Letztens war ich im Baumarkt um die Ecke und habe mir eine Handwerkerlatzhose gekauft – fürs Tapetenabreißen.
Meine Bob-der-Baumeisterisierung erreicht ein neues Level. Besitze seit eben eine Handwerkerlatzhose. pic.twitter.com/1U2cWeuTB6
— Vanessa Giese (@dieliebenessy) January 28, 2015
Die Hausfarbe meines Hellweg-Baumarktes ist ein fröhliches Rot. Die Farbe meines Shirts war an diesem Tag: ein fröhliches Rot.
Ich stehe also in Latzhose in der Latzhosenabteilung, es dauert keine Minute, und ein Oppa kommt auf mich zugeschlappt.
„Wo hammse denn Mülltüten, die großen blauen?“
„Rechts den Gang runter, an der Sanitärabteilung vorbei. Dahinter kommen die Putzmittel und Haushaltswaren.“
Es ist nämlich so, dass ich seit dem großen Renovierungsbootcamp 2013 nicht nur eine goldene Clubkarte im Hellweg besitze, sondern mich auch bestens im Sortiment auskenne. Ich möchte fast behaupten: Jede Art von Ware und ihr Aufenthaltsort sind mir inzwischen bekannt – egal ob Schrauben, Nägel oder Dübel, Rigips, Aluprofile und Strukturputz, egal ob Klobrillen und Schlauchschellen, Kabel, Leuchten, Schalter oder Grills, Rasensamen und Kübelpflanzen.
Ich prüfe noch kurz den Sitz der Hose, da kommt schon der Nächste.
„SILIKON?!“, brüllt er mich an.
„Links den Gang hoch, vor dem Laminat – dort befindet sich ein Regal. Da sind auch die passenden Spritzen.“
„Kann ich dat auch für Türzargen nehmen? Wenn da so’ne Lücke is zur Wand? Ich will da auch noch drüberstreichen!“
„Dann besser Maleracryl. Das finden Sie bei den Farben. Rechts runter, an den Tapeten vorbei, erster Gang rechts, neben den Lasuren.“
Für meinen nächsten Besuch handle ich Provision aus.
Frau Cammarata kennt das übrigens auch:
Anfängerinnenfehler: mit gelbem Pulli zu IKEA
— Patricia Cammarata @dasnuf@mastodon.social (@dasnuf) February 5, 2015
Kommentare
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Haha, genau so ging es mir neulich auch – allerdings mit einer roten Softshelljacke und in der Gartenabteilung beim lokalen Baumarkt. Leider habe ich da so gar keine Ahnung und bin selbst suchend durch den Markt geirrt (Hasendraht!), musste also die anderen Kunden an tatsächliche Mitarbeiter verweisen :)
Viele Grüße,
der Ponder
Dann gibt’s also demnächst Hasencontent bei Ihnen.
Oder Hasenrücken. Je nachdem.
Hasencontent gäbe es schon eine Weile – unsere scheinen echte Hardcore-Bunnies zu sein, trotz flauschig eingerichteter Wohnhöhle schlafen die beiden … draussen. Bei -10°. Immerhin in einer überdachten Sektion des Aussengeheges, aber draussen.
Mir wär das ja zu kalt :)
Viele Grüße,
der Ponder
Hardcore-Bunnies.
La-la-la.
//*summend ab
Köstlich, ich habe sehr gelacht. Und die Hose steht Ihnen ausgezeichnet.
Danke, danke.
Ja – sowas muss man auch tragen können.
Buchhändler können das übrigens auch ohne passende Bekleidung. Irgendwie scheint uns das auch in fremden Läden anzuhaften. Irgendein unsichtbares „Ich bin Verkäufer“ Schild vor der Stirn oder so.
Das ist ja lustig :) – meine Gattin, ihres Zeichens studierte Pädagogin, kann auch nirgends hingehen, ohne dass ihr nach kurzer Zeit Kinder am Hacken kleben. Vorher nicht geglaubt, mittlerweile aber mehrfach voller Staunen miterlebt.
Diese kleinen, unsichtbaren Schildchen scheinen doch weit verbreitet zu sein :)
Viele Grüße,
der Ponder
Ist tatsächlich so, allerdings fällt das Schild ausserhalb der Buchhandlung wohl ab, denn wenn ich „draußen“ mal die Leute meinen Beruf raten lassen, kommt immer sowas wie Handwerker oder Tätowierer raus. :-)
ich hab auch so ein Schild.
Sogar wenn ich keine grüne Hose trag, werde ich gefragt, wo das Saatgut steht und warum die Pflanze nicht blüht und so Kram.
