Liebe Agentur-Teams,
danke, dass Sie Interesse am Kännchenblog haben. Das freut mich aufrichtig. Das finde ich schön.
Doch wir müssen mal kurz reden.
In Ihren E-Mails fragen Sie mich meist, ob ich $Produkt schon kenne. Sie finden, dass $Produkt gut zu mir und meinem Blog passt. Die Auswahl ist manchmal ausgesprochen verwunderlich, aber das mag an einer Diskrepanz zwischen meiner Selbst- und Fremdwahrnehmung liegen. Lassen wir diesen Umstand deshalb außen vor.
Sie finden also, dass $Produkt gut zu mir passt und haben sich Kooperationsmöglichkeiten überlegt. Die Kooperation sieht immer so aus, dass ich eine ausführliche Besprechung von $Produkt vornehmen darf. Sie bieten mir dafür an, dass ich $Produkt ausprobiere. Oder ich schreibe ohne auszuprobieren über $Produkt, dann gibt es eine homöopathische Aufwandsentschädigung, für die ich mir ein Bälleken Eis kaufen kann.
Sie haben bestimmt bemerkt, dass es im Kännchenblog bislang noch keine gesponserten Beiträge gab. Lassen Sie mich deshalb einmal darstellen, wie ich die Sache sehe.
Grundsätzlich bin ich nicht abgeneigt, hier im Kännchenblog werbliche Inhalte zu präsentieren, wenn sie etwas mit mir oder dem Thema des Blogs zu tun haben oder mich neugierig machen. Im weitesten Sinne handelt es sich um die Themenbereiche Freizeit, Sport, Küche und Handwerk.
Bespreche ich ein Produkt, empfinde ich das als eine Dienstleistung, die ich sehr gerne für Sie erbringe. Ich rufe allerdings ein Honorar dafür auf. Über dieses Honorar sollten wir frei verhandeln. Ich bin offen und flexibel; wir kommen da bestimmt zusammen. Es liegt aber, das zur Einordnung, über dem Betrag für ein Bälleken Eis.
Dafür arbeite ich im Gegenzug zuverlässig, zügig und sorgfältig. Ich liefere die vereinbarte Anzahl Zeichen und Fotos in vereinbarter Qualität zum vereinbarten Zeitpunkt und zu den vereinbarten Nutzungsbedingungen. Sie können sich vollumfänglich auf mich verlassen: Sie kaufen eine professionelle Leistung ein. Sie profitieren von der Authentizität und Reichweite dieses Blogs und bekommen eine Präsentation Ihres Produkts, hinter der ich mit Herz und Leidenschaft stehe.
Ich freue mich, Produkte auch auszuprobieren. Haben Sie jedoch Verständnis, dass ich das mir angebotene Produkt in der Regel nicht aus eigenem Antrieb erworben hätte und es sich deshalb bei einem Produkttest ebenfalls um eine Dienstleistung mit einem vorab vereinbarten Leistungsumfang handelt, für die ich, wie oben beschrieben, ein Honorar und, falls es sich um ein event- oder ortsabhängiges Produkt handelt, Reisekosten abrechne.
Ich freue mich, wenn wir uns an den üblichen Gepflogenheiten in Geschäftsbeziehungen orientieren – zum Beispiel sieze ich meine GeschäftspartnerInnen, vor allem in der Erstanbahnung eines Kontakts. Es sei denn, wir kennen uns von irgendwoher, real oder virtuell. Meist ist das jedoch nicht der Fall.
Von diesen Voraussetzungen sollten Sie zunächst ausgehen – auch wenn wir im Einzelfall davon abweichen. Privates Interesse an Produkten habe ich mitunter durchaus, es ist jedoch nicht zielführend, es vorauszusetzen. Gehen Sie bitte auch davon aus, dass ich gesponserte Beiträge als solche kennzeichne.
Danke für Ihre offenen Ohren.
Auf eine gute Zusammenarbeit.
Kommentare
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Rein aus Interesse – kommen da viele Anfragen? Die vom Online-Makketing grasen einfach irgendwelche Top-Blog-Listen ab und verschicken wahllos Produktplatzierungen? Echt?
Viele Grüße,
der Ponder
Ich schätze, dass andere, deutlich themenspezifischere Blogs mehr Kooperationsanfragen bekommen als ich. Ich blogge halt über alles und nichts, deshalb halten sich die Anfragen in Grenzen. Ein paar pro Monat.
Jawoll. Ich werde in Zukunft nur noch einen Link zu Ihrem Post als Antwort schicken, liebe Frau Nessy. Der Mann übrigens, der ein äußerst themenspezifisches Blog sein eigen nennt, erhält meines Wissens keinerlei Anfragen. Vielleicht zu spezifisch …
Vielleicht, wenn er generell über Autos schreiben würde? Andererseits: Wer sich für Porsche 911 Oldtimer der Baujahre 1963 bis 1973 interessiert, interessiert sich vielleicht generell für Oldtimer oder zumindest für Sportautos und ist ohnehin ein Typ Konsument, der für wertige Lifestyle-Dinge Geld ausgibt. Es ist aber die Frage, ob Firmen, die teure Lifestyle-Dinge vertreiben, in Blogs werben wollen. Oder lieber im Manager Magazin und der FAZ.
Ein bekannter Waschmaschinenhersteller könnte interessiert sein. ;-)
Qualitätsblogging, Qualitätswaschen – ich sehe da durchaus Anknüpfungspunkte. :)
Hehe.
Habe vor Jahren eine ganz gute Vorlage bei Dirk Baranke gefunden (http://cl.ly/ZwnZ). Komisch nur, nie mehr von diesen Firmen zu hören … Liegt vielleicht am Geld??
So sehe ich das auch. Preislich und inhaltlich.
Schon vor mehr als einem Jahrzehnt, als ich für ein Kundenmagazin Artikelchen geschrieben habe, gab es zigfach mehr Honorar als das, was Bloggern pauschal angeboten wird.
Möchte nicht Ross und Reiter nennen, es gibt aber auch Angebot für einen Artikel die 150€ in die Kasse bringen.
Hervorragend formuliert! :-)
Klare Ansage in wundervollem rechtsanwaltsdeutsch, und es kaum mehr jemand wagen wird zu fragen ob?
Was ist daran Rechtsanwaltsdeutsch? Wer miteinander über inhaltliche Kooperationen spricht, spricht über Umfänge und darüber, wo die Texte und Bilder verwertet werden: nur hier im Blog oder beispielsweise auch auf der Webseite des Kunden. Oder nur dort. Das ist für beide Seiten sinnvoll.
Im Übrigen ist das hier mein Hobby. Es ist nicht die Intention des Blogs, Kooperationen zu generieren. Insofern: Dann nicht. Ist mir lieber, als wenn ich für 30€ brutto zwei Stunden lang einen werblichen Blogeintrag zimmere, der nicht mal zum Thema des Blogs passt.