Ich treffe Nachbar Han im Flur.
(Sie erinnern sich an unser erstes Treffen? Damals war seine Mutter dabei.)
Han: Ich musse mich entschuldigen. Baby hat so laut geweint gestern.
Nessy: Habe ich gehört, ja. Kommt vor.
Han: Haben Sie gehört? Oh, tut mir leid.
Nessy: Nein, kein Problem. Babys machen das, kein Problem.
Han: Oh, doch, doch. Möchte nicht, dass Sie eine Belästigung haben.
Nessy: Wirklich, kein Problem. Babys weinen manchmal.
Han: Ich möchte mich entschuldigen, auch im Namen von mei Frau.
Nessy: Es ist alles in Ordnung. Wirklich!
Han: Wissen Sie, Baby hatte Bauchschmerzen. Schreit dann ganz laut.
Nessy: Passiert manchmal. Aber ist kein Problem.
Han: Ist wirklich kein Problem? Sonst müssen Sie sagen. Dann verlegen wir Kinderzimmer an andere Seite.
Um Gottes willen!
Nessy: Nein, nein, wirklich! Alles total okay!
Ich werde nie wieder sagen, dass ich das Kind schreien gehört habe.
Kommentare
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Hahaha…ich glaube, da wollte jemand mal gerne mit jemand anders als Baby und Baby-Mutter sprechen…;-)
Glaube ich nicht. Die kleine Familie hat oft Besuch.
Ich glaub, ich hab das Gegenteil bei mir wohnen. Direkt kurz nach Einzug (meinerseits) wegen (nicht besonders lautem) Klavierspielen beschwert („Wir haben ein kleines Kind.“) und ich kann’s zwar nicht beweisen, aber ich bin ziemlich sicher, dass das auch die Leute sind, die dauernd das Hoftor offen stehen lassen und dafür aber das kleine Kippfenster ganz oben im Treppenhaus zu machen, so dass ich meine Wohnungstür nur immer kurz vorm Erstickungstod aufgeschlossen kriege.
Es gibt wohl immer sonne und sonne.
Wahrscheinlich bringt Familie Han gerade Eierkartons an der Kinderzimmerwand an.
Es ist wohl ein ganz anderes Verständnis von Kindern, was da herrscht.
Und immer daran denken: Wenn man Kinder hört, sind die Eltern häufig erheblich gestresster, besonders nachts.
Auch, wenn die Kinder mit dem Bobbycar durch die Wohnung rutschen und gleichzeitig Fußball spielen?
Nachts?
Für mich ist 6 Uhr morgens nachts. Habe ich aber nur einmal in einer Wohnung erlebt, und auch nur zur Zwischenmiete.
Han isch dir jleich jesacht…
Han isch mir ooch jedacht.
Sie haetten Ihm den Tipp geben koennen, dass Ette sowieso nachts wach ist. Da koennte er doch eigentlich noch eine Nebentaetigkeit als Kleinkind-Wiederindenschlaf-Schaukler aufnehmen. Kommt den natuerlichen Schlafrhythmen entgegen und macht somit alle gluecklicher.
Ette bringt Han junior auch direkt eine endgeile Sprache bei.
Kicher. Ich vermisse bei der Beschreibung des „ersten Treffens“ die Familie arabischen Ursprungs, die oberhalb meines letzten WG-Zimmers gewohnt hat. Habe lange gedacht, die hätten – rein lärmtechnisch – MINDESTENS vier Kinder, bis mir die Mutter mal irritiert versichert hat, oh nein, zwei, einfach nur zwei. Die waren klasse, echt. War richtig traurig, als ich weggezogen bin. Und in der Meier-Müller-Bünzli-Hölle danach hab ich mir geschworen, nie wieder wo einzuziehen, wo ich nicht mindestens einen Namen am Briefkasten nicht aussprechen kann (wobei, Han? das würd ich glaub ich hinkriegen, so rein artikulativ…)
Gegenüber meiner alten Wohnung gab es die Ketchup-Kinder, drei Jungs unbekannter Nationalität, die leider irgendwann fortzogen und in meinem Leben eine Lücke hinterließen – besonders, was das Erlernen bislang unbekannter Fäkalausdrücke betraf.