine Inhalte und Folien für das Seminar im Haus Busch vor. Es geht um die Planung von Inhalten über verschiedene Medienkanäle. Es haben sich Teilnehmer*innen aus der Unternehmenskommunikation und aus Zeitungsverlagen angemeldet. Ich muss also auf beide Gruppen eingehen.
Ich werde Methoden zur Entwicklung guter Inhalte zeigen, zur integrierten Kommunikation und zum Projektmanagement, außerdem Best-Practice-Beispiele. Zudem werden die Teilnehmer*innen an beiden Nachmittagen die Gelegenheit haben, die Methoden zu üben – an Projekten und Themen aus dem eigenen Hause. Ich finde es immer wichtig, dass die Teilnehmer*innen aus einem Seminar etwas mitnehmen, das sie direkt anwenden oder mit dem sie sofort weiterarbeiten können.
16:30 Uhr
Gartenpause. Ich mähe den Rasen und schneide allerlei Zeugs zurück, das schon verblüht ist. Außerdem harke ich Beete auf und ernte eine Riesenzucchini.
17:30 Uhr
Call for papers der WoMenPower in der Hannover Messe im April 2018. Ich fülle das Formular aus und gebe zwei Sessionvorschläge ab:
- Von Egoshootern zu Teamplayern – Methoden für starke, diverse Teams
- Sich selbst entlasten durch zielgerichtete Führung
18:30 Uhr
A’mdessn: Sushi aus dem Supermarkt und Wassermelone mit Feta. Dabei schaue ich eine Doku über Menschen, die nach Ghana ausgewandert sind.
19:30 Uhr
Für einen weiteren Call for papers gestalte ich zwei Seminarankündigungen und schicke sie an den Ansprechpartner. Unter anderem biete ich mich als Referentin an, um Unternehmen für Fach- und Nachwuchskräfte attraktiv zu machen und diese im Betrieb zu halten.
21.00 Uhr
Wäsche bügeln. Feierabend.
Kommentare
5 Antworten: Bestellung aufgeben ⇓
Sechseinhalb Stunden effektive Arbeitszeit, daneben Shoppen und Fernsehen. Cooler Tag. Dürfte die Ausnahme sein unter Selbstständigen. Glückwunsch. :)
Diese zwölf und mehr Stunden Tage gibts natürlich auch oft, und meist kommen sie geballt. Ich nehme das Arbeitspensum allerdings anders wahr als in der abhängigen Beschäftigung, denn was ich arbeite, arbeite ich unmittelbar für meine Kunden und für mich.
Gleichzeitig gibts eben diese Homeoffice-Tage, an denen ich fünf, sechs, sieben Stunden was wegarbeite und daneben noch Zeit für die anderen Tätigkeiten des Lebens habe. Das mag ich.
Ja, das klingt ziemlich gut. Aber darf ich fragen, was ein „Call For Papers“ ist?
Aha, Tante Wiki hat’s gerichtet; „Call For Papers“ ist der Aufruf, beizutragen. Kurz gesagt. Nun. Zu viel Service könnte ja auch unselbstständig machen. ;)
Ja, genau. Man macht einen Vorschlag für – zum Beispiel – einen Vortrag. Den Vorschlag schreibt man auf ein „Paper“, das man einreicht.