Am 12. jeden Monats findet in Blogs das Fotoprojekt “12von12″ statt:
12 Bilder vom 12. Tag
Mein Alltag und Arbeitstag war geprägt vom Kinofest in Lünen. Aber beginnen wir beim Frühstück.
Sie sehen ein zeitgenössisches Frühstück, das an vier von fünf Tagen in der Woche genau so ausschaut. Freitags fehlen meist entweder Brot oder Wurst oder beides.
Ich trinke übrigens tatsächlich keinen Kaffee. Auch keinen Tee. Sondern Saftschorle mit Eiswürfeln. Immer. Auch im Winter. Saftschorle ist super. Eiswürfel sind super.
Zum Frühstück nehme ich mir eine halbe bis dreiviertel Stunde Zeit, in der ich Radio höre und ein Buch lese. Während ich frühstücke, wird es hell.
Ich bereite den Lehmbauern, die derzeit in meinem Garten arbeiten, Kaffee zu und stelle ihnen eine Thermoskanne auf die Terrasse. Dazu gibt es heute Pflaumenkuchen.
Ich werfe auch einen Blick in den Garten.
In dieser Woche war ich an keinem Abend früh zu Hause, sondern kam immer erst im Dunkeln heim. Dann kann ich nur noch mit der Taschenlampe nachsehen, was die Handwerker den Tag über geschafft haben. Morgens ist es dann jedesmal wie Weihnachten:
Danach öffne ich noch die Post von gestern und stelle fest: Mein Kühlschrank bekommt mehr Geburtstagskarten als ich.
Auf geht’s zur Arbeit.
Im Büro arbeite ich zunächst ein paar To Dos ab – alles, was erledigt werden sollte, muss am Vormittag fertig werden, denn am Nachmittag bin ich nicht im Hause. Ich treffe letzte Absprachen für den Ablauf am Nachmittag.
Zum Mittagessen gibt es Reis mit Sojasprossen und Algenblättern.
Das Essen klingt maximal unsexy, ich mag es aber gerne. Die Algendingsis haben ich zum ersten Mal bei Freunden gegessen und fand sie direkt super: salzig und würzig, dazu Reis – das ist leckerer, als es sich anhört.
Danach fahre ich in die Innenstadt nach Lünen – zum Kinofest, das heute eröffnet wird. Gegenüber des Kinos befindet sich ein Haus mit einer sehr hübschen Fassade, die leider etwas baufällig ist:
Das Kinofest Lünen ist ein Festival für deutsche Filme. Die Agentur, in der ich arbeite, betreut das Kinofest bereits seit vielen Jahren.
Als Projektleiterin war ich in den vergangenen Wochen dafür verantwortlich, dass alle Materialien in der korrekten Ausführung, mit den entsprechenden Inhalten hergestellt werden und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind: Programmhefte, Plakate, Transparente, Roll Ups, Gutscheine und Namenskärtchen, Moderationskarten und -hintergründe für die Kinoleinwand, der Trailer – und jede Menge mehr gedruckte und digitale Dinge.
Noch vor der Eröffnungsgala findet zum ersten Mal ein Erklärfilmwettbewerb statt. Gemeinsam mit einer Kollegin habe ich den Wettbewerb organisiert und betreue nun die Jury und die Teilnehmer.
Nach der Vorstellung der zehn nominierten Filme gehe ich mit TeilnehmerInnen ins Café. Meine Kollegin begleitet derweil die Jury, die an einem anderen Ort tagt.
Das Café Kleinschmidt in Lünen ist ein klassisches Café: Polsterstühle und schwere Marmortische mit Eisenfüßen, im Vorraum eine goldene Thekenvitrine mit Kuchen und Torten.
Im Anschluss an das gemeinsame Kaffeetrinken gehe ich zurück zum Kino.
Inzwischen ist es dunkel, und die Cineworld ist hell erleuchtet. Der rote Teppich ist fertig verklebt, und der WDR hat seine Übertragungswagen geparkt. Erste Gäste kommen.
Die Jury ist auch schon dort: Sie hat ihre Entscheidung getroffen, der Shuttle hat die Mitglieder zurück zum Kino gebracht. Es folgt ein fliegender Wechsel: Ich verabschiede die Wettbewerbsteilnehmer und hole eines der Jurymitglieder ab. Wir überbrücken die Zeit bis zur Eröffnungsgala bei einem Getränk.
Am Abend dann die feierliche Eröffnung des Kinofest Lünen: erst Sekt und Häppchen im Foyer, im Anschluss der offzielle Teil im Kinosaal.
Nach den Eröffnungsreden wird der Film „Die dunkle Seite des Mondes“ gezeigt, der im Januar 2016 ins Kino kommt – mit Moritz Bleibtreu und Jürgen Prochnow nach dem Roman von Martin Suter: Ein Frankfurter Banker wird mit der dunklen Seite seines Selbst und seines Geschäfts konfrontiert.
Guter, beeindruckender Film! Starke Bilder, gute Schauspieler, starke erzählerische Momente. Nichts für zarte Gemüter.
Um 22.50 Uhr bin ich am Auto.
Um halb 12 bin ich zu Hause und gehe ohne Umweg ins Bett.
Ende.
Kommentare
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Lünen? Die Stadt, in der Max Raabe geboren wurde?
Ich musste das jetzt erstmal googeln, aber ja: Es scheint so.
Ah, das Auto zeigt ja mal einen erfreulich realistischen Verbrauch an. War aber ein langer Tag.
Dabei ist es ein VW! Der Verbrauch wird immer ab Start angezeigt – in dem Fall war es eine vergleichweise kurze Strecke im Stadtverkehr. Da sieht das dann so aus. Auf längeren Strecken auf Autobahn/Landstraße in moderatem Tempo liegt der Verbrauch niedriger. Zumindest zeigt das Display weniger an.
Ein langer und spannender Tag!
Ich werde gerade etwas wehmütig beim Lesen. Hab 5 Jahre in Lünen gewohnt, erste gemeinsame Wohnung mit meiner Frau. Meine Tochter ist da geboren und hat ihr erstes Lebensjahr in Lünen verbracht. Ist ne schöne kleine Stadt, nah dran am Trubel aber doch nicht mittendrin. Und sehr fahrradfreundlich. Hach…
Es ist tatsächlich eine schöne Stadt: beschaulich, aber nahe am Geschehen. Die Gegend ist auch schon recht ländlich.