Da kann ich auch mitspielen, allerdings ganz ohne Berufsbezug. Ich werde ueberall nach dem Weg gefragt, selbst wenn mir die betreffende Stadt/Land ebenfalls eher im unklaren liegt.
Vielleicht erfindet mal jemand offizielle Berufsbekleidung fuer professionelle Wegweiser?
Mit Gärtnerinnenkleidung (Latzhose, Softshelljacke einer namhaften Aerbeitskleidungsfirma) in der Baumschule rumlaufen! Da wird man direkt abgecheckt! :-) Warum hat die einen Einkaufswagen dabei?!
In dieser Kleidung wird man übrigens in Baumärkten( Männerdomäne?) bei Fragen ernster genommen, hab ich bemerkt! Im Friseursalon eher nicht so… ;-)
Sie schieben die Einkaufswagen doch gewiss nur zusammen, so wie es Ihre Aufgabe ist, oder nicht? So tüchtig, wie Sie ausschauen!
In Baumärkten hilft fachgerechte Kleidung tatsächlich ungemein. Oder eine Jeans voller Farbe. Habe ich auch festgestellt.
Unsere Mitarbeiter tragen heute …… (hier bitte passende Farbe einsetzen).
Baumarkt – IKEA – Blumenhandel ….
Klasse, Frau Nessy! Und wenn Sie den Kunden dann auch noch kompetent weiterhelfen könnten, ist Haakes super! Bleibt zu wünschen, dass die nächsten zu entfernenden Tapeten dann im Angesicht von so geballter Bob-der-Baumeisterisierung freiwillig von der Wand hüpfen.
Im falschen Outfit ins falsche Geschäft – da kann ich auch ein Lied von singen… Bei mir war es es dunkelblau/weißes Poloshirt im Aldi-Markt.
Während ich mit dem Kopf im Kühlregal hing, um noch möglichst viele Joghurts der von mir präferierten Geschmacksrichtung zusammen klauben zu können, vernahm ich plötzlich eine „freundliche“ Stimme neben mir: „Eier?!“.
Nun, da könnte ich nicht weiter helfen, da ich aufgrund einer Vielzahl glücklicher Hühner in der Nachbarschaft diese eigentlich nie selbst kaufen muss. Ich antwortete also freundlich und mit einem fast entschuldigenden Lächeln, dass ich leider nicht wüsste, wo diese zu finden seien.
Mit einem „Sollten Sie aber!“ In meine Richtung ging der Kunde dann seines Weges…
…um dann wenig später mit dem Filialleiter im Schlepptau zurück zu kommen, mit dem Finger auf mich zu zeigen und beleidigt zu rufen: „DIE DA war’s – totaaaal inkompetent!“.
Nunja, dem Filialleiter blieb dann nur noch, leicht stotternd zu erwidern, dass er „Diese Dame“ noch nie zuvor gesehen habe. Der Beschwerdeführer erwiderte nur ein knappes „Oh.“ Und verließ den Laden.
Die „richtige“ Aldi-Mitarbeiterschaft hat es amüsiert – und mich nach der ersten Schrecksekunde dann auch.
Hehe.
Stimmt – wenn man nicht weiterhelfen kann, wird man zunächst irritiert, dann verärgert angeschaut. Bis zu:
„Ich arbeite gar nicht hier.“
„Ach so! Oh! Entschuldigung!“
Wir sehen halt einfach kundig aus.
Streiche „Haakes“ und ersetze durch „alles“…
Haake ist ein leckeres Bier aus Norddeutschland :) – passt auch.
Viele Grüße,
der Ponder
Sie sehen aus wie ein gestandener, etwa 48jähriger Handwerker. Fehlt nur noch die Bierdose in der Hand und ein Rülpser auf den Lippen – Gratulation!
Rote Latzhose im Obi, kennick ooch :-)
btw: Latzhosen sind doch einfach das Beste zum Renovieren, oder? Nierchen immer schön warm, keine Heimwerkerinnendekolletes zu befürchten, und alle Schrauben, Dübel, Kabelklemmen und Spachtel finden gut Platz.
Hmmm… Ich frage mich, ob man denn mit dem jeweiligen Outfit auch die echten Verkäufer anzieht?
Ich meine, das muss sich doch lohnen, die müssen doch irgendwo sein. Sowas wie ein Geheimer Treffpunkt oder so. Das Gerücht geht ja nu doch schon eine Weile, also das da auch Verkäufer sind… irgendwo…
Und dann rausfinden WO das ist, das wäre ja WOW…
ich glaub, da ist magnetismus im spiel. der zieht kunden an und stößt verkaufspersonal ab ;-))
Willkommen im Club, hab den gleichen Hosentyp. Ziemlich robust, im Sommer allerdings zu warm.