Dieser Tage sagte mir mein Vater, er habe Äpfel im Zugriff, einen ganzen Haufen Äpfel, er werde damit zugeschüttet – und fragte, ob ich welche haben wolle.
Ich erinnerte mich an ein Rezept, dass ich vor langer Zeit einmal rausgeschrieben hatte: Apfelwähe. Ich sagte: Natürlich möchte ich!, und er brachte mir viele kleine Äpfel vorbei.
Das Aufwändigste an einer Apfelwähe ist das Schälen und Schneiden der Äpfel, besonders wenn sie so klein sind. Der Teig ist einfach.
Wähenteig-Grundrezept:
300 g Mehl (plus Mehl zum Bearbeiten)
1 gestrichener Teelöffel Salz
1 Päckchen Backpulver
150 g Butter
Ich habe 200 g normales Mehl und 100 g Dinkelmehl genommen, weil ich es gerne mag, wenn der Teig ein Hauch vollkornig ist, ohne gesund und spaßbefreit zu wirken.
Die Menge reicht für zwei Bleche oder, etwas dicker, für zwei Spring- oder Pizzaformen.
Rollen Sie den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck aus. Falten Sie die beiden Schmalseiten danach zur Mitte. Danach klappen Sie den Teig ein weiteres Mal zusammen, so dass vier Lagen entstehen. Rollen Sie den Teig danach noch einmal aus und wiederholen Sie das Ganze. Der Bäcker sagt dazu „eine Tour geben“. Geben Sie dem Teig noch zwei weitere Touren.
Bewahren Sie den Teig danach mindestens 30 Minuten im Kühlschrank auf. Wenn Sie ihn nicht direkt verarbeiten möchten, können Sie ihn auch gut einfrieren.
Rollen Sie ihn danach noch einmal aus. Legen Sie ihn auf ein Blech oder in eine Form. Stechen Sie ihn hier und da mit der Gabel ein und belegen Sie ihn mit Äpfeln. Bestreuen Sie die Äpfel mit einem Esslöffel Zucker. Die Wähe kommt jetzt für 10 Minuten in den Ofen, unterste Schiene, 225 Grad (bei Umluft etwas weniger).
Während die Wähe das erste Mal backt, können Sie sich um den Guss kümmern.
Zutaten für den Wähen-Guss:
3 Eier
250 g saure Sahne
3 Esslöffel Zucker
½ Teelöffel Zimt
50 g Rosinen (habe ich weggelassen)
Verrühren Sie alles mit einem Schneebesen und geben Sie es nach 10 Minuten über die Äpfel. Backen Sie die Wähe danach weitere 20 Minuten auf der untersten Schiene.
Auf dem Blech wird die Währe arg dünn. Das nächste Mal werde ich wohl eine Springform nehmen. Allerdings hat die dünne Variante den Vorteil, dass man einfach mal ein Stück naschen kann und nicht gleich so ein voluminöses Ding auf dem Teller hat.
Weil ich aktuell fast jeden Tag irgendetwas aus dem Garten esse, muss ich öfter mal an Inocencio denken. Sie erinnern sich: meinen andalusischen Bruder im Geiste – „todo ecológico”, alles ökologisch. Ich fühle mich schon ganz reich an Vitaminen.
Kommentare
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aha…
wähe wenn sie losgelassen…
guten Appetit!
Danke! Habe auch länger etwas davon: Zwei Bleche wollen gegessen werden.
Liebe Frau Nessy,
vielen Dank für das Rezept – ist halt doch ein tolles Serviceblog hier! Wird daheim sofort nachgebacken, momentan können wir jeden Morgen eine Schüssel mehr oder weniger reifer und eventuell leicht wurmstichiger Äpfel aus dem Garten klauben, die müssen ja auch irgendwie verarbeitet werden :)
Viele Grüße aus dem sumpfigen Süden,
der Ponder
Viel Spaß beim Schälen. Alles andere geht wirklich flux, aber das Schälen … mmpf.
Wann kann ich vorbeikommen? ;-)
Ich sage mal so: Es ist noch was da.